Ad 2: Interaktion der Gefährten untereinander

Kommen wir zu meinem zweiten Punkt, die konkrete Handlungen. Unsere Gefährten brechen also gemeinsam auf. Die Richtung bestimmt der namenlose Ritter:




Auf der neunzehnten Comicseite erreichen unsere Gefährten den titelgebenden Nebelwald. Allein der Name lässt darauf schließen, dass es sich nicht um einen normalen Wald handelt, sondern um einen Wald, in dem es zu unerklärlichen Dingen kommen kann. Hier setzen dann auch die Fantasy-Elemente ein, die letztendlich auf den Wald beschränkt sind. Das bitte gut merken, weil das letzte Panel des Albums außerhalb des Waldes liegt.

Die Gefährten verirren sich im Wald und reiten/gehen wohl im Kreis. Als Mariotte schläft, träumt sie von unbekannten Kreaturen, von denen man aber nichts zu sehen bekommt.




Als Anicet während seiner Wache in den Schlaf versinkt, vermischen sich Traum und Wirklichkeit. Und so philosophieren die drei Gefährten, wer nun in wessen Traum erscheint. Oder ist es doch kein Traum und alle drei sind wach? Am Ende des Abenteuers wecken der Ritter und Mariotte den schlafenden Anicet, so dass man glaubt, es sei alles ein Traum gewesen.




Aber erstaunlicherweise kennt Mariotte auch die Kobolde, die nach dieser Lesart nur in Anicets Traum hätten vorkommen dürfen. Auch der Ritter hat das "Monster" aus dem Traum besiegt und zeigt die Trophäe vor. Also doch Realität?

Kommen wir kurz zu den Kobolden. Diese reimen so schön. Hier könnte aber der Text etwas unter der Übersetzung gelitten haben. Es muss sich ja dann auch auf deutsch reimen. Das Reimen empfand ich selber als überflüssig, macht die Story aber an sich surrealer.

Die Kobolde kennen schwarze Grenzsteine, die der Ritter finden soll.




Die Aussage der Kobolde ist ein Vorgriff auf Band 3.

"Wenn einer dreimal im Leben den Schwarzen Grenzstein sieht, zerstampft der Meister des Todes das gesamte Gebiet."

Wer es ausgelesen hat, weiß, dass das gesamte Gebiet um Schloss Montroy komplett zerstört wurde, als der Ritter verbrannt wurde. Der Meister des Todes hat damit zugeschlagen.

Doch kommen wir zum Traum vs. Realität: Bourgeon hält es bewusst offen (ebenso wie dann bei Inception). Als Körnung der Verwirrung setzt er einen obdendrauf, in dem er auf der letzten Seite die Kobolde außerhalb des nebelwaldes zeigt, als keiner unserer Gefährten träumt.

Auch der Anhang deutet darauf hin, dass man die Kobolde für Realität halten soll. Die vermeintlichen Funde, die schon längst wieder verschollen sind, sollen einen Anstrich von Rationalität geben und zeigen, dass es mehr gibt, als wir uns vorstellen können.

Wenn es wirklich ein Traum gewesen sein sollte, hatte dieser Auswirkungen auf die Realität: Das Scheusal wurde besiegt und unsere Gefährten können den Nebelwald verlassen. Und die Warnung, dass der Meister des Todes kommen wird, wen dreimal der Schwarze Grenzstein gesichtet worden ist, manifestiert sich auch. Ist der Schwarze Grenzstein Neyrelle? Sieht der Ritter sie auf dem Scheiterhaufen zum dritten Male in diesem Band? Muss mal zählen gehen.

Ciao
Martin