King schwafelt heute nur noch.
Als ich "Friedhof der Kuscheltiere" gelesen hab (Nachts) sprang meine schwarze Katze von außen auf das Fensterbrett und starrte mit ihren gelben Augen rein - ich hab fast nen Infarkt bekommen.
Kings größtes Talent sind seine glaubhaften Charaktere, seine größte Schwäche ist seine Unfähigkeit zu spannenden Plots. Darauf muss man sich einstellen, wenn man seine Bücher lesen will. "Der Buick" fand ich gut, weil es mir seine Atmosphäre gut vermittelt hat, eben wegen der guten, weil plausiblen Akteure. Die Handlung selber ist - wie so oft bei King - nicht der Kracher, das stimmt leider...Zitat von Jot
Gruß,
Marko
Seine Unfähigkeit zu spannenden Plots sieht man unglücklicherweise an dem Projekt, dass ihm am wichtigsten ist. Seine Saga vom dunklen Turm. Alles im Allen mehrere tausend Seiten stark. Hab einen ganzen Roman ausgelassen(Wolfsmond) und wusste im folgenden Roman trotzdem nach kurzer Zeit, was in jenem teil passiert war. Das liegt daran, dass King gerne mal fünf Seiten lang darüber schreibt, wie sich jemand ne Kravatte zubindet, er fängt dann an zu labern, wie sich die Seide auf der Haut anfühlt und wie die Oma ihm das beigebracht hat und bla bla bla. Und das ist auch seine große Sage leider: bla bla bla. In Wolfmond scheint nicht wriklich etwas passiert zu sein. Dafür, dass er so dick ist, hätte ich sonst niemals im nächsten Teil Anschluss an die Geschichte finden dürfen.
Und bei "der Buik" kann ich auch nicht unbedingt von Glabwürdigen Charakteren reden. Die handeln für mich zum Teil völlig irrational und es ist schon beinahe lächerlich, dass nicht einer außerhalb der Station mal den Mund aufmacht und somit ein Nichttrooper von der Kiste erfährt. "Der Buik" liegt jetzt in der Kiste unter meinem Bett neben "Die Säulen der Erde" und "Der Vorleser" zwischen jenen Büchern, die sicherlich ich nie wieder anfassen werde.
Ich sagte nicht, die Charaktere würden glaubhaft agieren. Sie sind einfach nur glaubhaft im Sinne von lebendig, greifbar. Man erlebt sie als Leser als echte Charaktere, nicht nur als Figuren für eine Geschichte. Und darin ist King Meister, meiner Meinung nach. "Der Buick" hat sicher eine Geschichte, die nicht jedermans Geschmack trifft, durch die guten Charaktere war das Buch für mich trotzdem äusserst unterhaltsam, vor allem ab dem Moment, ab dem sie mit der Parallelwelt zu interagieren versuchen. Da habe ich echt schon schlechteres gelesen...Zitat von Jot
Aber das ist halt Geschmackssache. Im Gegensatz ist ein Buch, das eine spannende Geschichte mit schlechten Figuren zu erzählen versucht, für mich unerträglich -- da kann die Story dann nichts retten, egal, wie spannend sie angelegt ist. Bücher stehen und fallen meines Erachtens mit ihren Protagonisten.
Gruß,
Marko
Wobei mir Kings Hauptfiguren idR eher unsympathisch sind, insb die Frauen sind neurotisch bis zur Hysterie + fast jeder hat ein Kindheitstrauma. Manchmal kams mir vor als ob King da selber was verarbeiten will, zumal sich die Figuren recht ähnlich sind. Das sind jetzt Erinnerungen weil ich schon lange nix mehr von dem lese...
In einem Vorwort stand einst, dass er die Bachman-Bücher aus sexueller Frustration geschrieben hat.
Trotzdem finde ich seine Charaktere eigentlich nie wirklich unsympatisch (bei den Frauen hast du Recht, aber welcher Mann kann schon glaubhaft die Gefühlswelt einer Frau beschreiben?) Nur bei "Der Buik" waren sie mir nicht gheuer, nicht nur wegen ihrer irrationalen Handlungen, sondern weil ich sie auch sehr ausstauschbar fand. Die Story ist sicherlich Gescmacksache, aber ich verwette einen Hund (wenn ich einen hätte) darauf, dass, wenn der Autor nicht KING wäre, ein unbakennterer Vertreter dieses Gewerbe (sprich ich) für diese Geschichte niemals einen Verlag gefunden hätte. Schon schade, was man sich alles erlauben kann, wenn man einen Namen hat. Das gilt nicht nur für King. "Der Buik" hat wirklich einen frustrierten Jot zurückgelassen
Du wirst es nicht glauben, aber das habe ich. Hat zwar lange gedauert aber schließlich hab ich ja dafür bezahlt. Aber ich muss auch ehrlich gestehen, dass ich gen Ende die eine ode andere Seite übersprungen habe und ich weiß inzwischen auch schon gar nicht mehr, wie es ausgegangen ist.
So. Ein neues Buch liegt in meiner Demnächst-zu-zerhäckseln-Kiste. "Wächter der Nacht" von Sergej Lukadingsbums. Völlig überschätzt, am Ende nur hohles Gelaber unter dem Deckmantel der "Gegen die Anspruchslosigkeit amerikanischer Konkurrenzproduckte den Leser einlullen, endlos über eigentlich völlig belanglosesrumlabern und so tun, als wären zwischen endlosen Zeilen des bläöden herumphilosophierens über Dinge, die keinen Menschen wirklich interessieren weiß Gott was für unglaubliche Weisheiten versteckt" Eines der weinigen Bücher, wo die Filmumsetzung dreitausendmal besser ist.
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