@Fulbe: ... der schon, als er von Kohl kam, ein dummer Satz war, und der als abgedroschene Phrase nicht besser wird.
Zeitungen haben aktuell eher selten das Budget für Comics, und wenn, dann kaufen sie frische Ware, keine gebrauchte.
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Was ist eigentlich ein Kiosk?
Diese kleinen Bratwursstände wo man auch BILD Zeitung, Zigaretten usw. bekommt
oder die kleinen Läden in den man eine grosse Auswahl an Zeitschriften, Romanheften und Comics findet?
"Wenn man merkt, daß der Gegner überlegen ist und man Unrecht behalten wird, so werde man persönlich, beleidigend, grob. Das Persönlichwerden besteht darin, daß man von dem Gegenstand des Streites (weil man da verlornes Spiel hat) abgeht auf den Streitenden und seine Person irgend wie angreift: man könnte es nennen argumentum ad personam, zum Unterschied vom argumentum ad hominem: dieses geht vom rein objektiven Gegenstand ab, um sich an das zu halten, was der Gegner darüber gesagt oder zugegeben hat. Beim Persönlichwerden aber verläßt man den Gegenstand ganz, und richtet seinen Angriff auf die Person des Gegners: man wird also kränkend, hämisch, beleidigend, grob. Es ist eine Appellation von den Kräften des Geistes an die des Leibes, oder an die Tierheit. Diese Regel ist sehr beliebt, weil jeder zur Ausführung tauglich ist, und wird daher häufig angewandt. Nun fragt sich, welche Gegenregel hierbei für den andern Teil gilt. Denn will er dieselbe gebrauchen, so wird's eine Prügelei oder ein Duell oder ein Injurienprozeß.
Man würde sich sehr irren, wenn man meint, es sei hinreichend, selbst nicht persönlich zu werden. Denn dadurch, daß man Einem ganz gelassen zeigt, daß er Unrecht hat und also falsch urteilt und denkt, was bei jedem dialektischen Sieg der Fall ist, erbittert man ihn mehr als durch einen groben, beleidigenden Ausdruck. (..) Große Kaltblütigkeit kann jedoch auch hier aushelfen, wenn man nämlich, sobald der Gegner persönlich wird, ruhig antwortet, das gehöre nicht zur Sache, und sogleich auf diese zurücklehnt und fortfährt, ihm hier sein Unrecht zu beweisen, ohne seiner Beleidigungen zu achten, also gleichsam wie Themistokles zum Eurybiades sagt: pataxon men, akouson de. Das ist aber nicht jedem gegeben."
Schopenhauer, Eristische Dialektik.
Tatsächlich ist mein naheliegendes und ganz praktisches Argument immer noch das: wenn diese Vorschläge so simpel umzusetzen wären, wären sie schon vor Jahrzehnten umgesetzt worden.
Dinge wie die GN-Initiative oder in Teilen auch der GCT - der im Buchhandel stattfindet, also dort auch den Boden lockert für Comics - gehen als langfristige Initiative den richtigen Weg.
Hopplahopp-Vorschläge, die an den Realitäten scheitern, müssen dagegen abgewiesen werden. Das sollte man nicht persönlich nehmen. Und wenn das gleiche disfunktionale scheinbare Patentrezept in x-Jahren zehnmal so oft auftaucht, sollte man Verständnis haben, dass es ein wenig nervt. Die Vorschläge "TV-Werbung" und "verkauft doch mehr im Buchhandel" gehören dazu.
Was bringt's dem Buchhandel, wenn er ständig neue, obskurste Titel zur Schau stellen muss. Da kann man nur mit Zurückhaltung rangehen, denn alles, was keine sichere Bank ist, geht eh nicht.
Man sollte nicht vergessen, dass für die meisten Menschen "Watchmen" und "MAus" immer noch eine Neuentdeckung ist. Der Buchmarkt kannibalisiert sich ja schon seit längerem selbst. Wenn Comcs das auch tun, und just zu dem Zeitpunkt, wo sie "entdeckt" werden wollen, dann ist das unvernünftig. Mehr verlässliche Backlist und weniger Neues wäre ein Ansatz. Es sind ja inzwischen sogar die Insider überfordert.
