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Thema: Welche Comics habt ihr heute gelesen? - Der große Review-Thread

  1. #5926
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    Zitat Zitat von God_W. Beitrag anzeigen
    [...]...Kennt Ihr Haunt?..
    Ja. Hier. Ich.


    Zitat Zitat von God_W. Beitrag anzeigen
    ..Wie hat Euch die Serie gefallen?
    Modernes Meisterwerk!11...


    Zitat Zitat von God_W. Beitrag anzeigen
    …[...] Von hart bis zart und von witzig bis berührend ist alles vertreten...
    DITO. Ein Rollercoaster der Gefühle! Hätt mich während der Lektüre ja fast mehrfach eingestuhlt. :D :D




    Zitat Zitat von jellyman71 Beitrag anzeigen
    ...Karate Lothars gesammelte Posts wäre ein nettes Büchlein.
    Also, ich würds mir ebenfalls holen. Wär mir ja glatte 8 Euro Siebzich wert. Also zumindest als kostengünstige Taschenbuchausgabe. Weiter geht meine Liebe dann doch nicht.

    Bin dafür aber wahrscheinlich halt einfach nicht „Fan“ genug. :D :D ;)



    Zitat Zitat von Mollari Beitrag anzeigen
    Diese Büchlein würde ich mir kaufen. Nicht nur das ich Bauchschmerzen vom lachen bekommen würde, alleine der in den Posts versteckte Subtext würde für sehr viel Lesestunden reichen!
    i
    Merci! Weis jetzt zwar nicht, was es da groß zu Lachen geben oder gar witzig sein sollte, ansonsten bin ich aber voll und ganz bei dir. Subutex hat mich ebenfalls schon über so manch entbehrungs- und entsagungsvolle Stunden hinweggebracht und vertröstet.

    Aber, Ich sachs ja imma wieder: Nutzet und preiset die halblegalen Möglichkeiten moderner Pharmazie. Und billiges Dosenbier vom REWE-Markt.

    Viel mehr geeht halt net.

    (zumindest nicht auf reguläres Rezept)

    Cheers!

    :D :D


    Zitat Zitat von joe ker Beitrag anzeigen

    […]..Was sind denn so die "besseren" Verhunzungen deine Meinung nach, würde da evtl doch mal reinschauen.
    Zu den „besseren“ dürften ja bereits die von mir namentlich, so aus dem Kopf heraus, genannten gehören. Hängt zu einem gewissen Grad aber stets von der Vorlage ab. Wer bspw. wenig von Love & Rockets hält (Pfui!) oder die Serie überhaupt erst gar nicht kennt (fettes Doubledislike ), kann höchstwahrscheinlich auch nicht allzuviel mit Love and Aardvarks anfangen. Usw., usf., …

    Grundsätzlich, so zum reinschnuppern, würde ich ja die – eher Comic unspezifische – fünfteilige Mini Cerebus in Hell empfehlen – ein kunterbuntes Potpourri an Popkultur der letzten Dekaden, von Oasis bis Freddy Mercury, von Charles Darwin bis Hieronymus Bosch, von Sex and the City bis Woody Allen, von Genderdebatten bis simple Fragen der Computerfarbgebung, und, und, und...

    Ansonsten ist Alan Moore sicherlich nie eine verkehrte Anlaufstelle, alleine schon aus sammlungstechnischen Gründen, wie League of Extraodinary Cerebi oder Watchvark

    Und am besten – just for Fun – und extra für den deutschen Zoll noch Dave Sims „Judenhass“ dazupacken – ja, datt kommt imma jut an.

    :D :D

  2. #5927
    Mitglied Avatar von Largo Beutlin
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    Ich mach mal einem kleinen Mann hier im Forum eine Freude:

    Gestern gelesen:

    Elfen, Band 6, Splitter Verlag.

    Der letzte Band der Serie, den ich noch daheim hatte.
    Deutlich besser als die Bände 3-5. War also positiv überrascht.
    Die Story war dieses mal zwar etwas trashig, aber eigentlich okay. Quasi The Walking Dead im Elfenreich, hat mich aber durchaus unterhalten.
    Immer noch zu viele "innere Monologe", aber deutlich weniger als im Band 5.

    Die Zeichnungen gefallen mir halt in dieser Serie nicht wirklich, die wirken irgendwie wie eine billige Computergrafik, es fehlt das lebendige. Anders kann ich es nicht beschreiben.

    Bin am überlegen, ob ich mir vl doch Band 11 der Serie ordere, um zu sehen wie diese Storyline weitergeht.

    Heute freu ich mich aber schon auf "Vervirte Zeiten".

  3. #5928
    Mitglied Avatar von xmilchx
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    Batman Kollektion
    Der schwarze Spiegel 1+2
    Also ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich den Hype um die Storyline nicht wirklich verstehe. Teil 1 ist für mich einfach nur langweilig. Musste mich stellenweise zwingen, weiterzulesen. Teil 2 wird dann wirklich besser, sogar richtig spannend und James Jr wird schön psychopatisch rüber gebracht. Trotzdem rettet das nicht die gesamte Story. Der Anfang ist einfach zu langweilig.

  4. #5929
    Mitglied Avatar von joe ker
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    Zitat Zitat von xmilchx Beitrag anzeigen
    Batman Kollektion
    Der schwarze Spiegel 1+2
    Also ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich den Hype um die Storyline nicht wirklich verstehe. Teil 1 ist für mich einfach nur langweilig. Musste mich stellenweise zwingen, weiterzulesen. Teil 2 wird dann wirklich besser, sogar richtig spannend und James Jr wird schön psychopatisch rüber gebracht. Trotzdem rettet das nicht die gesamte Story. Der Anfang ist einfach zu langweilig.
    Ist für mich das Beste was Snyder je an Batman verbrochen hat. Eben mal nicht seine übliche Vorgehensweise mit Höher, Schneller, Weiter und dann noch mindestens zwei draufsetzten sondern eher Bodenständig. Klar den Hasen aus dem Hut brauchts bei Snyder dann auch hier wieder, aber war mein erster Snyder-bat und da fand ich das alles noch recht gut.
    "If you can't dazzle them with brilliance, baffle them with bullshit." W.C.Fields

