Das Beste aus TOPOLINO

[Julian84]

Das ist nicht unüblich und hat auch seine Berechtigung.

[JMC]

Julian: Hast schon recht, aber da steht ja wirklich nur das Datum, nichts davor mit "letzter Verkaufstag" oder so etwas. Daher finde ich es schon komisch.

[NRW-Radler]

Weihnachten, Teil 2... nominell die letzte Ausgabe des Jahres 2009 (weil 2823 ja den Aufdruck 5.1.2010 tragen wird) - und was für eine!

Drei Weihnachtsgeschichten sind drin, alle drei sind absolut empfehlenswert - und weil es Weihnachtsgeschichten sind, stehen die Chancen auf einen Abdruck auch recht gut.
Selbst der Abschluss-Panaro hat was für sich (mehr dazu unten), nur einer der vielen 6-Seiter von Marco Bosco aus der neuen Reihe "Lachen gegen die Krise", in der Klarabella ein Kleidungsproblem hat, musste nicht wirklich sein (I TL 2822-4, Zeichnungen: Alessandro Gottardo)

I TL 2822-1
Zio Paperone in fuga dal Natale
Story: Giorgio Salati
Zeichnungen: Giorgio Cavazzano
Seitenzahl: 28
Figuren: Baptist, Donald Duck, Fräulein Rita Rührig, Onkel Dagobert, Tick Trick und Track

Die Cavazzano-Weihanchtsgeschichte in LTB 397 haben wir genossen, aber es gibt noch eine zweite Geschichte, die von ihm gezeichnet wurde - und auch dieses ist ein Genuss!
Der Anfragen nach Geschenken überdrüssig, ist Dagobert geflohen - auf eine Insel, auf der jeder, aber absolut jeder kleine Dienst bezahlt werden muss. Doch als Donald und die Neffen ihn unter erheblichen Mühen gefunden haben, bringen sie das Wertesystem der Insel gehörig durcheinander.. und ihren geizigen Erbonkel auch.
Gut erzählte Geschichte mit eindrucksvoller, stiller Schlusssequenz, die - ursprünglich unfreiwillig, wie Salati einräumt - ein wenig an "Der verhängnisvolle Kronenkork" von Carl Barks angelehnt ist (obwohl die Insel das genaue Gegenteil von Tralla La ist).
Wärmste Empfehlung!

I TL 2822-3
Il misfatto globale di Gambabbo Natale
Story: Alessandro Sisti
Zeichnungen: Silvio Camboni
Seitenzahl: 30
Figuren: Micky Maus, Kater Karlo
Auch Silvio Camboni ist wieder im Weihnachts-Topolino vertreten, und wieder (nach I TL 2717-2P und I TL 2770-1, beide in Deutschland unveröffentlicht) darf er eine grandiose Geschichte illustrieren.

Nach einem wieder mal grandios gescheiterten Coup, für den Karlo wegen des Versuchs 14 Tage hinter Gitter geschickt wurde, beschließt er, ehrlich zu werden, da er als Einbrecher eine Niete ist.
Die erste Stelle, auf der er sich bewirbt, ist (ohne dass er es weiß) ausgerechnet die des Stellvertreters des Weihnachtsmannes! Und: Karlo wird genommen. Das gibt ihm die Möglichkeit, den Coup seines Lebens durchzuführen. Er gelingt - doch danach ist alles anders, so dass Karlo den Coup freiwillig rückgängig zu machen versucht.
Bis dahin schon eine gute und auch witzige Geschichte, die von einer absolut weihnachtlichen Pointe gekrönt wird.
Wiederum: Wärmste Empfehlung!

I TL 2822-2
Paperinik e il Natale dimenticato
Story: Bruno Enna
Zeichnungen: Roberto Vian
Seitenzahl: 30
Figuren: Daniel Düsentrieb, Donald Duck, Phantomias, Tick Trick und Track, Weihnachtsmann, Zorngiebel
Von einer wenig weihnachtlichen Seite zeigt sich Donald bei Enna und Vian: Weil er, völlig pleite, eine liebgewordene Motorsense verkaufen müsste, um seinen Neffen die gewünschten Videospiele schenken zu können, hängt Donald einige Vergissmeinschnell-Bonbons an den Weihnachtsbaum, in der Hoffnung, seine Neffen würden den Wunschzettel ganz schnell vergessen.
Tatsächlich nascht aber jemand anderes am Baum, und zwar ganz offenbar der Weihnachtsmann. Fällt Weihnachten jetzt komplett aus? Beim Versuch, das zu verhindern, lässt Donald auch noch versehentlich die Tür zur seinem Schrankaufzug offen, die dann von den Neffen entdeckt wird...

Nicht ganz die Qualität der beiden anderen Geschichten, aber trotzdem originell bis zur Schlusspointe. Ebenfalls eine Empfehlung.

Das gilt übrigens auch für das Cover von Mottura, das auf die drei genannten Geschichten Bezug nimmt.

I TL 2822-5
Paperino e i volodroidi versatili
Story: Carlo Panaro
Zeichnungen: Luciano Milano
Seitenzahl: 20
Figuren: Donald Duck, Tick Trick und Track

And now for something completely different. Carlo Panaro rechtfertigt den Abdruck dieser "Meister-seines-Fachs"-Geschichte im Weihnachtsheft damit, dass nicht jeder Leser mit monothematischen Ausgaben glücklich ist.
Immerhin, dieses Mal stimmt das Timing. Donald hat mechanische Vögel vom Falken bis zum Kolibri entwickeln lassen, die bei der Lösung bestimmter Probleme helfen, indem sie sich wie ihre natürlichen Vorbilder verhalten.
Natürlich packt Donald der Übermut, und die Sache geht maximal schief. Und das ist zwar nach Schema, aber konsequent und zeitgemäß erzählt.