Werbung für Comics sehe ich recht selten. Ich sehe eher Werbung für Duschmittel und Katzenfutter. Ich habe durch Zufall beim Stöbern im Laden entdeckt, daß Tassilo von Ehapa zu Salleck gewandert ist. Zwei Bände haben mir da gefehlt. Man muß sich selbst als brennend Interessierter laufend selbst im Internet informieren, sonst versäumt man einiges.
Buchhandlungen sind flächendeckender als Comicfachläden. Kioske sind flächendeckender als Buchhandlungen. Wenn man laut einigen Aussagen mit z.B. doppelter Auflage schon in Buchläden scheitert würde und dort als Verlag mit seinem Programm eh gar nicht (mehr) rein kommt, weil das Publikum ja auch nicht da ist, braucht man das Experiment "Paperback, Alben, Graphic Novels in günstiger Massenauflage im Kioskformat" gar nicht erst anzudenken. Wäre ebenfalls zum grandiosen Scheitern verurteilt.
Der GCT ist zwar nett, ein paar mehrere Läden abklappernde und abstaubende Großstadtkids und alles sammelnde betuchte und hofierte Comicfachhandelkunden freuen sich, nebenbei noch ein paar im Fachhandel angestellte Geeks und etwaige Kleinverlagmitarbeiter, richtig flächendeckend ist der GTC aber auch wieder nicht.
Geändert von Orwell (28.06.2011 um 11:40 Uhr)
Wenn ich den Schopenhauer richtig verstanden habe, würde das aber auch Dir abverlangen, dem mit einem Sachargument zu begegnen, welches Du belegst. I.Ü. kannst Du nicht von jedem verlangen, dass er wie Du die Debatten der letzten zehn Jahre kennt.
Das Verständnis, welches Du für Dich reklamierst, sollte auch dem anderen gelten.
Einfach mal netter sein. Wer Interesse daran hat, das seine Argumente ziehen, sollte die Art der Kommunikation dem anpassen.
Geändert von Schninkel (27.06.2011 um 19:10 Uhr)
Schoppenhauer, hatte aber wenigstens eigene kreative Ideen und nicht nur alles tod geredet, denn mehr kommt von dir nicht wirklich, du willst immer unmögliche Beweise, die du selber in umgekehrter Form auch nicht liefern könntest.
Geht nicht, funktioniert nicht, gibs nicht .... zum Glück hörte man z.B. bei dem ungespiegelten Dragon Ball nicht darauf und hat es trotzdem gemacht, zum Glück hörte man nicht auf die Kritiker des Gratis Comic Tages in Deutschland und hat es trotzdem gemacht ...... manchmal funktioniert doch etwas.
Vielleicht mögen viele ideen nicht ausgereift sein oder wirklich nicht so funktionieren, aber man kann Brainstorming machen, man kann mit ideen rumspielen und vielleicht doch noch etwas gutes oder innovatives draus machen, aber das wissen wir nicht, wenn immer nur so Leute wie du auftauchen die Gebetsartig nur ihren Vers "Geht nicht, funktioniert nicht, gibs nicht" runterleier, weil was anderes anscheinend nicht können.
Und damit ist alles gesagt und ich klinge ich mich aus dem kleinen Offtopic Bla mit L.N.Muhr aus.
Warum waren DVDs teurer als VHS-Kassetten? Warum war die CD teurer als MCs?
Weil es einen Mehrwert darstellt, angefangen bei besser Klangqualität und besserem Bedienkomfort. Auch die blu-ray hat einen Mehrwert gegenüber der DVDs (bessere Menüführung, schärferes Bild und vorallem einen besseren Ton). Ob man das braucht, sei mal dahingestellt.
Vorhanden, mit viel Potenzial nach oben?Was sind dann die Verkaufszahlen von Comics?
Kinder mögen Stoffe, die ihren Geschmack treffen. Manga treffen diesen Geschmack (weil es im Fernsehen läuft - deswegen verkauft sich ja auch "Star Wars" und "Die Simpsons" bei den Kids, weil es "hip" ist etc.).Sie treffen den Geschmack von Kindern und Jugendlichen, nicht den Geschmack der Kinder und Jugendlichen. Kinder und Jugendliche mögen auch andere Comics, aber nicht so teuer.
Der Preis ist sicherlich auch EIN (wichtiger) Faktor, aber nicht der alleinige.
Wie schon geschrieben: "Built it and they will come." funktioniert hier nicht. DEN Titel zu finden, ist sicherlich verdammt schwer (nicht umsonst scheitern so viele Verleger und Macher mit ihren Titeln, weil sie denken "schreib Manga drauf, dann verkauft sich dat!").