  5. #5930
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    Zitat Zitat von joe ker Beitrag anzeigen
    Ist für mich das Beste was Snyder je an Batman verbrochen hat. Eben mal nicht seine übliche Vorgehensweise mit Höher, Schneller, Weiter und dann noch mindestens zwei draufsetzten sondern eher Bodenständig. Klar den Hasen aus dem Hut brauchts bei Snyder dann auch hier wieder, aber war mein erster Snyder-bat und da fand ich das alles noch recht gut.
    Das ist sein Detective Run "Black Mirror" oder? War auch mein erster Snyder und hat mir damals schon verdammt gut gefallen. Seinen Batman Run mit Capullo fand ich aber auch genial, nur ab dem ganzen Black Metal oder so ähnlich Gedöns bin ich dann irgendwann ausgestiegen. Aber schon allein die Zeichner Jock und Capullo waren das Geld wert. Für mich war Batman ab Morrison bis zum Ende von Snyder einfach genial. Tom King war dann ein ständiges Auf und Ab ... na ja, ich schweife ab.

  6. #5931
    Mitglied Avatar von xmilchx
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    DC Graphic Novel CollectionErde 2
    Den Band hatte ich schon soooo lange vor mir her geschoben und nun endlich gelesen. Joar, was soll ich sagen!? Im großen und ganzen eine ganz coole Story, aber das Crime Syndikat aus dem Forever Evil Event gefällt mir dann doch besser. Trotzdem kommt hier beim lesen doch sehr viel Neugier auf, wie es auf der "bösen" Erde noch so läuft. Super auch, dass gezeigt wird, wie diese Bewohner sich verhalten, wenn sie gerettet werden. Man kann nicht ändern, was man ist.
    Nur die Zeichnungen wollten mir nicht wirklich gefallen, bzw waren die Gesichter immer wirklich komisch gezeichnet.

  7. #5932
    Mitglied Avatar von xmilchx
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    Sentient
    Kinder der K.I.
    Uff, das war gut. Ich konnte den Band nicht aus der Hand legen. Jedes Panel hat dazu animiert, weiter zu gucken und zu lesen. Die Story hat einfach nur Spaß gemacht und war wirklich unterhaltsam. Lemire schafft es aber auch immer, eine glaubhafte und emotionale Welt zu schaffen. Zurecht einer de angesagtesten Autoren dieser Zunft.

  8. #5933
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    Lady Mechanica - Collectors Edition 2

    Werde ich nicht warm mit. Immerhin schön anzusehen aber ansonsten einfach Flach wie ne Flunder. Benitez versucht sich mit Band 2 an einem typischen Indiana Jones Plot und liefert ne richtige Schlaftablette ab. Nach immerhin 12 Ausgaben hat Lady M immer noch keine einzige wirklich interessante Charaktereigenschaft zu bieten und das Steampunk-Setting ist auch nur da, um möglichst viel verschnörkeltes Zeug zu zeichnen. Vielleicht sollten Cosplayer doch nicht als primäre Inspirationsquelle dienen. Schrecklich öde und definitiv mein letzter Band!





    Der Killer - Gesamtausgabe 2

    Je nach Gemütslage kann die nihilistische Gedankenwelt des Killers schon ein ganz schöner Downer sein. Ich finde man hört hier sehr den Autor durch, mit seiner zynischen oder vielleicht auch nur sehr pragmatischen Sicht der Dinge. Liest sich stellenweise wie ein fieser Kommentar. Na ja, mich hat es auf jeden Fall wieder reingezogen und am Ende ziemlich erschöpft ausgespuckt. Die Zeichnungen von Jacamon sind auch wieder genial, obwohl ich eigentlich kein großer Fan von so offensichtlich digitaler Bearbeitung bin. Das Endergebnis mit der tollen Kolorierung ist einfach super stimmungsvoll und kreiert eine realistische Welt. Nach 2 Gesamtausgaben bin ich eigentlich ziemlich satt und lege erst einmal eine kleine Pause ein, bis ich mich auf den nächsten Band stürze. Muss man noch erwähnen, dass Schreiber und Leser wieder tadellos abliefern?
    Geändert von Rooster (20.02.2021 um 10:26 Uhr)

  9. #5934
    Mitglied Avatar von #churchi
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    Zitat Zitat von Rooster Beitrag anzeigen
    Wieder eine schöne Rezi! Ich freue mich schon auf "Rock of Ages" :-)
    Habe das ganze mal ausgelagert

    JLA Rock of Ages Pt 1-2

  10. #5935
    Mitglied Avatar von Largo Beutlin
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    Schloss der Tiere, Band 1, Splitter

    Re-read bevor ich mir Band 2 gönne.

    Finde dieses Comic einfach großartig. Die Story ist eng an "Farm der Tiere" angelegt und wirklich stimmig. Interessante Figuren und wirklich tolle Zeichnungen!
    Ein Comic mit Herz und Seele!
    Pflichtkauf. Alleine schon um zu sehen, wie eine Ratte die Geschichte von Ghandi erzählt.

  11. #5936
    Mitglied Avatar von Largo Beutlin
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    Trigan, Band 1 ; Kampf um Elekton, Panini Verlag,

    Eine Zeitreise in vergangene Comictage. Die Geschichte ist ja sogar um einige Jahre älter als ich und muss in diesem Lichte auch betrachtet werden.
    Mich erinnert das Szenario (Ein strahlender Held, um das sich das Volk sammelt) an die Perry Rhodan Anfangstage oder an die Flash Gordon Alben meiner Kindheit.
    Das ganze ist somit natürlich angestaubt und storytechnisch - auch die Science Fiktion Elemente betreffend - überholt, aber ich persönlich mag diese Zeitreise in diese Comictage sehr gern.

    Das Artwork von Don Lawrence ist ja bekannt und auch etwas besonderes.

    Und der Band beinhaltet schönes Bonusmaterial.

    War also ein guter Kauf!

