Bin immer noch sehr in meinen Gefühlen unschlüssig und habe mit meinen eigenen Erwartungen und dem Ergebnis hadernd immer noch etwas zu kämpfen
Ich selbst fand das Tempo bzw. die Abfolge der Ereignisse samt finaler Konsequenzen einfach zu schnell , zu hoch oder eben zu ungewohnt ( unstimmig m Gegensatz zu den 4 Bänden davor (Vielleicht hätte ich 6 Bände gebraucht wo der 5te das Tempo schon etwas mehr anzieht um dann in einem 6 ten so plötzlich wie jetzt im 5ten zu explodieren ?)
Muss mir alle Bände noch mal später hintereinander geben, vielleicht wirkt es dann ja nochmal in der Abfolge von der Stimmung anders
Aber nur mit Band 5 und dem zeitlichen Abstand zu Band 4 fühlte sich das "Pacing" der Geschichte" und die jeweilige "Sreentime" einiger Figuren einfach für mich nicht mehr ganz so stimmig und ausgewogen ausbalanciert wie vorher an.
Liegt auch sicherlich in der Natur der Sache eines finalen dramatischen Bandes, das sich alles überschlägt und man geballt konzentriert zu einem Höhepunkt kommen will und muss
Gerade einige Erwachsene die vorher oft selbst noch eine sehr wichtige Rolle spielten , wurden meiner Meinung nach aber nun zu schnell komplett als Staffagen unwichtig und ganz schnell "abgefrühstückt"
Beispiel :
Bagster dessen Rolle hier im Band auf wenige Panels nur noch symbolischer dramatischer passiver Natur ist
Kingsten als Chefin auch nur noch dermassen völlig passiv und am Rande eingestreut wenig bis komplett gar nicht mehr agierend oder gar gezeigt , ihre wichtigen Sidekicks wie Lamar im Fort oder andere ebenso blass und quasi nicht mehr existent waren
Die Verlorenen die unsere Hauptfiguren um Zack und Archer im Band davor gefangen genommen hatten , waren ebenfalls in den ersten paar Panels bereits schon nur noch Gesichtslose Geschichte ohne jegliche Bedeutung .
Gerade hier hatte ich mich vorher noch etwas gefreut , wie man aus dieser verzwickten Lage wohl kommen würden und evtl. einen klitzekleinen gelüfteten Schleier von anteasernenden Worldbuilding am Rande als Fanservice noch zu erhaschen.
Bei Tanaka falle ich von einem extremen Gefühl ins andere
Erst seine unglaubliche Rambo "der Auftrag" Mission die zu seinem Character aber absolut passt
Dann plötzlich wiederentdeckte nie vermutete sensible ausgelebte Gefühle bei dem Mann mit den Gesichtzügen aus Stein wie Charles Bronson
Nur um kurz danach von einer Sekunde auf die andere passiv einfach aus der Geschichte zu scheiden ohne die Chance zu haben überhaupt sich zu wehren oder zu kämpfen
War natürlich vom Autoren ein absichtlicher Kniff diese Achterbahn der Gefühle bei seinen Figuren und beim Leser zu erzeugen
Weiss aber noch immer nicht ob ich das jetzt so gut finde.
Ein Tod im Kampf ist für mich jedenfalls immer befriedigender , als so würdelos mit der Figur Holden vor den Kopf gestossen zu werden
Tanaka's Tod erinnerte mich an den Tod von Bruce Willis in Glass wo er als superstarker Charakter völlig würdelos in einer Pfütze ertrinkt
Wobei das ja auch sicherlich dort wie hier in Gung Ho genau so gewollt und von den erzeugten Gefühlen beabsichtigt ist.
Was mir auch noch auffiel :
Das die Figur Holden im letzten Band ja plötzlich wie aus dem Nichts seinen psychopatischen Gefühlen völlig freien Lauf liess , obwohl er in den Bänden davor scheinbar mit Zack, Archer und den anderen eine verschworene Bande (Freundschaft ?) gegen die Erwachsenen bildete und nichts mehr darauf hindeutete das er praktisch den letzten Band komplett alleine an sich reissen und als der Hauptchrakter in Personalunion bestimmen würde.
