Durango ist Malen nach Zahlen, quasi Swolfs' "Der Comic zum Film".
Marshal Bass ist hart, klasse und originell.
Mit der Einschätzung stehe ich nicht alleine da: https://tillmanncourth.de/marshal-ba...-westerncomic/
Durango ist Malen nach Zahlen, quasi Swolfs' "Der Comic zum Film".
Marshal Bass ist hart, klasse und originell.
Mit der Einschätzung stehe ich nicht alleine da: https://tillmanncourth.de/marshal-ba...-westerncomic/
Vielleicht mal noch eine ganz aktuelle Empfehlung: Mir hat „Blueberry - Das Trauma der Apachen” super gefallen. Ist ein Zweiteiler. Teil 1 ist frisch erschienen.
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Ich kann schon verstehen was Du meinst, aber ich finde das klingt dennoch viel zu abwertend. Swolfs Artwork ist toll (aber natürlich Geschmackssache). Dass er ab und an Charaktere mit frappierender Ähnlichkeit zu berühmten Westernhelden wie Kinski oder Lee van Cleef am STart hat finde ich persönlich ein witziges Schmankerl. Klar, seine Geschichten sind Versatzstücke berühmter und beliebter Genre-Vertreter, diese aber gekonnt kombiniert und mit eigenem Stil angereichert. Für jemanden wie mich, der der festen Überzeugung ist, dass seit Jahrzehnten viel zu wenige (eigentlich keine) Western a' la Leone, Corbucci ode Sollima mehr gedreht werden ist das Balsam für die (Italo-)Westernseele. Wenn man auf sowas steht bekommt man perfekte Unterhaltung.
Um die verlinkte Rezi besser beurteilen zu können fehlt mir noch die Erfahrung, aber keine Angst, ich habe noch einige Western auf der Liste und unter anderem auch die ersten beiden Comanche-Alben und die ersten drei Marshall Bass Bände ungelesen im Schrank. Ich freu mich schon drauf!
Seine Kritik am Mangel an (brauchbaren) amerikanischen Beiträgen zum Genre kann ich durchaus nachvollziehen. Dahingehend war ich auch sehr verwundert, als ich angefangen habe für Western in Comicform zu interessieren. Das amerikanischste aller Genres und kein nennenswerter Vertreter? Schon hart. Aber auch da wird man fündig, wenn man etwas genauer hin schaut. Auf das Suchschema von slurm zwar keinesfalls passend, aber ein (bislang) toll erzählter und vor allem wunderschön gezeichneter Western wird mit Lance beim Bocola-Verlag geboten. Großes Abenteuer im "Eisenherz-Style" nur eben im wilden Westen angesiedelt. Ich bin erst bei der Hälfte des ersten Bandes aber allein von der aufwändigen Optik schon sehr begeistert.
Das Problem bei Swolfs' Durango und den unübersehbaren filmischen Vorbildern ist, dass beides in einem entscheidenden Punkt diametral gegenüber steht: Im Spaghetti-Western ist alles düster und böse und hoffnungslos - und konsequenterweise sterben die Helden am Ende. Durango ist aber als Serie angelegt und da ist es 'systemimmanent', dass der Held überlebt um für die folgende Geschichte zur Verfügung zu stehen. Damit fehlt Durange die 'finale Konsequenz', die eigentlich typisch für den Italo-Western ist.
Zur Bedeutung amerikanischer Western-Comics kannste mal in den entsprechenden Wikipedia-Artikel gucken, speziell dieser Abschnitt: https://de.wikipedia.org/wiki/Wester...anische_Comics , aber auch grundsätzlich im Artikel.
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...ein weiteres Problem, das ich mit Durango hab, ist der Zeichenstil, der mir nicht 'dreckig' genug ist. Als Reverenz verweise ich mal auf die Blueberry-Alben von 'vergessene Goldmine' bis 'Ballade für einen Sarg' und die ersten fünf Comanche-Alben. Verglichen damit ist mir Durango, zu sauber, zu glatt, ja, zu 'elegant'. Swolfs unbestritten sehr guter Zeichenstil passt mMn besser bei seinem Prinz der Nacht als bei Durango. Und natürlich: Das ist Jammern auf sehr hohem Niveau. Ich halte Durango trotz der genannten Kritikpunkte für einen der besten Western-Comics überhaupt. Aber eben nicht 'den besten', sondern 'einer der besten'.
