"Superhelden gegen frankobelgische Comics"
Da sehe ich gar keinen Widerspruch :
Marketing und Umfeld sind wirklich sehr passende Begriffe für mich. Damit kann ich mich jetzt sehr zufrieden neuen "Reizthemen" widmen.
Ihr habt die Wahl für das nächste "Streitgespräch":
1. (Unpassende) Songtitel bei der Asterix-Übesetzung
Wen mir etwas nicht gefällt, dann die sehr unpassenden Songtexte. Klar kann man Aus "Viva Colonia" Viva Lutetia" machen. Aber trotzdem hab ich das deutsche Lied und Köln im Hinterkopf. Und schon bin ich aus dem Kontext raus.
2. Herausgabe von Gesamtausgaben als Einzelalben oder Sammelbände
Nächster Aufreger sind für mich die Varianten der Gesamtausgaben. Ich weiß, dass es im Forum unterschiedliche Ansichten gibt. Ich bin grundsätzlich für Sammelbände. So habe ich mir erst Comanche von Splitter geholt, als es die Sammelbände gab. Die Einzelbände wollte ich nicht.
3. Superhelden gegen frankobelgische Comics
Feuer frei!
So, das ist, was mir als mögliche Themen als nächstes einfällt. Egal watt ihr vertretet, ich werde den Advocatus Diaboli, Anwalt des Teufels, spielen.
Teuflische Grüße
Martin
"Superhelden gegen frankobelgische Comics"
Da sehe ich gar keinen Widerspruch :
Es war und ist gängige Praxis, dass die Originalnamen in den Asterix-Abenteuern nicht eins zu eins übernommen wurden und werden, sondern den jeweiligen Sprachräumen angepasst werden, in die sie übersetzt werden.
Nun habe ich gesehen, dass die Hauptfigur des aktuellen Bandes "Die weiße Iris" auf Französisch Vicéversus heißt. Klaus Jöken hat daraus Visusversus gemacht, was mich wundert, denn im Original leitet sich der Name doch offensichtlich vom lateinischen "vice versa" ab, einer Floskel, die auch im Deutschen gebräuchlich ist, sodass es gereicht hätte, den Akzent zu streichen. Warum also nicht einfach Viceversus?
Das, zusammen mit den anderen Meldungen, die darauf beharren, "einzig auf den Inhalt käme es an", lässt mich nicht los, weil ich es nicht begreife. Wenn wir von Texten reden würden, dann ja, dann kann ich bestens nachvollziehen, dass man sagt, es sei einem egal, ob der Text auf Zeitungspapier, als Reclam-Heft, in Fraktur oder in edlem, ledergebundenem Dünndruck daherkommt, Hauptsache, der Text ist korrekt und vollständig. Alles, was darüber hinaus geht, ist dann tatsächlich nur eine Sache der individuellen bibliophilen Ansprüche oder der Lagermöglichkeiten.
Aber ein Comic ist nun mal kein Text. Sondern auch ein grafisches Kunstwerk. Ich habe so viele Comics, die ich früher als SC besessen habe, inzwischen durch HC ersetzt, und in vielen Fällen erst in den HC-Ausgaben erst den tatsächlichen Inhalt überhaupt erst wahrnehmen können. Jonathan Cartland: Edelwestern vs Splitter! Incal: Carlsen, Ehapa vs Splitter, was für eine Achterbahn, bis der Comic endlich mal so aussah, wie er aussehen soll. Aquablue: Hier war ich sogar enttäuscht, als Splitter die neue Ausgabe brachte, weil ich mir die "richtigen" Farben ganz anders vorgestellt habe ausgehend von den Andeutungen in der alten SC. Klar, das ist oft eine Sache des Papiers, aber eben auch eine Sache des Formats bzw der Größe, und praktikable SCs sind eben in den meisten Fällen kleiner.
