Wenn der Postmann durch die Prärie reitet

[Carl Montgomery]

Au weia, fast drei Stunden dauert das Pathos-Epos aus der postapokalyptischen Endzeit vom Kevin Costner, welches nichts anderes ist als ein Waterworld im Trockendock.
Schade darum, der beste Darsteller wurde gleich zu Beginn zu Maultierhaschèe verarbeitet. Kein Wunder, der Regisseur und Hauptdarsteller hat wohl recht bald erkannt, daß dieser Vierbeiner ihm absolut die Show gestohlen hat.
Was dann folgt, sind irrsinnig viele Minuten von absolut schmalzigem und kitschigem Geschwafel und eine Aufbereitung vom ewigen Kampf von Gut gegen Böse, wo sich aber letztendlich, natürlich, auf alle Fälle, was denn sonst, die Gerechtigkeit durchsetzen wird. Und im Endeffekt werden die Vereinigten Staaten von Amerika trotz aller Unbillen immer wieder wie ein Phoenix aus der Asche auferstehen, komme da was wolle, selbst wenn das psychopathische und einzelne Führernaturen sind, die in ihrem früheren Leben arbeitslose Maler und Anstreicher oder Vertreter von Kopiergeräten waren und alleinige Tyrannei (falls man das so schreibt) über eine ganze gelähmte Restnation ziehen, gegen die sich niemand so recht wehren kann. Um diesen despotigen Schuft zu stürzen, vor dem sich alle fürchten, sogar die eigenen tausend Männer, die diese Unterdrückerei eigentlich eh auch nicht so recht wollen, braucht es bloß einen aufrechten Mann, einen tapferen Helden aus Hollywood, der Shakespeare rezitieren kann und der Wind und Wetter trotzt und sich einen Wolf reitet, um ein paar Briefe auszuteilen und Frauen zu schwängern.
Was habe ich bei diesem Film gelacht.

[dr_edgard]

Postman gehört zu den Filmen, die ich beim besten Willen nicht am Stück sehen kann. Hab deshalb auch heute nur ab und an reingezappt, ausser einer Prise unfreiwilliger Komik haben diese 3 Stunden Filmrotz nichts, aber auch gar nichts zu bieten ausser Langeweile.

[stryx]

Hm... die erste halbe Stunde habe ich zwar verpasst (typisch), bin dann aber dazugestoßen und bis zum Ende dabei geblieben. Ganz großes Kino über die Macht der Hoffnung und das, wozu sie Menschen befähigt. Teilweise etwas langatmig, was der Atmosphäre aber keinen Abbruch tut. Hat mir gut gefallen...

[christoph_ottokar]

Schon auf Dvd hab ich den Film nicht fertig sehen können, da so langweilig. Scheint, als hätte ich bisher nix verpasst.
Nochwas zu Waterworld: ich fand den nicht so scheisse, wie er von sehr vielen gemacht wird.

[NikiMaus]

@stryx

Du kommst aber doch nicht immer zu spät?

[stryx]

In welchem Zusammenhang jetzt? Zu einem MUD-Treffen bin ich auch mal zu früh gekommen. Und zwar eine ganze Woche. Blöd, wenn man den Termin nicht richtig mitbekommt. War aber zum Glück heimatnah.

Ansonsten habe ich mir sagen lassen, dass späteres kommen manchmal ganz willkommen sein soll...

Und ja, irgendwie schaffe ich es recht häufig, den Anfang von Filmen zu verpassen...

[Hyperion Star]

ach du bist auch einer von dieser nervigen sorte die dann immer fragen: wer ist den das? ist der gut doer böse? was hab ich verpasst?
wie soll den ein film sein potential enormen wenn er ncith von beginn an gesehen wird?

[stryx]

Guten Morgen. Wann bist du ins Bett gegangen, dass um 11:09 Uhr nur so ein Kauderwelsch rauskommt? Überlegt dir nochmal genau, was du sagen willst und formuliere es dann in einer verständlichen Art und Weise neu.

[imported_Showstopper]

Zum Thema:
Ich fand ihn gar nicht mal so übel. Hatte aber sicher 1-2 Längen drin und war von der Thematik her teilweise wirklich zum an den Kopf fassen. Dafür gab es wunderbare Landschaftsaufnahmen und etwas Mad Max Atmosphäre. Hätte man aus dem Film eine 08/15 Mad Max oder Waterworld Variante gemacht und diesen ganzen Postkram aus dem Drehbuch geschrieben, wäre wohl ein netter (und einiges kürzerer) Endzeit Western daraus geworden .

[stryx]

Was ich am Ende etwas übertrieben fand, war der schnelle Aufschwung von einem postapokalyptischen Szenario zu einer zivilisierten, gut bürgerlichen Gesellschaft innerhalb von ein paar in die zwanzig Jahren, denn viel älter war die Tochter des Postman zu dem Zeitpunkt offensichtlich nicht.

[Carl Montgomery]

Sie muß mindestens Dreißig gewesen sein, sofern ich bei den Jahreszahlen brav aufgepaßt habe. Die aktuelle Handlung sollte doch 2013 gespielt haben und das Todesdatum des Postman auf dem Denkmal war 2043. Bin mir aber nicht sicher, ist auch egal, 20 oder 30 Jahre machen da das Kraut auch nicht fett.

[dr_edgard]

@Stryx

So etwas nennt man Konsequenz. Schliesslich hat sich die Welt schon in einem ähnlichen Zeitrahmen zu ner Wüstenlandschaft entwickelt.

[stryx]

Abwärts gehts immer schneller...