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Ja. Sehr geil
Donald-Explosion
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Da zeigt sich doch mal wieder, dass Rosa ein deutlich besserer Künstler ist, als er sich selbst einredet...
Meine Rezensionen, Artikel und Blogeinträge: comicschau.de/comics
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Genial
das war mir noch nie aufgefallen!
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dani-books-SysOp mit Monsterallergie
Ich forsche mal nach, bin aber sehr sicher, dass das tatsächlich nur Zufall ist. Zumal man das ohne das blaue Deck auch nicht sehen würde und Don die Farben in dem Panel nicht beeinflusst hat.
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Fragst du direkt bei Don nach?
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@Jano
Vor ein paar Monaten hast du angekündigt, dass der fünfte Band der Don-Rosa-Library unter dem Titel "Der König des Klondike" erscheinen wird.
Im Egmont-Shop ist der Band jetzt aber als "Der reichste Mann der Welt" eingetragen; auf dem Cover steht jedoch "Der König des Klondike".
Wie soll das Buch denn nun heißen?
(Ich hoffe, es wird wie geplant als "Der König des Klondike" veröffentlicht. Dieser Titel passt wenigstens zum Cover.)
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dani-books-SysOp mit Monsterallergie
Das Cover ist von mir und richtig, der Eintrag in der Egmontliste von Egmont und falsch. Hab ich aber inzwischen bereits korrigieren lassen.
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@Jano könnte man die Schrift in den Sprechblasen der Kalevala-Charaktere nicht ähnlich machen wie die geschwungene Schriftart in der die Titel der Bände auf den Rücken der Schuber gehalten sind?
Ich weiß du hast dich schon Mal gegen das was ich "Fraktur" nannte ausgesprochen aber wäre das nicht ästhetischer und trotzdem gut lesbar?
So ähnlich wie damals halt in der Millenniumsnummer der Micky Maus (wo der Zwischenraum der Panels auch mit rot und Blitzen ausgefüllt war).
Das würde viel besser zum "Gewicht" der Charaktere passen, oder?
No Gods, no Masters!
The bird of Hermes is my name - eating my wings to make me tame
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Wünsche: Yu Yu Hakusho, GTO (inkl. Fortsetzung und Spin-off), Shimauma
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dani-books-SysOp mit Monsterallergie
Zum "explodierenden Donald": Ist keiner, jedenfalls kein bewusst oder unterbewusst eingezeichneter.
Zitat von Damian
@ Jano könnte man die Schrift in den Sprechblasen der Kalevala-Charaktere nicht ähnlich machen wie die geschwungene Schriftart in der die Titel der Bände auf den Rücken der Schuber gehalten sind?
Hm, also das fänd ich ganz ehrlich noch unpassender als diese Micky-Maus-Schriftart damals. Das ist ja eine geschwungene Schreibschrift, die komplett gar kein "Versfeeling" vermittelt, wenn es dir darum geht.
Don meint, dass was wie das einfache Kursive aus der US-Ausgabe am sinnvollsten ist, weil es gut lesbar sein soll. Ggf. kann man die Blasen zum Aufhübschen mit einem großen farbigen Gotik-Style-Initial anfangen lassen, das muss ich dann mal schauen. Darüber mach ich mir aber erst konkrete Gedanken, wenn die Story an der Reihe ist, also in Band neun (in den USA Band acht, aber die Reihenfolge wird leicht anders sein), entsprechend Anfang 2022. Vorher gibt's erst mal noch genug an den davor kommenden vier Bänden zu bearbeiten.
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@Jano Danke!