Aber ich bin völlig davon abgekommen, mir einzubilden, die Hauptsache wäre, dass ein Comic egal wie irgendwo erscheint. Denn wenn die Äußerlichkeiten nicht stimmen, dann kriege ich halt dummerweise nicht den ganzen Inhalt, sondern nur eine Näherung und habe immer das Gefühl, dass mir noch etwas vorenthalten wird.
Den Vergleich mit Büchern finde ich gar nicht so unpassend. Allerdings empfinde ich Texte auch als Kunstwerk, ggf. jedenfalls. Bücher erschienen früher traditionell ja zuerst als Hardcover, dann später als Taschenbuch. Da war noch eine echte Entscheidung möglich, die man als Comicsammler ja eher nicht hat. Es gibt Verlage, die mit Comicverlagen vergleichbar sind. Ich habe zum Beispiel noch eine vollständige gebundene Buchversion in Hardcover mit Schutzumschlag der Dorian Hunter-Bücher bei Zaubermond. Und Coco Zamis. Als die auf Taschenbuchausgaben umgestiegen sind, war ich total glücklich, dass ich die ganzen Bücher in der luxuriösen Variante habe. Aber im Gegensatz dazu habe ich mich noch nie geärgert, dass es Leo Malet bei Rohwohlt nur in TB-Ausgaben gab, obwohl sie neben meiner HC-Roman-Ausgabe von 120 Rue de la Gare doch eher traurig aussehen. Es fällt mir wirklich schwer, hier eine richtige Linie in das Thema zu bringen. Ich glaube, dass jeder sein eigenes Maß an Flexibilität mitbringt. Und dieses Maß wird mit jedem Kauf auf die Probe gestellt.
Ein Beispiel: hätte ich die Lone Sloane-Bände von Drulllet lieber in SC auf deutsch, oder bin ich glücklich über meine US-HC Ausgabe? Ich finde nämlich, der liest sich ganz schön spröde in Englisch. Wenn also HC nach 2 Bänden bei Avant beendet wurde, aber eine SC-Ausgabe wäre erfolgversprechender, würde ich die womöglich vorziehen, obwohl das echtes HC-Potential ist. Aber auch: die US-HC-Ausgaben können mit den Avant-Ausgaben eh nicht mithalten.
Ich finde das Thema sehr schwierig und deswegen ist es auch so müßig und trotzdem so langlebig. Hätten wir jeweils die Wahl (wie bei oben genannter Bucheditionsstrategie - erst HC dann TB) dann würden bestimmt mehr Leute viel öfter SC kaufen. Ich auf jeden Fall. Und dass ich mir die Einzelbände Asterix nach GA Band 13 in HC geholt habe, das liegt nur daran, dass HC hier seit Jahrzehnten so gehypt wurde. Mit ein bisschen Abstand sehe ich sehr klar, dass Asterix Einzelalben in HC keine echte Verbesserung gegenüber der SC-Variante darstellt. Das halte ich für eine urban legend.
EDIT: Auf Dauer glaube ich schon, dass hier eine Revision stattfinden, eine Zäsur eintreten sollte. Nicht nur im Comicbereich. Z.B: Mediabooks! Ist das wirklich die luxuriöse Edition eines Films die wir uns immer schon gewünscht haben? Ein buchdickes Ding mit eingearbeitetem Leseteil und der Film als Bluray UND DVD? Hätte da nicht eine herkömmliche Edition mit Bluray ODER DVD mit beiliegendem Leseteil gereicht? Und war das wirklich das, was ich als Teenie wollte: alles mögliche immer wieder neu kaufen? Ich kann mich nur erinnern, dass ich ALLES haben wollte. Aber nicht immer wieder- Das ist ja ein bisschen wie in den antiken Sagen, wo man immer wieder den Stein den Berg raufrollt oder die Leber weggefressen kriegt.
