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Thema: Welche Comics habt ihr heute gelesen? - Der große Review-Thread

  1. #6126
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    Und darüber schreiben.

    Eine zweite Chance – Teil 2 (DC Comics Graphic Novel Collection 115)



    In diesem zweiten Band arbeitet Batman weiter daran den jungen Jason Todd als Robin Nummer zwei auf Spur zu bringen. Der ist verständlicherweise noch oft, von Ärger und Zorn gelenkt, etwas ungestüm unterwegs, zeigt aber auch wirklich sehr gute Anlagen. So wird mir der Junge im Laufe der Stories doch immer sympathischer, auch wenn ich wohl nie ein großer Robin-Fan werde, denn mir ist Batman als einsamer Streiter, mit einigen Unterstützern im Hintergrund, einfach lieber.

    Dennoch gefallen die Geschichten in diesem Band schon mal optisch zumeist ziemlich gut, klar bei Legenden wie Aparo und Breyfogle, aber auch inhaltlich wird viel Abwechslung geboten. „Der Klang der Stille“ ist nicht nur für Kiss-Fans ein guter Einstieg, „Masahiko Taharas Geist“ ist schon allein wegen dem asiatischen Touch und dem leicht gruselig angehauchten Museumsthema ein Highlight für mich gewesen, bevor es in „Opfer“ richtig dramatisch und sozialkritisch wurde. Okay, Millennium war dann schon sehr trashig und der Aufhänger ziemlich and den Haaren herbeigezogen, „Die ganze Wahrheit“ war cool, weil Nightwing und Robin zusammengebracht wurden und hinten raus gab’s dann endlich Breyfogle am Zeichenstift und mit dem Pinguin einen weiteren meiner liebsten Antagonisten zu bestaunen, was hätte da schon schief gehen sollen?

    Als Classic hat Eaglemoss diesmal das erste Solo-Abenteuer des Wunderknaben dazu gepackt (Star Spangled Comics #65 ), auch mal schön zu sehen. Zusammengefasst also wieder eine runde Sache mit guter Durchschnittskost und zwei Highlights.

    6,5-7/10

    VG, God_W.
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  2. #6127
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    Neben der aktuellen Aufarbeitung von Bänden, die ich bereits vor einigen Monaten gelesen habe muss ich jetzt einfach mal was Aktuelles einschieben. Gerade vergangene Woche beendet hat mich der Band enorm geflasht und bewegt mich noch immer.

    Eternauta



    Manchmal gibt es Comics, die suchst Du Dir nicht aus, nein der Comic sucht Dich aus. Okay, das ist jetzt vielleicht ein bisschen zu hochtrabend ausgedrückt, aber zum „Eternauta“ bin ich wirklich über einige Ecken und mehr durch Zufall gekommen, als dass ich mir bewusst vorgenommen hätte den irgendwann mal zu lesen. Am Anfang war meine kleine Obsession für alles, was mit H. P. Lovecraft zu tun hat. Diese führte mich nach einiger Zeit unweigerlich zum „Lovecraft“-Band von Meister Alberto Breccia. Auf meine kleine Rezi zu dem Band hat der gute excelsior aus dem PFF verlauten lassen, dass er Breccias „Eternauta“ hervorragend fand. Nun ja, auf excelsiors Empfehlungen kann man sich in der Regel verlassen, also setzte ich mir den Band mal auf die Merkliste, der den Titel „Eternauta 1969“ trägt. Allerdings habe ich den Comic immer mal wieder auf die lange Bank geschoben und als es dann endlich so weit war, dass ich mir den zulegen wollte musste ich feststellen, dass „Eternauta 1969“ ja lediglich eine Art Remake eines älteren, und deutlich umfangreicheren Werkes ist. Zum Glück macht der avant-verlag keine halben Sachen und hat beide Bände in prächtiger Aufmachung ins Programm genommen. Den „Eternauta“ in einer knapp 400 Seiten starken Gesamtausgabe im hochwertigen Hardcover, welches passend in Querformat gestaltet wurde, und den späteren „Eternauta 1969“, der optisch von Alberto Breccia in Szene gesetzt wurde, im gleichen Format wie sein Lovecraft Band.


    Der ab 1957 erschienene Eternauta von Autor Hector Germán Oesterheld und Zeichner Francisco Solano López ist in Argentinien so etwas wie nationales und politisches Kulturgut. Weshalb das so ist, darauf will ich später noch kurz eingehen, jetzt aber dazu was einen erwartet, wenn man ganz unbedarft rangeht und einfach nur die Geschichte liest, denn selbst ohne großartige Vorkenntnisse merkt man ganz schnell, dass man hier einen großen Klassiker in Händen hält. Nicht nur deshalb, sondern auch wegen dem ein oder anderen Spoiler würde ich deshalb empfehlen die ersten 24 Seiten des Buches, also die Einleitung mit der Entstehungsgeschichte und der Erläuterung der politischen Relevanz des Comics, erst im Nachhinein zu lesen.

    Es ist ein beschaulicher Abend des Jahres 1957 in einem Vorort von Buenos Aires. Es ist bereits spät geworden und die Häuser in der Straße sind bereits dunkel, alle bis auf eines, in dem noch ein Fenster erleuchtet ist. Dort sitzt ein talentierter Comic-Zeichner an seinem neusten Werk, als plötzlich etwas Unglaubliches geschieht. Ihm gegenüber materialisiert wie aus dem Nichts eine Person, ein Mann mit einem traurigen Gesichtsausdruck, abgekämpft und müde von einer sehr sehr langen Reise, einer Odyssee wie sie abenteuerlicher kaum sein kann. Kurz darauf beginnt dieser Reisende, der sich selbst als „der Eternauta“ vorstellt, dem Comicschaffenden seine außergewöhnliche Story zu erzählen.


    Der Eternauta lebte ein recht gutes Leben, ebenfalls in einem kleinen Vorort von Buenos Aires. An einem ungewöhnlich kalten Winterabend saß er mit seinen Freunden, wie so oft, im kleinen Chalet, einem Anbau seines Hauses, einer Art Hobbyhöhle, als etwas für Buenos Aires sehr Ungewöhnliches geschieht, es beginnt zu schneien. Allerdings ist dieser Schneefall kein normales Wetterphänomen, denn alles Leben welches mit den weißen Flocken in Berührung kommt vergeht sofort. Jeder Mensch auf der Straße, jedes Haus mit geöffnetem Fenster, jedes Fahrzeug in dem die Belüftung läuft, also nahezu die gesamte Bevölkerung fällt dem Tode anheim. Nur durch Zufall bemerken die Freunde und die Familie, Frau und Tochter des Eternauta, rechtzeitig was draußen vor sich geht und es gelingt ihnen das Haus hermetisch abzudichten, um so die Nacht zu überleben.