  12. #5937
    Mitglied Avatar von berlepsch
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    Wieder ein paar kurze Eindrücke von mir:


    Tillieux: Marc Jaguar, Geheimnis am Forellensee, Carlsen 2021



    Habe ich hauptsächlich mitgenommen, um zu testen, ob mir Jeff Jordan (es kommt eine GA bei Carlsen) gefallen würde.
    Die Zeichnungen leiden etwas unter dem sehr starren Panelaufbau - quasi jede Seite besteht aus einem 3x4 Raster. Detaillierte Hintergründe und opulent ausgestatette Panels sucht man daher vergeblich. Gesichter und Mimiken werden aber sehr gut getroffen.
    Die Geschichte selbst ist eher simpel und äußerst vorhersehbar. Dafür ist das ganze teilweise recht witzig geraden. Slapstickeinlagen der eher dümmlichen Ganoven und die auch nicht von Weisheit gesegnete Polizei erinnerten mich an Luis de Funes Filme von früher. Besonders spannend ist das aber heutzutage nicht mehr und war es vermutlich auch bei Erscheinen in den 50ern schon nicht.
    Präsentation im Hardcover und sehr viel Hintergrundinfos (machen ca die Hälfte des Bandes aus) sind aber äußerst gelungen. Toll gemacht vom Verlag!

    Letztlich bleibt die Frage, ob die Jeff Jordan Geschichten mehr Tiefe bieten oder ob es sich auf ähnlichem Niveau abspielt. Durfte Tillieux sich beim Panellayout etwas mehr Freiheiten gönnen?



    Jacobs: Das Geheimnis der großen Pyramide & Das gelbe M, Carlsen 2019 & 2020, jeweils in der "Blake & Mortimer Bibliothek" Ausgabe



    Nachdem ich vom Krieg um die Welt auf Grund der eher simplen und kriegsverherrlichenden Story nicht so begeistert war, haben mir die beiden Bände nun besser gefallen. Die Geschichte ist jeweils durchaus spannend. Der Pyramidenband bietet wie erwartet auch das gewisse Maß an Ägyptenmystik und der andere Band bietet eine aufregende Jagd durch London. Trotzdem kann man meist schon erahnen, wohin die Reise geht. Den Bösewicht beim gelben M hatte ich schon ziemlich am Anfang im Verdacht.
    Insgesamt wird man recht gut unterhalten - tiefere Figurenzeichnungen usw sollte man aber auch nicht gerade erwarten.
    Die Zeichnungen gefallen und sind teilweise schon sehr schick - sei es im Innern einer Pyramide oder Szenerien von London. Der Lesefluß wird wie bei Jacobs gewohnt durch zu umschweifende Paneltexte etwas gehemmt.
    Präsentation wie beim ersten Band in Hardcover mit schönem Hintergrundmaterial. Text auf dem Buchrücken leider anders ausgerichtet als beim ersten Band - ist letztlich aber zu verschmerzen. Ich hoffe auf weitere Bände der Reihe.




    Ein Vergleich von Marc Jaguar und der Blake & Mortimer Bände drängt sich irgendwie auf und sei mir gestattet. Schließlich haben wir eine vergleichbaren Veröffentlichungszeitpunkt und wohl auch das selbe Zielpublikum.
    Erzählerisch sind Blake & Mortimer für mich klar besser. Während uns bei Marc Jaguar eine recht einfach gestrickte Provinzgaunerei präsentiert wird, bewegen sich Jacobs Helden auf der großen Welt des Verbrechens. Die Story ist deutlich spannender und man fiebert mit, wie es ausgeht. Dafür gibt es bei Tilieux etwas zu lachen - wobei es eher Slapstickhumor ist. Bei ihm sind die Helden auch glaubwürdiger; während Blake & Mortimer doch schon ein bißchen zu viel Tausendsassas sind.
    Auch zeichnerisch finde ich Jacobs hier vorn - großzügigere Panels würden bei Tillieux vermutl aber helfen.
    Punkten kann Marc Jaguar aber beim Lesefluß - wo bei Jacobs viele Panels nochmals textuell beschrieben werden, liest sich das Abenteuer am Forellensee flüssig von der Hand. Etwas seltsam mutet hier aber die Übersetzung mit der Verlegung der Handlung von Frankreich nach Deutschland (?) an...
    Insgesammt ziehe ich für mich das Fazit, dass Blake & Mortimer auch heute noch funktioniert, Marc Jaguar aber wohl zu langweilig wäre.
    Geändert von berlepsch (23.02.2021 um 20:01 Uhr)

  13. #5938
    Mitglied Avatar von Anthracite
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    Jetzt, wo Micky in der alten Welt auch auf Deutsch raus ist, kann ich eine Kurzbewertung machen.





    Die Zeichnungen sind grandios, keine Frage, und da die ganze Geschichte in einer Welt aus fliegenden Inseln besteht, sind die Bilder was Besonderes.

    Die Handlung fängt gut und sehr gefühlvoll an, Micky als kleiner Seilmacher, der unerwünschten Besuch von der Regierung bekommt, und das Abenteuer nimmt seinen lauf.
    Leider treten ab etwa Mitte der Geschichte vermehrt Löcher in der Handlung auf.

    So gibt es z. B. eine Szene, in der Micky erst versteckt beobachtet und kurz darauf gefesselt vorgeführt wird, ohne dass gezeigt wird, wie er gefesselt wird noch wie ihm die Fesseln zur Befreiung durchgeschnitten werden. In dieser Szene mag man noch erraten, was geschehen ist und über den Mangel hinwegsehen, aber...

    Zum Ende hin betreffen die Löcher leider auch den Hauptstrang der Handlung, und dem Leser fehlt irgendwas. Um ein Meisterwerk zu schaffen, hätten Filippi und Camboni noch etwa 20 bis 40 weitere Seiten gebraucht.

    Im Fazit ist der Band wegen der Mängel zwar kein Meisterwerk, aber trotzdem kurzweilig und toll gezeichnet und damit durchaus empfehlenswert.

    Etwas happig ist der deutsche Preis von 29,- Euro. Wer es preiswerter will und gerne Fremdsprachen liest, greift zur ebenfalls gut gemachten französischen Original-Ausgabe zum halben Preis und liest "La Terre des Anciens" mit den Abenteuern von Dingo, Pat und Mickey.

