Zitat von
zaktuell
Seh ich nicht so. 'Privater', ja, aber ich seh das nicht als 'Stilbruch', sondern eher als 'Vorgriff' auf die spätere 'Familiengründung' - zumal das Kommando selbst ja so ne Art 'Familie' ist. Und grade deshalb find ich den Mafia-Zweiteiler auch so 'repräsentativ', weil er Elemente des frühen Serie fortschreibt, aber schon Elemente der späteren Folgen andeutet:
Brazil beginnt ja als 'James-Bond'-Verschnitt (die frühen Kurzgeschichten und das erste Album), wechselt dann schnell zu ner Art 'Kobra, übernehmen sie', bleibt da aber zunächst auch noch den 'Agenten-Klischees' verhaftet. Betrachtet man die Serie als Ganzes, bekommt man aber den Eindruck, dass Greg hier die ganzen üblichen Klischees nur deshalb aufbaut, um sie dann demontieren zu können. Zunächst noch 'vorsichtig', indem er das 'langweiligste' 'Familienmitglied' (Big Boy, das 'Baby') umkommen lässt, dann in der Myxin-Formel die komplette Demontage. Grade die Geschwindigkeit, mit der sich die Serie in im Grunde nur recht wenigen Bänden so entwickelt, hinterlässt bei mir den Eindruck, als wär das (fast) von Beginn an so geplant. - Es ist ja hier nicht so, dass die Serie erstmal 20 Bände lang in genre-üblichen Klischees verhaftet gewesen wäre und dann -aufgrund des 'Zeitgeistes'- plötzlich in zwei, drei Bänden demontiert worden wär.
Und da ist der Mafia-Zweiteiler schon sehr 'repräsentativ': Er bringt das 'Private' schon mit rein, kratzt schon an der 'Unverwundbarkeit' der Helden, verlässt also durchaus schon gängige Pfade, aber eben noch ohne die spätere Radikalität und bleibt zum Ende hin eben doch auf dem Status der 'strahlenden Helden', die hier zwar mal im 'Eigeninteresse' tätig werden, statt im 'offiziellen Auftrag', trotzdem aber letztlich siegreich und ohne 'bleibende Schäden' aus der Nummer rauskommen.
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