    Die Schneefälle dauern an und schnell wird den Eingeschlossenen klar, dass sie herausfinden müssen was los ist, und sich ebenso mit Lebensmitteln und Frischwasser eindecken sollten. Aus Taucheranzügen und Filtern werden also improvisierte Schutzanzüge hergestellt, um nach draußen zu können. Ein Radiosignal, offenbar aus Paris, verdeutlicht, dass es sich wohl nicht um ein lokales Phänomen in der Nachbarschaft handelt, sondern um eine globale Katastrophe epischen Ausmaßes. Als dann auch noch große Leuchtkörper vom Himmel sinken und die Freunde auf ihrer Expedition nach Vorräten auf feindlich gesinnte Riesenkäfer stoßen ist es klar, es handelt sich um eine groß angelegte, außerirdische Invasion und der Todesschnee war lediglich die erste Angriffswelle.



    Was daraufhin in der wunderbar atmosphärischen Kulisse des verschneiten Buenos Aires beginnt ist ein absolutes Science-Fiction Sahnestück. Die Inszenierung der globalen Alien-Invasion ist dermaßen spannend und abwechslungsreich aus der Sicht dreier „normaler“ Männer mit gänzlich unterschiedlichen Fähigkeiten und Charakterzügen geschildert, dass ich das Buch gar nicht aus der Hand legen wollte. So viele überraschende Einfälle und Wendungen, Ideen die 1957 sicher frisch und neu waren, auch wenn wir sie heute auf verschiedenen bekannten Werken der Popkultur wiedererkennen, ja der Eternauta scheint wahrlich ein Vorreiter seiner Zunft gewesen zu sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es reiner Zufall ist, dass Paul Verhoeven seine Käferarmee in Starship Troopers, die noch dazu telepathisch verbunden ist und somit zentral gesteuert wird, als erste Stadt auf der Erde Buenos Aires zerstören lässt.


    Dazu spürt man förmlich die kritischen und politischen Untertöne, die das aktuelle politische Umfeld geschickt aufgreifen, wie es bei guter Science-Fiction aus den 60er und 70er Jahren in den Kinos so häufig der Fall war, selbst wenn man mit der Geschichte Argentiniens nicht sonderlich vertraut ist, oder den Stellenwert des Werkes bereits kennt. Das führt mich zum zweiten großen Punkt, weshalb der Band einfach ein Must Read ist, wenn man mit Sci-Fi oder Endzeitstories auch nur im Entferntesten etwas anfangen kann. Fast schon prophetisch beschwört der Autor hier einen Teil seiner eigenen, späteren Zukunft unter der Militärjunta in Argentinien herauf, wo Zensur und Gewalt gegen das Volk an der Tagesordnung war. So liest sich alleine die Einleitung dieses Bandes spannender und tragischer als viele reißerische Novellen.

    Hector Oesterhelds Töchter waren, junge, intelligente und bildhübsche Frauen, die mit einem freien Geist erzogen wurden, und so war es nicht verwunderlich, dass sie sich einer Gruppierung anschlossen, die sich gegen das Regime auflehnten und neben oppositionellem Protest auch radikalere Aktionen durchführten. Überall auf der Welt entstehen solche Bewegungen, wenn einem unterdrückten Volk eine junge, schulisch gebildetere und mutige, idealistische Jugend entwächst, man denke nur an den arabischen Frühling in den 2010er Jahren. Diesem idealistischen Kampf seiner Töchter schloss sich Hector Germán Oesterheld, trotz der Sorgen und Ängste seiner Frau an und wurde 1977 schließlich inhaftiert. Es ist verbrieft, dass ihm während seiner Haftzeit in verschiedenen Einrichtungen nach und nach die Leichen seiner vier Töchter gezeigt wurden, die der Militärjunta zum Opfer fielen. Auch, dass ihm ein Enkel, quasi als Drohung, in einem Gefängnis kurzzeitig an seine Seite gesetzt wurde, um Oesterheld davor zu warnen weiter gegen die Junta aufzubegehren.


    Irgendwann hören die Informationen zu Oesterhelds Inhaftierung auf. Ich kann mir den Schmerz des Mannes ob seiner vier toten Kinder gar nicht ausmalen und will das auch nicht. Seine Frau hat noch Jahrzehntelang versucht Hectors Verbleib untersuchen zu lassen. Er oder seine Leiche wurde niemals gefunden. Der Eternauta, mit seinem Kampf gegen eine übermächtig erscheinende Macht und seiner ewigen Suche durch die Zeiten ist also ein Vermächtnis, eine Metapher und eine Art vorgegriffenes Zeitzeugnis. Wahrhaft außergewöhnlich, sowohl was den Schreibstil, die Metaebene, und das hervorragende Artwork angeht, aber auch in der Art und Weise wie das Werk auch Jahrzehnte nach seiner Entstehung weiter politisiert wird und von verschiedensten Gruppen für ihre Zwecke eingesetzt. Da werden sogar Gesichter von argentinischen Präsidenten in die Tauchermaste des Eternauta hineinkopiert! Ob das dem Werk gerecht wird und im Sinne des Erschaffers ist, oder den Nutzern einfach durch die Popularität des Werkes und seiner Subbotschaften zu Gute kommt sei mal dahingestellt, auf jeden Fall wird der Eternauta so schnell nicht in Vergessenheit geraten, schon gar nicht in Argentinien und sicher auch nicht von mir.

    9,5/10



    Jetzt bin ich aber doch sehr gespannt auf Oesterhelds spätere Neubearbeitung des Stoffes, die er zusammen mit Alberto Breccia 1969 vornahm, und wohl leider vorzeitig und überhastet nach gut 50 Seiten zu einem Ende bringen musste.

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  3. #6128
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    Mutantenwelt Gesamtausgabe (Splitter)



    Die phantastische Welt des Richard Corben 5 – Mutantenwelt (Carlsen)
    &
    Die phantastische Welt des Richard Corben 6 – Der Sohn der Mutantenwelt (Carlsen)




    Die prächtig gelungene Gesamtausgabe des Splitter Verlags habe ich zum Anlass genommen mir mal wieder eine ordentliche Portion Corben einzuverleiben. Mutantenwelt und Sohn der Mutantenwelt sind zuvor schon bei Carlsen im Rahmen der Reihe „Die phantastische Welt des Richard Corben“ erschienen. Dort allerdings noch in zwei Alben, die ich durch einen glücklichen Zufall ebenfalls hier stehen habe. So konnte ich die alte und die neue Übersetzung ebenso direkt vergleichen, wie auch die Kolorierung, die für die Gesamtausgabe von Corbens Tochter überarbeitet wurde, das betrifft allerdings lediglich Band zwei, also Sohn der Mutantenwelt. Um es gleich zu sagen: Auch wenn das Ganze jetzt als Gesamtwerk viel mehr wie aus einem Guss wirkt, so hat die alte Farbgebung mit ihrem etwas realistischer geratenen Style doch auch etwas für sich. Auch bei der Übersetzung vermag ich keinen Favoriten auszumachen, haben doch beide Varianten Passagen, die mir in ihrer jeweiligen Version besser gefallen, gut lesbar und stimmungsvoll sind also beide.



    Corbens Artwork ist mal wieder wunderbar.