  14. #5939
    Mitglied Avatar von Clawfinger1986
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    Urlaub! Endlich wieder Zeit, viele Comics zu lesen und anschließend hier ein paar Worte darüber zu verlieren:

    Noir: A Collection of Crime Comics

    Hierbei handelt es sich um eine wirklich tolle Anthologie aus dem Hause Dark Horse:

    The Old Silo: Von Jeff Lemire. Ein alter Farmer kann die Rechnungen nicht mehr bezahlen, die Bank will sich sein Land unter den Nagel reißen. Da taucht plötzlich ein schwer verletzter Bankräuber bei ihm auf...

    Mister X: Yacht on the Styx: Von Dean Motter. Vor Jahren fand auf einer Luxusjacht ein Massaker an den Gästen statt. Nun wird die Leiche des Besitzers unter einem Gebäude gefunden, das abgerissen werden soll. Mister X und eine Journalistin begeben sich auf das still liegende Schiff...

    The Last Hit: Von Chris Offutt und Kano. Ein Killer wird angeheuert, um jemanden zu ermorden. Stellt sich heraus, die Sache ist nur fingiert und der Killer selbst ist das eigentliche Ziel...

    Fracture: Von Alex de Campi und Hugo Petrus. Die seltsamste Geschichte im Band. Eine junge Frau durchlebt in Gedanken, wie sich ihr Tag wohl entwickeln würde, wenn sie bestimmte Entscheidungen träfe. Einmal schmeißt sie jemanden auf die U-Bahn-Gleise, dann wird sie selbst gestoßen, usw.

    The Albanian: Von M. K. Perker. Eine albanische Reinigungskraft entdeckt während seiner Schicht plötzlich einen Haufen Leichen. Der Mörder ist selbst ein Angestellter der Buchhaltung und nimmt Befehle von einer Handpuppe an...

    Kane: The Card Player: Von Paul Grist. Die Polizei ist einem Serien-Einbrecher auf der Spur, der an jedem Tatort eine Spielkarte hinterlässt...

    Blood on My Hands: Von Rick Geary. Nachdem er seinen Job verliert, geht auch noch die Frau des Protagonisten fremd. Also engagiert er einen Killer, um sie und ihren Liebhaber zu töten...

    Trustworthy: Von Ken Lizzi und Joelle Jones. Illustrierte Kurzgeschichte. Nachdem sie sich in einer Bar kennenlernen, beginnen Ray und Sonja eine Affäre. Es stellt sich heraus, dass sie ihrem Gangster-Boss jede Menge Geld gestohlen hat...

    The New Me: Von Gary Phillips und Eduardo Barreto. Wieder eine sehr seltsame Story. Susan meldet sich in einem Fitness-Studio an, wo sie sich vom Trainer (der gleichzeitig ein Aufreißer ist) beraten lässt. Doch sie hat etwas ganz anderes im Sinn, als ihre Bauchmuskeln zu trainieren...

    Criminal: 21st Century Noir: Von Ed Brubaker und Sean Phillips. Wieder eine Affäre, die sich unerwartet entwickelt. Sie erzählt ihm, wie ihr Ehemann sie verprügelt und misshandelt. Daraufhin will er den großen Helden spielen...

    The Bad Night: Von Brian Azzarello und den Moon/Ba-Zwillingen. Ein kleiner Gauner wird engagiert, um einer Frau die Perlenkette zu stehlen. Diese ist nämlich viel weniger Wert als die Versicherungssumme, welche der Ehemann einkassieren möchte. Nach dem gemeinsamen Kinobesuch findet der Raub statt...

    Insgesamt eine wirklich gelungene Kurzgeschichten-Sammlung für alle Crime-/Thriller-Freunde. Die Geschichten sind abwechslungsreich und allesamt lesenswert, auch zeichnerisch werden die unterschiedlichsten Stile geboten. Hier ruht sich niemand auf großen Namen aus, es wird wirklich hohe Qualität geliefert. Die Mister X-Story hat mich besonders beeindruckt, hier werde ich definitiv mal in die entsprechende Reihe reinschauen.

    The Butcher of Paris

    Geschrieben von Stephanie Phillips und gezeichnet von Dean Kotz basiert "The Butcher of Paris" auf dem Fall des Serienmörders Dr. Marcel Petiot. Dieser existierte wirklich und trieb sein Unwesen in Paris, als die Stadt sich unter Nazi-Besetzung befand. Er nutzte die Gegebenheiten zu seinem eigenen Vorteil aus und gab sich als Verbindungsmann der Resistance aus. Auf diese Weise lockte er verzweifelte Menschen in die Falle, die vor den Nazis flüchten wollten - nur um sie anschließend mit Medikamenten zu töten und ihre Leichen zu zerstückeln. Ironischerweise jagten sogar die Nazis ihn, weil sie seine falsche Geschichte von der Verbindung zum Widerstand glaubten. Schließlich wurde Petiot, der übrigens verheiratet war und ein gutbürgerliches Leben führte, verhaftet und vor Gericht gestellt. Dort zeigte er sich als dermaßen charismatisch und humorvoll, dass er Publikum und Presse tatsächlich auf seine Seite zog. Dennoch wurde er zum Tode verurteilt und endete unter der Guillotine.

    Besonders hervorzuheben ist der unglaubliche Bodycount von Dr. Marcel Petiot: Aktuellen Einschätzungen nach hat er mit seiner Masche vermutlich um die 200 (!) Menschen ermordet.

    Autorin Phillips arbeitet diesen außergewöhnlichen Kriminal-Fall in einen spannenden Plot um, die Zeichnungen von Dean Kotz passen mit seinem eckigen Stil perfekt zu dieser Art Comic.

    Würde sich perfekt für eine Verfilmung anbieten...
    Geändert von Clawfinger1986 (04.03.2021 um 15:52 Uhr)
    Ich schreibe auch eigene Bücher. Über einen Besuch würde ich mich sehr freuen: https://www.facebook.com/Pascal.Gillessen.Carnivore

  15. #5940
    Mitglied Avatar von Largo Beutlin
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    WESTERN, Splitter Verlag, van Hamme und Rosinski

    Gestern gelesen, klassische Westernstory um Verrat, Rache und Sühne mit einem durchaus überraschendem Ende.
    Der Zeichenstil gefällt mir gut, hebt sich deutlich von der Masse ab.
    Schön ist, dass quasi die Kapitel durch doppelseitige Zeichnungen, fast im Aquarellstil, getrennt.

