Zunächst, bitte das nächste Mal die Geschichte als PDF im Anhang (siehe auch die Regeln dieses Forums)
Einige Punkte, die mir aufgefallen sind:
- Dein Ich-Erzähler schwebt mit seinen Sorgen ziemlich im luftleeren Raum. Du brauchst mehr Kulissen und Requisiten, wie das Kaminzimmer und die Herbstblumen. Sonst ensteht kein Bild vor dem inneren Auge des Lesers und keine Atmosphäre.
- Du schreibst sozusagen nicht "schriftlich", sondern eher "mündlich". Deinen Text könnte man fast einem Schauspieler in den Mund legen. Der gibt den verlassenen Ehemann, der nach dem vierten Bier dem Barkeeper sein Leid klagt Ich weiß leider nicht, woran ich diesen Eindruck konkret fest machen kann oder wie Du es abstellst, aber vielleicht hilft es Dir trotzdem weiter.
- Einige Formulierungen und Ausdrücke sind schief. Beispielsweise "Ich war ein Sklaver meiner Liebe an sie" muß "meiner Liebe zu ihr" heißen. "Würde ich mir überhaupt zutrauen sie darauf anzusprechen?" ist ein anderer Fall. Hier wäre mMn etwas wie "Würde ich es überhaupt fertigbringen, sie darauf anzusprechen?" besser. Bei "Ich war auch wer" kommt wieder etwas das vierte Bier durch "Ich war auch jemand", "Ich hatte doch auch Gefühle" ist zwar ebenfalls kitschig, aber sprachlich besser.
- Du konzentrierst Dich bis hierhin fast völlig auf Deinen Ich-Erzähler. Der ist aber, sorry, selten uninteressant. Auch hier paßt das Bild vom Barkeeper, der der Jammerei auch nur zuhört, solange der Gast noch etwas verzehrt Wenn Deine Hauptfigur noch interessante Eigenschaften hat, was der Titel "Engelsflügel" vermuten läßt (oder ich habe in letzter Zeit zu viel Fantasy gelesen ), deute sie gleich zu Anfang an. Gib dem Leser einen Grund, warum er das Buch (das ja mal draus werden soll) nicht gleich nach den ersten Sätzen zuklappen und sich etwas spannenderes suchen soll
Bis dann,
scribble
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