    Braucht jemand, der die Carlsen Alben hat also unbedingt die Splitter Gesamtausgabe? Von meiner Warte aus nicht zwingend, wie ich meine. Klar hat die Gesamtausgabe einige Vorteile: Sie ist etwas (nicht viel) größer, was bei Corbens wunderbarem Artwork selbstredend ein Vorteil ist, das Bonusmaterial in Form von einer Cover- und Art-Galerie, sowie Vorworten von Strnad und Corben und einer kommentierten Fotostrecke als Making-of-Teil umfasst immerhin 20 Seiten und ist wirklich informativ und schön anzuschauen. Also ein absoluter Corben-Geek braucht das Teil natürlich, aber wer nur die Story mit ihren Zeichnungen genießen will, dem reicht auch die alte Ausgabe, nur für die teilweise Neukolorierung und das minimal größere Format braucht man die Neuausgabe nicht, zumal die Übersetzung zwar leicht anders, aber nicht großartig besser ist. (meine Meinung) Hier mal ein direkter Vergleich, oben die alte Kolorierung nebst alter Übersetzung, unten die neue Gesamtausgabe von Splitter:




    Zur Geschichte selbst? Die bietet wirklich alles was das Corben-Herz begehrt. In einer postapokalyptischen Welt kämpft ein muskelbepackter, aber geistig äußerst einfach gestrickter Mutant gegen allerlei Bösewichter, Monstren und irre Wissenschaftler. Auch die üppig gebaute Damenwelt kommt bei diesem Endzeit-Trashfest mit Horror-Elementen natürlich nicht zu kurz. Dennoch liegt ganz viel Fokus auf dem Protagonisten, der einem wirklich ans Herz wachsen kann, was sicherlich der sogenannten „Strnadifizierung“ zu verdanken ist. Denn Jan Strnads Schreibstil passt zu Corbens Ideen und Bildern wie die Faust aufs Auge, das hat man schon bei den „Neuen Geschichten aus Arabischen Nächten“ gemerkt. So auch hier, wo Strnad erst recht spät zum Projekt dazugekommen ist. Da hat echt zusammengefunden was zusammengehört. Der zweite Teil, „Sohn der Mutantenwelt“ bietet dann tatsächlich etwas weniger Tiefgang, dafür mehr Action und Schlachten mit einem Feeling irgendwo zwischen Mad Max und Walking Dead. Vollkommen zurecht ein großer Genre-Klassiker.

    9/10

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  4. #6129
    Premium-Benutzer Avatar von dino1
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    Hmm, da bin ich ja froh über die Carlsen Ausgabe, finde die neue Colo weniger gelungen da viel zu Mainstream und nicht den Geist des Meisters atmend. Sagt mir gar nicht zu. Danke für den Vergleich, hatte mit spekuliert, aber das muss ich mir nochmals überlegen.

  5. #6130
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    Diese zwanghafte an gedeckte Farbtöne angepasste, der Realität so nahe sein möchten kotzt mich an! Nicht 1 neue Kolorierung ausser bei Jackie Kottwitz ( Finix) konnte die alte, original Version verbessern! Einheitsbrei!

  6. #6131
    dani-books-SysOp mit Monsterallergie Avatar von Jano
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    Hat die alten Bonbonfarben Corben selbst so gemacht/gewollt? Haben die eine besondere Relevanz für die Handlung? Ansonsten wirken die eher so, als ob da jemand gerade Photoshop neu bekommen hatte und Farbverläufe ausprobieren wollte. Finde durchaus nachvollziehbar, warum die überarbeitet wurden.

  7. #6132
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    Zitat Zitat von Jano Beitrag anzeigen
    Hat die alten Bonbonfarben Corben selbst so gemacht/gewollt? Haben die eine besondere Relevanz für die Handlung? Ansonsten wirken die eher so, als ob da jemand gerade Photoshop neu bekommen hatte und Farbverläufe ausprobieren wollte. Finde durchaus nachvollziehbar, warum die überarbeitet wurden.

    Boahhh Jano, das ist Deiner Jugend geschuldet. Du bist von den Sehgewohnheiten schon massgeschneidert worden im Realismus Zwang. Klar hat das Corben selbst gemacht oder so gewollt. Das ist ja genau Seine grosse Kunst bevor das ganze Rechner Gedöns kam! Dieser Handwerker war seiner Zeit weit voraus!

  8. #6133
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    Nix Photoshop, Mega Künstler! Guckst Du bei Heritage
    Geändert von jellyman71 (27.07.2021 um 01:10 Uhr)

  9. #6134
    dani-books-SysOp mit Monsterallergie Avatar von Jano
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    Scheint wohl so zu sein, hier steht was dazu: https://muuta.net/wp/articles/coloring-corben/ und https://muuta.net/wp/synopsis/son-of-mutant-world/

    Ändert aber nichts daran, dass das sicher nicht "einfach so" gemacht wurde, gerade wenn das die Tochter übernommen hat. Zumal ursprünglich nur die ersten beiden Episoden koloriert erschienen sind.

    In der Kickstarter-Kampagne, durch die das vorliegende Buch entstand, heißt es:

    The undergrounds were never known for their quality of printing and Son of Mutant World was no exception. The paper for the color edition soaked up ink like a paper towel and the color came out too dark, obscuring much of the detail in Richard's art. The black-and-white halftones in the last three episodes suffered from the same effect.

    To make up for the printing sins of the past, Richard hired his daughter, Beth Corben Reed, an artist in her own right, to color Son of Mutant World all over again. Beth has been coloring her father's work for a few years now. The result is the first English-language presentation of Son of Mutant World the way Richard wants it to be remembered.
    Das ist also durchaus so von ihm gewollt und die neue Version war für ihn die definitive Fassung. Wem die alten Farben besser gefallen, kann ja zur alten Ausgabe greifen. (Ähnlich wie bei Don Rosa, wo es auch Leute gibt, die sich über neue Farben und neue Übersetzung aufregen, obwohl die von ihm so gewollt sind. )

    (Und nein, ich hab nichts mit dem Buch zu tun und noch nie was von dem Menschen gelesen ... aber man muss sich ja nicht immer aus Prinzip über alles aufregen, ohne die Hintergründe zu hinterfragen. Dass nie alles allen gefallen wird, ist ja eh klar.)

  10. #6135
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Ich finde beide Varianten schön (deshalb habe ich auch beide noch hier), finde die neue wirkt aber eher wie aus einem Guss, bei der alten Farbgebung sind oft von Seite zu Seite oder von Panel zu Panel harte Brüche drin, wo ich mich manchmal frage, wo das andere "Hintergrundlicht" jetzt plötzlich herkommt. Wenn ein Tag/Nacht Wechsel stattfindet ist das ja nachvollziehbar, aber nicht mitten in einem Dialog.
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  11. #6136
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    Batman: Legenden des Dunklen Ritters - Venom



    Im Rahmen der „Legenden des Dunklen Ritters“ sind ab Ende der 1980er Jahre frühe Geschichten aus dem Leben des Mitternachtsdetektivs erschienen. Das waren zu Anfang meist 5-teiler und die wenigen, die ich bislang davon sichten durfte (Morrisons „Gothic“ und „Der Schamane“) waren erste Sahne, deshalb freue ich mich später auf „Prey“ in der Batman Graphic Novel Collection von Eaglemoss, jetzt steht aber erstmal „Venom“ an.