Ja genau ich glaube Versfeeling ist ein passendes Wort^^
Ich glaube mich zu erinnern, dass das in der Hall of Fame damals nicht so gut aussah weil die Sprechblasen teilweise halb leer erschienen, der Text füllte sie nicht vollständig und das sah so verloren aus :X
Ist natürlich mein persönlicher Eindruck und vielleicht trügt meine Erinnerung mich auch :X
Das mit dem Initial klingt gut ich glaube das würde sich super machen
Definitiv ein schöner Kompromiss für mich^^
Haha ich wollte früh genug anfragen damit die Chance besteht, dass es Berücksichtigung findet^^
Ich erinnere mich einfach noch gut wie ich die Geschichte zuerst im besagten Micky-Heft las und wie sehr mich dann entsprechend später das Lettering in der Hall of Fame enttäuschte :X
Ich weiß, dass du mit Herzblut und Eifer dabei bist und dir viel Mühe gibst sowie dir einiges an Kritik gefallen lassen musst, ich glaube das kann jeder anerkennen!
Dennoch kann ich mir ein wenig konstruktiv gemeinter Kritik nicht verkneifen :X
Obwohl deine Übersetzung sicher näher am Original ist habe ich den persönlichen Eindruck sie kommt "kälter" und etwas steif daher, sie lässt diesen sprühenden Witz vermissen den ich aus dem DDSH und der Micky Maus erinnere. Jetzt sage ich natürlich nicht, dass man Verfälschungen in Kauf nehmen sollte, aber ein wenig freier bzw. "befreiter" dürfte es doch schon sein
(Z.B. die Alliteration "tumber Tollpatsch" in besagter Kalevala-Geschichte (Daibenzeiher?) als Donald nach dem Rechen im Leuchtturm sucht und ihn sich durch drauftreten ins Gesicht schmettert hat mir große Freude gemacht. Solche Kleinigkeiten bringen Beschwingtheit und Leichtigkeit in die Geschichte und spielen dem Humor und Witz gut zu in meinen Augen)
Leider erscheinen mir die neu übersetzten Geschichten dadurch weniger witzig, vielleicht ist das weil ich älter geworden bin aber mein subjektives Empfinden lässt mich denken, dass es an der anderen Übersetzung liegen muss^^"
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dani-books-SysOp mit Monsterallergie
Na ja, ich hab das ja schon öfter erwähnt und dazu auch vor Jahren mal eine ausführliche Stellungnahme inklusive Dons Sicht gepostet.
Die Storys lesen sich exakt so, wie sie von ihm angedacht wurden. Nicht witziger und nicht langweiliger. Und genau darum geht's. Ihm ist bewusst, dass alte Übersetzungen vielleicht "lustiger" als seine eigenen Texte waren, aber wenn ein Band groß mit seinem Namen wirbt und fett Don Rosa draufsteht, soll der Inhalt auch exakt so sein, wie er von ihm erdacht wurde.
(Ich persönliche finde übrigens die übertriebene Verwendung von Alliterationen grausam. Das wirkt so dermaßen nervig gekünstelt, besonders wenn das an jeder Stelle gemacht wird, die nicht bei drei auf den Bäumen ist, dass ich's immer in die Ecke werfen will, wenn so was in einem Heft vorkommt.)
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Ich wünschte, Peter Daibenzeiher hätte es nicht so sehr übertrieben und nicht so einen völligen Mist wie das "Freddy Flenn"-Gedicht verbrochen. Dann wäre vielleicht nie eine Neuübersetzung notwendig geworden und wir könnten uns trotzdem an einigen wenigen Stellen mal eines besonders lustigen Einfalls erfreuen.
Im Allgemeinen bevorzuge ich jetzt die Neuübersetzung, aber ich muss ebenfalls sagen sie mir bei den lyrischen Anteilen der Kalevala-Story nicht gefällt. Die alte Übersetzung kann ich immer noch in großen Teilen auswendig, während ich die neue bis heute nicht im Kopf habe. Das liegt wahrscheinlich vor allem an den Alliterationen. Da genau das auch beim Kalevala der Fall ist, hat Daibenzeiher hier meines Erachtens nichts falsch gemacht. Bei Gedichten muss die Übersetzung nicht wörtlich sein.
Andererseits wurde ja stellenweise das Versmaß korrigiert, von daher kann ich auch hier der Neuübersetzung zumindest ein bisschen was abgewinnen.
