Die Story um die "Wissensuni" ist weitgehend nach altbekanntem Kauka-Comic-Schema aufgebaut, F&F liegen mal wieder im Wettstreit mit Lupo. Diesmal geht es darum, wer zuerst die Antworten auf zwei Rätselfragen findet. Nach dem Sieger soll die sogenannte "Uni für Lernbegeisterung und Wissensabgreifung" benannt werden, eine Schule, die der Bürgermeister als Reaktion auf die "FISA-Studie" ins Leben rief. Das Ganze ist letztlich nur der Aufhänger für mehrere augenzwinkernde Begegnungen mit Ikonen aus der schönen bunten Medienwelt von heute.Man stößt auf die deutsche TV-Moderatorenriege (Jauch, Gottschalk, Pilawa und Raab, hübsch getroffen
), wandelt auf den Spuren von Harry Potter und trifft zu guter Letzt in New York den wahren Spider-Man... Ich finde, die Story stellenweise sehr amüsant erzählt. Allerdings mangelt es ihr v.a. zum Ende hin immer mehr an Spannung und Atmosphäre: Lässt man sich in Hogwarts noch etwas mehr Zeit bei der Suche nach der Lösung des ersten Rätsels, wird der Rest der Geschichte leider nur noch ziemlich hastig abgehandelt. Das großartige Setting von New York wird gerade mal auf einem einzigen (!) mickrigen Panel (S.24, 6.Bild) angedeutet. Was für eine vertane Chance für eine aufregende Spurensuche im Großstadtdschungel, bei der man nebenbei z.B. die Superheldencomics ordentlich durch den Kakao hätte ziehen können! So eine kleine Abenteuertour durch NY fällt aber leider völlig flach, denn im nächsten Panel spricht Foxi sogleich von einem Stau, den Spider-Man auf dem Broadway verursacht...den man allerdings nicht mal zu Gesicht bekommt. Wie ärgerlich, wieso eigentlich darf ich notorischer Schaulustiger diesen Verkehrsstau nicht SEHEN?! Zu guter Letzt wird Knox als lachender Sieger eilig aus dem Hut gezaubert, und das mit einer recht banalen, müden Erklärung. Ich denke, schon ein aufgeweckter Leser, der älter als 8 Jahre ist, wird so ein Ende eher blöde an den Haaren herbeigezogen finden... Dennoch, ich bin neugierig, wohin die Reise in dem kommenden Geschichten gehen wird. Lutz ist ein humoriger und vielseitiger Comicautor, der schon einige witzige Cartoons, 1-2-Pager und sogar albenlange Geschichten (z.B. mit Kim Schmidt) gemacht hat. Ich finde, bei den FF-Stories darf er künftig ruhig noch eine gehörige Extra-Portion "WOW!" reinpacken. Schaumermal...die Zeichnungem der neuen Story wirken auch noch etwas ungeübt, FF und Co fallen öfters mal durch Unförmigkeiten und fehlerhafte Proportionen aus dem Rahmen. Z.B. auf Seite 22, 6.Bild, schwellen die Köpfe von Fix und Foxi auf einmal auf ganz besonders groteske Weise an. Zudem sind auf der gesamten Seite 22 die beiden Jungfüchse durchgängig verkehrt koloriert worden. Da hat die Qualitätskontrolle offensichtlich tief geschlafen... Bei Fax und Lupinchen wurde am Farbschema herumexperimentiert. Lupinchen wurde im Gesicht - die Hände blieben weiß - ihrer vornehmen Blässe beraubt und sieht nun so aus, als hätte sie Gelbsucht. Fax traf es ähnlich, seine weiße Schnauze wurde kurioserweise in einen Abricot-Farbton (?) getaucht, während die Hände weiß blieben (oder rot, wie auf Seite 10). Mir erschließt sich der Sinn dieser komischen unausgegorenen Farbabweichungen gar nicht. Die weißgesichtigen "Wölfe" etwa (Lupo, Lupinchen, Eusebia) mag man als zu blass empfinden. Die Gesichter könnte man aber auch elegant z.B. durch dezente farbliche Schimmer oder Schattierungen plastisch konturieren...
Schön: Lupo ist wieder der alte Trickser, Schummler und Schnorrer, dessen Dreistigkeit nur noch von seiner eigenen Gefräßigkeit übertroffen wird. Amüsant fand ich auch, wie auf Seite 10 sich Onkel Fax still im Hintergrund abmüht, die Zeitung wieder glattzukriegen, die Lupo zerknittert hat. Sowas erzählt dem Leser viel mehr über Fax' pedantische Spießbürgermentalität als so mancher kesse Spruch darüber. Onkel Fax ist für mich der "Albert Enzian" von Fuxholzen. So kleine witzige Einfälle unbedingt weiter ausbauen!
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