Soeben den 1 Band bei den kollegen vom Bonner Comicladen bestellt ^^
Bin gespannt :3
Habt ihr Band 1 schon ausgeliefert? Ich hab noch keinen bekommen?
Ich frage weil ich ein Abo habe, hat mich ein bischen irritiert.
@Rabbit1958
Wir haben die Vorbestellungen und Abos erst am Montag verschickt, da das Paket vom Vertrieb nicht eher bei uns angekommen ist. Sorry für die Verspätung!
Kein Problem, danke für die Antwort.
So. "Never a dull day", wie unser verlagseigener Kampf-Magier zu sagen pflegte ...
Diesmal war es eine unvollständige Druckvorlage, die wir als solche nicht zur Kenntnis genommen haben ...
... was zu einer unvollständigen Seite 3 geführt hat.
Vermutlich hättet ihr den Fehler gar nicht bemerkt ... wenn ich nicht im Anhang ein paar Texte übersetzt hätte, die ihr im Original nicht habt lesen können.
Bis jetzt.
Denn hier steht die vollständige Seite ab sofort zum Angucken und zum Download bereit.
***
Ich bin übrigens mal wieder ein wenig verwundert.
Bis heute gibt es an den mir bekannten Orten keine Einzige Rezension oder Besprechung dieses Titels ... obwohl er sich nicht schlecht verkauft.
Wahrscheinlich zeigt sich hier mein inzwischen fortgeschrittenes Alter ... aber ich habe noch gelernt, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen Berichterstattung und Abverkauf.
Wenn es keine Berichterstattung gibt ... wer sorgt dann für den Absatz? Sind unsere einheimischen Händler doch besser als ihr Ruf?
Kopfkratzend, mit 1000 Grüßen,
der Übersetzer
Erst vor kurzem dachte ich mir, dass man von dem Band nirgends etwas hört oder liest, ist kein gutes Zeichen, das wird hoffentlich kein Mega Flop für euch.
Schön zu sehen, dass sich der Band dennoch gut verkauft.
Aber: Es ist halt kein "Prestige" Projekt. Kein soo Mega populäres Kreativ Team dahinter und die Prämisse ist jetzt auch nicht soo unglaublich innovativ, heutzutage. Solche Genre Beiträge gibt es momentan einfach zuhauf.
Und deshalb liefert die Serie vielleicht auch zu wenig Stoff für das schreibende Volk.
Ich würde aber sagen, dass EUER Ruf, also der von Dantes Verlag, inzwischen beim Pöbel eine gewisse Bedeutung hat. Wenn einem Usagi, die Ellis Schiene, Slàine oder die restlichen Bände aus eurem Portfolio gefallen, nimmt man dann gerne auch mal eine etwas unbekanntere Sache in die Hand.
@El Duderino :
Kein "mega-populäres Kreativteam"? - Hey, Spurrier war gerade für einen Eisner nominiert.
Aber schon klar. Preiswürdigkeit ist hierzulande ja nicht selten gleichbedeutend mit "unverkäuflich".
Die Disenchanted-Prämisse [Menschheitsprobleme auf Fabelwesen übertragen] ist an sich sicherlich nicht originell ... ich meine aber, nur selten einen Comic gelesen zu haben, der - angesichts seines Personals nicht unbedingt erwartbar - so nah an der Realität von Großstadtslums, Verschwörungstheorien, Müllwirtschaft, Segregation, Polizeiwillkür, Ressourcenknappheit, Migration und "Erweckungsbewegungen" [vulgo: religiösem und politischem Fanatismus] dran ist. Von den derzeit diskutierten "großen" Themen fehlt eigentlich nur der Genderdiskurs.
Das sollte die Kolleginnen und Kollegen von der schreibenden Zunft eigentlich eher gerade nicht davon abhalten, Disenchanted in ihre Überblicksbetrachtungen miteinzubeziehen.
Gut. Vielleicht geschieht das ja noch, wenn das Werk in ein paar Monaten komplett auf Deutsch vorliegen wird.
Für Deinen Optimismus im letzten Absatz und das darin enthaltene Lob sei Dir gedankt. Einen "Comic-Pöbel" muss ich zwar erst noch in mein Weltbild integrieren [Motto: "Wir sind nicht PC, wir sind CP!"], aber die Vorstellung von einem comiclesenden Mob, der eines Tages "Thursdays for panels!" fordernd durch die Straßen zieht, die hat etwas ...
Mit 1000 Grüßen,
der kleine Nachsitzende
Spurrier mag zwar für einen Eisner nominiert worden sein(wobei ja die Serie nominiert wurde, die er mitschreibt, nicht er selbst), aber seinen Namen werden dennoch die wenigsten Comicleser im deutschsprachigen Raum kennen.
Er ist weit davon entfernt ein Markenname zu sein oder jemand, mit dem man bewusst Käufer ans Land ziehen könnte. Oder dessen neuestes Werk automatisch Aufmerksamkeit generiert.