Allerdings waren wir damals in anderer Hinsicht verwöhnt. Wenn ich Philip K. Dick kaufen wollte, ging ich in den Buchhandel und kaufte mir den. Von Suhrkamp, glaube ich. Und diesen Zustand wollte man auch für Comics. Aber ich weiß noch, wie ich 2005 ein Buchgeschenk kaufen wollte: Cyberpunk - gab's nicht. Illuminati von Wilson - gab's nicht. Philip K. Dick - gab's nicht. Ich weiß gar nicht, was ich dann gekauft hab. Als mein bester Freund vor 2 Jahren starb und ich auf seine Festplatte guckte, da hatte der praktisch die gesamte Weltliteratur als Dateien. DA ist alles drauf. Aber ist DAS das, was wir wollen? Das finde ich ganz schön seelenlos. Aber läuft's darauf hinaus?
Geändert von Exphilosoph (01.11.2023 um 12:30 Uhr)
Da bin ich dem Grunde nach auch voll bei Dir. Alles, was Du hier beschreibst, habe ich im Laufe der letzten 40 Jahre ebenfalls mehrmals durchgemacht (und werde es auch weiterhin so erleben).
Kann ja auch sein, das ich diesen Satz von Dir falsch interpretiert habe.
Ich habe das so verstanden, dass, wenn ein Comic NICHT in HC erscheint, er Dich von vornherein nicht interessiert. Und das konnte ich nicht nachvollziehen.
Wenn es einen tollen Comic (leider) nur in SC gibt, dann werde ich ihn mir trotzdem kaufen.
Also für mich ist das auch so wie vorher angesprochen.
Ich ersetze tatsächlich Comics gegen besser gedruckte Ausgaben einfach weil es mir wichtig ist zu sehen wie es ursprünglich mal angedacht war. Ich habe z.B. verschiedene Killing Joke Ausgaben oder habe mein Ghost in the Shell TPB ersetzt durch die Neuausgabe weil die Soundwords jetzt original Japanisch gelassen wurden.
Ist sicherlich Spinnerei aber für mich ein vollkommenes Genusserlebnis.
Ich kann nachvollziehen, dass du sagst, Comic ist Text+Grafik, und du willst die grafische Seite so gut wie möglich präsentiert bekommen und dass das zB Druckqualität, Farbwiedergabe etc. beinhaltet.
Ich kann auch nachvollziehen, dass das wiederum von der Papierwahl und sogar vom Seitenformat abhängt.
Aber ich verstehe immer noch nicht, wieso der Umschlag die grafische Wiedergabe/Wahrnehmung beeinflusst?
Den sehe ich doch gar nicht, während ich in dem Band blättere.
Geändert von FilthyAssistant (01.11.2023 um 14:39 Uhr)
Neid und Missgunst sind meine besten Freunde.
Ah okay. Vielen Dank. Dann habe ich die Jahreszahlen nur ungefähr in Erinnerung behalten. Das war diese bonbonfarbene Ausgabe? Die habe ich auch hier stehen. Hätte ich nur reingucken müssen. Sorry. Uhm... bis wann waren die denn lieferbar? Denn darum ging es mir ja. Bücher waren eben irgendwann einfach nicht mehr erhältlich, anders als zu Zeiten wo ich anfing, regelmäßig Bücher zu lesen. Wenn ich Sartre wollte, habe ich mir den geholt, wenn ich Strugatzki, Asimov, Lem wollte, habe ich mir die gekauft. Diese Situation war Anfang der 2000er einfach nicht mehr gegeben.
kormoran, angesichts deiner SC-Aversion eine Frage:
Ist z.B. Lewis Trondheim generell nichts für dich oder liest du nur Alben von ihm, die in HC veröffentlicht sind, womit die meisten seiner Werke - Donjon, Hase, Ralph Azham, Insel Bourbon 1730 etc. - für dich außen vor bleiben? https://reprodukt.com/collections/lewis-trondheim
Bei Softcover kann er ja den Inhalt nicht wahrnehmen.
