Wann erscheint die nächste Sprechblase?

[ZAQ]

(...) Ich denke, das sind die wesentlichen Gründe.

Ich will Deine Gründe keineswegs wegwischen, möchte aber einen weiteren Grund nennen, der mir "wesentlich" erscheint: Die Sprechblase ist zu sehr "Dein Baby" und ich glaube, Du tätest gut daran, in Bezug darauf "los lassen zu lernen":

Du kannst schlecht deligieren, weil Du denkst, wenn es "richtig" gemacht sein soll, musst Du es selbst machen. Wobei "richtig" bedeutet: richtig, so wie Du es siehst. Es gibt aber andere Sichtweisen, die genauso ihre Berechtigung haben und auf ihre Weise "richtig" sind. Für Außenstehende (sprich: Leser der Sprechblase) gilt für Deine Sicht genauso(!) wie für andere Sichtweisen: Es wird immer welche geben, die die jeweilige Sicht richtig finden und andere, die das nicht tun. Es gibt kein objektiv "richtig". Deshalb solltest Du deligieren lernen, wo immer Du jemanden findest, an den Du deligieren kannst.

Vergleichbares gilt für Artikel: Du kommst nicht weg von Deiner Sicht, kannst Artikel von anderen nur schwer "einfach mal so stehen lassen", sondern musst sie solange ummodeln, bis sie "für Dich" "richtig" sind. Und kommst dabei, wie bei Deinen eigenen Artikeln "vom Hundertsten ins Tausendste". Aus Deiner Sicht richtig. Aber es gibt andere Sichtweisen, mit gleichwertiger Berechtigung und... - siehe oben.

Kurz: Auch wenns Dir schwer fällt bis unmöglich zu sein scheint: Komm weg davon, dass die Sprechblase "Dein Baby" ist, dass sie zu 100% Dein "Ego-zine" ist, lass, wo immer es geht, Andere was tun, ohne Dich einzumischen oder es noch nachzubereiten, sondern lass es so, wie die Anderen es machen. Auch wenn es dann nicht mehr "Deine Qualität" hat - dann hat es eben die, der Anderen. Das muss nicht besser oder schlechter sein, sondern eben nur "anders".

Weil: Je mehr Dir das jetzt gelingt, je besser Du jetzt loslassen kannst, umso unabhängiger wird die Zukunft der Sprechblase von Dir. Und je unabhängiger sie von Dir wird, umso zuverlässiger kann sie "ohne Dich" erscheinen. Und das wird sie perspektivisch müssen: Schon jetzt ist sie, wie Du dargelegt hast, von Deiner persönlichen Situation abhängig: Wenn Du -aus nachvollziehbaren Gründen- nicht kannst, verzögert sich das Erscheinen oder fällt ganz aus. Du wirst nicht jünger. Die bei Dir auftretenden Gründe werden mehr werden und -traurig aber wahr- Du wirst nicht ewig leben. Deshalb solltest Du -durch deligieren, abgeben und das von anderen stehen lassen, wie es ist- schon jetzt anfangen, die Weichen so zu stellen, dass die Sprechblase von Dir unabhängig(er) wird, so dass sie auch dann weiter existieren kann, wenn Du es nicht mehr machen kannst.

Viele Projekte stehen und fallen mit dem Engagement einer einzigen Person. Wenn diese Person -zeitweilig oder dauerhaft- aus- oder wegfällt, stirbt auch das Projekt. So wie zur Zeit Die Sprechblase ohne Dich nicht vorstellbar und existenzfähig ist. Soll sie dauerhaften Bestand haben, muss sie davon weg kommen und Du Dich entsprechend von ihr abnabeln. Eben: Loslassen lernen. Und "die nächste Generation" ranlassen: Einarbeiten, unterstützen, ermutigen usw.

My 2 Cent.

Und ja, natürlich: "Die Welt von zaktuell" (website, Fanzine,...) steht und fällt mit mir. Ich sehe weit und breit niemanden, der das weiterführen wollte. Sie wird unweigerlich mit mir "untergehen". Was insoweit okay ist, als die "Kunden dieser Welt" ungefähr mein Alter haben und deshalb auch ungefähr zur selben Zeit wie ich wegsterben werden, so dass es dann eh niemanden mehr gibt, den das interessiert. - Das mag bei der Sprechblase ähnlich sein, aber das vermag ich nicht wirklich zu beurteilen. Könnte sein, dass da der Fall etwas anders liegt. Aber das würde jetzt und hier zu weit führen.

[Gerhard Förster]

Hast recht, ZAQ, im Deligieren bin ich nicht gut! Aber es ist nicht so, dass ich nicht deligiere. Kürzlich wollte ich einen bestimmten Artikel selbst schreiben und ein Freund sagte, dass das doch eigentlich ein Fall für einen gewissen anderen Autor war. Recht hatte er. In einem zweiten Fall war es ganz ähnlich. In beiden Fällen war ich erleichtert, die Sache abgeben zu können. Ich bin da schon offen.