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dani-books-SysOp mit Monsterallergie
Kann ich so nicht nachvollziehen. Beim Kalevala-Text hat das nötige Versmaß fast nie wirklich gestimmt und auch der Inhalt hatte meistens wenig bis nichts mit dem Original zu tun. Die neue Fassung mag sich lahmer lesen oder was auch immer, aber es ist deutlich schwieriger und anspruchsvoller, das korrekte Versmaß beizubehalten und dabei gleichzeitig originalgetreu zu bleiben, als einfach irgendwas Neues draus zu machen, das irgendwie nach Gedicht klingt. Von daher bin ich persönlich mit dem Resultat sowohl bei der Kalevala-Story als auch bei den im identischen Maß redenden Zwergindianern sehr zufrieden. Und ich bin eigentlich nie mit meinen Sachen wirklich zufrieden.
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Na ja, von ungefähr 350 Zeilen scheinen mir 30 je eine Silbe zu viel oder zu wenig zu haben, wovon das meiste leicht korrigiert werden könnte ohne den ganzen Satz umzuformulieren. Und wenn ich meine Lieblingsstellen mit dem englischen Original vergleiche kommt mir vieles nicht sinnentstellend, sondern einfach nur etwas verlängert und poetischer formuliert vor. Einige schöne Stellen hätte ich jedenfalls gerne übernommen, zum Beispiel "Dem zur Wärme, dem zum Wohle den der Wege Wirrnis narret", "zittert nicht, hört auf zu zagen, Zähneklappern ziert nur Zahme" oder "fiel ins Wasser, weh ihr Welten, Schlick schlingt sie an Schlammesgrunde".
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dani-books-SysOp mit Monsterallergie
#alliterationsoverkill
Und denk dran, dass nicht nur die Silbenzahl, sondern auch die Hebungen und Senkungen stimmen müssen. Falls ich mal viel Zeit und Lust habe, kann ich den alten Text mal dahingehend aufdröseln, aber ist letztlich ja auch wurscht. Ich will die alten Texte nicht bashen (okay, bei Freddy Flenn und eulenden Eulen oder Michael Muhmachers oder Jurassic-Park-Anspielungen fällt mir echt nix mehr ein), war halt eine andere Herangehensweise, die vom Autor für Sammlerausgaben nicht gewünscht ist.
Geändert von Jano (18.12.2020 um 13:36 Uhr)
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Kannst du das mit den Hebungen und Senkungen genauer erläutern? Zeilen bei denen die Silbenanzahl passt, die sich aber aufgrund der Betonung merkwürdig anhören, sind mir eher in der neuen Version aufgefallen:
Schaman des Südens im Exil
Doch helfen könnt die Lebenskraft
Zieht nun mit Mut in die Gefahr
Bevor mein Schatz wurde zerstört
Mein Angebot wird dir gefall'n
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dani-books-SysOp mit Monsterallergie
Es wechseln sich eigentlich Hebungen und Senkungen ab. Bei der ersten Fassung in der HoF habe ich allerdings an ein paar wenigen Stellen noch auf Auftakte zurückgegriffen, weil das auch so schon ewig gedauert hat und der HoF-Band deswegen sogar verschoben werden musste. Ich habe den Text seitdem aber bei jedem Nachdruck noch mal etwas nachpoliert, wenn mich der Lesefluss gestört hat.
In der noch mal von mir überarbeiteten Version aus der DRC waren die entsprechenden Stellen:
Was sucht ihr den alten Weisen –
Zauberwisser im Exile?
Nein, allein die Macht mir fehlet –
Doch die Lebenskraft könnt’ helfen –
Dieses Manns, durch den ich spreche.
Kupferschiff ist schon bereitet. –
Schnallt den Sampo an den Hauptmast. –
Es führt euch nach Tuonela. –
Geht nun mutig auf die Reise.
In der Schlacht gegen die Diebe –
Vor dem Tode meines Schatzes –
Löste ich besagten Stifte!
Höre mich, du meine Schwester. –
Was ich vorschlag, magst du sicher!
Geändert von Jano (18.12.2020 um 15:53 Uhr)
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Das gefällt mir schon besser!