    Mit einem Kaufgrund war der beigefügte Kunstdruck. Sowas ist für mich immer in "Must-Have"
    Geändert von Largo Beutlin (05.03.2021 um 11:06 Uhr)

  16. #5941
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Western heißt der aber, oder?
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  17. #5942
    Mitglied Avatar von Largo Beutlin
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    korrigiert!

  18. #5943
    Mitglied Avatar von Anthracite
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    Zitat Zitat von Clawfinger1986 Beitrag anzeigen
    Würde sich perfekt für eine Verfilmung anbieten...
    Ist doch schon längst geschehen. Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Marcel_Petiot#Film
    (Ich kenne die Filme nicht, habe nicht vor, sie mir anzusehen und kann kein Urteil dazu abgeben.)
    Aber das Comic fehlt noch in der Literaturliste bei Wikipedia.

  19. #5944
    Mitglied Avatar von #churchi
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    Dino JLA # 15 ("Stein der Äonen" Abschluss)

  20. #5945
    Mitglied Avatar von Clawfinger1986
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    @Anthracite
    Interessant. Auch wenn die Filme ja schon ein paar Jahre auf dem Buckel haben und deshalb vermutlich nicht mehr ganz auf dem aktuellen Stand sind.

    Heute gibt es die volle Ladung Bloodshot aus dem Valiant Verlag:

    Bloodshot (2019) Book One

    Enthält Bloodshot (2019) 1-3, Material aus dem Valiant FCBD 2019 Special

    Seit dem Relaunch von Valiant in 2012 war Bloodshot stets eine der wichtigsten Figuren im Verlagsprogramm. Nach Duance Swierczynski, Christos Gage und Jeff Lemire übernimmt nun Autor Tim Seeley die Verantwortung für die unaufhaltsame Killermaschine. Und wählt dabei direkt einen gänzlich anderen Ansatz. Dieser erste Band liest sich wie ein typischer 90er-Jahre Action-Comic. Eine Schießerei/Prügelei folgt auf die nächste, gewürzt mit prolligen Sprüchen und präsentiert in großen Bildern.

    An Story gibt es hier nicht viel zusammenzufassen: Bloodshot will für jene Tage büßen, da er im Namen von Project Rising Spirit schreckliche Dinge getan hat. Deshalb begibt er sich in diesem Band in den Jemen, wo er die Versorgung der Zivilisten mit Rettungsgütern sicherstellen will. Dabei kommt ihm die Organisation Black Bar in die Quere. Erst im letzten enthaltenen US-Heft rückt dann die eigentliche Story in den Vordergrund. Seeley packt die bisherigen Ereignisse in einen vernünftigen Kontext und gibt dem Leser eine Ahnung, in welche Richtung er überhaupt mit dem Ganzen will. Bloodshot schließt sich hier jedenfalls der Truppe The Burned an. Durch einige Verbindungen zum Lemire-Run wird auch klar gestellt, dass es sich keineswegs um einen Reboot handelt - stattdessen werden die bisherigen Bloodshot-Serien fortgeführt.

    Das Special zeichnet Tomás Giorello, der bereits einige Valiant-Comics in Bilder fasste und der auch schon zu Conan-Zeiten (Dark Horse) zu den absoluten Meistern zählte. Brett Booth liefert hingegen einen ganz anderen Zeichenstil ab, der wie gemacht für Seeleys Story scheint. Auch durch die Bilder fühlt man sich in die 90er-Jahre zurückversetzt. Allerdings im positiven Sinne, denn Booths Zeichnungen überzeugen vollends.

    Insgesamt fällt Seeleys "Bloodshot" flacher aus als in den vorherigen Reihen. Zumindest in diesem ersten Band liegen Action und Krawall klar im Fokus, die Charakterisierung und die Story spielen nur die zweite Geige. Wer damit jedoch keine Probleme hat, wird hervorragend unterhalten.

    Bloodshot (2019): Book Two

    Enthält Bloodshot (2019) 4-6, Bloodshot's Day Off (One-Shot)

    Im letzten Band schloss sich Bloodshot der Gruppe The Burned an. Dabei handelt es sich um ausgemusterte Geheimagenten, die sich zusammenfinden, um unabhängig von Regierungen die Ungerechtigkeiten auf der Welt zu bekämpfen. Was Bloodshot, der für die Verbrechen seiner Vergangenheit Wiedergutmachung leisten möchte, nur allzurecht kommt. In der ersten Geschichte verschlägt es ihn nach China, wo er es an Bord eines Zuges mit den Ergebnissen von Menschen- und Tierversuchen zu tun bekommt. Danach beschließt er die junge Psiot Eidolon aus den Klauen von Black Bar zu befreien...

    Tim Seeley liefert weiterhin einen temporeichen Action-Reißer, bietet dem Leser in diesem Band jedoch ein wenig mehr Tiefe. Insbesondere die Figur Eidolon bekommt eine eigene Hintergrundgeschichte und damit mehr Persönlichkeit verpasst. Außerdem werden einige neue Spieler präsentiert, die im Verlauf sicherlich noch eine Rolle spielen werden. Zusammen mit den absolut gelungenen Zeichnungen von Brett Booth besteht beim Lesen auch weiterhin dieses gewisse 90er-Jahre-Gefühl alter Image-Hefte, dem man sich nur schwer entziehen kann.

    Als Bonus-Geschichte ist "Bloodshot's Day Off" enthalten. Inhaltlich passt diese eigentlich besser zu den älteren Bloodshot-Geschichten von Jeff Lemire und erschien auch während seines Runs. Doch das Heft wurde bislang noch nicht in einem Trade gesammelt, was man hiermit nun nachholt. Inhaltlich geht es gar nicht um den aktuellen Bloodshot, sondern um dessen Quasi-Vorgänger aus dem Zweiten Weltkrieg bzw. dem Vietnamkrieg. Beide bekommen einen Tag frei und somit die Chance, sich mit ihrer eigenen Vergangenheit auseinanderzusetzen. Aber haben die beiden nach all den Jahren überhaupt noch irgendeine Verbindung zu unserer Welt oder hat ihnen der Krieg längst alles genommen?

    Autor Eliot Rahal und Zeichner Khari Evans bieten eine emotionale Geschichte, die komplett ohne Action auskommt. Ihre Arbeit ist praktisch die Gegenthese zu Tim Seeleys Bloodshot. Es ist jedenfalls schön, das Heft nun auch endlich in einem Sammelband zu wissen.