Was sich nicht ändern wird, ist die Art und Weise wie ich Artikel redaktionell bearbeite und selbst das Layout mache. Das bin nun mal ich und viele finden das ja auch gut. Und ganz wichtig: Nur so macht mir die Arbeit auch Spaß.

Was in Zukunft wegfällt, ist, dass ich mich um die vielen Angelegenheiten meines familiären Pflegefalls kümmern muss. Das hatte mich seit 2019 viel Zeit gekostet. Allerdings trifft das nicht für die Gegenwart zu, denn wenn jemand stirbt, ist eine Menge zu tun. Und darum mach ich jetzt auch schluss. Es gibt viel zu tun.

[scarpino]

Viele Projekte stehen und fallen mit dem Engagement einer einzigen Person.

Goethe: "Wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten."

[heulerausathen]

Nur so macht mir die Arbeit auch Spaß.

... denn wenn jemand stirbt, ist eine Menge zu tun. Und darum mach ich jetzt auch schluss. Es gibt viel zu tun.

Wenn für den ein oder anderen vielleicht auch etwas langsam, so sind seit dem Ende der einzigartigen Hethke-Ära, doch in gewisser absehbarer Bälde, sage u. schreibe 40 neue SP-Ausgaben veröffentlicht worden; dies nach wie vor zum Großteil in alleiniger Waidmann-Tätigkeit. Wer hätte dies einst jemals für mgl. gehalten, zumal nach früheren gerhard´schen Startschüssen, die nachfolgend notwendige Kondition so gut wie immer nur von kürzerer Dauer gewesen ist (s. z.B. "Bessy" unter Hutterer/Förster). Das heißt nun ultimativ wirklich, das Ganze macht Dir unablässigen Spaß u. entsprechend große Freude. Nimm´ Dir also weiterhin alle aufzuwendende Zeit der Welt, für kommende, wiederum überzeugende Veröffentlichungen! Und vor allem: Bleib´ selbst AUFRECHT!

[Gerhard Förster]

Vielen herzlichen Dank für das Verständnis, heulerausathen! Und ich mach schon wieder weiter...

[Mick Baxter]

Goethe: "Wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten."

Ja, die Österreicher haben es nicht so mit den deutschen Dichtern.

Es heißt im "Götz von Berlichingen"
"Wo viel Licht ist, ist starker Schatten"

Das zweitbekannteste Zitat aus dem Stück.

[scarpino]

Ja, die Österreicher haben es nicht so mit den deutschen Dichtern.

Es heißt im "Götz von Berlichingen"
"Wo viel Licht ist, ist starker Schatten"

Das zweitbekannteste Zitat aus dem Stück.

Götz ist von Goethe - und nun?

[fulbecomics]

Merke auf : Nur dann, wenn es Schattenspender gibt

Deshalb, passt mir auf unsere Bäume auf ....

[BobCramer]

Götz ist von Goethe - und nun?

Götz George ist von Johann Wolfgang? Ich dachte immer, der sei von Heinrich...

[scarpino]

Götz George ist von Johann Wolfgang? Ich dachte immer, der sei von Heinrich...

Das ist dann eben die ANDERE Wirklichkeit - siehe Paul Watzlawick.

Und schön: Dass hier in die Sprechblase Leben rein kommt, mit Diskussionen und Interessenskundgebungen. Wir warten halt alle auf Gerhards nächste Nummer ...

[scarpino]

Ja, die Österreicher haben es nicht so mit den deutschen Dichtern.

Es heißt im "Götz von Berlichingen"
"Wo viel Licht ist, ist starker Schatten"

Das zweitbekannteste Zitat aus dem Stück.

Uff - ja klar: "Falsch zitiert" - sorry: Diese Sentenz ist ja wohl auf eigenen Beinen stehend, es gibt eine Unzahl von Abwandlungen ...

[BobCramer]

Wir warten halt alle auf Gerhards nächste Nummer ...

Bißchen zweideutig, die Aussage. Also ich warte da nicht unbedingt drauf... ich warte auf die nächste Nummer der Sprechblase!

[Borusse]

Ja, die Österreicher haben es nicht so mit den deutschen Dichtern.

Es heißt im "Götz von Berlichingen"
"Wo viel Licht ist, ist starker Schatten"

Das zweitbekannteste Zitat aus dem Stück.

Goethe hat auch gesagt: Mehr Licht! Meinte aber wohl im Frankfurter Dialekt "Mer lischt hier so schlecht".

[Derma R. Shell]

Wenn die Sonne im Forum tief steht, werfen auch kleine Schreiberlinge große Schatten

[scarpino]

Und jetzt das:

https://www.ppm-vertrieb.de/news/333...ixene-ein.html

Das ist schade - und für die Branche ein großer Einschnitt. Danke, René, für's Tun, Durchhalten ... und letztlich Beenden.