    Schon auf den ersten Seiten geht es hochdramatisch zu, wenn es Batman nicht gelingt die kleine Sissy vor dem Ertrinken zu retten. Das Leben eines Kindes, einfach so dahingerafft. Schicksal? Oder doch des Unvermögens des dunklen Ritters geschuldet? Für ihn natürlich Letzteres, und so macht er sich, von Selbstzweifeln zerfressen auf, um dem Alleinerziehenden Vater die Schreckensbotschaft zu überbringen. Der ist seines Zeichens Chemiker und erschafft Designer-Drogen, die, je nach Zusammensetzung, ihrem Konsumenten ganz besondere Fähigkeiten verleihen. Diese hochwirksamen Mittelchen waren auch der Grund für die Entführung seiner Tochter.


    Bruce, noch immer unfähig mit Schuld und Verlust klarzukommen, beschließt letztendlich, dass ihm ein derartiges Versagen wie bei der kleinen Sissy nicht nochmal widerfahren darf, und greift zu dem Nervengift, welches ihm vermeintlich Kraft, Stärke und Geschwindigkeit verleiht, doch was macht es noch mit ihm, dieses… Venom?

    Starkes Psychogramm, verpackt in eine spannende und abwechslungsreiche Story, die uns Bruce/Bats an eine Vielzahl optisch reizvoller Locations begleiten lässt. Die Zeichnungen von Trevor von Eeden und Russell Braun wissen sowieso insgesamt zu gefallen und Dennis O’Neil schreibt die Story um das erste Auftauchen der Substanz „Venom“, die uns später noch „Bane“ bescheren sollte, wirklich stark und straff. Erneut eine fesselnde „Legende des Dunklen Ritters“.

    8/10

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  12. #6137
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    Lustiges Taschenbuch Classic Edition - Die Comics von Carl Barks 4



    Der vierte Band der Barks Classic Edition startet mit einem der vielen gelungenen Beiträge zur Weihnachtszeit, die der Meister einst geschaffen hat, auch wenn er selbst gar nicht so viel mit dem Fest der Liebe anfangen konnte. Nach „Die Mutprobe“ und einigen Einseitern folgt ein ganzer Schwung humorvoller Geschichten, die Krümelchen und mir allesamt mächtig Spaß gemacht haben. „Überraschung“, „Jagdfieber“ (leider im Druck nicht immer ideal), „Eine Schreckensnacht“ und „Die Wette“ verbreiten allesamt gute Laune ohne Ende, bevor uns die Jagd nach dem „Letzten Moribundus“ auf den schwarzen Kontinent führt, und diesen Duft von Abenteuer verströmt.

    Danach folgen einige eher typische „Donald versagt auf ganzer Linie“-Gerschichten, die zwar lustige Passagen haben, aber nicht immer zünden. Ganz anders „Das Gespenst von Duckenburgh“, ein stimmungsvoller Knüller sondergleichen, und das nicht nur, weil ich großer Schottlandfan bin! Weiter geht es dann im Wechsel zwischen spaßigen Durchschnittsgeschichten und einigen Beiträgen, die sich etwas tiefer ins Gedächtnis graben. Genannt seien da die recht abgedrehte Astronautengeschichte um das „Wettrennen zum Mond“, die Küstenwache-Spionagestory oder auch die äußerst gelungene Western-Comedy mit Donald als „Sherriff von Bullet Valley“. Mit dem „Goldenen Weihnachtsbaum“ gibt es auch hinten raus nochmal einen Klassiker, den wir aus den beiden Weihnachtsbänden schon kannten, aber den lesen wir immer wieder gerne.

    Man kann schon sagen, dass die Hitdichte unter den Stories merklich steigt und uns der Band von den bisherigen deutlich am besten gefallen hat. Das bedeutet wir bleiben weiter dran und freuen uns auf die kommenden Ausgaben.

    7,5-8/10

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  13. #6138
    Mitglied Avatar von xmilchx
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    Superman Erde 1 Band 1
    Das stand jetzt schon viele Jahre im Regal und endlich hab ich mich ran gewagt. Den Anfang fand ich ein wenig holprig, aber dann ging es eigentlich. Nur muss ich ehrlich sagen, dass ich die originale Origin schon besser finde. Vor allem dass Jonathan Clark den Superman Namen gibt, fand ich ganz schön cringe. Ansonsten gefällt mir die Charakterisierung von Clark schon recht gut. Zeichnerisch ist das natürlich alles absolut Bombe, da gibt's gar nichts auszusetzen. Band 2 und 3 hab ich auch hier, mal sehen wann ich dazu komme.

  14. #6139
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    Zurück bei der Fledermaus…

    Batman wird gejagt (Batman Graphic Novel Collection)



    Prey – so der Originaltitel – vereint die Hefte #11-15 der „Legends of the Dark Knight“-Reihe. Weshalb Eaglemoss diesen bescheuerten neuen Titel gewählt hat wird wohl deren Geheimnis bleiben. Sei es drum, das ändert nichts an der Tatsache, dass der Band ein absolutes Brett ist.

    Schon mit den ersten Panels nimmt mich Zeichner Paul Gulacy gefangen. Dick wie Schmieröl trieft die Sünde und Verkommenheit Gothams geradezu von den Seiten. Die realistisch gehaltenen, stimmungsvollen Bilder fangen die Atmosphäre einer heruntergekommenen Stadt am Rande der Selbstzerstörung perfekt ein. An jeder Ecke lauern zwielichtige Gestalten und werden krumme Geschäfte gemacht. Ein einsamer Ritter muss da schon zu eindrücklichen Mitteln greifen, um wenigstens hier und da einen kleinen Erfolg gegen das Verbrechen verbuchen zu können. Das macht es dem Psychologen Doktor Hugo Strange umso einfacher den Mann im Fledermauskostüm als psychotischen Vigilanten hinzustellen, bei der Polizei und in den Medien zu verunglimpfen und so eine wahre Hexenjagd loszutreten, eine Jagd mit Batman als - Beute.

    Wie bei den Bond-Filmen leben auch die Batman Comics oft von der Stärke ihrer Bösewichte und der, selbst mit der ein oder anderen Geisteskrankheit ausgestattete, Dr. Strange ist dafür ein Paradebeispiel. Der Wahnsinnige, der sich als äußerst intelligent darzustellen vermag ist ein 1A Widersacher, einfach weil er ungemein gefährlich ist. Doug Moench ist als Autor einfach eine Bank und so gelingt es ihm sowohl den Wahnsinnigen Strange perfekt in Szene zu setzen, als auch die Psyche Batmans, die ja leider alles andere als auf geraden Spuren läuft, sonst wäre Strange ja die Verunglimpfung des Dunklen Ritters nicht so leichtgefallen, treffend zu beleuchten. Dazu kommt eine sexy athletische Catwoman, heiß wie Frittenfett, ein cooles Batmobil-Design und nicht zuletzt eine ordentliche Grundhärte, die den ernsten Charakter der Story unterstützt. So muss ein (nahezu) perfekter Batman-Comic für mich aussehen!