In den nächsten Tagen mache ich noch eine kleine Zusammenfassung des Topolino-Jahres. Da erst eine Geschichte (abgesehen von dänischen Produktionen) in Deutschland erschienen ist, nämlich DoppelDuck in Paris, füge ich auch gleich eine kleine Wunschliste an. Darf ich bestimmt, bevor die Befana am 6.1. kommt...

[NRW-Radler]

Die Zusammenfassung von 2009 muss ich nachreichen - inzwischen ist das erste Topolino des Jahres 2010 erschienen und sogar recht pünktlich in meinem Briefkasten gelandet.

Das Jahr beginnt ohne den absoluten Knaller, aber mit durchweg guten oder interessanten Geschichten. Eine schöne Geste ist das Titelbild, das einige Ducks auf dem Domplatz der erdbebengeschädigten Abruzzenstadt L'Aquila zeigt - zusammen mit den Kindern der Stadt, die redaktionell mitgearbeitet haben.

Zu den Geschichten:

I TL 2823-1
Gambadilegno e il blocco di Capodanno
Story: Alberto Savini
Zeichnungen: Corrado Mastantuono
Seitenzahl: 28
Figuren: Petulia, Kater Karlo, Klarabella Kuh, Kommissar Hunter, Micky Maus, Minni Maus, Trudi, Goofy


Silvesterball in der Entenhausener Stadthalle. Da ein mit Kommissar Hunter befreundetes Paar nicht erscheinen kann, werden Karlo und Trudi dazu gebeten, um auf das neue Jahr anzustoßen. Doch zwei Sekunden von Mitternacht bleibt alle Uhren stehen - die Zeit ist eingefroren. Und zusätzlich sind Vater und Tochter der befreundeten Familie verschwunden.
Es ist ausgerechnet Karlo, der mit einem ungeheuren Enthusiasmus den kompletten Fall löst und dabei selbst Kommissar Hunter in den Schatten stellt.
Tolle Geschichte - wenn man davon absieht, dass die Erklärung für die eingefrorene Zeit absolut nicht überzeugt.

I TL 2823-2
Paperino e la... pigrizia a doppio taglio
Story: Stefano Ambrosio
Zeichnungen: Giampaolo Soldati
Seitenzahl: 28
Figuren: Daisy Duck, Donald Duck, Onkel Dagobert, Tick Trick und Track, Peter Pig


Wenn selbst das Ambrosio-kritische Papersera-Forum sagt, dass diese Geschichte ganz okay ist, dann kann man sie mal vorstellen. Einziger Kritikpunkt meinerseits ist, dass schon wieder Außerirdische herhalten müssen.
Diese wollen die Erdlinge versklaven und haben einen genialen Plan: erst werden sie träge gemacht, dann gefangen genommen, und schließlich sollen sie mit einem Hyperaktivitätsspray ans Arbeiten gebracht werden.
Die einzigen, die dem Trägheitsstrahl entkommen, sind ausgerechnet Donald und sein noch faulerer Nichtstuer-Clubkamerad Peter. Und dann wird auch noch Donald gestellt...doch auch faule Zeitgenossen wie Peter Pig können geniale Momente haben!

I TL 2823-3
Paperoga e il vicino misterioso
Story: Enrico Faccini
Zeichnungen: Enrico Faccini
Seitenzahl: 17
Figuren: Dussel Duck, Donald Duck


Faccini gehört zu den wenigen, die gut mit Dussel umgehen können. Dieses Mal spielt er an seiner Hauswand Tennis, da fliegt der Ball in die dunkle Wohnung seines neuen Nachbarn. Da dieser gerade nicht zu Hause ist, steigt Dussel durchs Fenster ein - und erlebt merkwürdige und unhemliche Dinge.
Schöne Geschichte mit leider unbefriedigendem Ende.

I TL 2823-4
Paperino & Paperoga sommi idrosommelier
Story: Sergio Badino
Zeichnungen: Maurizio Amendola
Seitenzahl: 12
Figuren: Dussel Duck, Donald Duck, Onkel Dagobert, Klaas Klever


Da Klaas Klever einen der besten Wasser-Sommeliere sein eigen nennt (also einen Restaurantmitarbeiter, der nicht den optimalen Wein, sondern das optimale Mineralwasser empfiehlt), braucht Dagobert das auch - und in Ermangelung einer besseren Idee wird das Donald, der sich mit Dussels Hilfe auch ganz gut schlägt.
Dann aber steht ein Wettbewerb an - und Donald hat ja eigentlich keine Ahnung...
In gewisser Weise eine entlarvende Kurzgeschichte. Sterneköche mögen das anders sehen.

I TL 2823-5
Zio Paperone e l'isola del domani
Story: Carlo Panaro
Zeichnungen: Valerio Held
Seitenzahl: 32
Figuren: Daniel Düsentrieb, Donald Duck, Onkel Dagobert, Primus von Quack


Geht doch. Carlo Panaro kann gute Geschichte konstruieren, und vielleicht ist mitspielende Quartett eine gute Konstellation (vgl. auch die Schmetterlingseffekt-Geschichte von Vitaliano I TL 2796-1P). Jeder der vier kann seine Stärken in dieser Schatzsuche einbringen, aber die Botschaft ist eine andere: Die "Insel von morgen", auf der Dagobert eine Perle sucht, ist nämlich klimabedingt von der Überflutung bedroht. Dagobert wird bedeutet, dass er den Schatz heben darf, wenn er die Insel rettet. So dürfen gerne aktuelle Themen aufbereitet werden!

[NRW-Radler]

Von mir aus kann das Jahr so weiter gehen - wieder einmal haben alle Geschichten eine nähere Erwähnung verdient.