Zack fiel gegen ihn zurück und Archer spielte im letzten Band aktiv auch kaum noch eine entscheidende Rolle , alle anderen waren mehr oder weniger auch nur noch eingreifende kurze Sidekicks
Yuki hatte auch kaum Zeit gehabt getrauert bzw. war schnell wieder im normalen Modus
Die Reisser :
Ich weiss nicht ob es das mit dem Supergroßen Reisser gebraucht hätte .
Ich fand das jedenfalls komplett unnötig und völlig "over the Top" für die Geschichte selbst als SF ganz plötzlich grotesk unglaubwürdig
Denke eine Menge an Reissern als Gefahr ist für mich eindeutig gefährlicher wahrnehmbarer , als wenn ich es mit der King Kong Methode versuche
Als Endgegner zu kurz dabei und von seiner Stärke einfach zu schwach zu schnell ausschaltbar gewesen
Vielleicht sollte dieser Reisser aber ja auch mehr eine Metapher darstellen wie groß die Gefahr ist und wie unsere Gemeinschaft sich jetzt wirkungsvoll mit einer Panzerfaust dagegen wehren kann.
Trotzdem fand ich die Szene völlig unnötig und ebenso unpassend zur Geschichte in den 4 Bänden davor.
Das Ende war Actionreich und dramatisch , sehr schön aus allen erdenklichen Winkeln von von Kummant wie in einem Film beleuchtet und hatte etwas von einem Westernfort das belagert und gestürmt wird
Hier machte man Howard Hawks und sein Fort Apache also alle Ehre ...bis zum letzten Mann (Frau)
Wem der Arm gehörte der aus dem Maul des Reissers ragte wusste man am Ende am Gesichtsausdruck von Kingston dann schliesslich auch wenn man ein paar Seiten zurückblätterte
(Da hatten die Autoren keine Angst ein Kind bzw. eine Familie als Tragisches Opfer zu machen nur direkt zeigen wollten sie es nicht)
Am Ende stand dann das typische The Walking Dead Ende , der sichere Ort ist kaputt und man muss weiterziehen
Hier noch das Ende der Jugend , dessen Rebellion am Ende viele Opfer bei dieser und den Erwachsenen brauchte
Meine Eindrücke lesen sich jetzt sicherlich sehr kritisch und schlecht
Dem ist aber nicht so, ich fand die Serie und den letzten Band schon sehr gut
Einzig meine Erwartungen gingen etwas in die falsche Richtung bzw. ich hätte mir manches halt anders gewünscht
Also den Fokus wie jetzt weniger unter nahezu völliger Ausblendung der Erwachsenen oder der anderen nur noch auf Holden als umkippenden als alles auslösenden dominanten Dominostein zu legen.
So stehe ich jetzt mit meinen Gefühlen nach dem lesen etwas zwiegespalten da, da ich vermutlich zu sehr von der Erzählweise von TWD geprägt bin , wo der Focus ein völlig anderer war (nicht nur ausschliesslich Jugend als Hauptfiguren und Neverending Worldbuilding mit Blicken und Gefühlen nach allen Seiten )
Denke aber das Gung Ho genau so als Jugendlicher Homonrauschcocktail als einzig konzentrierter Post - Apocalypseteilaspekt so ohne Blicke nach rechts oder links beabsichtigt und extrem konsequent bis zum Schluß durchgezogen wurde
Im letzten Band merkte man es schliesslich am stärksten, da hier die Erwachsenen so gar keine Rolle mehr spielten
Man irgendwo auch ein zielführendes Ende brauchte , ansonsten hätte man wirklich ein inhaltliches TWD gehabt was ich wohl ständig noch irgendwie erhoffte
Zeichnungen , Verarbeitung und Bonus (habe die limitierte Ausgabe ) wie gewohnt auf allerhöchsten Champions League Niveau
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