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Leider konnte ich mich bislang auch noch nicht wirklich mit der Neuübersetzung anfreunden. (Lieber Jano, bitte nicht als Angriff verstehen! Deine Arbeit an den deutschen Don-Rosa-Ausgaben ist unglaublich wertvoll, und den Versuch, die Geschichten so genau wie möglich zu übersetzen, begrüße ich sehr.)
Peter Daibenzeihers Schreibstil (den ich hier bewusst nicht als "Übersetzungsstil" bezeichne) trifft in den allermeisten Fällen meinen Humor und war für mich schon immer ein fester Bestandteil der Don-Rosa-Geschichten, deshalb fällt es mir schwer, mich an die neue Übersetzung zu gewöhnen.
Manche Sätze in der Neuübersetzung wirken zu "konstruiert"; ich merke während des Lesens einfach, dass es sich um eine Übersetzung handelt. Dieses Gefühl hatte ich bei den alten Texten nie. Und wie ich soeben gemerkt habe, wirken die Dialoge in der amerikanischen Originalversion auch wesentlich natürlicher.
Ich habe die Neuübersetzung und die Originalversion der ersten drei Seiten von "Der Sohn der Sonne" miteinander verglichen und gemerkt, dass es durchaus einige Stellen gibt, bei denen der Wortwitz der Originaltexte bei der Übersetzung verloren gegangen ist.
Onkel Dagobert und Mac Moneysac werfen sich allerlei Beleidigungen an den Kopf, die in dieser Form nicht in der deutschen Sprache funktionieren bzw. existieren.
Als Dagobert auf Mac Moneysac trifft, sagt dieser:
"In person, you greedy turnip-squeezer!"
Die deutsche Übersetzung ("Höchstpersönlich, Sie Raffhals.") hat nicht dieselbe Wirkung wie der Originaltext. Da hätte ich mir eine Formulierung wie "Höchstpersönlich, Sie gieriger Pfennigfuchser!" gewünscht.
Dagobert bezeichnet Mac Moneysac als "web-footed four-flusher" (also in etwa als "schwimmhäutigen Scharlatan"). Das ist zwar eine schöne Alliteration, klingt aber sonst ziemlich blöd. Die tatsächlich verwendete Übersetzung ("Möchtegern") ist hingegen unglaublich langweilig und klingt nicht mal ansatzweise so interessant wie das amerikanische Original. Hier wäre etwas mehr Kreativität sicher nicht verkehrt gewesen.
"Nobody can claim to match my instincts as a treasure salver par excellence!" – "I'm doing so now, McDuck! Watch my beak!"
wurde in der Neuübersetzung zu
"Niemand kann behaupten, ein besserer Schatzsucher als ich zu sein!" – "Tu ich aber! Schauen Sie her!"
Auch hier finde ich, dass die Neuübersetzung nicht die Wirkung des Originaltextes erzielen kann. Das Wortspiel mit dem "Schnabel" wurde ignoriert. Man hätte den Text vielleicht etwas abändern können:
"Meine Instinkte als Schatzsucher sind unübertroffen, und niemand kann das Gegenteil behaupten!" – "Das tu ich aber, Duck, wie mir der Schnabel gewachsen ist!"
Zugegeben, das klingt jetzt auch nicht gerade toll, aber ich bin ja auch kein professioneller Übersetzer.
Bei all diesen Textstellen ist ein wenig Humor des Originaltextes verloren gegangen, und weil der Daibenzeiher-Humor ebenfalls fehlt, fällt es mir wirklich schwer, die Texte mit einer solchen Freude durchzulesen wie damals, als ich die Geschichten zum ersten Mal gelesen habe. Und das ist wirklich schade, weil ich das Neuübersetzungs-Projekt für sehr wichtig halte. Vielleicht dauert es einfach etwas länger, bis ich mich vollends daran gewöhnt habe.