[BobCramer]

Deutschsprachige Comic-Sekundärmagazine können wohl nur existieren, wenn es Leute gibt, die sie per Selbstausbeutung am Leben halten. Irgendwann will oder kann man dann halt nicht mehr. Auch beim Projekt Neue SB sollte man sich vorsichtshalber darauf einstellen, dass mal ein Schlusstrich gezogen wird. Dass die Abstände zwischen den Ausgaben immer größer werden, ist ja nicht zu übersehen. Es ist halt ein Unterschied, ob man so ein anspruchsvolles Projekt mit Anfang 50 oder mit Ende 60 betreut.

[Bad Company]

Die Händler erhalten lt.PPM bereits nächste Woche die letzte CX-Ausgabe.

[DER LETZTE APACHE]

Es ist halt ein Unterschied, ob man so ein anspruchsvolles Projekt mit Anfang 50 oder mit Ende 60 betreut.

Betreuen?

Vielleicht käme für den einen oder anderen Endsechziger betreutes Wohnen in Betracht.

Aber nicht für den Obersten aller Förster - der macht Rabatz.

Zugegeben - seine Perfektion macht das Ganze etwas schwierig. Das aber habe ich mit Gerhard gemeinsam.

[ZAQ]

Deutschsprachige Comic-Sekundärmagazine können wohl nur existieren, wenn es Leute gibt, die sie per Selbstausbeutung am Leben halten. Irgendwann will oder kann man dann halt nicht mehr. Auch beim Projekt Neue SB sollte man sich vorsichtshalber darauf einstellen, dass mal ein Schlusstrich gezogen wird. Dass die Abstände zwischen den Ausgaben immer größer werden, ist ja nicht zu übersehen. Es ist halt ein Unterschied, ob man so ein anspruchsvolles Projekt mit Anfang 50 oder mit Ende 60 betreut.

Eben. Das wollte ich weiter oben sagen: Gut wäre, ein 'geordneter Rückzug' in jüngere Hände, sonst ist irgendwann von jetzt auf gleich endgültig Schluß. René scheint das begriffen zu haben und die entsprechende Konsequenz gezogen. Wie dann die 'Alfonz-Comixene' aussehen wird, wird die Zukunft zeigen und ich persönlich finde schade, dass das jetzt ziemlich ad hoc vollzogen wurde, ein smootherer Übergang und der dann so, dass es die CX noch drei weitere Ausgaben lang gegeben hätte (bis zur Jubelnummer 150) hätt ich zwar schöner gefunden, aber das Leben ist ja bekanntlich weder Wunschkonzert noch Pony-Hof.

[BobCramer]

Gut wäre, ein 'geordneter Rückzug' in jüngere Hände

Grundsätzlich wünschenswert, aaaaaber... ob sich wirklich jemand findet, der sich so ein Trumm wie die Sprechblase ans Bein bindet? Sollte dann das Qualitätslevel sinken, hat die Blase keine Zukunft. Und das Qualitätslevel kann eben nur durch extreme Selbstausbeutung gewährleistet werden. Eins ist mal sicher: die aktive Zeit der Generation Knigge/Lehner/Förster/Sackmann/etc. läuft nach bald fünf Jahrzehnten unweigerlich ab, so ist das nun Mal, und ich weiß nicht, ob diese Dinos der deutschsprachigen Comic(magazin)szene adäquate Nachfolger haben bzw. finden werden...

[Diskomo]

Einfach in „Die Banausenblase“ umbenennen und wahllos Forenbeiträge hineinkopieren.
Geschnitten Brot, sage ich. Geschnitten Brot!

[frank1960]

Ich schlag dann den Namen "Die Brechblase" vor. Meine Beiträge stell Ich reihernweise zur Verfügung.

[BobCramer]

Einfach in „Die Banausenblase“ umbenennen und wahllos Forenbeiträge hineinkopieren. Geschnitten Brot, sage ich. Geschnitten Brot!

Aber hier kommunizieren doch nur noch KI-Bots, die von anderen KI-Bots programmiert wurden! Ich selbst habe mich erst kürzlich bei meinem Bot-Programmierer darüber beschwert, dass ich wegen meinem suboptimalen Quellcode dazu gezwungen bin, hier permanent Blödsinn zu posten!

[Diskomo]

Ich schlag dann den Namen "Die Brechblase" vor. Meine Beiträge stell Ich reihernweise zur Verfügung.

Und wenn wir Blech reden, heißt das Ding künfig Blechblase.
Wir, die KiBa-nausen fordern:
Jede Seite muss entweder nach KiBa- oder Schlumpfeis duften!
Umbenennung bei jeder Ausgabe!
Damit einhergehend auch jeweils neues Format! Ein Fest für jeden Sammler!

[Horatio]

Betreuen?

Vielleicht käme für den einen oder anderen Endsechziger betreutes Wohnen in Betracht.

Aber nicht für den Obersten aller Förster - der macht Rabatz.

Zugegeben - seine Perfektion macht das Ganze etwas schwierig. Das aber habe ich mit Gerhard gemeinsam.

Ich nehme mal an, du meintest „sein Perfektionismus“ oder „sein Hang zum Perfektionismus“ …