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Ja, der Artikel ist ganz interessant und ich Newbie hab in der Richtung sowieso noch Unmengen an Material, welches ich noch sichten, bzw. zumindest antesten möchte. Was so ungefähr für Weihnachten auf der Agenda steht sind mal die ersten beiden Bände der Blueberry Collector's Edition (nein, ich habe noch keinen Blueberry gelesen), die ersten Beiden Comanche-Alben von Splitter warten schon hier auf dem Lese-K2, genau wie Marshall Bass 1-3, Undertaker 1+2, Band eins der Mac Coy Gesamtausgabe und mein erster Prugne-Band. Ami-Stoff werde ich vorerst wirklich mal auf Lance beschränken, da hab ich noch eine Weile dran.
Mag sein, dass Swolfs Zeichenstil für Italo-Style etwas dreckiger sein könnte, aber ich finds optisch dennoch ganz famos. Kannst aber Recht haben, dass der Stil zu seinen Vampiren noch besser passt. Werde ich auch bald selbst beurteilen können, denn der Gesamtausgabenband mit den ersten Alben wartet hier ebenfalls schon auf dem K2.
Wo ich nicht ganz Deiner Meinung bin ist, dass Italo-Western immer konsequent zum Unhappy End durchgezogen werden müssen, denn da gibt es mindestens genauso viele Beispiele, bei denen das nicht der Fall ist, und das sind auch nicht unbedingt die schlechteren Vertreter des Genres. Mag sein, dass Dir diese Streifen mit dem härteren Ende eher zusagen, aber deshalb wird das halt noch lange nicht zur Regel für das Genre.
Aber Du hast sicher Recht, mag sein, dass es bessere Western-Comics als Durango gibt, aber in Sachen filmischer Erzählung, die Italo-Western-mäßig anmutet ist mir bislang noch nichts besseres untergekommen. An Durango bleibe ich also weiter dran, genauso wie an Lincoln und Bouncer.
Hab gestern mal meine Western durchgeguckt: Dreckiger als Bouncer ist da nix. Aaaaber: „Katanga”! Liest sich wie ein Western und ist sowas von dreckig! Lies „Katanga”, falls du das noch nicht kennst!
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Katanga ist echt fies. So ziemlich das fieseste was ich seit langem gelesen habe.
hat noch keiner von Euch
Gunfighter
gelesen????
"Katanga" steht bei mir schon im Regal. Genauso wie " Once upon a time in France" und die Tyler Cross-Reihe. Und jep, die sind alle grandios.
Die Anzahl an Italo-Western in denen der Held am Ende stirbt ist aber sehr, sehr überschaubar. Durango hat ja in Band 1 Il grande Silenzio recht langweilig verwurstet, und das ist natürlich immer noch der Ausnahmefilm überhaupt was des Ende in einer Gut/Böse Konstellation betrifft, aber ansonsten siegt auch im Italo-Western am Ende der Held so gut wie immer. Auch wenn dieser modernisierte Held sicher oft brutaler und zynischer war als damals üblich.
Die übrigen Italo-Western, in denen der Held stirbt, kann man an den Fingern abzählen: "Mehr tot als lebendig", "Sein Steckbrief ist kein Heiligenbild", "Tepepa", "Um sie war der Hauch des Todes" und "Todesmelodie".
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Wobei das nicht alles Helden sind.
Zumindest bei 3 dieser 5 Filme ist der Tod des Protagonisten schon dadurch motiviert, das er zwischendurch selber üble Dinge getan hat. Das sind dann eher klassische Dramen in denen der Protagonist sich in Schuld verstrickt, und dafür dann büßen muss.
Es gibt zwar noch ein paar mehr Italo-W in denen der Held nicht überlebt, aber das gab es auch im US Western immer wieder mal, auch schon vor dem Italo-Western.
Überhaupt wird der Italo-Western oft etwas zu sehr verklärt im Kontrast zum US Western was sein Innovationspotential betrifft.
Überschaubar oder nicht: Es ist "das Prinzip Italo-Western", dass er nicht gut ausgehen kann. Dass er das (mehrheitlich) trotzdem tut, mag ein Zugeständnis an den Publikumsgeschmack sein. Es ging mir also nicht statistisch darum, dass alle oder die Mehrzahl der Italo-Western mit dem Tod des Helden enden, sondern das Prinzip zu verdeutlichen. Und das ist eben nicht 'serienkompatibel'. Natürlich gibt es etliche Western, mit Django im Titel. Aber die haben meist eben nicht den seriellen Protagonisten, sondern wurden oftmals nur vom deutschen Verleih entsprechend getauft, um den Verkauf zu fördern.
