Topolino 3409 ist zwar eine wirklich gelungene Ausgabe - nicht nur wegen der Comics, sondern auch wegen des umfangreichen redaktionellen Teils über Dante mit einem gar nicht mal leichten Multiple-Choice-Test - aber kein guter Einstieg: Die einzige Geschichte, die sich komplett ohne Vorkenntnisse lesen lässt, ist ausgerechnet die Dante-Episode aus "Messère Ducato" (LTB 137).

Aus dem Entenhausener Kurier
I TL 3409-1
Zio Paperone in: I Paperi non cambiano
(Mastantuono, 24 Seiten)

Natürlich liest sich die neue Geschichte um den Entenhausener Kurier auch für sich lesen - aber sie setzt den anderen Handlungsstrang aus "Geheime Formel in Gefahr" (LTB 540) fort, der Umarell Arne Raunzer hatte seinen großen Auftritt ja schon in Topolino 3397.
Gandolf Gurr hat seine Haftstrafe abgesessen und haut Dagobert gleich mal wieder um 10.000 Taler an. Eine Rückblende zeigt, dass Dagobert seinem alten Freund aus Goldgräbertragen seit jeher misstraut und auch dieses Mal befürchtet, übers Ohr gehauen worden zu sein - die Menschen ändern sich nie. Oder doch? Gandolf Gurr könnte ja mal ein wenig geläutert werden...
Solide Geschichte, die allerdings noch einmal durch eine andere Rückblende neuen Drive bekommt. Aber das erfährt Dagobert nicht.
(Es gibt übrigens einen auf Topolino 3360 verweisenden Textkasten, die Chancen stehen gut, dass Gandolf Gurr nicht umbenannt wird...)

I TL 3408-1P
Topolino e l'ombra di Mister Vertigo (2)
(Nucci/O.Panaro, 26 Seiten, insgesamt 54 Seiten)

Ich bin beruhigt: Marco Nucci kann Zweiteiler auch absolut rund auflösen.
Tatsächlich erweist sich die Idee im Film als sehr realistisch - Micky und Goofy finden im Untergrund (noch in der gleichen NAcht) genau die Versammlung, die im Film dargestellt ist. Und wieder ist es ein überraschender Promi, der in die Geschichte involviert ist. Doch als es dann zum Showdown kommt und (mal wieder) ein Vertigo demaskiert wird, ahnt der Leser: Moment, es könnte ja auch... Und es ist so.
Das alleine ist aber nicht die Stärke dieser Geschichte. Marco Nucci referenziert im zweiten Teil so ziemlich jedes Detail aus dem ersten, an das sich der Leser noch erinnert. Und die verschiedenen Elemente aus Film und Realität verbinden sich auf ziemlich originelle Weise.
Lesetipp - nach den anderen drei Teilen, auf denen dieser Teil aufbaut. Und ein weiterer Teil wird folgen, denke ich.


I TL 3407-1P
Zio Paperone, Battista e i segreti del Deposito (3)
(Sisti/Facciotto, 24 Seiten, insgesamt 72 Seiten)

Nachdem den Panzerknackern klar ist, dass Baptist ihnen auf die Schliche gekommen ist, spielen sich mit offenen Karten, nehmen ihn als Geisel und zwingen ihn, ihnen nunmehr einen gefahrlosen Weg durch den Geldspeicher zu zeigen. Sie kommen hinein, wobei Dagobert (aufgrund eines simplen Details) auch Lunte gerochen hat, aber nicht mehr so einfach heraus - denn der Geldspeicher ist ein Labyrinth...
Für mich fällt der letzte Teil etwas ab (auch weil die Panzerknacker so oft im Geldspeicher waren, dass die letzte Volte doch etwas unrealistisch erscheint). Sollte es aber zum Abdruck dieser langen Geschichte kommen, kann sich das Übersetzerteam schon mal ein Anagramm von "Baptist Brinksdink" (mit oder ohne "Bernhard") überlegen...

Miao - Cronache feline
I TL 3409-4
Il felino vendicatore
(Gagnor/Faccini, 12 Seiten)

A propos Abdruck: Ich weiß ja nicht, wie man die gesammelten Schnurri-Geschichten auf Deutsch abdrucken will, aber ich bin weiterhin sehr dafür: Schnurri beobachtet, wie Donald sich (für ein Kostümfest?) als Phantomias verkleidet hat und folgt ihm. Dabei fällt ihm seine Waffentasche aus dem Auto, die die neugierige Katze gleich mal begutachtet - und damit zufällig die Panzerknacker dingfest macht (und sich, da sie weich sind, auf ihnen schlafend niederlegt).
Nicht nur witzig, Schnurri ist als Katze auch hervorragend getroffen.

Und dann gibt es noch reihenweise Ankündigungen: Nächste Woche geht es ins Hochgebirge (Vitaliano/Mottura), in zwei Wochen kommt Silvia Ziche zurück, und dann beginnt auch eine neue Staffel der Area 15 mit zwei Prequels.