I TL 2824-1P
Galileo e l'albero della scienza (Teil 1)
Story: Augusto Macchetto
Zeichnungen: Paolo Mottura
Seitenzahl: 26
Figuren: Daniel Düsentrieb, Donald Duck, Dussel Duck, Onkel Dagobert, Primus von Quack, Tick Trick und Track

Im Jahre 1610 veröffentlichte Galileo Galilei den "Sidereus Nuncius", eine Abhandlung, in der er seine wissenschaftlichen Erkentnisse, die er mit dem Fernrohr gewonnen hat, veröffentlichte und durch die er letztlich berühmt wurde.
400 Jahre später erscheint das Topolino gegen Aufpreis mit einem 5-teiligen Fernrohr-Bausatz und einem Mehrteiler über Galilei.
Manche werden sich als das Goofy-Album 3 (Goofy als Galilei) erinnern. Hier schlüpft Daniel Düsentrieb in die Rolle des Gelehrten, Macchetto arbeitet aber mit ähnlich viel Witz - all das ist in eine Rahmenhandlung eingebettet, aus der heraus Primus die Geschichte den Neffen erzählt.
Abzuwarten bleibt, ob auch die schwierigen Passagen der Galileischen Biographie, insbesondere die Auseinandersetzung mit der Kirche, erwähnt werden. Dass er noch Ärger bekommt, wird jedenfalls schon angedeutet.

I TL 2824-2
Topolino e la leggenda del Topo Nero
Story: Giorgio Salati
Zeichnungen: Massimo De Vita
Seitenzahl: 33
Figuren: Goofy, Mack und Muck, Maxi Smart, Micky Maus, Minni Maus, Rudi Ross, Kommissar Hunter, Inspektor Issel, Kater Karlo

Eine Geschichte, nach der sich der eine oder andere im Forum gesehnt haben dürfte: guter Autor, guter Zeichner, Mack, Muck und Maxi Smart spielen mit!
Glücklicherweise erfüllt die Geschichte auch die qualitativen Erwartungen:

Mack und Muck sollen in der Schule einen Vorfahren präsentieren. Micky schlägt ihnen die "Schwarze Ratte" vor, einen richtig üblen Piraten.
Wie die urkomische Geschichte aber zeigt, ist die Schilderung doch zu hoch gegriffen, zumal Pirat damals wohl ein recht alltäglicher Beruf war und dieser Pirat zu Edlerem berufen war...

I TL 2824-4
Dinamite Blà e lo zuccone da competizione
Story: Massimiliano Valentini
Zeichnungen: Vitale Mangiatordi
Seitenzahl: 22
Figuren: Habakuk, Donald Duck

Habakuk ohne Dussel, der Autor heißt nicht Vitaliano - und trotzdem funktioniert es.
Habakuk ist eingeladen worden, seinen Prachtkürbis auf der Austtellung in Gansbach zu prämieren. Er macht sich also auf den Weg, aber... wo liegt dieses Gansbach eigentlich? Donald muss ihm helfen, da Dussel gerade auf Studienreise ist.
Und wie Donald zu Recht anmerkt, wird es die irrsinnigste Reise seines Lebens - dazu reicht es schon, dass Habakuk, der sich wie ein Höhlenmensch benimmt und auch ständig so bezeichnet wird, andere Menschen trifft (teils auch mit seinem Gewehr).

I TL 2824-5
Zio Paperone e la locomozione affaristica
Story: Riccardo Pesce
Zeichnungen: Luciano Gatto
Seitenzahl: 27
Figuren: Bürgermeister, Donald Duck, Onkel Dagobert, Tick, Trick und Track, Panzerknacker

Eine schöne Idee auch zum Schluss: Aus Ciminos Werk stammen ja bekanntlich eine Menge irrsinniger Expeditionsfahrzeuge, und Dagobert hat alle die, die die jeweilige Expedition überlebt haben gesammelt. Doch leider muss er für die Fahrzeuge Steuern und Versicherungen bezahlen (wenigstens prüft der TÜV nicht...).
Um die Kosten wieder einzuspielen, macht er einen Autoverleih auf - und fortan fahren die Entenhausener mit den seltsamsten Gefährten durch die Stadt...

Schöne Geschichte einer Autorenkombination, die auch namentlich passt: den Kater (gatto), der das Ende der Geschichte anzeigt, beißt ein Fisch (pesce) in den Schwanz.

Außerdem erwähnenswert: ein Einseiter der Galileo-Autoren (I TL 2824-03), der hinter die Kulissen schaut und die Ducks, die Galileo und seine Freunde spielen, in der Bühnengarderobe zeigt.
Hintergrund ist ein Wettbewerb, bei dem selbst einen Einseiter einreichen kann. Die Autoren geben Tipps, und der Leser hat das Gefühl, dass immerhin Macchetto eine Ahnung davon hat, wie ein Einseiter funktionieren könnte. Mal sehen, welches Resultat die Topolino-Leser zustande bringen.

[kater karlo]

I TL 2824-2
Topolino e la leggenda del Topo Nero
Story: Giorgio Salati
Zeichnungen: Massimo De Vita
Seitenzahl: 33
Figuren: Goofy, Mack und Muck, Maxi Smart, Micky Maus, Minni Maus, Rudi Ross, Kommissar Hunter, Inspektor Issel, Kater Karlo

Eine Geschichte, nach der sich der eine oder andere im Forum gesehnt haben dürfte: guter Autor, guter Zeichner, Mack, Muck und Maxi Smart spielen mit!
Glücklicherweise erfüllt die Geschichte auch die qualitativen Erwartungen:

Dann wird die Story wohl nicht LTB-Kompatibel sein, da Mack und Muck "nicht zum LTB-Cast" gehören und sowieso zu kindlich sind; und Maxi Smart sowieso nicht gern gesehen wird, warum auch immer, wahrscheinlich weil eine "längst nicht mehr bekannte Figur".

Sorry, bei allem Guten, was derzeit passiert (Schluss mit Kurzhosenmaus, zweite Maus mit Nebenfiguren als Hauptrolle), wenn die auftretenden Figuren wichtiger sind als die Qualität, rege ich mich einfach auf.

Werde mir nach Langem wieder ein Topolino kaufen. Wegen dieser Geschichte.

[Silly Symphony]

Sorry, bei allem Guten, was derzeit passiert (Schluss mit Kurzhosenmaus, zweite Maus mit Nebenfiguren als Hauptrolle), wenn die auftretenden Figuren wichtiger sind als die Qualität, rege ich mich einfach auf.