    Bloodshot (2019) Book Three


    Enthält Bloodshot (2019) 0, 7-9

    Die enthaltende Ausgabe 0 stellt sozusagen das fehlende Bindeglied zu den vorigen Bloodshot-Reihen von Jeff Lemire dar und mündet direkt in den Ereignissen der aktuellen Reihe. Bloodshot hat sich nach Sibirien zurückgezogen, wo er an einer Pipeline arbeitet. Von seinem alten Leben will er nichts mehr wissen. In der nahen Stadt verschwinden jedoch immer wieder Personen spurlos, was er nicht ignorieren kann. Dahinter steckt die Mafia, welche Menschenhandel betreibt. Natürlich räumt Bloodshot mit den Gangstern auf.

    Zunächst fallen die hervorragenden Zeichnungen von Marc Laming auf. Sehr detailliert und dynamisch. Autor Tim Seeley liefert mit diesem Heft gleichzeitig seine bisher beste Leistung bei diesem Projekt. Bisher kannte man ihn ja nur als den Krachbumm-Typen, der übertriebene Action schreibt. Hier dringt er jedoch tief in Bloodshots Psyche ein und verzichtet auf die üblichen Baller-Klischees. Toll.

    In der regulären Reihe kämpft Bloodshot hingegen weiterhin mit der Gruppe The Burned zusammen, um wiederum die Organisation Black Bar aufzuhalten. Zusammen mit der jungen Psiot Eidolon begibt er sich in ein Geheimversteck des Feindes, wo dieser alle möglichen Kreaturen gefangenhält, die sich als lebende Waffen nutzen lassen. Der Anführer von The Burned zeigt in diesem Moment sein wahres Gesicht, verrät Bloodshot und entlässt die Monster in die Freiheit. Wodurch nun die ganze Welt bedroht wird. Denn The Burned will Rache für die Ungerechtigkeiten, die ihnen von seiten der Regierung angetan wurden. Also wechselt Bloodshot kurzerhand die Seiten und kämpft an der Seite von Black Bar gegen seine alten Verbündeten...

    Die Zeichnungen stammen erneut von Marc Laming und wissen zu gefallen. Pedro Andreo übernimmt eine Ausgabe als Gastzeichner. Sein Stil ist etwas comichafter, weniger realistisch, aber trotzdem gelungen. Während Seeley sich leider am Overkill der Geheimorganisationen beteiligt, welche bei Bloodshot sowieso in absurder Menge vertreten sind, gefällt vor allem die Verzahnung mit dem restlichen Valiant-Universum. Gastauftritte und Querverweise gibt es hier haufenweise. Solide Action-Unterhaltung.
    Geändert von Clawfinger1986 (06.03.2021 um 16:16 Uhr)
    Ich schreibe auch eigene Bücher. Über einen Besuch würde ich mich sehr freuen: https://www.facebook.com/Pascal.Gillessen.Carnivore

  21. #5946
    Mitglied Avatar von PhoneBone
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    Da ist er also, mein nächster Versuch mit US Comics warm zu werden. Schaffen soll das ein SF Werk vom viel gelobten Jeff Lemire, gezeichnet immerhin von einem Europäer: Gabriel Walta, was soll da also schief gehen?
    Zunächst der erste Eindruck: ein solider Hardcoverband in Books Größe, das Papier leider sehr glänzend, die Zeichnungen wirken beim Durchblättern recht gleichförmig, wenig abwechslungsreich aber vielleicht täuscht das ja.
    Die Story ist vielversprechend und zunächst recht spannend umgesetzt, tatsächlich packt es mich. Die Entwicklung der Kinder, einsam im tiefen All unterwegs, nur unterstützt von der Schiffs KI, birgt tief emotionales Potential. Doch dann schlägt nach gerade mal der Hälfte leider wiedermal das typisch Amerikanische durch, Action muss her. Von da an ist das enorme Potential, das eigentlich in der Geschichte steckt, schlicht verschenkt.
    Wundern musste ich mich auch über das Design der Raumschiffe, hatte der Zeichner hier keine Lust?
    Vielleicht war es auch ein Fehler gleich im Anschluss Negalyod anzufangen, mit diesen grandiosen weiten Landschaften und den atmosphärischen Zeichnungen.
    Tja, zusammenfassend kann ich sagen: Sentient war durchaus unterhaltsam, aber es fehlt einfach an storytechnischer Raffinesse und grandiosen Zeichnungen. Vielleicht klappt‘s beim nächsten US Werk...

    Saubere 3/5 Käferraumschiffen

  22. #5947
    Papiertiger Avatar von OK Boomer
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    Sentient nur Mittelmaß. Dachte ich mir schon, darum hab ich verzichtet. Ich warte auf die TV-Serie (es wird ja heutzutage gefühlt jeder zweite US/CAN/UK-Comic von Streamingdiensten oder Networks umgesetzt).
    Geändert von OK Boomer (07.03.2021 um 14:02 Uhr)

  23. #5948
    Mitglied Avatar von Clawfinger1986
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    Weiter geht der Valiant-Lese-Run:

    Ki-6: Killers

    Enthält Ki-6: Killers 1-5 (abgeschlossene Mini-Serie)


    Die Figur Ninjak dürfte allen Valiant-Lesern ein Begriff sein. Nicht nur durch seine diversen Gastauftritte (z. B. bei "XO-Manowar") oder seine Zugehörigkeit zum Team Unity. Vor allem seine eigenen beiden Serien (von Matt Kindt bzw. Christos Gage) gehören mit zum Besten, was der Verlag jemals veröffentlichte.

    "Ki-6: Killers" erweitert nun den Mythos um das Ninja-Programm des MI-6. Wir erfahren, dass noch fünf der ehemaligen Attentäter am Leben sind. Nun trachtet ihnen jedoch jemand nach dem Leben. Gleichzeitig nimmt ihr alter Meister, der Jonin, wieder Kontakt zu ihnen auf. Er bittet sie darum, die Tränen des brennenden Mönchs zu finden, welche sein Leben verlängern sollen. Im Gegenzug erfüllt er einem von ihnen den größten Wunsch, aber nur einem. Abgesehen von den Attentätern sowie dem brennenden Mönch und seinen untoten Helfern kämpft die Truppe also auch gegen sich selbst...

