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Thema: Independentfilm

  1. #51
    Mitglied Avatar von Lost Johnny
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    Original geschrieben von NikiMaus
    Nachdem "Elling 2 - Nicht ohne meine Mutter" jetzt bald die Kinos bereichert ...
    ... ich bin mir sehr sicher, dass Elling 2 - Nicht ohne meine Mutter zumindest in Göttingen schon im Kino lief - das muss irgendwann im Sommer gewesen sein. Habe leider damals die Gelegenheit verpasst, reinzugehen, und die TV-Ausstrahlung des ersten Teils habe ich zwar rechtzeitig bemerkt, aber dann doch irgendwie wieder verschwitzt.

    Weiß denn jemand, ob Elling 2 nun demnächst erneut ins Kino kommt, oder war die Göttinger Aufführungswoche vielleicht eine weit vorgezogene Sonderveranstaltung, die der Rest der Republik nicht mitgemacht hat?

  2. #52
    Mitglied Avatar von NikiMaus
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    Original geschrieben von Lost Johnny
    ... ich bin mir sehr sicher, dass Elling 2 - Nicht ohne meine Mutter zumindest in Göttingen schon im Kino lief - das muss irgendwann im Sommer gewesen sein.
    Du bist Dir zu recht sehr sicher. Ich muss am späten Abend einiges durcheinandergeworfen haben. Anfang Mai diesen Jahres hat er die Kinos bereichert, sagt Google .... tststs, Maus .

  3. #53
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    Ja, Elling 2 war schon im Kino. Hatte aber publikumsmäßig auch nicht so den Erfolg und ist recht bald wieder aus den Kinosälen verschwunden.
    Ich habe mir gedacht, daß es nichts bringt, wenn ich mir Elling 2 ansehe, ohne den ersten Teil gesehen zu haben, der zwar zeitmäßig hinter Elling 2 spielt, aber vielleicht einiges voraussetzt, was man in Elling 1 irgendwie erfahren hat. War das verständlich? Wenn nicht, auch egal, ist ja noch früh.

    Die Darsteller haben es hier ausgemacht. Und glücklicherweise scheint sich die Synchronisation viel Mühe gegeben zu haben. Interessant wäre es schon, ob Per Christian Ellefsen original auch so eine hohe und piepsige Stimme hat, wenn er sich mal aufregt.

    Der isländische Film "Engel des Universums" hat in etwa auch so eine ähnliche Thematik wie Elling. Es scheint, daß die nordischen Filmemacher gerne mal geistig Verwirrten auf humorvolle Art und Weise ein Werk widmen.

  4. #54
    Mitglied Avatar von NikiMaus
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    Gestern habe ich „Die Geschichte vom weinenden Kamel“ gesehen. Dieser knapp eineinhalb Stunden lange Film ist eine Mischung aus Dokumentar- und Spielfilm und wurde von Studenten der Filmhochschule München gedreht. Zugrunde liegt eine wahre, überlieferte Geschichte aus der Mongolei und die Regie übernahm eine junge Mongolin, der die Verfilmung dieses Märchen sehr am Herzen lag.

    In der Geschichte geht es darum, dass eine Kamelmutter aus der Herde einer Nomadenfamilie ihr frisch geborenes Junges nicht annimmt. Nach vielen vergeblichen Versuchen, die beiden einander anzunähern, greifen die Nomaden auf ein altes Ritual zurück, nach welchem man die Kamelmutter mittels mystischer Geigenklänge zum Weinen bringen muss und sie wird ihr Kind annehmen. Dafür muss natürlich erst ein mystischer Geigenspieler von weiter her geholt werden und die beiden Jungs der Familie machen sich auf ihren Wüstenschiffen auf, so einen Mann zu suchen.

    Zu sehen bekommt man wirklich wunderbare Bilder und eine reizende Geschichte, aber alles zieht sich meiner Meinung nach unglaublich in die Länge. Es passiert einfach nicht viel, alles meistens recht ruhig und beschaulich, alles friedlich - wie es im Nomadenleben so ist. Das ist ja nichts Schlimmes, im Gegenteil, aber es reicht eben nicht, um 87 Minuten zu füllen.

    Und hier habe ich das reingesetzt, weil es zwar eine deutsche Produktion, aber eine mongolische Sache ist. ... Was aber natürlich auch nichts mit europäisch zu tun hat ... hmm .....

  5. #55
    Mitglied Avatar von NikiMaus
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    Original geschrieben von NikiMaus
    Und wo ich das gerade lese: Vom gleichen Autor und Regisseur, Lukas Moodysson, ist auch Lilja 4-ever, den ich mal für die Hauptseite besprochen habe. Ein sehr deprimierendes Werk, ziemlich harter Tobak und absolut nichts für einen lockeren DVD-Abend - aber ein europäischer Independent-Film.
    Und nur noch zur späten Info: Lilja 4-ever kommt heute Nacht als TV-Premiere und werbefrei auf ARD, um Punkt Mitternacht. Wer also mag ...