Geht mir genau gleich. Ich meine sogar, dass die negativen Punkte (Nichterkennen der Bedeutung von Castys Geschichten; Sperren einzelner "nicht-LTB-kompatibler" Figuren; rege Verwendung mittelmässiger bis bedeutungsloser italienischer Mausgeschichten, u.a.) die positiven Aenderungen wieder aufwiegen.

[Coolwater]

Dann wird die Story wohl nicht LTB-Kompatibel sein, da Mack und Muck "nicht zum LTB-Cast" gehören und sowieso zu kindlich sind;

Ich glaube, ich habe die zwei Hamperer mal Anno Tobak in einer Rahmengeschichte von Perego herumhüpfen sehen. Aber lang ist's her.

[kater karlo]

@Silly
Ganz so negativ würde ich es jetzt nicht sehen.
Die Top Maus-Stories 2009 sind zwar nicht zahlreich; Casty in LTB 386, Mauso Polo, die Fackel in LTB 393 und Indy in LTB 396. die zwei neuen Indys in Spezial 30 und 32.

aber das erste Halbjahr 2010 hört sich doch schon etwas besser an. Indy in LTB 398, je eine Wunschstory in LTB 399 und 401, Scarpa in LTB 400, Faraci UND Casty in LTB 403.

Bei den Nebenfiguren müssen wir aber noch eine Menge Überzeugungsarbeit leisten.

[B.B.Shrooms]

Dann wird die Story wohl nicht LTB-Kompatibel sein, da Mack und Muck "nicht zum LTB-Cast" gehören und sowieso zu kindlich sind; und Maxi Smart sowieso nicht gern gesehen wird, warum auch immer, wahrscheinlich weil eine "längst nicht mehr bekannte Figur".

Fairerweise muss man dazu aber denke ich auch sagen, dass es gerade mit Mack und Muck auch eine ganze Menge Geschichten gibt, die einfach schlecht sind. Wenn ich da dran denke was da früher in den alten 100 Seitern so alles erschienen ist, da ist es kein Wunder, dass diese beiden in Deutschland nicht besonders beliebt sind. Auf der anderen Seite gibts aber halt auch sehr gute Geschichten mit den Beiden, die dann halt leider darunter leiden und in Deutschland nicht oder nur selten erscheinen.

Was Maxi Smart angeht so muss ich persönlich sagen, dass ich mit dieser Figur nie besonders viel anfangen konnte. Eines der Probleme, die immer als Grund für Mickys fehlende Beliebtheit angeführt werden ist ja, dass er in vielen Geschichten als der Oberbesserwisser rüberkommt was viele Leute (mich auch) einfach nervt.....naja und Maxi setzt da in vielen Geschichten halt noch einen drauf und ist noch ne Ecke schlimmer. Allerdings gibts auch mit ihm ein paar Geschichten, die ich gut finde, aber generell kann ich jetzt nicht sagen, dass er mir besonders fehlt. Auch habe ich nie so ganz verstanden wie Maxi eigentlich in die restliche Figurenwelt hineinpasst.

IMO sind sowohl Mack und Muck (und in geringerem Maße auch Maxi) halt auch wieder Figuren, die darunter leiden, dass die meisten Micky Autoren in ihren Geschichten so völlig festgelegt sind und nie ihre eigenfahrenen Wege und Strukturen verlassen. Deshalb fehlt dem Maus-Kosmos schlicht jene Tiefe, die die Ducks durch Barks bekommen haben und die sie so beliebt macht. Casty ist einer der wenigen Autoren, der diese eingetretenen Pfade immer wieder verlässt. Die einzigen anderen Autoren, die dies regelmäßig machen sind leider die Kaschperl-Micky Autoren von Egmont......was hätte man aus der 'Donald & Micky reisen um die Welt' - Serie nicht alles machen können, wenn man bloß nicht alles auf einen Kurzhosen-Micky ausgelegt hätte...

[NRW-Radler]

Giorgio Salati würde ich auch zu den recht kreativen Autoren zählen. Er steht sicher nicht in einer Reihe mit Casty, Faraci oder Vitaliano (der auch sehr gut mit Micky umgehen kann), aber er hat einen ganz erfrischenden Humor.
Und gerade diese Geschichte stellt Maxi nicht als Oberschlaumeier dar, sondern nimmt ihn weniger ernst (ähnlich wie Micky, zumal beide letztlich in einer Kostümrolle auftreten).
Mack und Muck werden einfach als Kinder benötigt und gehören deshalb in diese Geschichte. Dass sie weniger Profil als Donalds Neffen haben, stimmt schon, aber Micky kann ja schlecht in einer solcher Situation auf Tick, Trick und Track treffen.

Ich behaupte eh nach wie vor, dass man auch aus wenig facettenreichen Figuren eine Menge herausholen und schillernde Persönlichkeiten verschenken kann.
Ein Beispiel dafür gibt es ja auch im aktuellen Toplino: Habakuk ist eigentlich ein schießwütiger Langweiler, aber Vitaliano hat verstanden, wie man ihn einsetzen kann und Valentini ist hier seinem Beispiel gefolgt.

[B.B.Shrooms]

Ich behaupte eh nach wie vor, dass man auch aus wenig facettenreichen Figuren eine Menge herausholen und schillernde Persönlichkeiten verschenken kann.
Ein Beispiel dafür gibt es ja auch im aktuellen Toplino: Habakuk ist eigentlich ein schießwütiger Langweiler, aber Vitaliano hat verstanden, wie man ihn einsetzen kann und Valentini ist hier seinem Beispiel gefolgt.

Klar, man kann auch aus einer eigentlich relativ einseitigen Figur so einiges machen. Allerdings hat das halt doch Grenzen, denn selbst dem besten Autor wird es schwer fallen aus einer extrem einseitigen Figur mehr als eine Handvoll guter Geschichten herauszubekommen. Das liegt einfach schon daran, weil sich dann ziemlich schnell die Gags und die Storymöglichkeiten wiederholen müssten. Deshalb kann eine Figur wie Habakuk, sparsam eingesetzt eine tolle Sache sein, als regelmäßig auftretende Hauptperson taugt sie aber relativ wenig.

