Inspiriert von Tim Callahan von CBR fänd ich's toll, wenn hier der ein oder andere mal seine Top10 der Lieblingscomics aufführen würde. Gerne auch mit dem 'warum', weil ich es mittlerweile schon häufiger erlebt hab, dass ich nach dem Lesen solcher Listen den ein oder anderen Comic gekauft habe, der mir sehr gut gefallen hat

Meine 10 Lieblingscomics wären:

'2001 - A Space Odyssey' von Jack Kirby

'2001' wird eher selten mit Jack Kirby in Verbindung gesetzt, zumal er ja viel bedeutendere Geschichten für Marvel und DC umgesetzt hat. Aber für mich sind's die interessantesten Geschichten von ihm, weil er ziemlich wild rumspinnen konnte und dies auch tat.

'Asterios Polyp' von David Mazzuchelli

Für mich DAS Vorzeige-Graphic-Novel: außergewöhnliche Zeichnungen, eine berührende Geschichte ohne viel Krawumm und ein Autor/Zeichner/Letterer in Höchstform. Ein Buch, in dem alles stimmt.

'Batman Adventures Holiday Special' von Paul Dini, Bruce Timm u.a.

Die ganze 'Batman Adventures'-Serie ist für mich ein Augenöffner gewesen, weil ich durch sie erst zu Comics gekommen bin. Dabei nimmt das Special, neben dem zurecht ausgezeichneten 'Mad Love', eine Sonderstellung ein, weil alle enthaltenen Kurzgeschichten warm und herzlich sind, ohne dabei allzu süß zu wirken. Ein echtes Wohlfühl-Heft, dass ich immer wieder gerne zur Weihnachtszeit in die Hand nehme.

'Die wundersamen Abenteuer von Sigmund Freud - Hundejahre' von Manu Larcenet

Steht ungefähr auf einer Stufe mit dem famosen 'Die Fliege' von Lewis Trondheim und den weiteren 'Wundersamen Abenteuern' von Larcenet. Paart Witz und Drama mit grandiosen Illustrationen, und hat den Platz hier vor allem deswegen, weil's der erste Comic aus der Reihe in meinem Besitz war.

'Green Lantern' Vol. 3 #100 von Ron Marz, Darryl Banks und Terry Austin

GL Kyle Rayner ist mein Superheld der ersten Stunde, damals ja nicht zu unrecht als 'der einzige Marvel-Held bei DC' beschrieben. Das war vor allem natürlich den Geschichten von Ron Marz zuzuschreiben, der aus dem Leben von Kyle Rayner eine echte Seifenoper machte (was man bis dato nur von beispielsweise Spider-Man kannte). Dazu die tollen Zeichnungen von Darryl Banks, die mich allerdings heute nicht mehr so begeistern wie damals. #100 war dann auch mein erster Kontakt zu Hal Jordan, und die ganze Ausgabe ein heißer Ritt mit allem, was eine gute GL-Geschichte ausmacht.

'Aztek' #1-10 von Grant Morrisson, Mark Millar, N. Steven Harris, Keith Champagne

Erschien seinerzeit zu der sehr erfolgreichen 'JLA'-Serie von Morrisson/Porter/Dell, die ich gleichermaßen grandios finde. 'Aztek' ist aber ein Stück weit abgedrehter, mehr Indie, was sich in der Art der Geschichten, aber auch in den Zeichnungen wiederfindet, die bei weitem nicht so massenkompatibel sind wie die von Howard Porter. Morrisson, Millar und Harris versuchen aber auf sehr kreative Art, einen Helden zu etablieren, die ich so seitdem auch nicht wieder gelesen habe. Wahrscheinlich, weil das Experiment gescheitert ist. Spaß gemacht hat's (mir) trotzdem.

'Gotham Central' von Ed Brubaker, Greg Rucka, Michael Lark, Dick Giordano

Crime/Noir-Stories der Güteklasse A. Mit tollen, stimmungsvollen, realistischen Zeichnungen. Rucka und Brubaker haben danach noch viele gute und erfolgreiche Geschichten geschrieben, und auch Michael Lark hat danach noch tolle Serien gezeichnet. So gut wie als Team waren die drei aber danach IMO nicht mehr.

'I was kidnapped by lesbian pirates from outer space' #1-6 von Megan Rose Gedris

Ein totaler Blindkauf, und was hab ich Spaß gehabt mit diesen ersten Heften. Der gleichnamige Webcomic läuft mittlerweile schon in der dritten 'Staffel' (die erste ist in den oben genannten 6 Hefte gedruckt), und was mich wirklich begeistert hat ist die Sorglosigkeit, mit der die Autorin in allen Belangen an den Comic herangeht. Typogröße? Muss nicht überall gleich sein. Zeichnungen mit berauschenden Perspektiven? Klar, müssen aber nicht super aussehen. Das Gesamtbild aber stimmt, und die Geschichte ist so herrlich absurd, wie es der Titel verspricht. Grandiose Unterhaltung.

'The Muppets Show Comic Book' von Roger Langridge

Vor allem die erste Mini-Serie ist für mich ein Paradebeispiel für funktionierende Übertragung eines TV-Showkonzepts auf Comicseiten. Langridge lässt es nie langweilig werden und erzählt pro Ausgabe eine in sich geschlossene Geschichte innerhalb dieses Showkonzepts, was mich immer wieder begeistert, wenn ich die Hefte aufschlage. Und er ist wirklich, wirklich witzig.

'Satan's Sodomy Baby' von Eric Powell

Teilt sich den Platz mit 'Hellboy - The Crooked Man', sichert sich aber die Hervorhebung durch die Dreistigkeit, mit der Powell in dieser Ausgabe vorgeht. Er geht zwar mit dem großen Holzhammer vor, der aber wiederum auch seinen Weg in die Geschichte findet. Die ganze Provokation ist sehr gut durchdacht und die Geschichte glänzt durch viele kleine Nettigkeiten, die das Heft eben zu einem All-Time-Farvorite für mich macht.


So, das sind meine. Was habt Ihr so?