  6. #56
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    Ich habe mir am Wochenende "Kukushka" angesehen, eine finnisch-russische Co-Produktion. Gesprochen wird finnisch, russisch und der lappländische Dialekt der Samen. Wer diese Sprachen nicht beherrscht, kann nur auf Untertitel zurück greifen. Obwohl dieser Film sozusagen ganze Konzentration erfordert und die Augen doppelt beansprucht, weil man bisweilen lesen muß und die Bilder betrachten will, war es mal wohltuend, wieder so ein außergewöhnliches Filmwerk durchzuackern.

  7. #57
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    Blinkende Lichter

    Torkild (Sören Pilmark; bekannt als Dr. Krogen aus Lars von Triers "Geister"-Serie) hat die Nase voll! An seinem 40. Geburtstag gibt ihm seine langjährige Freundin den Laufpass, er erschießt beinahe einen seiner Freunde, weil er die Gäste seiner Überraschungsgeburtstagsfeier irrtümlich für Einbrecher hält und unter seinen Geburtstagsgeschenken befindet sich auch noch ein AK-47. Irgendetwas läuft grundlegend falsch in seinem Leben und zu allem Überfluss entlässt ihn der Gangsterkönig, der als "Der Färöer" bekannt ist und bei dem er Schulden hat, nicht aus seinen Diensten als Kleinkrimineller, so dass er gemeinsam mit seinen drei Freunden einer Zukunft als ständiger Handlager des eiskalten Verbrechers entgegensieht.
    Dies ändert sich schlagartig mit dem neuesten Auftrag des Färöers: Torkild soll mit seinen Freunden den Aktenkoffer eines griechischen Diplomaten aus dessen Haus klauen. Die Vier staunen nicht schlecht, als sie den Inhalt des Koffers erspähen: Das unscheinbare Ding enthält genügend Geld, um sich in Barcelona ein völlig neues Leben aufzubauen.
    Gesagt getan: Die vier Jungs brennen mit der Kohle durch und flüchten nach Jütland, wo sie sich allerdings mit einem nicht zu unterschätzenden Problem konfrontiert sehen: Nach einem Motorschaden bleiben sie mitten in einem Wald liegen, wo die einzige Zuflucht ein völlig heruntergekommenes Gasthaus ist. Zudem entpuppt sich Peters Verletzung, die er bei dem unvermeidlichen Schußwechsel beim Diebstahl des Aktenkoffers erlitten hat, schwerwiegender als erwartet. Ein eiligst herbeizitierter Arzt, der sich durch seinen ständig volltrunkenen Zustand auszeichnet, verordnet Peter eine mindestens zweiwöchige Ruhepause. So entschließen sich Torkild und seine Kollegen zu einer unkonventionellen Beschäftigungstherapie: Sie geben sich vor den kauzigen Charakteren, welche die nähere Umgebung bevölkern, als die neuen Besitzer des alten Gasthauses aus und beginnen die Bruchbude zu renovieren. Doch was zunächst nur als reine Alibimaßnahme gedacht war, entpuppt sich nach und nach als Torkilds ureigenster Traum und Perspektive für die Zukunft. Als nach Peters Genesung die Flucht weitergehen soll, eröffnet Torkild seinen Freunden, dass er einen nicht unbeträchtlichen Teil des Geldes für dieses Haus samt Grundstück ausgegeben hat und damit entspinnt sich ein immer skurriler anmutender Lauf der Dinge, bis es am Ende schließlich zur endgültigen Konfrontation mit dem Färöer und seinen Killern kommt.

    Meine kleine Zusammenfassung dürfte schon deutlich gemacht haben, dass es sich bei "Blinkende Lichter" um eher ungewöhnliche Filmkunst handelt. Der Film erinnert mich teilweise an den von mir sehr geschätzten "In China essen sie Hunde" (von dessem Cast auch gleich Nikolaj Lie Kaas in der Rolle des Stefan mit von der Partie ist), schlägt dabei allerdings auch häufiger einmal ruhige und dramatische Töne an. Besonders die Flashbacks, in denen die Kindheit der vier Freunde und somit ihre Beweggründe für ihr Tun in der Gegenwart näher beleuchtet werden, lässt den Zuschauer so manches Mal mit einem gemischten Gefühl zurück, bei dem er sich ständig fragt, ob er nun lachen oder weinen soll. Der Humor in "Blinkende Lichter" ist schräg und schwarz und harmoniert somit perfekt zu den eher stillen Momenten, in denen man sogar ein kleines Stückchen Lebensphilosophie beim Verbuddeln einer Bierflasche im kühlen Erdreich findet.