[Silly Symphony]

Allerdings hat das halt doch Grenzen, denn selbst dem besten Autor wird es schwer fallen aus einer extrem einseitigen Figur mehr als eine Handvoll guter Geschichten herauszubekommen.

Genau - und weshalb werden dann nicht einfach die guten Geschichten gebracht? Stattdessen bringt man einfach gar nix. Ist halt einfacher, muss man sich nicht weiter mit befassen.
Edit: Mehrere Vorschläge für gute Mack/Muck-Geschichten, bezw. Maxi, bezw. Habakuk hatten wir Egmont ja mit unseren Wuschlisten gratis geliefert. Umso unverständlicher, usw., usw....

[B.B.Shrooms]

Genau - und weshalb werden dann nicht einfach die guten Geschichten gebracht? Stattdessen bringt man einfach gar nix. Ist halt einfacher, muss man sich nicht weiter mit befassen.
Edit: Mehrere Vorschläge für gute Mack/Muck-Geschichten, bezw. Maxi, bezw. Habakuk hatten wir Egmont ja mit unseren Wuschlisten gratis geliefert. Umso unverständlicher, usw., usw....

Da geb ich dir völlig recht, aber Pets Einstellung zu dem Thema haben wir ja gehört: Wenns den Lesern egal zu sein scheint ob sie gute oder schlechte Stories vorgesetzt bekommen, dann ists Egmont auch egal. Wie schon im anderen Thread geschrieben, nachvollziehen kann ich das auch nicht wirklich und ich glaube auch nachwievor, dass sich Egmont damit langfristig ganz übel ins Knie schiessen könnte, aber es ist halt leider wies ist.

Wobei man aber auch gerade bei den Nebenfiguren halt sagen muss, dass die wohl am stärksten polarisieren. Sprich selbst eine gute Habakuk Geschichte wird vermutlich von vielen abgelehnt werden einfach weil sie mit der Figur so gar nichts anfangen können. Da Egmont ja aber immer eine möglichst breite Masse ansprechen will, fallen denke ich auch deswegen viele Geschichten um und mit Nebenfiguren eher unter den Tisch.

[Frau Wutz]

Es mag ja sein, dass es das Risiko für Egmont minimiert, immer nur auf die selben Hauptcharaktere zu setzen. Aber auf Dauer wirkt es sich nun mal nicht gerade positiv auf die Qualität aus, wenn die Geschichten vor der Auswahl gar nicht mehr gelesen, sondern nur noch nach bestimmten, "LTB-kompatiblen" Figuren gescannt werden. Und wenn die Kinder wirklich nur Donald, Donald und nochmal Donald wollen, dann hat sich Egmont das mit seiner Politik auch zu einem Gutteil selbst zuzuschreiben Wer seinem Publikum jahrelang immer den selben Einheitsbrei vorsetzt, der braucht sich nicht wundern, wenn es sich irgendwann daran gewöhnt und folgerichtig alles, was irgendwie "anders" ist, kategorisch ablehnt.

Ich bin ja eh der Meinung, dass es so was wie "langweilige Figuren" gar nicht gibt, sondern nur schlechte Autoren. Ein wirklich guter Autor kann auch einer scheinbar uninteressanten Figur Leben einhauchen, während die schlechten selbst mit einer charakterlichen Steilvorlage wie Donald nur Murks produzieren...

Im Übrigen finde ich es nach wie vor ziemlich traurig, wenn Figuren fürs LTB, eine Publikation die sich an 8-12-jährige richtet, als zu "kindlich" abgelehnt werden. Da fragt man sich doch, in was für einer verdrehten Welt wir eigentlich leben...

[Silly Symphony]

Wie schon im anderen Thread geschrieben, nachvollziehen kann ich das auch nicht wirklich und ich glaube auch nachwievor, dass sich Egmont damit langfristig ganz übel ins Knie schiessen könnte, aber es ist halt leider wies ist.

Das sehe ich auch so. Und weil es so und nicht anders ist, wie es ist, habe ich für mich die Konsequenzen gezogen und bin aus dem ltb.de-Team ausgeschieden. So machts mir keinen Spass mehr, und ich habe noch andere Interessen/Hobbys, die Zeit und Geld in Anspruch nehmen.
Wie bereits gesagt, für mein Empfinden wiegen die negativen Gegebenheiten des unbeweglichen Egmont-Kolosses die positiven Neuerungen der letzten Jahre wieder auf.
Ich war immer einer, der die neuen LTBs verteidigt hat und sich geduldig für eine Verbesserung des LTBs aktiv eingesetzt hat, der pets Bemühungen, uns ernst zu nehmen, unsere Wünsche umzusetzen anerkannt und geschätzt hat. Dafür bin ich ihm durchaus dankbar.
Irgendwann habe ich aber gemerkt, dass es eine unüberwindbare Grenze gibt, die da heisst Kommerz und dass die Entscheidungen ganz oben uns nur entgegenommen, wenn diese Grenze nicht angekratzt wird. Künstlerische Gesichtspunkte, und das ist für mich der springende Punkt, gelten nur, wenn es auch dem Kommerz nützt - ansonsten gehe ich mit Frau Wutz einig, die schreibt, Egmont sei am Verlangen nach Einheitsbrei selbst schuld. Weil man die Leserschaft jahrelang als blöd eingeschätzt hat und ihnen nichts anderes zugetraut/-gemutet hat und dies auch weiterhin tut ("Casty wird an der Beliebtheit der Maus nichts ändern").

