"2001" von JAck Kirby klingt ja interessant. Dann bleibt man wenigstens von Strauß-Walzern und dem pompösen "Also sprach Zarathustra" verschont.
Meine 10 Lieblingscomics:
Doom Patrol 19 bis 63 von Grant Morrison und Richard Case u. a.
Ist noch ein ganzes Stück faszinierender als das eingängigere Animal MAn. Damals war Morrison wirklich auf der Höhe seines Schaffens und hatte damals definitiv was anderes im Sinn, als sich in den sinnfreien Weiten des DC-Universums zu verlieren. Doom PAtrol zeigt einen strebsamen und energiegeladenen Morrison, der alles gibt, um eine der besten Comicserien der 80er abzuliefern. Die Geschichten um Mr Nobody und die Brotherhood of Dada, um den MAgic Bus und Albert Hoffmanns Fahrrad gehören zum lustigsten und gleichzeitig berührendsten, was ich je gelesen habe.
Shade the changing man 1 - 70, Peter Miiligan, Chris Bachalo
Ganz ähnlich wie Doom Patrol, aber menschlicher und psychologischer, ohne Superheldenteams und einer regelmäßigen Bedrohung der Welt. Dafür gibt es auch hier die volle Dröhnung Surrealismus, wenn Shade sich z.B. eine Wohnung in den Fugen des Straßenpflasters einrichtet oder wenn er für seine Freundin Kathy eigens einen Doppelgänger herstellt, weil er selbst keine Lust auf Sex hat. Kann man eigentlich immer lesen, wenn man gerade schlecht drauf ist.
Swamp Thing 20 -63, Alan Moore, Steve Bissette usw.
Die Großen waren einfach am besten, als sie noch keine Superstars waren. Swamp Thing hat keinen komplizierten Überplot, der einem spätestens nach 20 Heften die Stimmung verhagelt, weil man nicht mehr weiß, was in den vorherigen Nummern passiert ist. Das ist einfach nur fantasievolles Erzählen, geradeaus und direkt. Höhepunkt: Swamp Thing 53: The Garden of earthly delights.
Jarro - Mann des Dschungels 12 - 71, Jürgen Speh, Horus etc.
Wen je eine deutsche Reihe die Energie der britisch-amerikanischen Comics der 80er hatte, dann war das diese Piccolo-Reihe aus dem Fancomic-Umfeld. Dirk Böhm hat ja viele Episoden geschrieben, die eindeutig ins Wäscher-Land gehören, gerade die Episoden von Speh, Horus und einigen anderen erinnern aber eher an die besten Phasen von Swamp Thing und Daredevil, sind aber trotzdem etwas völlig eigenständiges. Teilweise ziemlich hart.
Asterios Polyp, David Mazzuchelli
Gottseidank, es gibt auch moderne Comics, die mich beeindrucken. Asterios ist ja eigentlich ein Mensch, der einem im wahren Leben schnell auf den Wecker gehen würde, aber Mazzuchelli schafft es innerhalb kürzester Zeit, Sympathie für diesen eitlen Gockel zu erzeugen, ohne seine charakterlichen Defizite auszublenden. Beeindruckend, wie hier die Höhen und Tiefen des menschlichen Daseins auf den Punkt gebracht werden. Von MAzzuchelli kann man wirklich alles lesen, aber im Gegensatz zu seinem zeitweiligen Weggefährten Frank Miller wird er immer besser. DAbei sind die beiden in ihrer künstlerischen Vision in gewisser Weise sogar Brüder im Geiste.
So, das waren jetzt die ersten 5. Demnächst mehr.
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