    Die Story von Autor B. Clay Moore funktioniert hervorragend und überzeugt durch gutes Pacing und interessante Figuren. Fernando Dagnino liefert gleichzeitig eine mindestens genauso gute Leistung ab. Er ist eingeborener Storyteller, seine Bilder sind dynamisch und detailliert. Das hier ist Valiant-Content auf ganz hohem Niveau. Eine Fortsetzung mit gleichem Kreativ-Team wäre sehr zu wünschen.

    Doctor Mirage

    Enthält Doctor Mirage 1-5 (abgeschlossene Mini-Serie)

    Die Titelfigur dieser Mini-Serie dürften die meisten Valiant-Fans bereits kennen. Einst eingeführt auf den Seiten von "Shadowman", absolvierte sie nicht bloß diverse Gastauftritte (z. B. bei "Faith"), vor einigen Jahren gönnte man ihr auch zwei eigene Minis. Nun stellt man Doctor Mirage nach längerer Zeit wieder erstmals in den Fokus.

    Dabei startet die Story mit einer interessanten Prämisse: Mirage kann bekanntlich die Toten sehen, darunter auch ihren eigenen verstorbenen Ehemann. Im verzweifelten Bemühen den Tod zu betrügen, versucht sie sich nun an einem alten ägyptischen Ritual, um ihren Mann zurück ins Reich der Lebenden zu holen. Doch der Versuch geht völlig schief, denn anscheinend stirbt Mirage selbst bei dem Versuch. In der Deadside kann sie nun weder mit ihrem Mann noch sonst irgendeinem Geist kommunizieren. Bis auf eine vorlaute Jugendliche steht sie ganz alleine und muss irgendwie einen Weg aus der Deadside finden.

    Über den Großteil des Bandes kann die Geschichte durchaus überzeugen. Lediglich die Auflösung des Ganzen hat mich ein wenig geärgert. Die Botschaft von Autorin Magdalene Visaggio ist klar: Mirage soll sich nicht länger an ihren toten Ehemann klammern. Sie soll loslassen und weiterleben. Während die Botschaft gefällt, ist die Art und Weise wie sie vermittelt wird weniger gelungen.

    Besser sind da Nick Robles Zeichnungen. Ob nun die Mimik der Figuren, das Kreaturen-Design oder die Landschaften der Deadside - das hier sind Bilder von sehr hoher Qualität, die zudem von Koloristin Jordie Bellaire in perfekte Farben getaucht werden. Wo die Story ein wenig schwächelt, reißen die Zeichnungen es wieder raus.

    Fazit: Trotz des etwas enttäuschenden Finales sollten alle Mirage-Fans zugreifen. Auch Leser, die gerne Superhelden-Abenteuer mit übernatürlichen Elementen erleben, werden sicherlich Gefallen daran finden.

    Roku

    Enthält Roku 1-4 (abgeschlossene Mini-Serie)

    Eingeführt wurde die Figur der Roku vor einigen Jahren von Autor Matt Kindt. In dessen "Ninjak"-Reihe, die er für Valiant schrieb, mauserte sie sich bald zu einer der beliebtesten Nebenfiguren. Zu ihren Fähigkeiten gehören: Martial-Arts auf höchstem Niveau, sie kann die Gedanken anderer Personen lesen und beeinflussen und sie kann ihre Haare (!) wie Gliedmaßen steuern und als Waffen verwenden. Nun tritt sie selbst ins Rampenlicht und bekommt ihre eigene Mini-Serie.

    Die Story fällt dabei ziemlich flach aus: Roku arbeitet als freischaffende Attentäterin. Nachdem sie für ihre Auftraggeber ein Verbrechersyndikat zerlegt, soll sie als nächstes eine mächtige Waffe besorgen. Dafür reist sie nach Russland, auf eine illegale Veranstaltung der Rüstungsindustrie. Schnell zeigt sich jedoch, dass es sich bei der Waffe tatsächlich um ein junges Mädchen handelt. Dieses wurde mittels experimenteller Technologie dahingehend verändert, dass sie sämtliche elektronische Kommunikation der Welt abhören kann. Roku schnappt sich das Mädchen und gerät dadurch aufs Radar aller möglichen Kriminellen, Regierungen und Konzerne...

    Keine Frage, für dieses Script wird Autor Cullen Bunn keine Preise gewinnen. Er liefert einen minimalen Plot, der im Grunde nur noch eine Alibi-Funktion hat, um eine beeindruckende Action-Szene an die nächste zu hängen. Und sein Plan geht auf! Trotz nur weniger ruhiger Momente bleiben die Figuren sympathisch, auch Rokus Gedankenwelt wird hin und wieder erforscht. Zusammen mit den gelungenen Twists im Verlauf ergibt sich eine kurzweilige Achterbahnfahrt, die man als Action-Freund nicht bereuen wird.

    Die Zeichungen von Ramón F. Bachs überzeugen ebenfalls durchgehend. In den vielen Action-Szenen konnte der Gute sich anscheinend richtig ausleben und präsentiert ebenso detaillierte wie dynamische Bilder.
    Geändert von Clawfinger1986 (07.03.2021 um 14:14 Uhr)
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  24. #5949
    Mitglied Avatar von Largo Beutlin
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    Zitat Zitat von PhoneBone Beitrag anzeigen
    Sentient Panini Comics


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    Danke für die Beurteilung. Streiche ich somit von meiner ohnedies zu langen Liste

  25. #5950
    Mitglied Avatar von Clawfinger1986
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    Gestern gab es für mich den Start einer neuen Reihe und das Ende einer alten:

    Fallen World

    Enthält Fallen World 1-5 (abgeschlossene Mini-Serie), Material aus dem Valiant 2019 FBCD Special

    "Fallen World" ist die direkte Fortsetzung von Matt Kindts "Rai". Diese endete damit, dass Titelheld Rai die künstliche Intelligenz Father besiegte. Daraufhin stürzte die Orbitalstadt New Japan auf die Erde. Genau an diesem Punkt setzt Autor Dan Abnett nun mit "Fallen World" an.