[B.B.Shrooms]

Es mag ja sein, dass es das Risiko für Egmont minimiert, immer nur auf die selben Hauptcharaktere zu setzen. Aber auf Dauer wirkt es sich nun mal nicht gerade positiv auf die Qualität aus, wenn die Geschichten vor der Auswahl gar nicht mehr gelesen, sondern nur noch nach bestimmten, "LTB-kompatiblen" Figuren gescannt werden. Und wenn die Kinder wirklich nur Donald, Donald und nochmal Donald wollen, dann hat sich Egmont das mit seiner Politik auch zu einem Gutteil selbst zuzuschreiben Wer seinem Publikum jahrelang immer den selben Einheitsbrei vorsetzt, der braucht sich nicht wundern, wenn es sich irgendwann daran gewöhnt und folgerichtig alles, was irgendwie "anders" ist, kategorisch ablehnt.

Ich bin ja eh der Meinung, dass es so was wie "langweilige Figuren" gar nicht gibt, sondern nur schlechte Autoren. Ein wirklich guter Autor kann auch einer scheinbar uninteressanten Figur Leben einhauchen, während die schlechten selbst mit einer charakterlichen Steilvorlage wie Donald nur Murks produzieren...

Im Übrigen finde ich es nach wie vor ziemlich traurig, wenn Figuren fürs LTB, eine Publikation die sich an 8-12-jährige richtet, als zu "kindlich" abgelehnt werden. Da fragt man sich doch, in was für einer verdrehten Welt wir eigentlich leben...

Ich geb dir im Grunde völlig Recht. Ich habe ja auch geschrieben, dass sich Egmont IMO langfristig damit selbst ins Knie schiesst. Das Problem ist aber halt, dass kaum ein Unternehmen heute noch langfristig denkt. Wichtig sind kurzfristige Gewinne und vielleicht noch in geringem Maß eine mittelfristige Planung für 1-2 Jahre im Voraus. Alles darüber hinaus ist den meisten Unternehmen egal und so sieht es denke ich auch bei Egmont aus.

Gerade aber wenn es um die Beliebtheit von bereits bekannten Figuren geht, bräuchte es langfristige Ziele und einen langen Atem um das Image zu verbessern leider scheint Egmont daran nicht interessiert zu sein. Stattdessen setzt man bestenfalls auf kurzfristige Aktionen meist auch noch mit hohem Preis und wundert sich dann, dass es nicht klappt. Nimm Micky-X als Beispiel: Ich bin überzeugt, dass die Serie, wenn sie im LTB erschienen wäre, einiges für die Beliebtheit der Maus hätte tun können. Aber was macht Egmont stattdessen? Die bringen die Serie in einem zwar schönen, aber völlig überteuerten Sonderformat heraus (der Preis war Irrsinn), welches zudem keiner kennt und wundern sich dann, dass die Serie floppt. Als Resultat heißt es dann Micky sei Hoffnungslos...

Es ist traurig, aber so oder so ähnlich agieren heute halt viele Unternehmen....

[Kopekobert Dukofjew]

Wo Du Micky X zitierst, ist es auch interessant zu sehen, wie unsere französischen Nachbarn (Frankreich ist nach meinem Wissensstand kein Egmont-Land) das Thema 'Auswahl der Geschichten' handhaben. Die Franzosen haben in ihrer Mickey Parade (géant) Micky X veröffentlicht, sie veröffentlichen immernoch 'Le storie della Baia', sie veröffentlichen derzeit die Ultraheroes, sie haben einige Teile von La storia vista da Topolino veröffentlicht, sie haben das Faraci/Cavazzano-Meisterwerk veröffentlicht (I TL 2737-1P), das nach Meinung des Chefreduckteurs ein Vorverständnis des Romans voraussetzen würde - und noch einige andere interessante Sachen, die uns mit Verweis auf fehlende LTB-Kompatibilität bisher vorenthalten wurden. Nun fragt sich: Ist in Frankreich ein Markt für solche 'exotischen' Dinge da, in Deutschland (und anderen Egmont-Ländern) aber nicht? Oder stehen diejenigen, welche die Mickey Parade kompilieren einfach nicht in dem Maße "unter dem Joch" einer steifen Produktformel, die gewisse Dinge von vornherein ausschließt?

[NRW-Radler]

Die Franzosen haben aber auch 2009 angefangen, pro Ausgabe eine Geschichte wiederzuveröffentlichen - in der aktuellen Ausgabe sind das die Riesenpinguine!

Natürlich kann man mal mit einem neidischen Auge nach Frankreich blicken - auch, weil im Februar Dr. Mouse kommt - anderseits haben sich "Seine erste Million" zwischendrin einfach mal abgebrochen, Goofys Vorfahren auch, und - nicht zuletzt - wird in Frankreich in 6 * 308 Seiten Mickey Parade Géant und meistens einer 4-reihigen Geschichte im Super Picsou Géant (auch 6x im Jahr, dort wird DoppelDuck abgedruckt) im Endeffekt viel weniger abgedruckt als bei uns. Die Franzosen haben also manchmal auch Grund, neidisch zu uns zu blicken...

[B.B.Shrooms]

Wenn man nach Frankreich schaut, dann muss man sich denke ich zuallererst mal die Unterschiede zwischen der dortigen Situation und der hierzulande anschauen:

Die Disney Stories in Frankreich werden allesamt von Disney Hachette Presse herausgegeben und zwar ausschließlich für den französischen (oder zumindest französisch-sprachigen) Markt.

Bei uns dagegen erscheint das LTB als Teil des Gesamtverbundes von Egmont und damit als Kollektivausgabe für alle Egmont-Länder.

Für die Franzosen heißt das, dass sie zwar einen deutlich kleineren Markt haben, der aber dafür deutlich homogener ist. Damit können sie viel zielgerichteter Stories aussuchen oder halt auch leichter mal etwas ausprobieren. Auf der anderen Seite gibts natürlich nicht soviele Publikationen und wenn etwas mal gar nicht hinhaut wirds halt abgebrochen weil ein Durchziehen potentiell zu viel Verlust einbringen könnte.