    Für Freunde des gepflegten skandinavischen Kinos ist "Blinkende Lichter" aus meiner Sicht äußerst empfehlenswert. Auf DVD ist das gute Stück anscheinend leider nicht erhältlich, so dass sich ein Durchforsten der Fernsehzeitung nach dem nächsten Ausstrahlungstermin unbedingt lohnt.

  8. #58
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    "Montags unter der Sonne" ist eine spanische Produktion, handelt von Arbeitslosen mittleren bis fortgeschrittenen Alters, die jahrelang in einer Werft gearbeitet haben, welche nach langem Gewerkschaftskampf schließlich schließen mußte, weil in Korea billigere Schiffe gebaut werden. Jeder der Herren geht nun unterschiedlich mit seiner unfreiwilligen Freizeit um, desöfteren treffen sie sich in einer Kneipe bei ein paar Bier und erzählen sich gegenseitig, wie sie sich durchs Leben schlagen und was sie demnächst zu tun gedenken. Die Bestandsaufnahme dieser Schicksale ist eine breit gefächerte Palette aus Tragik und Komik, Tristesse und kleinen Hoffnungsschimmern, sicher kein leichter, beschwingter Stoff, dennoch durchaus unterhaltsam und fesselnd und regt eindeutig zum Nachdenken an. Eine Alltagsgeschichte, wie sie in jedem europäischen Land vorkommen kann und vorkommen wird.

  9. #59
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    Thumbs up

    Eine weitere spanische Produktion „Alles was ich an Euch liebe“ (Only human – Seres queridos) aus dem Jahr 2004 lief irgendwann am Wochenende, hier kurz der Inhalt:
    Die junge, moderne Jüdin Leni bringt ihren Verlobten Rafi heim zu ihrer spanischen Familie (Mama, Opa, Schwesterherz, deren Tochter, Bruderherz und – noch arbeitend - ein Papa). Erst dort offenbart sie, dass er Palästinenser ist, was die Mutter einigermaßen schockiert und verängstigt, die Schwester erregt und den aktuell streng orthodoxen Bruder in seiner Sabbatplanung durcheinander bringt. Es existiert die unterschwellige Angst, der Palästinenser im Haus könne ein Attentat begehen und tatsächlich … beim hilfsbereiten Auftauversuch der Suppe fürs Abendmahl fällt dem eingeschüchterten - absolut harmlosen - jungen Mann der gefrorene Riesenklotz von der Küchenarbeitsplatte hinaus aus dem offenen Fenster im zigsten Stockwerk und einem – noch – unbekannten Passanten auf den Kopf. Der liegt jetzt darnieder, wird beraubt, verschwindet später und Verwicklungen nehmen ihren Lauf …

    Gut, das Aufnehmen war meine Idee, und so habe ich mich, glaube ich, auch mehr amüsiert als der Mann an meiner Seite. Aber der spanische Streifen war meiner Meinung nach witzig, skurril, kurzweilig, teils böse (wenn auch nur in Maßen) … es hat alles gepasst und ich habe die dafür aufgebrachte Zeit nicht bereut.

  10. #60
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    Nicht am Ponyhof
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    "Die Liebenden des Polarkreises" schlummerte noch auf der Festplatte des Recorders und wartete auf seine Verarbeitung. Irgendjemand hat mal gesagt, daß der Grat zwischen einem künstlerisch wertvollem Film und fadem Käse manchmal sehr, sehr schmal ist.
    Diese Aussage trifft auf das Endprodukt des spanischen Regisseurs Julio Medém absolut zu.
    Stiefgeschwisterliebe steht im zentralen Mittelpunkt, Ana und Ottos Schicksal sind auf wundersame Weise bis weit in die Vergangenheit ihrer Eltern und deren Partner miteinander verknüpft. Diese familiären Verwebungen von Spanien bis Finnland ziehen sich auch durch den ganzen Film. Mit Symbolik überfrachtet, wird dem Zuseher einiges abgefordert. Warum die verschiedenen Protagonisten an persönlichen Scheidewegen beinahe permanent in rote Autobusse krachen, wird am Ende des Geschehens dann deutlich. Und es gibt kein hollywoodeskes Ende.
    Eine Liebesgeschichte der etwas anderen Art, die aus zwei Sichten erzählt wird. Einmal wie Otto die Sachlage empfindet, das andere mal von Ana beschrieben.
    Nackerte laufen ebenfalls hie und da durchs Geschehen, ein weiteres Indiz für einen künstlerisch wertvollen Film.
    Man muß sich auf sowas einlassen können, ansonsten schläft man nach spätestens dreißig Minuten höchstwahrscheinlich sanft hinweg.

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