Tatsächlich war es eher in den Neunzigerjahren problematisch, vor allem in der zweiten Hälfte. Seit der Heyne-Edition ist irgendwas von Dick eigentlich immer lieferbar. Begonnen hat die Dick-Renaissance übrigens mit der Neuausgabe von "Das Orakel vom Berge" (neue Übersetzung, Bonusmaterial) bei Heyne um 2000. Darauf kam dann 2002 die Bonbon-Edition und bald darauf die Kurzgeschichten-Gesamtausgabe bei Zweitausendeins. Letztere ist seitdem durchgängig lieferbar, die Bonbons wurden dann irgendwann verramscht, aber das war wohl nach 2010.
Die Strugatzki-GA begann 2010. Eine Lem-Gesamtausgabe steht afaik noch aus, eine Asimov-GA wäre weder bewältigbar noch wünschenswert. Letztere vier Autoren allerdings waren immer recht gut antiquarisch verfügbar, im Gegensatz zu PKD, von dem einzelne Titel teilweise in ordentliche Preisklassen hochschossen. (Einige stehen da immer noch, weil nie nachgedruckt.)
Schon interessant zu wissen. Danke. Würdest du denn daraus folgern, dass meine Ansicht, dass Literatur nicht mehr so einfach greifbar ist (neu im Buchhandel), grundsätzlich für ein Fehlurteil halten? (Ich würde gerne vom Gebrauchtmarkt wegkommen wollen.)
Ich würde pauschal sagen, dass man das so pauschal nicht sagen kann, habe aber insgesamt keinen Überblick über das Insgesamte.
Klar ist, dass sich gedruckte Verfügbarkeit irgendwann aussiebt, das war schon immer so. Von den Bestsellern des 19. Jahrhunderts sind auch nur noch wenige lieferbar, und die meist auch nur, weil sie gemeinfrei sind und daher anders kalkulierbar. Die meisten Autor*Innen unterliegen nach ihrem Tod einer mehr oder weniger rapiden Rate schwindenden Leserinteresses, gelegentlich unterbrochen von Renaissancen. (Lovecraft war ja auch lange tot, im doppelten Sinn.)
Im E-Book-Bereich sieht das anders aus, aufgrund der anderen Kostenstruktur.
Verstehe. Dann gibt es womöglich gute und schlechte Zeiten und ich hatte mehrfach einfach Pech. Ich habe gerade gesehen, dass auch Sartre wieder zu kriegen ist. Als Neuausgabe markiert, aber immer noch bei Rowohlt und immer noch im klassisch-tiefroten Design. Die waren zwischendurch auch mal weg, meine ich.
Nee, ich kaufe und lese natürlich auch SC, und die SC von Reprodukt sind ja auch wirklich nicht schlecht. Aber auch da: Die Grafiken auf den Innenseiten der Schlabbercover sind eben eigentlich für die Innenseiten richtiger Buchdeckel gedacht. Man biegt im Original also nicht eine Pappe auf, die halt beidseitig bedruckt ist, sondern man schlägt ein richtiges Buch auf, auf dessen Deckelinnenseiten bedrucktes Papier aufgezogen ist (Horst hat es vorhin zwar erwähnt, aber ich habe den Fachbegriff dafür schon wieder vergessen). Das hat eine andere Wirkung. Buchgestaltung lässt sich halt nicht eins zu eins auf Heftchen übertragen.
Ich mag mir auch gar nicht vorstellen, wie zum Beispiel der "Indienschwindel" im SC aussehen sollte. Entweder auf Carlsen-SC-Format runtergedampft oder Schlabber im Originalformat? Ich stelle mir das nicht mehr sonderlich angenehm vor. (Wobei sich der alte Splitter Verlag ja hin und wieder an größeren SCs im beinahe Neu-Splitter-Format versucht hat, ging schon auch irgendwie, bin aber kein Fan ...)