Bei Egmont dagegen muss irgendwie immer ein Konsens zwischen zig verschiedenen Ländern mit doch deutlich unterschiedlichen Kulturen und damit auch Fangeschmäckern gefunden werden. Durch den größeren Markt und die stärkere Position von Egmont kriegen wir zwar im Endeffekt mehr Veröffentlichungen, aber (zumindest beim LTB) halt mit dem Abstrich, dass durch die Konsenspflicht das ganze vielleicht etwas verwässert wird. Pet versucht ja schon da immer wieder auf die besonderen Wünsche der deutschen Fans einzugehen (was ich ihm hoch anrechne), aber das geht in diesem System halt nur in Maßen, daran kann auch er nichts ändern.

Insofern haben beide Systeme ihre guten und ihre schlechten Seiten....

[Kopekobert Dukofjew]

Die Franzosen haben also manchmal auch Grund, neidisch zu uns zu blicken...

Es ging mir auch nicht darum, Frankreich zum Garten Eden der Disney-Comics zu stilisieren. Gerade die Wiederveröffentlichung der Riesenpinguine hat mich höchst erstaunt (einmal ist ja schon zuviel). Mein Punkt zielte darauf hin, dass dort eine größere Risikobereitschaft zu sein scheint, auch unkonventionellere Geschichten und Serien zu veröffentlichen. Ob das etwa mit einem homogeneren Markt zu erklären ist, der nicht in dem Maße auf Kompromisslösungen angewiesen ist, weiß ich nicht. Es ist eine Möglichkeit. Auf jeden Fall erscheint mir die uns oft gegebene Erklärung "nicht kompatibel" irgendwie nicht ganz zufriedenstellend, sobald man in andere europäische Länder blickt.

[NRW-Radler]

Bei Egmont dagegen muss irgendwie immer ein Konsens zwischen zig verschiedenen Ländern mit doch deutlich unterschiedlichen Kulturen und damit auch Fangeschmäckern gefunden werden. Durch den größeren Markt und die stärkere Position von Egmont kriegen wir zwar im Endeffekt mehr Veröffentlichungen, aber (zumindest beim LTB) halt mit dem Abstrich, dass durch die Konsenspflicht das ganze vielleicht etwas verwässert wird. Pet versucht ja schon da immer wieder auf die besonderen Wünsche der deutschen Fans einzugehen (was ich ihm hoch anrechne), aber das geht in diesem System halt nur in Maßen, daran kann auch er nichts ändern.

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Tja, aber da sind wir wieder beim altbekannten Punkt, dass man deutsche Sonderwege auch gut über Nebenreihen fahren könnte - hat man in den 70er bis 90ern in den 100-Seitern auch geschafft und geht in Finnland auch heute noch... (und wie viele gute Sachen dabei waren, sieht man heute in den Nachdrucken im Spezial).
Aber ich wiederhole mich.

[B.B.Shrooms]

Tja, aber da sind wir wieder beim altbekannten Punkt, dass man deutsche Sonderwege auch gut über Nebenreihen fahren könnte - hat man in den 70er bis 90ern in den 100-Seitern auch geschafft und geht in Finnland auch heute noch... (und wie viele gute Sachen dabei waren, sieht man heute in den Nachdrucken im Spezial).
Aber ich wiederhole mich.

Klar, könnte man schon.....wenn man denn wollte. Aber offensichtlich bevorzugt Egmont eben ein in weiten Strecken möglichst zentralisiertes Publizieren. Der Grund dürfte klar sein: Kosteneinsparung und dadurch mehr Gewinn. Zumindest ist das sicher die Argumentation des Managements.

Ob man jetzt dadurch wirklich mehr Gewinn macht oder sich nicht doch langfristig selbst den Markt kaputt macht, dass ist natürlich die große Frage. Bloß ohne Einblick in die Bilanzen von Egmont sowie in die Ergebnisse ihrer Martforschungsabteilung kann man in diesem Punkt leider nur vermuten....

[NRW-Radler]

Ganz im Zeichen des Umweltschutzes steht das dritte Topolino des Jahres. In Zusammenarbeit mit dem italienischen Umweltministerium konnte die Ausgabe sogar CO2-neutral gehalten werden, und auch im redaktionellen Teil finden sich jede Menge Ideen und Visionen für eine umweltgerechte Welt.

Zu den Comics: Da wurde eine dänische Geschichte recycelt, nämlich Überraschungsparty für Daisy aus LTB 359 (gleichzeitig auch die beste Geschichte des Bandes). Kommissar Hunter, der dem rätselhaften Verhalten seiner Frau auf den Grund gehen will, überzeugt weniger (I TL 2825-3, 16 S., C.Panaro/Asteriti).

Bleiben noch ein witziger Einseiter von Faccini mit Donald und Dussel, auch zum Thema Umwelt (I TL 2825-02), und folgende zwei Geschichten:

I TL 2824-1P
Galileo e l'albero della scienza (Teil 2)
Story: Augusto Macchetto
Zeichnungen: Paolo Mottura
Seitenzahl: 24
Figuren: Daniel Düsentrieb, Donald Duck, Dussel Duck, Onkel Dagobert, Primus von Quack, Tick Trick und Track

Zweiter und letzter Teil der Saga. Zwar geht die Geschichte witzig-philosophisch weiter, Galilei wird sie aber nicht gerecht. Kein "Und sie bewegt sich doch!", keine Inquisition - ein Krieg und die große Liebe, das ist alles,was passiert. Und viele Gedanken...
Ehrlich gesagt, ich hatte mir mehr erhofft. Trotzdem natürlich lesbar und als 50-Seiter auch was für's LTB.

