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Thema: The Man Who Wasn't There [ Joel Coen ]

  1. #1
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    The Man Who Wasn't There [ Joel Coen ]

    Leider komme ich ja in der letzten Zeit eher selten ins Kino, aber gestern war's endlich mal wieder so weit: Ich hab mir den neuen Film der Coen-Brüder angesehen. Die Jungs können wirklich Filme machen!
    Sie können Geschichten erzählen und verwenden dabei Motive, die man aus anderen Zusammenhängen kennt, die aber trotzdem neu und unverbraucht wirken. Merkwürdige Zufälle auch hier, aber anders als in "Magnolia" müssen diese Dinge genau so passieren, alles fügt sich mit einer Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit zusammen. Die Darsteller, allen voran Billy Bob Thornton, sind einfach großartig, auch wenn Thornton ja die ganze Zeit über eher NICHT ist - nie hat jemand eine Leerstelle besser verkörpert James Gandolfini führt hier im Grunde seinen Tony Soprano unter anderem Namen weiter, Scarlett Johannson aus "Ghost World" hat eine Nebenrolle, und natürlich spielt auch die unvermeidliche Frances McDormand mit.
    Der Film läßt sich unheimlich viel Zeit, in der die Charaktere liebevoll und detailliert entwickelt werden, was sich oft in kleinen Szenen und Rückblicken zeigt. Passend dazu Musik von Beethoven ("Haben Sie das selbst komponiert?" ), ruhig und unaufdringlich wie fast alles an diesem Film.
    Zur Handlung sei nur so viel gesagt: Ed Crane, ein Mann im mittleren Alter, hat sein ganzes Leben in Passivität und Lethargie verbracht, die er zum ersten Mal aufgibt, als ein windiger Geschäftsmann ihm einen Deal anbietet. Natürlich geht alles schief, es gibt einen Toten, eine Person wird fälschlicherweise verdächtigt, aber letztendlich interessiert keinen, wer der Mörder tatsächlich war. Alle haben irgendwie Dreck am Stecken, und auf fast alle Männer trifft der Filmtitel zu irgendeiner Zeit ihres Lebens zu - manche waren tatsächlich irgendwo für eine gewisse Zeit nicht anwesend, Ed Crane war irgendwie sein ganzes Leben lang nicht wirklich präsent.
    Die Handlung entwickelt eine Eigendynamik, die der passive Ed nicht durchbrechen kann und an der er scheitert.
    "The man who wasn't there" ist auf jeden Fall einer der besten Filme, die ich in diesem Jahr gesehen habe, und ich kann ihn nur jedem ans Herz legen, der mal wieder gut durchkomponiertes, stimmiges Kino sehen möchte.

  2. #2
    Mitglied Avatar von M@MAX
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    ich hätte mir den film auch gerne angesehen aber der läuft bei usn nur im kommunlaen kino und das ist so ein winziger saal. da wart ich lieber auf das video

  3. #3
    Dauerhaft gesperrt Avatar von Menschenspötter
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    Unhappy

    Hmmm, bei uns spielt es den Film gar nicht. Muß wohl auch erst auf die Fernsehkost warten. Macht aber nix, Fargo und den Big Lebowski und Hudsucker habe ich auch nur auf der Flimmerkiste gesehen.

  4. #4
    Junior Mitglied
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    Grandioser Film !!!!
    Die Beleuchtung vor allem bei der Anwaltsszene im Knast ist einfach hervorragend !
    Coen Filme zählen für mich im Moment zum bestenb was es im Kino überhaupt zu sehen gibt - kann deshalb gar nicht vorstellen wie man dann darauf warten kann das im TV zu sehen. Naja zum Glück wohne ich im Ruhrgebiet wo es vor Filmkunsttheatern nur so wimmelt. Kann eigentlich immer alle Filme sehen die starten.
    Gruß
    George Kaplan

  5. #5
    Mitglied Avatar von Johnny Deville
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    hat zufällig schon jemand die dvd? auf der verpackung steht was von einem audio-kommentar von den coen brüdern und billy bob, bei den rezensionen die ich bis jetzt gelesen hab, steht aber nix davon. fehlinformationen? verpackungsschwindel? oder gibt es 2 versionen? weiss jemand mehr?


