Das Mädchen, das seine Unsterblichkeit aufgibt, um die Liebe kennenzulernen, dann die super brutale Zombieepisode im Schnee, Bulrog, der die Gewalt hinter sich lässt, um ein Leben in Kontemplation zu beginnen - und dann natürlich die überraschende Klimax, die alles auf den Kopf stellt, was man in 3 1/2 Alben miterlebt hat. Am Ende war die Gute die Böse, die anderen HeldInnen entweder naive, willfährige Idioten oder gar nicht real, die ganzen Bösen, die sie aufhalten wollten, doch im Recht. Der unbesiegbare Held verfällt dem Wahnsinn, der trottelige Sidekick entpuppt sich als eigentlicher Held. Das wäre an sich schon ein perfektes Ende, aber durch die neu eingeführte Rahmenhandlung wird es wirklich genial. Fragt man sich am Anfang des Albums noch, wer denn nun dieser Großvater ist, der seinen Enkelkindern die Geschichte erzählt, fügt sich auf der letzten Seite, wenn es einem klar wird, alles zu einer perfekten Erzählung zusammen. Und man beachte: Trotz aller Melancholie, die diese Schlussszene durchweht, wird der "Überlebende" jetzt nicht etwa zum großen Helden stilisiert, der auf seinem Flugtier Richtung Horizont reitet. Nein, der kleine Vogel von damals weicht weiter nicht von seiner Seite - äh, seinem Kopf und kackt ihm wieder auf selbigen. Großartig, wie Le Tendre hier und schon im ganzen Abschlussalbum das Gleichgewicht zwischen Dramatik, Tragik und Humor hält.
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