    9/10

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  15. #6140
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    Warren Tufts: Lance – Band 5



    Der Abschlussband bietet gewohnt hervorragende Bocola-Qualität, zumindest was Format, Aufbereitung und Druck angeht. Rein zeichnerisch setzt sich leider fort, was sich in Band vier schon angedeutet hat, und so ist das Artwork zwar noch immer schön anzusehen, aber nicht mehr so eine Augenweide wie noch in den ersten Bänden. Auch erzählerisch waren die Bände drei und vier meines Erachtens die stärksten. Klar, auch dieser fünfte Band ist weit entfernt von Durchschnitt, oder gar von schwach, aber der ganz große Wurf gelingt Mr. Tufts zum Finale leider nicht.

    Eingangs konzentriert sich Tufts auf den Mexikanischen Krieg und greift hierzu einige markante, historisch belegte Schlachten und Ereignisse heraus. Das ist zwar sehr interessant, diese geschichtlich verbrieften Momentdarstellungen nachvollziehbar aufbereitet zu bekommen, wirkt durch die Episodenhaftigkeit und mangels richtiger Identifikationsfigur leider nicht allzu fesselnd.


    Als wir später wieder Lance selbst dichter auf der Spur sind, mit ihm Abenteuer zwischen Westernhelden und Piraten erleben, vermeintliche Hexen- und Geistergeschichten aufgetischt werden, der Gute mal wieder zwischen mehreren Frauenzimmern hin und hergerissen ist, ja, da bereitet die Sache wieder mehr Freude. Mit einer nervenaufreibenden Entführungsgeschichte gelingt Tufts dann hinten raus auch noch ein fesselndes Finale mit einem versöhnlichen, wenn auch etwas abrupten Ende.

    Auch wenn der finale fünfte Band nicht zu den stärksten zählt, so wurde ich insgesamt doch wieder prima unterhalten und bin dem Bocola-Verlag dankbar, dass er die insgesamt tolle Reihe in so hervorragender Qualität zu uns gebracht hat! Die fünf großen Alben mit insgesamt rund 400 Seiten, ich würde mal sagen etwa die Hälfte davon sehr gut und die anderen Hälfte hervorragend, auch noch im Schicken Schuber untergebracht, da sind 55€ im Grunde ein schlanker Preis für das, was geboten wird. Von mir eine dicke Kaufempfehlung für alle, die mit klassischen Western, gerade mit Kavalleriebezug, etwas anfangen können.

    7/10

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  16. #6141
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    Warren Tufts: Lance – Band 5


    Der Abschlussband bietet gewohnt hervorragende Bocola-Qualität, zumindest was Format, Aufbereitung und Druck angeht. Rein zeichnerisch setzt sich leider fort, was sich in Band vier schon angedeutet hat, und so ist das Artwork zwar noch immer schön anzusehen, aber nicht mehr so eine Augenweide wie noch in den ersten Bänden. Auch erzählerisch waren die Bände drei und vier meines Erachtens die stärksten. Klar, auch dieser fünfte Band ist weit entfernt von Durchschnitt, oder gar von schwach, aber der ganz große Wurf gelingt Mr. Tufts zum Finale leider nicht


    VG, God_W.

    Ist Lance wirklich immer noch so gut zu lesen. Ich kenn die Stories überhaupt nicht, aber würdest du ihn einem Blueberry/Comanche/Undertaker .... Fan auch heute noch empfehlen?

    thx

  17. #6142
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Da ich weder Blueberry, noch Comanche, noch Undetaker gelesen habe kann ich das schwer sagen. Aber keine Angst, Blueberry stehen die ersten Bände hier, Undertaker auch und bei Comanche werde ich in die neue Gesamtausgabe einsteigen. Was ich kenne ist Durango, Bouncer und MacCoy. Natürlich ist Lance im Vergleich dazu deutlich älter und vor allem ist der Lesefluss ein komplett Anderer, weil es sich ja um Sonntagsseiten (und dazwischen teilweise kleine Strips aus Tageszeitungen) handelt, nicht um komplette Alben. Vom Leserhythmus also eher mit Eisenherz zu vergleichen, falls Du da mal reingelesen hast. Auch die Brutalität aktuellerer Werke wird natürlich nicht an den Tag gelegt. Aber was die Ausarbeitung und die Spannung bei den Geschichten angeht wird gerade im Mittelteil Großes geboten und für 55€ sind die 5 Alben mit Bonusmaterial im Schuber allemal eine Empfehlung wert! Wenn Du also im filmischen Bereich auch was mit klassischen Kavalleriewestern der 50er oder so anfangen kannst, musst Du eigentlich zugreifen.
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  18. #6143
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    Ich habe Blueberry/Comanche/Undertaker und Lance (gerade erst erneut) gelesen und alle gefallen mir gut. Vielleicht hilft dir das weiter. Auf die unterschiedliche Konzeption hat God_W ja schon hingewiesen.

  19. #6144
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    Der Traum von Olympia – Die Geschichte von Samia Yusuf Omar (Reinhard Kleist)



    Als jemand der früher viel Sport getrieben hat, und im Herzen noch immer sportbegeistert ist, sind die Olympischen Spiele, egal ob Winter oder Sommer, immer ein absolutes Highlight für mich und ich sauge jede TV-Minute die ich ergattern kann gierig auf. Es ist einfach das größte Sportereignis der Welt und es steht für so viele große Dinge, wie Frieden, Freundschaft und Völkerverständigung. So habe ich mir es auch nicht nehmen lassen während unserer Griechenlandreise 2018 eine Runde im Stadion von Olympia zu laufen, trotz brütender Hitze an dem Tag ein wahrer Gänsehautmoment für mich.

    Aktuell sind die Spiele natürlich wieder in aller Munde und auf meinem Lese-K2 wartet seit geraumer Zeit dieser Band darauf gesichtet zu werden, den ich mir quasi extra für die olympischen Wochen aufgespart hatte. Mir war vorher schon bewusst, dass die Spiele selbst nur eine kleine Rolle in Reinhard Kleists Band um die somalische Läuferin Samia Yusuf Omar darstellen, aber ich weiß mittlerweile, dass es dem feinfühligen Schreiber und Zeichner mit seinem Stil stets gelingt mich zu packen, deshalb habe ich mir darüber gar keine Sorgen gemacht. Zwar bin ich über seine Lovecraft-Werke auf Kleist gekommen (passiert mir offensichtlich öfter, also leibe Autoren, wenn Ihr meine Aufmerksamkeit möchtet, einfach mal ein paar Seiten zu Lovecraft zusammenbasteln ), aber auch im Sport- bzw. Biografie-Genre konnte mich der Mann mit Der Boxer zu 100% abholen. Ich habe mich also ungemein auf den Comic gefreut.

    Im Grunde ist die Geschichte schnell zusammengefasst. Die junge Sportlerin Samia Yusuf Omar kann sich mit der Olympiateilnahme in Peking 2008 einen Traum erfüllen, allerdings merkt sie dort, dass sie von der internationalen Spitze deutlich entfernt ist, so kommt das Mädchen aus Mogadischu mit ihrem viel zu großen Trikot mit weitem Abstand als Letzte ins Ziel. Die Bilder, wie sie dennoch von den Zuschauern lautstark angefeuert wurde, gingen damals um die Welt. Die charakterstarke junge Dame lässt sich nicht entmutigen und beschließt bis zu den Spielen 2012 in London noch viel härter zu trainieren und viel besser zu werden! In ihrer Heimat werden ihr dabei allerdings allerlei Steine in den Weg gelegt und überhaupt sind die Trainingsbedingungen miserabel und wie man nur mit etwas Reis und ab und an Bananen Muskeln und Geschwindigkeit zulegen soll ist mehr als schleierhaft.