Eine Stelle habe ich noch:
"This exhibit proves I wasn't afraid to go after treasures that the softies thought were irretrievably lost!"
wird zu
"Diese Ausstellung zeugt davon, dass ich nicht davor zurückschreckte, Schätzen nachzujagen, von denen die anderen Waschlappen dachten, dass sie für immer verloren seien."
Dieser Satz ist mir schon beim ersten Durchlesen negativ aufgefallen. Während sich der Originalsatz ziemlich flüssig lesen lässt, stolpere ich jedes Mal mit Mühe durch den übersetzten Satz. Vier Kommata in einem Satz, das umgangssprachliche Wort "Waschlappen" verwirrt in dem Zusammenhang nur noch mehr, und überhaupt: "die anderen Waschlappen"? Bezeichnet sich Dagobert damit nicht selbst als Waschlappen?
Ich finde, das kann man schon etwas schöner formulieren, aber vermutlich ist es einfach Geschmackssache. Mein (laienhaft übersetzter) Vorschlag:
"Diese Ausstellung zeugt davon, dass ich niemals vor der Jagd nach Schätzen zurückschreckte, die all die Feiglinge dort draußen für unwiederbringlich verloren hielten."
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@Langelöffel da bin ich wahnsinnig auf die Antwort gespannt, du sprichst genau die Punkte an welche mir ebenfalls negativ aufgefallen sind.(U.a. ein vereinfachen/reduzieren der Texte und Verlust von Witz/kreativen Wortschöpfungen)
Ich finde es bezeichnend, dass hier ein Laie auf Anhieb Alternativen bietet die mir nicht nur weit besser gefallen sondern auch sogar als dem Original näher und weniger verfälschend erscheinen als die angeblich so originalgetreue Übersetzung :X
(Jano du bist Autodidakt, oder?)
Und die Abneigung gegen Alliterationen kann ich im Fall der Kalevala-Geschichte Null nachvollziehen wenn das Ding anscheinend zu drei Vierteln daraus besteht^^"
Wird hier etwa persönlicher Geschmack vor Werktreue gestellt?
Geändert von Damian (19.12.2020 um 02:21 Uhr)
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dani-books-SysOp mit Monsterallergie
Ich kann dazu heute nichts mehr sagen, weil es bei den meisten Texten über zehn Jahre her ist, dass ich die bearbeitet habe, und ich in der Regel keinerlei Ahnung mehr habe, warum ich was wie geschrieben habe. Ich kann heute auch nicht mehr nachvollziehen, was komplett von mir neu übersetzt wurde oder wo ich den Text nur stark nachbearbeitet habe, sofern das nicht damals schon dabeistand.
Wenn ich die Sachen heute noch mal übersetzen würde, würden sie sich wieder komplett anders lesen, genauso wie sie sich anders gelesen hätten, wenn ich sie fünf Jahre vor oder nach dem konkreten Zeitpunkt ihrer Entstehung übersetzt hätte. Von daher ist es müßig, darüber zu sinnieren. Bei den alten Texten würde heute auch keiner mehr wissen, was wieso geschrieben wurde und was tatsächlich vom Übersetzer und was vom Redakteur eingebaut wurde. Deshalb möchte ich auch zu den alten Texten in der Regel keinen Kommentar abgeben, ich weiß aus Erfahrung mit den Kioskheften, dass manchmal fast nichts von der eigentlichen Übersetzung übrig bleibt. Von daher kann so was wie "Freddy Flenn" auch der Einfall eines "lustigen" Redakteurs Anfang der 90er gewesen sein.
Ich bearbeite alle meine Texte bei den Nachdrucken noch mal nach, aber das beschränkt sich auf eventuelle offensichtliche Fehler oder ganz seltsame Formulierungen. Ansonsten passiert es schnell, dass ich Sachen rausstreiche, die bescheuert klingen, aber die ich damals ganz bewusst verwendet habe, weil sie Anspielungen o. Ä. sind. Beim Durchgehen der Storys aus dem ersten Band konnte ich mir z. B. überhaupt nicht erklären, wie ich auf den unglaublich bescheuerten Namen "Heinrich Scharrer junior" gekommen bin und hatte den schon geändert, bis mir dann zum Glück noch rechtzeitig aufgefallen ist, dass der erwähnte Name zu einem Typ aus der Barks-Zwergindianer-Story gehört und der dort so bekloppt heißt.
