In dem Artikel wird ziemlich viel durcheinander geworfen. Die Zeichnungen auf dem Cover, die Zeichnungen im Manga, das völlige Desinteresse an Zeichnungen und das Style-Over-Substance-Argument.
Interessant ist, dass früher wohl weniger Wert auf die Gestaltung der Cover gelegt wurde und heute bei Wiederveröffentlichungen eine deutliche Optimierung stattfindet:
Was das Argument betrifft, dass man bei Desinteresse an den Zeichnungen, komplett auf Bellestritik zurückgreifen sollte, das zieht mMn nicht, da man diverse Werke verpassen würde, die es so nicht als Romane/Erzählungen auf
dem Markt gibt. Zum Beispiel Jimmy Corrigan ist ein herausragendes Werk der Neuzeit, das es so in den anderen Bereichen nicht gibt. Auch ist eine sequentielle Erzählweise, die den Comic-Bereich maßgeblich ausmacht, in der Belletristik eher selten (mal abgesehen von wenigen Ausnahmen wie z.B. Der Dunkle Turm).
Es gibt hier einfach nicht die markanten Helden mit hohem Wiedererkennungseffekt.
Was "Style Over Substance" betrifft so ist es wohl schon so, ähnlich wie bei Filmen, dass die visuelle Gestaltung zur Überdeckung von erzählerischen Mängeln verwendet wird. Jedoch gibt es viele herausragende Werke, die sowohl zeichnerisch als auch erzählerisch beeindrucken. Und es gibt gleichsam Werke die in beiden Bereichen miserabel sind. Was Graphic Novel betrifft, hierbei muss man auch bedenken, dass diese sich oftmals durch eine hohe Seitenzahl auszeichnen und es dadurch notwendig machen, auf eine reduzierte Gestaltung zurück zu greifen (z.B. From Hell hätte, wenn es wie Prinz Eisenherz gezeichnet worden wäre, Jahrzehnte bis zur Fertigstellung gebraucht).
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