    Schweren Herzens beschließt das mutige Mädchen für die Verwirklichung ihres Traums zum äußersten zu gehen. Sie will ihre Mutter und die Kinder ihrer Schwester verlassen, ihr Vater wurde vor einiger Zeit erschossen und ihre Schwester ist nach Europa geflohen, konnte ihre Kinder jedoch nicht mitnehmen, um im Ausland trainieren zu können. Dann kann sie später mit den Sponsorengeldern und ihrem besseren Verdienst als Profisportlerin ihre Familie unterstützen, oder gar eine Umsiedlung organisieren.

    Voller Realismus und ohne großes Pathos zeichnet Reinhard Kleist das Leben und Streben der jungen Samia vor uns auf. Keine große Heldin, sondern ein Mädchen wie so viele andere auch, mit Träumen, Hoffnungen und manchmal auch naiven Ansichten. Tapfer, mutig und voller Tatendrang, ja, aber keineswegs unfehlbar oder allwissend, einfach stürmisch und mit einem Drang nach Freiheit, wie er der Jugend oft zu Eigen ist. Packend, berührend und ja, ich musste gegen Ende ein paar Tränen der Trauer und auch Wut zurückkämpfen. Jeder der der Meinung ist, dass das alles richtig so ist, wie die Außengrenzen der EU durch manche Länder (allen voran natürlich der Anlaufhafen Italien) „verteidigt“ werden, dem sei die Lektüre des Bandes an Herz gelegt, vielleicht überdenkt man seine Einstellung dann ein klein wenig.

    9/10

    Weitere Werke von Kleist, über die ich mich ausgelassen habe:
    Lovecraft
    Das Grauen im Gemäuer – Neue Lovecraft Geschichten
    Der Boxer – Die Lebensgeschichte des Hertzko Haft

    VG, God_W.
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  20. #6145
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    Batman Collection – Alan Davis 1



    Nach Jim Aparo, Marshall Rogers (bei mir in Form des Eaglemoss-Bandes „Im Zeichen des Jokers“), Neal Adams und, etwas moderner, Mike Mignola habe ich mir Alan Davis als Teil der Batman Collection, die Zeichner ehren soll, welche sich um den Mitternachtsdetektiv besonders verdient gemacht haben, bis zum Schluss aufgehoben. Ich persönlich würde auf alle Fälle noch Darwyn Cooke mit in diese illustre Runde aufnehmen, aber mit Batman – Ego und andere Geschichten hat Panini ja Ende vergangenen Jahres einen würdigen Band im gleichen Format wie die Batman Collection bei uns veröffentlicht, wenn auch in abweichender Optik. Das geht so weit klar und hat mich unwahrscheinlich gefreut.

    Aber warum habe ich mir jetzt ausgerechnet Alan Davis bis zum Schluss aufgespart? Das hat jetzt eigentlich gar keinen hochtrabenden, oder besonders herausragenden Grund, sondern ist im Grunde ganz einfach: Der Band enthält Geschichten, die in der Chronologie einfach ganz gut an diese Stelle passen. Nachdem ich einen Schwung klassisches Bat-Material und einige Elseworld bzw. auch unabhängig lesbare Geschichten gesichtet hatte, habe ich begonnen mir so nach und nach drei größere Batman Runs zurechtzulegen, um den Dunklen Ritter richtig kennenzulernen. Dies ist der erste dieser drei Runs, der viele früh spielende Stories beinhaltet und massig Beiträge, die zur Legendenbildung beigetragen haben. Danach folgt der Niemandsland-Run, weil das Ereignis um die Jahrtausendwende alle Batman-Serien beschäftigte und mich vom Thema her total interessiert. Abschließend soll dann ein großer Morrison-Run folgen, in den ich einen ganzen Schwung zeitlich passender Stories anderer Autoren und auch mit anderen Charakteren einfließen lasse. Wenn ich das alles durch habe widme ich mich weiteren Elseworld-Stories und dem ganzen Kram aus der Eaglemoss Collection, den ich bis dahin noch nirgends eingeflochten habe.

    Jetzt aber erstmal zu Alan Davis, Batmans zweitem Jahr und „Full Circle“, den Hauptgründen, den Band an dieser Stelle zwischenzuschalten, aber auch zum Joker in einem seiner ganz großen Klassiker, und wenn wir gerade bei Klassikern sind, der größte Detektiv aller Zeiten höchstselbst darf auch nicht fehlen. Aber immer schön der Reihe nach, also auch zeitlich chronologisch. Starten wir mit…

    Dez 1986 – Alles für die Katz (Detective Comics 569)
    Gleich die erste Story des Bandes ist ein Knüller. Autor Mike W. Barr schreibt eine wunderbar humorvolle Hommage an die Adam West Serie. Die übermäßig lässigen Sprüche und Jokes, Batmans Angebandel mit Catwoman, die sich diesmal sogar auf die Seite des Dynamischen Duos geschlagen hat, und der Joker als Hauptwidersacher. Was soll da noch groß schiefgehen, gerade wenn sich dann noch Alan Davis‘ dynamische und, vor allem, detailreiche Zeichnungen dazukommen? Allerdings endet die Geschichte, eine erneute Reminiszenz an die Adam West Serie, mit einem bösen Cliffhanger. Zum Glück führt uns dieser nahtlos in einen großen Klassiker…


    Hier der Inhalt des tollen Bandes.


    Jan 1987 – Wer zuletzt lacht (Detective Comics 570)
    Selbst ich als Novize habe schon mitbekommen, dass Detective Comics #570 zu den großen Klassikern der Geschichten um den dunklen Ritter zählt. Scheinbar ist die Story schon zigmal abgedruckt worden, ich persönlich habe sie in der Joker Anthologie zum ersten mal gesichtet und schon die Opening-Szene im McSurleys ist legendär, aber auch alles was danach kommt braucht sich nicht zu verstecken.
    Seit ich Anfang der 90er Jahre Michelle Pfeiffer als Catwoman erleben durfte (für mich noch immer DIE Inkarnation der Figur) bin ich ein großer Fan der Katzendame. Auch die verstrickte Situation im Film, dass Bruce und Selina sich auf romantischer Ebene näherkommen, dies aber dank ihrer geheimen Identitäten nicht können, fand ich ungemein faszinierend. Genau dieses Thema wird in dieser, von Alan Davis fulminant in Szenen gesetzten Story, wieder ausgerollt, als es dem hinterlistigen Joker gelingt Selina Kyle einer Gehirnwäsche zu unterziehen, welche sie ihre Zuneigung zu Bruce Wayne bzw. Batman vergessen lässt, und fortan mit dem gehässigen Harlekin gemeinsame Sache macht.