Von daher bin ich mit heutigen Änderungen eher vorsichtig, weil es sonst schnell passiert, dass ich unbewusst stundenlange Recherchearbeit von vor zehn Jahren kaputtmache und Referenzen entferne, die ich damals ewig mühsam rausgesucht habe.
Zum Thema Laie vs. Profi/Autodidakt/was-auch-immer: Übersetzen ist nichts, was man lernt. Das ist was, was man intuitiv auf Grundlage des Wissens von Texten in den entsprechenden Sprachen macht. Selbst wenn man Übersetzen als Studiengang belegt, sind tatsächliche Übersetzungsübungen vielleicht einer von zehn Kursen, die man im Semester belegt. Alles andere ist Litaratur und Kultur etc. Ich habe Amerikanistik, Deutsch und Buchwissenschaft studiert, würde aber genauso übersetzen, wenn ich das nicht getan hätte.
(Und dass nichts mit "Schnabel" o. Ä. vorkommen soll, ist Absicht. Don ärgert sich selbst, dass er in den allerersten Storys manchmal noch Anspielungen auf Schnäbel oder Federn etc. eingebaut hatte. Die Ducks sind Menschen, die nur zufällig wie Tiere aussehen, daher gibt es keinerlei Anspielungen auf "tierische" Eigenschaften.)
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Zitat von Jano
Und dass nichts mit "Schnabel" o. Ä. vorkommen soll, ist Absicht. Don ärgert sich selbst, dass er in den allerersten Storys manchmal noch Anspielungen auf Schnäbel oder Federn etc. eingebaut hatte. Die Ducks sind Menschen, die nur zufällig wie Tiere aussehen, daher gibt es keinerlei Anspielungen auf "tierische" Eigenschaften.
In dem Fall ist es aber doch auch eine Verfälschung - damals hat er diesen Fehler eben gemacht und der Comic als Spiegel seiner Zeit sollte das auch wiedergeben.
Oder lässt Don in englischen Nachdrucken auch die "beaks" und "feathers" streichen?
Neid und Missgunst sind meine besten Freunde.
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Es ist aber doch auch Verlagsvorgabe, dass die Enten wie Menschen zu behandeln sind und wäre vermutlich sonst im Lektorat korrigiert worden.
Quot libros, quam breve tempus – So many books, so little time.
(Stephen King/ Frank Zappa)
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@Langelöffel @Damian
Wir wissen doch nicht ob Langlöffel ein Laie ist. Vielleicht ist er ein Übersetzer, vielleicht ist er bilingual aufgewachsen, vielleicht kann er einfach nur wahnsinnig gut Englisch. Vielleicht hat er aber auch 5 oder mehr Stunden an der Übersetzung dieser Sätze gearbeitet. (Das war jetzt alles nicht wertend gemeint.) Das man einzelne Sätze mit entsprechendem Zeitaufwand womöglich besser übersetzen kann, überrascht wohl kaum. Und wenn wir jetzt noch anfangen als (Comicforum-)Kollektiv Rosas Texte neu übersetzen, werden die sicher auch in vielen Fällen ein Quäntchen besser.
Wer weiß schon, wie Langlöffels Übersetzung einer ganzen Geschichte klingt, wenn er unter Zeitdruck übersetzen muss, oder zumindest nicht mehr Zeit hat, als Jano. Im Großen und Ganzen gefällt mir die Übersetzung tausendmal besser, als die alten in der Micky Maus. Aber natürlich gibt es auch Stellen, wo man etwas verbessern könnte.
Zitat von FilthyAssistant
In dem Fall ist es aber doch auch eine Verfälschung - damals hat er diesen Fehler eben gemacht und der Comic als Spiegel seiner Zeit sollte das auch wiedergeben.