    Zunächst einmal ist dies nicht nur die Geschichte von Rai und dessen Vertrauter Lula. Die beiden sind damit beschäftigt, die Überlebenden des Absturzes von New Japan zu versorgen und die alten Vorurteile zwischen Menschen und künstlichen Wesen zu überwinden. Als wäre das noch nicht schwierig genug, kehrt Father unerwartet zurück. Die KI hat überlebt, übernimmt die Kontrolle über Bloodshot und will nun Rache an Rai und allen anderen, die ihn verraten haben, üben. Ihm zur Hilfe kommt die Church Fallen, eine Sekte, die in Father ihren Gott sieht und zum eigenen Vorteil mit ihm zusammenarbeitet. Gleichzeitig führen die Ereignisse den Eternal Warrior, den aktuellen Geomancer und War Mother zusammen. Sie bilden eine neue naturverbundene Allianz gegen Father. Dann wären da noch die Tier-Mensch-Hybriden der Kor'tunga, die sich vom Feind zum Verbündeten von Rai wandeln. Am Ende stehen sich zwei Stücke von New Japan, eines kontrolliert von Rai, eines kontrolliert von Father, im Krieg gegenüber...

    Wie schon meine kurze Zusammenfassung zeigt, passiert auf den Seiten dieses Bandes wirklich eine Menge. Trotzdem gelingt es Autor Dan Abnett, den Überblick zu wahren und nicht in Hektik zu verfallen. Das Tempo ist zweifellos sehr hoch, es wirkt aber nicht sprunghaft oder überladen. Insgesamt ist ihm nicht nur eine gute Fortsetzung gelungen, sondern eine hervorragende. Die fantastischen Bilder von Adam Pollina sind nicht weniger überzeugend. Insbesondere das Design von Welt und Kreaturen ist absolut erstklassig. Die Zeichnungen im Special stammen übrigens von Juan José Ryp, der ebenfalls sehr gute Arbeit leistet. Gut zu wissen, dass er die Abenteuer von Rai zumindest im nächsten Band zeichnen wird.

    Zusammenfassend können alle Rai-Fans blind zugreifen. Alle, die an guter Science-Fiction interessiert sind, sollten ebenfalls in die Welt von 4001 bzw. 4002 reinschauen. Das hier ist Storytelling auf ganz hohem Niveau.

    Rai: Book One

    Enthält Rai (2019) 1-5

    Die Story schließt direkt an "Fallen World" an, erneut ist der wunderbare Dan Abnett der Autor. Juan José Ryp, der schon viele Comics für Valiant zeichnete, beeindruckt einmal mehr mit seinen spektakulären Bildern. Vor allem ist es aber schön, endlich wieder eine klassische Ongoing seitens Valiant präsentiert zu bekommen. Keine abgeschlossene Mini, sondern eine auf längere Zeit ausgelegte Reihe. Das ist in diesen Tagen wirklich etwas Besonderes für den Verlag.

    Im Hauptplot folgt der Leser Rai und dessen "kleinem Bruder" Raijin, die nach den Überresten von "Father", einer durchgedrehten KI mit Weltherrschaftsplänen, suchen. Unterbrochen wird diese Geschichte aber auch von eingestreuten, kleineren Abenteuern. Nimmt man dann noch die Ideenfülle, die sympathischen Figuren, die gelungenen Dialoge (insbesondere zwischen den beiden "Brüdern") und die vielen Verbindungen zum Rest des VU hinzu, hält man hier schlicht ein absolutes Comic-Highlight in Händen.

    Dumm nur, dass Valiant seit Corona gar nichts mehr auf die Kette bekommt und "Rai" anscheinend nach Heft 10 erstmal auf Eis liegt...

    Livewire III: Champion

    Enthält Livewire 9-12

    Seitdem Relaunch von Valiant in 2012 hat die Figur der Livewire nicht nur die Fans begeistert, sondern auch eine interessante Entwicklung durchgemacht. Dieser Abschlussband ihrer eigenen Ongoing zeigt uns nun, wie sie die Ereignisse in "Harbinger Wars II" endgültig verarbeitet.

    Nachdem Livewire den gesamten USA den Strom abstellte, weil die korrupte Regierung gegen unschuldige Psiots (also Menschen mit übernatürlichen Fähigkeiten) vorging, fiel sie in Ungnade. Während einige ihre Beweggründe nachvollziehen können, ist sie für den Großteil der Welt bloß eine Terroristin. Ein Politiker will ihr nun jedoch dabei helfen, ihr Image wieder zu verbessern. Im Gegenzug erwartet er natürlich auch etwas. Gegen ihr besseres Wissen lässt Livewire sich in die politischen Winkelzüge des Mannes hineinziehen, der sich gerade mitten im Wahlkampf befindet und das Thema Psiots zum persönlichen Vorteil ausschlachten will...

    Vita Ayala machte sich mit den beiden ersten Bänden dieser Ongoing nicht allzu viele Freunde. Die Story nahm nur langsam Fahrt auf, das Tempo war sehr niedrig, die Action-Szenen unbefriedigend. Insbesondere da Livewire fast komplett darauf verzichtete, ihre Fähigkeiten anzuwenden. Mit diesem Abschlussband gelingt es ihr jedoch, die Qualität der Story zu erhöhen. Sie wirft Livewire in eine ihr unbekannte Situation, lässt sie in Kontakt kommen mit der politischen Welt. Und das weiß durchaus zu unterhalten. Außerdem nutzt Ayala die Chance, auch einen sozialkritischen Kommentar in die Geschichte einzubauen. Anstatt Immigranten jagt die Regierung eben jetzt Psiots und Politiker benutzen sie als Sündenböcke.

    Die Zeichnungen von Tana Ford brauchen ein wenig Gewöhnung. Der Stil ist sicherlich äußerst ungewöhnlich für einen Comic aus dem Hause Valiant. Mit der Zeit weiß man die Bilder und das saubere Storytelling jedoch zu schätzen. Die (wenigen) Action-Szenen sind vielleicht nicht Fords Stärke, dafür überzeugt sie jedoch auf der restlichen Ebene komplett. In Heft 12 übernimmt Bruno Oliveira für einige Seiten den Zeichenstift.
    Geändert von Clawfinger1986 (08.03.2021 um 13:32 Uhr)
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