GNs ja, Manga nein. Das ist wie mit diesem LYX-Label von Egmont mit diesen ganzen "Twilight"-Epigonen: Das Zeug lief zuerst bei uns (im Fachhandel), weil sich der Buchhandel (Thalia) erst mal geweigert hat bzw. sehr zögerlich war. Und plötzlich wurden die hellhörig und haben das Zeug ins Programm aufgenommen, weswegen die Sachen bei denen jetzt gut laufen und bei uns nicht mehr (Kundentreue ist doch was schönes ).Letztlich sind "Mangas" und "Graphic Novels" Erfindungen für den Buchhandel, der "Comics" nicht mehr wollte.
So ähnlich war das mit den Manga - die Sachen haben sich im Fachhandel verkauft (dank "Sailor Moon" im TV und "Dragon Ball" bei Carlsen als Novum, geebnet wurde der Weg ja schon ein paar Jahre zuvor mit den "Alben-Manga") und deswegen wurde der Buchhandel hellhörig und hat diese Sachen ins Programm aufgenommen. Dann hat sich das dort nicht mehr so toll verkauft, mMn weil auch den Manga nicht genügend Fläche zugeteilt wurde (die Titeln nehmen ja eine wahnsinnige Fläche ein), um mit allen Titeln präsent zu sein, sondern eine Beschränkung auf die Toptitel erfolgt(e), wovon wir als Fachhändler dann jetzt wieder profitieren, der jeden lieferbaren Titel vorrätig hat bzw. regelmässig (1x die Woche eine Grossbestellung und ansonsten zeitnah über das Barsortiment) nachbestellt, um zumindestens die bestmögliche Abdeckung hinzukriegen.
Meine SAMMLUNGEN: [ Comics || Bücher || Filme/Serien || Musik || Video Games ]
|| [comicbookdb.com] || Meine ebay-Angebote || [ comicshop.de ] ||
Deshalb behaupte ich gewisse Dinge nicht. Und ich glaube, die Welt wäre ein besserer Ort, wenn alle das so handhaben würden.
Ansonsten verweise ich auf mein Engagement bei diversen Publikationsorganen, dessen inhaltliche Beurteilung ich anderen überlasse, dessen puren Fakt und Wirkung man aber nicht leugnen können dürfte.
Och, das war doch jetzt aber eher elegant als grob.
"Persönlich" lasse ich aber durchgehen.
Splitter ist uns Quasselstrippen mal wieder meilenweit voraus
Finde das von Splitter sehr mutig. Ich bin schon auf die Absatzzahlen der schlumpfigen Kioskausgabe gespannt, falls man sie je erfahren wird. Fünf Euro sind kein Pappenstiel. Aber falls es nicht jetzt im Sommer klappt, wenn während des Urlaubs viele Kids ihre Eltern am Kiosk nach Lesestoffnachschub nerven, auch McDonalds die Schlümpfe ins Juniormenü packt und noch dazu ein Kinofilm ansteht, dann klappt es nie. Eine gute Werbefläche für die Albenreihe ist es allemal.
Eigentlich reicht es, sich entweder bei den richtigen Händlern den Newsletter zu abonnieren - ich nenne hier mal beispielhaft die Sammlerecke oder Overseaman - oder sich bei Comicguide.de die wöchtenlichten Neuerscheinungen (mit Archiv bis zurück ins Jahr 1999) zu Gemüte zu führen. Scheint mir mit Internet-Anschluss nicht ganz so aufwendig und dennoch sehr umfassend zu sein...
Hm, nach 20 Seiten "Gequassel" wäre imho die Zeit gekommen, die Vorschläge und ihre Bewertung zu sammeln, sonst verlieren die Mitlesenden den Überblick und Neueinsteiger evt. schnell die Lust... Das wird allerdings ein Stück Arbeit und sollte imho in einen separaten Thread ausgelagert werden, wobei Beitrag 1mit den Inhalten von einer Person betreut wird.