Und klar, der Comic hat bestimmt einige Querverweise zu brisanten aktuellen Themen, aber man muss halt auch gestehen, dass sich damit heutzutage schon viele Genre Beiträge schmücken.
Das war vor einigen Jahren noch nicht so "En Vogue", aber heute will doch fast jede Serie zumindest oberflächlich ein Thema anschneiden, welches die Menschen an moderne Zustände erinnern soll.
Und: Der Avatar Verlag hat vielleicht noch immer ein leichter Schund Geschmäckle, wenn ich nur daran denke, wie sehr sich Panini gewunden hat, als man anfangs fragte, ob man an "Crossed" interessiert sei. Das hat sich natürlich inzwischen deutlich gewandelt, weil selbst der Brötchen Verlag dann einsehen musste, dass man eine Cashcow vorbeiziehen lassen würde, aber irgendwie sind die Comics von Avatar halt nicht gerade für Subtilität bekannt und im Feuilleton wird so etwas eben dann doch lieber gesehen als die Kunst des Brachialen.
Wobei ich jetzt nur meine Einschätzung widergebe, warum man so wenig von der Serie hört. Das hat nix mit meiner Einstellung zu Avatar Comics zu tun. Ich mag es gerne mal Brachial.
Und ich finde es auch super, dass Dantes viele versteckte Perlen aus den Verlagsarchiv der deutschen Leserschaft zugänglich macht.
Und "Pöbel" war vielleicht etwas unglücklich negativ ausgedrückt. Aber wenn ich mir div. Comics von Herrn z.bsp Ellis so durchlese, sind wir alle schlimmeres gewohnt.
Ab sofort online: Die Leseprobe zu Band 2 ...
Mit 1000 Grüßen,
JRN
Disenchanted, Band 1 (Dantes Verlag)
Vermintown ist ein Schmelztiegel, in dem die Angehörigen verschiedenster Elben-Völker auf engem Raum zusammenleben. Der natürliche Lebensraum der Kobolde, Elfen und anderer wird durch die Ausbreitung des Menschen immer weiter reduziert. Weshalb den kleinen Wesen keine andere Wahl mehr bleibt, als nach Vermintown zu kommen. Wie in jeder menschlichen Großstadt auch, gibt es hier Gewinner und Verlierer. Die Kobolde sind reich und einflussreich, ein paar Vertreter anderer Rassen haben es ebenfalls zu einer halbwegs stabilen Existenz gebracht. Doch ein Großteil lebt verarmt und ausgebeutet. Drogen,Schulden, Korruption - die Elbenvölker sehen sich denselben Problemen gegenüber wie wir Menschen.
Ebendiese Idee, unsere eigenen Probleme auf eine Welt voller Feen und Kobolde zu übertragen, war es, die mein Interesse an "Disenchanted" geweckt hat. In meinen Augen können Konzept und Worldbuilding auch auf voller Linie überzeugen. Plot und Charaktere hingegen leider weniger.
Während die Stadt und ihre Funktionsweise mit sehr viel Fantasie erstellt wurden, wirken die darin handelnden Figuren extrem ausgelutscht. Der Familienvater, der sich bei einem Kredithai Geld leiht, um sich und seiner Familie ein besseres Leben bieten zu können. Die Kinder, die zwischen Tradition und Aufbegehren hin und her gerissen sind. Die Polizistin, die erkennen muss, dass ihre Vorgesetzten weniger an echter Gerechtigkeit interessiert sind, sondern lieber nach passenden Sündenböcken suchen. Nichts davon ist an sich neu oder wird auf sonderlich herausragende Weise präsentiert. Statt normaler Menschen, die man schon tausendfach in derartigen Geschichten gesehen hat, sind es hier eben Feen. Das ist der ganze und offenbar auch einzige Twist bei "Disenchanted". Was aber kein adäquater Ersatz für interessante Figuren oder einen spannenden Plot ist. An Letzterem mangelt es hier nämlich auch deutlich. Die Spannungskurve ist ziemlich niedrig. Viele Ereignisse sind schon aus Meilen Entfernung vorauszuahnen, weil Autor Spurrier auch in dieser Hinsicht auf wirklich ausgetretenen Pfaden wandelt.
Ich will hier nicht zu negativ klingen. Die Geschichte ist nicht wirklich schlecht, aber sie fühlt sich (angesichts des neuartigen Konzepts) doch erstaunlich bekannt an. Zu bekannt, nach meinem Geschmack. Es wirkt, als wäre die ganze kreative Idee in das Konzept und Design von "Disenchanted" geflossen, sodass am Ende nichts mehr für Figuren und Plot übrig war. Abzuwarten bleibt natürlich die Auflösung im zweiten Band.