Oder lässt Don in englischen Nachdrucken auch die "beaks" und "feathers" streichen?
Die Frage finde ich schon interessanter (bin gerade zu faul um nachzuschauen).
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dani-books-SysOp mit Monsterallergie
Die Endkorrektur sowohl bei der DRC als auch der DRL hatte/habe ich, auch wenn ich zwischendurch noch ein paar andere Leute drüberlesen lasse. Das liegt einfach daran, dass es sonst sehr schnell vorkommt, dass nachträglich noch Fehler reinkommen, weil die nachträglichen Korrekturleute nicht immer unbedingt wissen, nach welchem Prinzip oder welchen Vorgaben die Texte entstanden sind. In der HoF war es z. B. so, dass da nach meiner Übersetzung noch mal ein paar Verse überarbeitet wurden, dann aber die Silbenzahl gar nicht mehr gestimmt hat etc. (daher hat mir damals der Letterer auch noch mal die Endfassung zur Sicherheit zum Drübergucken geschickt, sodass mir das noch rechtzeitig vor der Veröffentlichung aufgefallen ist und behoben werden konnte).
Generell machen wir es im Buchhandelsbereich schon seit Jahren so, dass es keinerlei "tierische" Anspielungen gibt (mal die Buchtitel selbst, die vom Marketing/Vertrieb gemacht werden, außer Acht gelassen). Im Kioskbereich wird das laxer gesehen, weil man das dort superlustig findet und es ja auch nur Comics mit lustigen sprechenden Tieren für Kinder sind ...
Don lässt die Anspielungen in der Regel nicht nachträglich rausnehmen, was bei der US-Fassung aber hauptsächlich daran liegt, dass die alten Geschichten noch handgelettert waren und es zu teuer und zu aufwendig wäre, dafür noch mal die entsprechenden Letterer rauszukramen. In den Übersetzungsskripts von Egmont wurde das aber meiner Erinnerung nach schon vor längerer Zeit abgeändert. Ich habe daher auch bei "Unter Haien" die im letzten Panel hochfliegende Feder entfernt. Manche Sachen lassen sich natürlich heute nicht mehr ändern, z. B. der Gag bei "Die Zeitdiebe", dass die Neffen, die nie Schuhe tragen, mit ihren Watschelfüßen nicht über den Rasen gehen können. Da muss dann Don halt im Kommentartext drüber weinen. Aber ansonsten behebe ich das immer, soweit es möglich ist.
Wie dem auch sei ... und wie schon gesagt ... natürlich würde ich heute vieles anders übersetzen, einfach weil mein Sprachempfinden heute noch mal anders ist als vor zehn oder siebzehn Jahren. Und natürlich klingt eine Übersetzung wie "Ein Brief von daheim", an der ich knapp vier Wochen gearbeitet habe, vielleicht ausgefeilter als die von ein paar anderen Geschichten, wo ich *pro Tag* ein bis zwei Geschichten übersetzen musste, damit die Kooperationsdeadlines eingehalten werden konnten. Von daher ist es klar, dass ich mir nicht über jeden einzelnen Satz ewig Gedanken machen konnte, sondern es manchmal auch nach der Devise "ist originalgetreu genug und klingt gut genug" gehen musste, statt "ist jetzt das absolute Optimum, das sich auch nach fünf Stunden überlegen nicht noch verbessern ließe".
Deshalb ändere ich natürlich auch heutzutage immer noch Dinge ab, wenn mir die beim Lesen gar nicht mehr gefallen, wie die in der ersten Fassung noch manchmal holprigen Kalevalasachen. Alles noch mal komplett komplett neu zu schreiben ist aber einfach nicht möglich, dann würde jeder Band zwei Jahre dauern. Selbst das nochmalige Abgleichen mit dem englischen Original, was ich jedes Mal zur Sicherheit mache, braucht schon mehr Zeit, als ich eigentlich habe (und davon, dass ich für Zeit natürlich nicht bezahlt werde, gar nicht erst zu reden ).
Geändert von Jano (19.12.2020 um 10:16 Uhr)
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