    Feb 1987 – Geschäft mit der Angst (Detective Comics 571)
    Die enorm kurzweilige Scarecrow-Story liefert nicht nur das Cover für diesen Sammelband, sondern auch heiße Reifen, massig Action und trotz allem *Krach*, *Bumm* und *Zong* ein dramatisches und tiefgreifendes Finale. Mike W. Barr findet scheinbar echt immer die richtige Mischung für eine Story und den passenden Ton für jede Szene.

    Mrz 1987 – Das Buch des jüngsten Gerichts (Detective Comics 572)
    Na da hat DC zum 50sten Jubiläum von Detective Comics aber echt mal einen rausgehauen, und auch wenn die 54 Seiten nicht komplett von Alan Davis gezeichnet wurden, denn da waren außerdem noh Eufronio Reyes Cruz, Terry Beatty und Carmine Infantino am Werk, so bin ich doch mehr als froh, dass Panini die Story komplett in den Band gepackt hat.

    Privatschnüffler Slam Bradley ermittelt in einem Noir Krimi, wie er mysteriöser und klassischer kaum sein könnte. Zwielichtige Typen, schummrige Spelunken, ein verzweifelter Klient mit einer undurchsichtigen Geschichte, einfach wunderbar! Einen grellbunten Anstrich bekommt das Ganze natürlich spätestens, als sich neben Batman und Robin auch noch Elastoman in die Geschichte einklinkt.

    Als wäre das noch nicht genug Trubel findet sich, Eingebettet in diese äußerst charmante und unterhaltsame Geschichte, auch noch ein waschechtes Sherlock Holmes Abenteuer, so richtig mit Hut, Pfeife und allem drum and dran. So verschlägt es schließlich all unsere Helden nach good old London, und als wir schließlich sogar in die Gemäuer alter Schlösser eindringen bin ich einfach hin und weg. Was soll ich sagen? Von vorne bis hinten ein wahres Vergnügen und unterhaltsam ohne Ende!


    Rückansicht


    April 1987 – Mad Hatter hat ‘nen Rappel! (Detective Comics 573)
    Geschichten mit dem Mad Hatter sind in der Regel eins – abgedreht. Auch diese hier bildet da keine Ausnahme, allerdings passt Alan Davis‘ überbordende Detailversessenheit wie die Faust aufs Auge, und wenn Kreissägenhüte wie Guillotinen durch die Lüfte Fliegen und die Fledermaus mit dem Billardqueue Stabhochsprung praktiziert, dann weiß man, wo man gelandet ist.

    Mai 1987 – “Jedem Anfang… wohnt ein Ende inne.“ (Detective Comics 574)
    Da haben wir ja schon wieder so einen unsterblichen Klassiker, den ich bereits in der Batman Anthologie lesen durfte, und der somit zu meinen ersten Batman-Comics gehörte. Es war mir ein Genuss die sehr intensive Story, in der auch Batmans Origin mal wieder aufgegriffen, und in grandios gezeichneten Flashbacks von Alan Davis beeindruckend in Szene gesetzt wird, erneut zu lesen. Gerade wo sich Dr. Leslie Thompkins doch mittlerweile zu einer meiner liebsten Bat-Charaktere gemausert hat.

    Jun 1987 – Das zweite Jahr, Kapitel eins: Fürchte den Reaper (Detective Comics 575)
    Düster, finster, brutal und überraschend blutig kommt die Story aus Batmans ferner Vergangenheit, seinem zweiten Jahr als nächtlicher Verbrechensbekämpfer daher. Die Story um den Reaper, den brutalen Rächer, der auf Gothams Straßen in Form von tödlicher Selbstjustiz für Gerechtigkeit sorgen will. Im Grunde wollen sie das Gleiche, doch die Art und Weise wie der Reaper sein Vorhaben angeht, kann Batman unmöglich akzeptieren. Ein unerbittlicher Kampf entbrennt zwischen den beiden Kreaturen der Nacht, und das gerade jetzt, wo Bruce doch eigentlich viel mehr Zeit für sein Privatleben bräuchte, entwickelt er doch romantische Gefühle für die junge Idealistin Rachel Caspian, die ihm von Dr. Leslie Thompkins vorgestellt wurde…

    Der Rest von Das zweite Jahr wurde nicht von Alan Davis gezeichnet, weshalb es in diesem Band hier leider auch nicht enthalten ist. Finde ich ein bisschen schade, aber zum Glück sind die beiden alten Hethke-Alben, die alle vier Hefte Enthalten, zu sehr erschwinglichen Preisen auf dem Sekundärmarkt erhältlich, so konnte ich die quasi als „Tie-Ins“ zwischen rein lesen. Da muss man nur etwas vorsichtig sein, denn der Kleber der Teile ist mittlerweile ausgehärtet und ruck zuck hält man sonst eine lose Blattsammlung in Händen. Also weiter geht es mit…

    Batman – Das zweite Jahr (Teil 1+2)



    Weiter geht es mit dem blutigen Rachefeldzugs des Reapers – äh, Moment… Reaper? Den gibt’s hier nicht! Nein, denn die Hethke Übersetzung ist deutlich älter und somit auch zeitgenössischer. Das Übersetzen oder Eindeutschen von Namen war damals noch Gang und Gäbe (Beispiel „Green Lantern“ und „Grüne Leuchte“), und so bekommt es Bruce in den beiden Doppelalben nicht mit dem Reaper zu tun, sondern mit dem Schnitter. Finde ich ehrlich gesagt ganz cool, ist aber sicher nicht jedermanns Geschmack. Aber zurück zur Story…

    Auf den Straßen Gothams spitzt sich die Lage zu. Wilde, zügellose Gangs und skrupellose Mafiosi greifen nach der Macht, der Schnitter macht blutige Jagd auf all jene und Batman wiederum versucht seine Nemesis im blutroten Anzug aufzuhalten. James Gordon und seine Cops kämpfen zwischen all diesen Fronten und sind sich nicht mehr sicher, ob Batman nun auf ihrer Seite ist, oder nicht. Dazu Bruce‘ private Verwicklungen, die ihn auf unerwartet komplizierte Wege führen, die Probleme scheinen kein Ende zu nehmen.


    Der Toddster an der Fledermaus, macht schon was her!


    Ja, es geht heftig zur Sache und die Geschichte ist deutlich härter und erwachsener als die Hefte zuvor. Ob, das allgemein für die Reihe, bzw. Batman an sich, schon länger so geplant war kann ich nicht beurteilen, für mich fühlt es sich allerdings so an, als wollte man nach Frank Millers „Year One“ schnellstmöglich einen vergleichbaren Erfolg erzielen und hat mit dieser „neuen Härte“ ganz spezifisch auf das gleiche Publikum abgezielt. Das hat nicht ganz funktioniert wie ich finde, denn von einem Meisterwerk wie „Year One“ ist die Schnitter-Story doch noch eine ganze Kante entfernt und wirkt einfach ein wenig zu konstruiert. Allerdings ist das schon Jammern auf sehr hohem Niveau, denn packend geschrieben sind die vier Hefte allemal und sowohl das erste Kapitel von Alan Davis, als auch die übrigen drei von Todd McFarlane (Spawn) sind optisch fulminant in Szene gesetzt. Großes Kino mit kleinen Mängeln würde ich sagen.