Ein anderer Aspekt: In Frankreich stehen in jedem Provinz-/Winzkaff Comics in den Buchhandlungen, meist sogar schon in den Schaufenstern. (Als ich im September dort war, sah ich in beinahe jeder Buchhandlung, die mir begegnete, den neuen Ayroles im Schaufenster: https://www.bedetheque.com/BD-Ombre-...in-478620.html.) Die gehören da ganz selbstverständlich hin, weil sie schon allein vom Format her Bücher sind. Bei uns hat der Comic einen schweren Stand, weil er als Heftchen für den Kiosk eingeführt wurde. Dieses ganze Heftchending (SC) hätte bei den Bemühungen, dem Comic zu etwas mehr Renommee zu verhelfen (zum Beispiel seinerzeit mit Carlsens ComicArt-Reihe), aufgegeben werden müssen. Der Comic steckt u.a. deshalb in den Köpfen immer noch im Heftchenmilieu und zählt nicht als Buch.
Ich muss halt weiter Französisch lernen, und dann steht mir irgendwann alles in "richtig" offen.
Habe ja letztes Jahr die franz Campbells-Gesamtausgabe gelesen und daneben als Übersetzungshilfe die SCs von Carlsen liegen gehabt. Und seltsamerweise waren die Farben bei 4 der fünf Bände wie zu erwarten in der fr. GA besser, bei einem Album aber im Carlsschen SC besser als im Integrale. In Frankreich ist also auch nicht alles perfekt.
Meine Lanfeust-Carlsen-SC-Alben habe ich übrigens nicht durch die Splitter-HC-Ausgabe ersetzt. Das fällt für mich qualitativ in den Heftchenbereich, und ich weiß, dass das größere Format und die eventuell noch bessere Präsentation der Grafik (habe nicht verglichen) der Serie auch nicht über dieses Niveau hinaushelfen werden. Ist ganz nett, aber mehr auch nicht und darf deshalb gerne schlabbern.
Das "Papier" ist der VORSATZ. ... Wie ich in einem
vorherigen Beitrag schrieb, wird dieser z. B. von sehr
vielen frankobelgischen Künstlern schon bewusst in die
Gestaltung mit einbezogen!
Aber der Ursprung ist ein anderer. Das Vorsatzpapier ist
hunderte Jahre alt und wurde eingeführt um dem Buch
mehr Lesequalität beim Blättern und eine viel längere
Haltbarkeit zu geben.
Es ist ein Papier, welches dem Buchblock die Spannung
aus dem Buchrücken nimmt. Der Buchblock ist nicht
eingeklebt, sondern eingehängt! Also freischwebend -
gehalten durch die großen Klebeflächen eben des VS-NS.
Das richtige VS-Papier ist offenporig weich und saugend ...
und sorgt für einen hohen Kraftschluss des Klebers. Es ist
dadurch auch sehr leicht zu falten ohne dass es Brüche
an der Knickstelle gibt und somit die Reißfestigkeit
erhalten bleibt.
Ein gut gebundenes Buch kann eintausendmal gelesen
werden und trotzdem einhundert Jahre problemlos* halten.
Und sollte in einhundert Jahren ein solches Buch an der
Bruchstelle" zerfallen, dann kann man den Buchblock
auch austrennen und neu einbinden.
Sehr viele Bücher von 1500 bis 1900 liegen Heute - in
mehrmals neu eingebundene Generationen - in den
Museen aus.
* Wobei es aber auch falsch verarbeitete und falsch
einhängte Hardcover-Alben gibt. Gerade auch bei
den Franzosen! Und auch bei "Splitter-Alt"!
Das zur Klarstellung.
Zum Thema SC versus HC "allgemein"!
Ich kann mit dem häufig genannten "Argument:
Inhalt geht vor der äußeren Erscheinung" wenig
anfangen, weil das zwar in der wörtlichen Aussage
vollkommen richtig ist, aber die Realität wenig
beschreibt!
Und zwar aus folgendem Grund. Es wird irgendwie
suggeriert, dass man sich bei Konzentration auf
die äußere Erscheinung weniger um dem Inhalt
kümmert.