Die Zeichnungen von German Erramouspe sind für mich leider auch nur mittelmäßig. Während die Darstellung der unterschiedlichen Völker und Wesen wirklich gelungen ist und auch der Detailgrad stimmt, wirkt insbesondere die Mimik in den Gesichtern der Figuren manchmal ein wenig befremdlich.
Über jeden Zweifel erhaben ist unterdessen wieder einmal die Leistung der deutschen Crew. Übersetzung, Lettering, Papier- und Druckqualität - das hier ist ein absolutes Top-Produkt. Als Leser muss man jetzt nur noch entscheiden, ob "Disenchanted" es überhaupt verdient hat, in solch hoher Qualität präsentiert zu werden.
@Clawfinger1986 :
Wie immer eine sehr treffende Beschreibung ... und ich denke, Du hast auch Spurriers "Achillesferse" identifiziert:
Während der ursprünglichen Online-Veröffentlichung in 6-Seiten-Kapiteln passiert genau das, was Du jetzt für das Ende von Band 1 beschrieben hast ... du musst warten, um zu sehen, was weiter passieren wird.
Das hat, denke ich, in der ursprünglichen Veröffentlichungsform gut funktioniert. Spurrier lässt sich sehr viel Zeit, seine Handlungsfäden zu spinnen ... das geht auch in Band 2 noch eine Weile so weiter.
Ob sich das ganze Warten am Ende "auszahlen" wird, weiß ich selbst noch nicht ... noch ist die Übersetzung nicht fertig.
Ich bin gespannt, wie Du und ich Disenchanted am Ende bewertet haben werden.
Und danke für das Lob unserer Arbeit.
Mit 1000 Grüßen,
JRN
Wann erscheint Band 2? Lt. PPM im Oktober, lt. eurer Homepage im Februar.
Der silberstürmer ist verwirrt.
@Silberstürmer :
Februar. Ganz eindeutig Februar.
Unsere vor einem halben Jahr angekündigten Erscheinungstermine sind dieses Jahr ein wenig durcheinandergewirbelt worden.
Zu einigen fertig übersetzten Titeln liegen nach wie vor keine Druckvorlagen vor, dafür haben wir die Daten zu Titeln, die erst für nächstes Jahr eingeplant [und noch nicht übersetzt] waren.
Wir versuchen jetzt, die nächsten fünf Monate jeden Monat zwei Titel zu bringen ... und vielleicht ist Disenchanted #2 ja doch schon Anfang 2021 dabei ...
[Aber ich will Dich nicht weiter verwirren: Guck' einfach regelmäßig auf unsere Homepage ... oder schau' einmal die Woche bei PPM vorbei.]
Bleib' uns treu!
Mit 1000 Grüßen,
der Übersetzer
Geändert von JRN (08.12.2020 um 16:00 Uhr)
Also ich habe jetzt Band 1 gelesen
Fazit? Ich weiß es nicht.
Die Story klingt irgendwie eigenartig. Drogensüchtige Elfen, Sexgeile Älteste, Elfen mit normalen Problemen in normalen Familien (also zerrüttet), Cops, Rassismus (sogar ziemlich explizit), Sozialkritik pur,
und alle wühlen nur im Dreck der Menschen. Was soll man als Leser damit anfangen? Da das Teil eigentlich ziemlich lesbar ist, liest man weiter und weiter und steht am Ende zwar unterhalten dar aber trotzdem
wieder mit der Frage was man da eigentlich jetzt gelesen hat?
Ist es Sozialkritik pur? Eine Ode an das Ende der Fantasie? - man ist etwas ratlos, aber man wird sehr gut unterhalten.
Die Zeichnungen sind jetzt ziemlich einfach gehalten, die Colorierung rettet noch einiges, aber von einem grafischen Meisterwerk kann man jetzt nicht sprechen.
Aber es ist auch nicht so, das die Zeichnungen einen vom Lesen abhalten. (soll ja auch solche Comics geben)
also wenn einem Transmetropolitan gefallen hat, man auch gerne Elfenstorys liest und eher der sozialkritische Typ ist, dem wird der Band ganz sicher gefallen.
Ich werde den Band mit Teil 2 dann noch mal komplett lesen.
Aufmachung ist super. Übersetzung auch flüssig lesbar.
Müsste ich bewerten würde ich dem Band eine 7 oder 8 von 10 geben.
Beim lesen hätte ich eher eine 7 vergeben. Im nachhinein eher eine 8.
@robert 3000 :
Klingt ja so, als habe Dir der Band ein bisschen Stoff zum Nachdenken geboten.
Und "8 von 10" [also "4 von 5"]?
Da hab' ich mich schon für weniger erfreuliche Rezensionen bedankt ... darum auch noch ein
Mit 1000 Grüßen,
JRN
Ja - der Band hat mir schon gefallen.
Und mal wieder ein Hinweis auf einen inhaltlich hoffentlich nicht uninteressanten Beitrag von mir in einem Nachbarthread.
Mit 1000 Grüßen,
JRN
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