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Das finde ich überhaupt nicht, es geht doch fast immer gut aus. Die meisten IW sind ganz schlichte Gut/Böse Geschichten, und es ist immer klar wer am Ende gewinnt. Gerade das macht Il grande Silenzio so speziell, daß dort ausnahmsweise mal das Böse über das Gute siegt, und zwar auf der ganzen Linie. Ich glaube es ist bis heute der einzige Genrefilm der so endet.
Der IW präsentierte eine neuen Helden, einer der selber auch mal ein wenig böse sein durfte, der zynischer war als die Meisten seiner Vorgänger, aber dafür mussten dann die Bösen auch noch viel böser und sadistischer sein, so daß am Ende der IW Held doch wieder der eindeutig Gute war. Das Scheitern des Helden war ganz sicher nicht im Aufbau eines IW angelegt, sondern nur eine andere Art zu gewinnen.
Am Ende gewinnt der typische IW Held immer, und er tötet auch nur die "die es verdient haben", in der Logik der Filme. Insgesamt brachte der IW zwar viel Neues, war aber gleichzeitig viel konventioneller als die meisten IW Fans denken.
Ich kann dir zumindest versichern, daß ich mich im IW bestens auskenne, ich habe deutlich mehr gesehen als gesund ist.
Hmm, aber was hat da jetzt mit den vielen Synchron Djangos zu tun?
Geändert von Grubert (08.05.2020 um 13:17 Uhr)
Ich finde auch, dass etwas erst zu einem "Prinzip" werden kann, wenn es einmal oder mehrfach erfolgreich Anwendung fand, und infolgedessen so oft nachgeahmt wurde, dass sich ein generelles Muster draus entwickelt. Deshalb empfinde ich es auch ganz und gar nicht als Prinzip des Italowestern, dass der (Anti-)Held am Ende draufgehen muss, auch wenn das beim ein oder anderen Genrevertreter der Fall ist.
@Grubert: Fehlt bei Deinem Post nicht noch irgendwas?
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He he, danke, das gehört woanders hin. Ich ändere es.
Der Italo-Western wurde hierzulande teilweise ganz schön durch die Synchronisation verhunzt. Was man in Deutschland zu sehen bekommt hat teilweise wenig mit dem ursprünglichen Produkt zu tun. Es war nicht gerade die glorreiche Zeit der Deutschen Synchro-Industrie und auch nicht gerade der Leute, die ihnen einen deutschen Titel gegeben haben.
Was den Italo-Western aus macht war auch, dass er frisch und neu war. Er war anders als der biedere Ami-Western, wenn auch die Geschichten durchaus ähnlich waren. Er ging mit der Zeit. Gleichzeitig hatte der Ami-Western eine Krise, weil er eben so bieder war und an der Realität der sich verändernden Gesellschaft vorbei ging. Der Italo-Western entstand in dieser veränderten Gesellschaft wodurch er vor allem in Europa sehr gerne angenommen wurde.
Oft sind die Helden in Ami-Western saubere Menschen mit hohen Idealen. Im Italo-Western hat der Held oft keine wirklichen Ideale. Er taugt nicht als Vorbild. Er hat nur ein gesundes Gefühl für Gerechtigkeit, ohne selbst unbedingt ein anständiger Kerl zu sein. Ein weiteres Element der Italo-Western war auch die Schäbigkeit des Umfeldes, während das Umfeld in Ami-Western meist sehr sauber war. Der Ami-Western hat das Ideal der 50er Jahre transportiert, während der Italo-Western alte Ideale über den Kopf warf. Der Ami-Western hat sich danach verändert, ohne den Italo-Western zu kopieren, was dem Genre gut getan hat.
Hat dem nicht gutgetan. Der Italo-Western hat in seiner kurzen 'Blütezeit' das Genre quasi beerdigt, und die Amis sind den Weg in die Gruft mitgegangen.
Ach wär Ich doch ein Junge noch wie einst
Mit Bastei-Gruß,
euer Frank
Ganz neu: Jetzt auch mit Lehning-Gruß!
Von eurem starken Mann mit dem goldenen Herzen.
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