In der täglichen verlegerischen Praxis ist das aber
eher so! Wenn jemand aktiv die Entscheidung trifft
und ein "günstigeres" Buch herstellen möchte ( um
z. B. einen Preis unterhalb von 10.- Euro zu realisieren),
dann wird (bzw. muss) er nicht nur die Deckpappe
billiger hinbekommen, sondern eben auch das Innenpapier,
den Druck die Bindung .. und im "blödsten" Falle
sogar die inhaltliche Bearbeitung (Übersetzung,
Lettering, Lektorat etc.).
Ist aber ein Buch im VK höher kalkuliert, dann ergeben
sich oft (nicht immer) Freiräume für inhaltliche Qualität.
Also - aussen hui, innen pfui - dürfte eher die
Ausnahme am Markt sein ... und schon gar nicht
in geplanter Ausführung.
@ Kormoran
Das zuvor Beschriebene galt nicht eplizit dir, sondern dein
Gedanken zum "Indienschwindel" gab mir nur den
passenden Einstieg! Denn dieser gehört auch von der
Planung her zur Kategorie - "ein Buch für Jahrzehnte"!
Ich mache es eigentlich umgekehrt ... bei Asterix z.b. oder bei den Pionieren . Allerdings habe ich mich auch schon beim Gegenteil erwischt, bei dem ich HC bevorzugt (bei Borcherts "Macao" z.b.) habe.
Manche Sachen gibts halt nur in SC (z.b. "The Fall" von Muralt) oder kommen dann erst später als GA .
Geändert von fulbecomics (03.11.2023 um 15:15 Uhr)
Hallo Horst. Hier fühle ich mich natürlich direkt angesprochen, weil ich das gerne propagiere. Wenn ich das hier kundtue meine ich damit natürlich, dass der Inhalt eines SC-Albums genausogut oder genausoschlecht sein kann wie in HC. Dass ihr bei Splitter viel wert auf die inhaltliche Arbeit legt, ist doch selbstverständlich bekannt.
Aber nehmen wir mal den neuen Asterix: Hier habe ich mir den in SC/als Kioskausgabe geholt, weil ich neben den nostalgischen Gefühlen, den vom "Kiosk" zu holen, mir keinen inhaltlichen Mehrwert als HC verspreche.
Der Satz, dass Inhalt vor äußeres Erscheinungsbild geht, betrifft ja weitergehende Dinge, wie z. B. ein mir nicht sehr gut gefallendes Cover. Als HC-Verfechter würde ich doch nicht deshalb von einem Kauf absehen, nur weil das Album in SC erschienen ist. Umgekehrt gilt es doch selbstverständlich auch.
Nicht mehr und nicht weniger ist somit damit gemeint, dass der Inhalt maßgeblich ist, ob man sich überhaupt für einen Kauf eines Albums entschließt.
Noch ein Beispiel: Ich würde das LTB auch nicht kaufen, wenn es zukünftig nur noch als HC zu kaufen gibt (da ich fast alles kaufe, fällt mir gerade kein besseres Beispiel ein).
Ciao
Martin
Man kann auch SC gut machen. Der beste Beweis für ein gutes Heft-Magazin stellt Zack dar.
Wie blöde manche, dünnen HC aussehen: Zwischen zwei Deckel praktisch nichts vorhanden !
Da sind manchmal praktisch nur zwei Deckel zu bestaunen
Dann lieber Doppel/Tripel Bände , von mir aus in HC !
Da gebe ich Horst ja durchaus recht.
Werde wahnsinnig Zwei alte Zack-Paraden von mir sind wieder aufgetaucht !
Mal schauen, ob meine Erinnerungen (z.b. an die Haptik) an früher mich trübt, wenn ich die wieder in den Händen halten darf
Geändert von fulbecomics (05.11.2023 um 14:00 Uhr)
Ich habe ein neues Thema, darf ich das einfach "zwischen rein" benennen? Zumal ich nicht sicher bin, ob es hier her passt.
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