  6. #6
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    In diversen DVD-Foren wurde das Vorhandensein des Audio-Kommentars bestätigt ...
    \"Es gibt kein himmlisches Paradies und keine Hölle, in der Sünder geröstet werden. Hier und jetzt ist der Tag unserer Pein! Hier und jetzt ist der Tag unserer Freude! Nutze diesen Tag, diese Stunde, denn es existiert kein Erlöser!\" (A.S. LaVey)

  7. #7
    Mitglied Avatar von Johnny Deville
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    danke, hab mir die dvd inzwischen selbst ausgeliehen. das dürfte der erste audiokommentar von den coens sein, oder? die reden ja auch nicht so viel..

  8. #8
    Mitglied Avatar von dr_edgard
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    Sodele, nun hab auch ich mir den neusten Coen angetan und ich muss sagen... naja, irgendwie nicht das Gelbe vom Ei. Natürlich spielt Billy Bob Thornton perfekt, natürlich überzeugt Frances McDormand wie üblich, natürlich ist auch der Supporting Cast Coen-Mässig genial, natürlich ist die Musik mehr als passend (obwohl der zweite Satz der Sonate Pathétic doch ein bisschen zu oft gespielt wird...), natürlich ist die Film Noir-Stimmung dank (moderner) Schwarz-Weiss-Technik perfekt... also alles wie gewohnt von den Coens. Fast alles: Zu Wünschen übrig lässt leider, leider die Story. Wärend bei anderen Coen-Werken die Story im Zuge der Charakterisation all der liebenswürdigen Figuren zu Recht in den Hintergrund tritt, lässt sie hier ein Loch und damit schon fast Langeweile zurück (vorallem in der ersten Hälfte). Denn seien wir ehrlich: keine der Figuren kann mit dem Charme alter Coen-Kreationen (hier sei nur Big Lebowski genannt) mithalten. So ist Ed Crane zwar genau so ein Versager wie der Dude, nur hat seine (gut gespielte) Lethargie eher eine einschläfernde, denn eine sympathisierende Wirkung. Die Story kommt ausserdem nur sehr langsam in Gang und wird durch die Birdy-Geschichte unnötig in die Länge gezogen. Vielleicht bin ich mir den guten alten Coen-Humor schon zu sehr gewöhnt, auf jeden Fall hätte ich mehr Dialoge wie die der beiden Deppen-Bullen gewünscht ("is he awake?").

    Was im Schnitt rauskommt, ist ein höchst mittelmässiger Film, der mit Fargo und Co. leider nicht mithalten kann.



    3 Killer von mir.

  9. #9
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    Den Film, der diesem Thread den Namen gibt, kenne ich immer noch nicht. Aber ich habe "Oh Brother, where art thou?" erst kürzlich gesehen.
    Und diese moderne Odyssee hat mich irgendwie begeistert. Sogar den Clooney Schorsch habe ich hier erträglich gefunden und das will was heißen.
    Kann die Reise der Flüchtlinge durch die amerikanischen Südstaaten des frühen 20sten Jahrhundert nur empfehlen und "Vorsicht vor den Sirenen!".

  10. #10
    Verstorben Avatar von Koenig Kups
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    Original geschrieben von Johnny Deville
    danke, hab mir die dvd inzwischen selbst ausgeliehen. das dürfte der erste audiokommentar von den coens sein, oder? die reden ja auch nicht so viel..
    Auf der "Special Edition" zu "Blood Simple" ist auch bereits ein Coen-Audiocommentary drauf. Allerdings auf ganz eigene Weise... Gewissermaßen eine Parodie auf Audiokommentare. Sehr, sehr hörenswert!

  11. #11
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    Original geschrieben von Irma Vep
    Der Film läßt sich unheimlich viel Zeit, in der die Charaktere liebevoll und detailliert entwickelt werden, was sich oft in kleinen Szenen und Rückblicken zeigt.
    Der Film läßt sich viel zu viel Zeit, kommt überhaupt nicht in die Gänge und das Prädikat "künstlerisch wertvoll" zieht ebenfalls nur bedingt.
    Nach ca. 50 Minuten haben wir beschlossen, daß wir auch vorspulen können. Geht im Kino natürlich nicht, auf der Festplatte sehr wohl. Die Auflösung dieses Krimis hat mir dann gereicht. Film Noir und Schwarzweiß-Ambiente schön und gut, hervorragende Darsteller waren erkenntlich, aber Story und Tempo haben eindeutig gefehlt.
    Wer auf Kammerspiele und endlos lange (Selbst)Gespräche steht, wird hier durch die Coens gut bedient. Massentauglichkeit kann man dem Film jedenfalls nicht bescheinigen.

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