I TL 2825-2
Topolino e la Beta Betulla
Story: Fabio Michelini
Zeichnungen: Alessandro Perina
Seitenzahl: 30
Figuren: Gamma, Micky Maus, Kralle, Kater Karlo, Kommissar Hunter

Nach gut zwei Jahren meldet sich Fabio Michelini zurück. Dass seine Geschichte ein klares Plädoyer für den Umweltschutz ist und Gamma und Kralle verwendet, ehrt ihn. So ganz gefällt mir die Geschichte trotzdem nicht.
Gamma muss sein Gefährt auftanken. Das macht er mit konzentriertem Methan, den er auf dem Saturnmond Titan findet. Dort treffen er und Micky eine dort gestrandete Familie von beweglichen Pflanzen. Eine von ihnen ist neugierig, begleitet Micky und Gamma zur Erde und sieht dort, wie schlecht die Pflanzen dort behandelt werden. Praktischerweise kann sie auch bei der Aufklärung eines Falles im Botanischen Garten helfen.
Für meinen Geschmack zu außerirdisch. Grandios aber der Saturnaufgang, den Micky und Gamma erleben. Sieht man ja auch nicht alle Tage.

Nächste Woche beginnt ein Dreiteiler von Ziche/Faraci, außerdem gibt es was neues von den zwei Mariaci (die beiden bisherigen Teile stehen auf einer unserer Wunschlisten).

[NRW-Radler]

Das bislang recht hohe Niveau des Topolino-Jahrgangs 2010 wird in dieser Ausgabe noch einmal getoppt. Der Abdruck der guten Geschichten in Deutschland könnte allerdings schwierig werden.

Gute Chancen hat vielleicht die neue Koproduktion Cimino/Amendola, in der sich Dagobert und Klever auf die Suche nach einem Turm der Erkenntnis machen. Bis auf einige witzige Details recht durchschnittlich. (I TL 2826-4, 30 S.).

Dann noch ganz nett:
I TL 2826-3
Sarà capitato anche a voi... - In ascensore
Story: Augusto Macchetto
Zeichnungen: Valerio Held
Seitenzahl: 6
Figuren: Das schwarze Phantom, Kater Karlo, Micky Maus

Aus der Reihe: "Das wird euch auch schon passiert sein" - Micky und Karlo müssen sich einigen laaaaangsamen Aufzug teilen. Das bleibt nicht ohne Folgen.
Eigentlich nur zwei Gags auf sechs Seiten, aber gut vorbereitet.

Top sind aber die folgenden drei Geschichten:

I TL 2826-1P
Cronache del regno dei due laghi - Il nemico si avvicina
Story: Tito Faraci
Zeichnungen: Silvia Ziche
Seitenzahl: 20
Figuren: Micky Maus, Inspektor Issel, Kommissar Hunter, Goofy, Kater Karlo, Schnauz

Um diese Einleitung (mehr ist es nicht, drei Teile sind geplant) in ihrer ganzen Größe gut zu finden, muss man sie nicht zwei Mal lesen. Drei Mal ist das Mindeste.
Denn was da alles am Rande zu entdecken ist, lässt den Leser vergessen, dass er es nur mit 20 Seiten zu tun hat.

Micky ist der depressiv-übelgelaunte König eines kleinen Reiches. Laut Gesetz gehört ihm alles, was aber auch heißt, dass täglich zig Untertanen mit Anliegen um Audienz bitten. Das nervt auf Dauer, zumal sein Berater Issel auch keine Leuchte ist.
Die Lösung steht aber eventuell vor der Tür: Karlo der Unzähmbare droht, das Reichzu erobern und Micky zum Untertan zu machen. Leider schreibt das Gesetz Micky vor, das Land zu verteidigen, aber er darf den Heerführer aussuchen. Und wer wäre da (un-)geigneter als der Gärtner Goofy?

Ich freue mich schon auf nächste Woche.

I TL 2826-2
I Bassotti e la conquista della Toga d'oro
Story: Roberto Gagnor
Zeichnungen: Giuseppe Dalla Santa
Seitenzahl: 26
Figuren: Die Panzerknacker

Die Panzerknacker landen ausgerechnet in einem Dorf, in dem sich nur Juristen versammelt haben, die ihre oympisch angehauchten Spiele um die goldene Robe veranstalten. Einer davon ist ausgerechnet ein ehrlicher Vetter der Panzerknacker.
Weiße Schafe der Familie gab es schon häufiger, dieses Mal ist aber nicht nur der Vetter gut karikiert, sondern auch die Welt der Paragraphen. Dazu nimmt die Geschichte auch eine ungewöhnliche Wendung, nachdem der Vetter mit einer irrsinnigen Verteidungsstrategie nicht nur seine Vetter erst einmal heraushaut, sondern auch die Robe gewinnt.

Dazu gibt es noch nette Anspielungen, unter anderem auf Queen und "Das Leben des Brian". Bitte ins LTB!


I TL 2826-5
I due Mariachi e l'oboe di Pipponso
Story: Alberto Savini
Zeichnungen: Andrea Ferraris
Seitenzahl: 34
Figuren: Micky Maus, Goofy

Auch hier wäre ich ja sehr für einen Abdruck im LTB, allerdings gibt es da ein Problem: Es ist der dritte Teil einer Reihe (die ersten Teile I TL 2365-6 und I TL 2552-1 stammen aus den Jahren 2001 und 2004), und der erste Teil ist 2009 in Finnland erschienen. In Frankreich wurde nur der 2. Teil veröffentlich, der sich ohne Kenntnis des ersten wesentlich schlechter liest.

Micky und Goofy mussten sich jedenfalls im ersten Teil bei einem Besuch in Mexiko als Mariachi ausgeben, was Goofy sogar recht gern getan hat, da einer seiner Verwandten ein Mariachi ist. Und der spielt auch dieses Mal eine Rolle.
Längst haben sich Micky und Goofy nämlich mit den Dorfbewohnern angefreundet und werden zur Eröffnung eines Mariachi-Museums eingeladen. Dabei werden sie jedoch mal wieder mit einem Fall konfrontiert: Ein reicher Grundbesitzer will nämlich das Land von Goofys (abwesenden) Verwandten kaufen, weil sich darunter Öl befindet. Das klappt aber nicht so reibungslos und wird daher für Micky und Goofy gefährlich.
Gut wie die ersten beiden Teile, aber... siehe oben.