Ich versuche jetzt mal aus dem Gedächtnis ein paar Punkte aufzugreifen und bin für Zuarbeit dankbar:
- TV-Werbung
- (+) Breitenwirkung
- (-) unbezahlbar
- Mehr Comics in die Buchhandlungen
- (+) Es gibt deutlich mehr Buchhandlungen (und oft an besseren Lokationen) als der Comicfachhandel
- (-) Widerwille seitens der Buchhandlungen mangels Verkäuflichkeit
- Mehr Werbung in den Comic-Fachhandlungen
- (+) Die (potentiellen) Käufer können sich besser informieren
- (-) In der jetztigen Form bringt jeder Verlag sein eigenes Format heraus und ist unterschiedlich stark
verfügbar (Limitierung durch den Zwischenhändler, Carlsen bringt nur noch Prospekte für Händler- Vorschlag: Einheitliches erweiterbares Format etwa als Sammelalben (mit Leseproben)
- Online-Möglichkeiten optimieren
- (+) Zentrale Website, welches den meisten der Zielgruppe zugänglich ist bzw. Zugang geschafft werden kann
- (+) osteneffizienz gegenüber Printmedien
- (-) Dieses Anlaufmedium müsste auch Leseproben zur Verfügung stellen
- (-) Kein optimales Weitergabemedium im Fachhandel für die Fahrt nach Hause
Sorry, ich finde keinen Fehler bei dieser verschachtelten Aufzählung, offensichtlich hat sich die Syntax geändert
Geändert von mschweiz (28.06.2011 um 15:06 Uhr)
Du kannst nicht List in List setzen
[List ] ...
[List ] ...[/List ] ...[/List ] ...
Das erste /List hebt das erste List auf.
Aber mal was anderes, gestern in der Express (Klatschblatt von Köln - Düsseldorf) gefunden und den entscheidenden Satz mal rot markiert.
Zur Nachahmung empfohlen?
Im Literaturhaus München vom 10. bis zum 15. Juli 2011
Der Deutsche Taschenbuch Verlag feiert sein 50jähriges Jubiläum. Vom 10. bis zum 15. Juli 2011 stellt der Verlag in einem eigens eingerichteten Lesecafé in der Galerie des Literaturhauses München allen Besuchern seine Bücher und seine Verlagsgeschichte vor und lädt zum gemütlichen Schmökern ein.
Gefeiert wird mit zahlreichen Veranstaltungen: Vormittags sind Schulklassen aller Jahrgangsstufen eingeladen, Autoren/innen bei Lesungen und Gesprächen kennenzulernen.
Die Buchausstellung ist vom 10. bis zum 15. Juli täglich von 9.00 bis 19.00 Uhr geöffnet (Eintritt frei) und lädt zum Schauen, Lesen und Verweilen ein. Die Mitarbeiter/innen von dtv stehen rund um die Uhr für Gespräche zur Verfügung.
http://www.buchaviso.com/?p=6733
PR empfiehlt: Rückkehr von "der drei" auf www.comicwerk.de. Außerdem unterstützt "der drei" im Wettbewerb bei www.mycomics.de.
Der Trend zur Sackgasse geht weiter: Statt einen Weg zu einer Expansion des Fachhandels zu suchen, setzen die Verlage auf den Buchhandel und verleugnen sich dabei selbst. Auf der diesjährigen Frankfurter Buchmesse verabschiedet sich nun auch Schreiber & Leser aus dem Comic-Zentrum und folgt dem Weg von Reprodukt in Halle 4. Cross Cult bleibt zwar in Halle 3, wechselt aber in den Kinderbuch-Bereich!
Die gemeinsame Präsentation aller Comic-Verlage als eigenständiges Medium wird immer weiter ausgedünnt. Heutzutage scheint es nicht mehr darum zu gehen, das Image von Comics zu verbessern, sondern als Verlag so zu tun, als würde man keine Comics, sondern Romane oder Kinderbücher produzieren, um Presse und Buchhandel dazu zu bewegen diese zudem auch immer mehr verkleinerten Bücher vorzustellen bzw. anzubieten, obwohl sie nur gezeichnet sind. Schafft sich die Comic-Branche selber ab?
Alle Angaben ohne Gewähr
www.epsilongrafix.de
"Große Denker diskutieren Ideen, mittelmäßige Denker diskutieren Ereignisse, Kleingeister diskutieren über andere Menschen." (Eleanor Roosevelt)
"Ein Mann lebt entweder das Leben, das für ihn bestimmt ist. Er setzt sich mit aller Kraft dafür ein, oder er… er dreht ihm den Rücken zu und fängt an zu verdorren." (Dr. Phillip Boyce)
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