    Noch eine kleine Anmerkung zur deutschen Version: Die Hethke Übersetzung wirkt für mich eleganter, irgendwie geschickter und ein wenig lyrischer im Vergleich zur Panini Variante. Gerade zu einer Story aus Batmans Frühzeit, die einen gewissen Retro-Charme versprüht, passt das äußerst gut wie ich finde.

    8/10

    Zurück für das große Finale finden wir uns wieder bei der Batman Collection zu Zeichner Alan Davis ein…


    1991 – „Der Kreis schließt sich“ (Batman Full Circle)
    Vier Jahre nach der Veröffentlichung von Batman – Das zweite Jahr taten sich Mike W. Barr und Alan Davis nochmals zusammen und brachten den Reaper zurück! Zeichnerisch hat sich Mr. Davis nochmals entwickelt und so erstrahlt die Story in fulminanter Optik, die mit den Neon-Lichtern, welche sich in überspülten Straßen spiegeln und den extravaganten Outfits stark an Ridley Scotts visionären Blade Runner erinnert. So wird eine Atmosphäre geschaffen, die mich bereits in wenigen Panels in die Geschichte eintauchen lässt. Schöne Reminiszenzen, wie der elegante Style des klassischen Batmobils tun ihr Übriges. Auch die Geschichte selbst, die mit seelischen Abgründen spielt und auch den Zwist zwischen Batman und Robin gut herausarbeitet weiß zu überzeugen. Trotz charakterlicher Tiefe wird auch viel Action geboten und es kommt auf keiner Seite Langeweile auf. Über das Ende will ich auch gar nicht erst was verraten, aber Batmans Auftritt bei McSurleys ist eine wundervolle, fast schon legendäre Hommage, der im Folgenden noch die Krone aufgesetzt wird…


    Alan Davis ist wahrlich ein meisterliches Artwork gelungen.


    Mrz 2002 – Letzte Runde bei McSurely (Batman: Gotham Knights 25)
    Zum Finale wartet der nahezu perfekte Sammelband noch mit einer Story aus „Batman Schwarz/Weiss“ auf, die als ein einziger, glorreicher Abgesang auf die „Gute alte Zeit“ gesehen werden kann. Ein wundervoller, verklärter Blick in die Vergangenheit, voller Melancholie, aber auch voller Freude und mit einem kräftigen Augenzwinkern. Ich liebe es!

    Das war sie also, die Batman Collection zu Alan Davis. Was für ein herausragender Band! Fast nur Highlights, ganz selten mal „nur“ Durchschnittsware, ein Knüller jagt den nächsten. Deshalb meine Frage an die ganzen Spezialisten hier: Auf dem Band steht „Alan Davis 1“, weshalb gibt es keinen Band 2? War die Sammlung nicht erfolgreich genug? War gar kein weiterer Band geplant und die „1“ war ein Fehler? Hat Alan Davis gar nicht mehr so viel an der Fledermaus gemacht, dass sich ein weiterer Band noch ergeben hätte? Ich bin schlicht begeistert und hätte gerne noch mehr Werke von Mr. Davis gesichtet!

    9/10

    VG, God_W.
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  21. #6146
    Mitglied Avatar von xmilchx
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    Superman Erde 1 Band 2
    In den Band bin ich schon besser reingekommen. Diese emotionalen Sackgassen, sind mMn wirklich gut dargestellt und man wartet förmlich, bis Clark etwas Untypisches macht. Der Hauptgegner an sich war eher 08/15, der Fokus liegt hier ganz klar auf Clark und wie er in die Rolle des Superman reinwächst.

  22. #6147
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Rip Kirby – Die kompletten Comicstrips Band 2



    Eins wurde mir direkt auf den ersten Seiten dieses zweiten Bandes der Rip Kirby Gesamtausgabe klar: Ich habe viel zu viel Zeit zwischen Band eins und Band zwei verstreichen lassen! Mann, was macht es einen Spaß das zu lesen. Alleine schon die Eleganz und Stilsicherheit des Artworks ist eine Augenweide. Dann der wundervoll klassische Erzählstil, der einfach voller Atmosphäre steckt. In diesem zweiten band gesellt sich zu der grandiosen Film Noir Stimmung noch ein Hauch von Exotik, wie er in den frühen Bond Filmen zu finden war, noch ganz ohne abgefahrene Gimmicks.

    Die zweite Geschichte des Bandes beginnt äußerst tragisch, wird im weiteren Verlauf nervenzerfetzend spannend, und doch schafft es Alex Raymond zwischendurch auch immer wieder eine wohlige Wärme zu vermitteln. Beim Thema Kinderhandel sicher nicht ganz so einfach. Wie so oft in Rip Kirbys Leben geben sich auch hier die Femme Fatales wieder die Klinke in die Hand, überhaupt scheinen wunderschöne, elegante Ladies eine Spezialität des Zeichners zu sein.

    Womit wir auch gleich zur dritten Story der Ausgabe gelangen, in der sich gleich eine ganze Gruppe bildschöner Models in London einfindet, ganz zufällig auch das Urlaubsziel von Rip Kirby und seinem treuen Butler Des. Es dauert nicht lange, bis eine der Damen spurlos auf der Themse verschwindet, doch zum Glück ist der Meisterdetektiv nicht weit…


    Ich finde es wunderbar in welch gänzlich unterschiedliche Richtungen sich die drei Fälle im vorliegenden Band entwickeln. Klar, einige Zutaten haben alle Geschichten gemeinsam, wie den smarten und eleganten Hauptdarsteller, die weiblichen Augenweiden und allgemein das wunderbare Artwork. Außerdem versprüht das alles stets einen ganz besonderen Stil, der mich immer dazu bringt Musik der 30er und 40er Jahre aufzulegen, wenn ich mich durch die Seiten blättere. Sehr schön finde ich auch, dass der treue Des im Verlauf der Geschichten mehr und mehr einbezogen wird, und immer wichtigere Aufgaben übernimmt. So ein kleiner Vergleich mit Batman und seiner nicht minder treuen Rückendeckung Alfred ist hier durchaus angemessen wie ich finde.

    Bocola-Typisch ist die Aufmachung mal wieder makellos, das Vorwort äußerst informativ und passend, das Format überraschend riesig und die Übersetzung nebst Lektorat astrein. Es gibt einfach nichts zu meckern! Und die Stories haben mir auch nochmal besser gefallen als im sowieso schon gelungenen ersten Band. Ich bleibe ganz sicher dabei und muss mir dringend mal die weiteren Bände besorgen, bis Band 10 (Jahrgang 1958/59) sind nämlich schon erschienen, die Bände 11 und 12 fürs Jahresende angekündigt.

    9/10

    VG, God_W.
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  23. #6148
    Mitglied Avatar von berlepsch
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    Mir gefiel hier auch, dass die Geschichten im Vergleich zum Band 1 deutlich länger und damit interessanter wurden. Müsste auch mal weiter machen. Nach Band 2 habe ich eine Pause eingelegt, obwohl die nächsten 6 Bände schon in Regal stehen...

  24. #6149
    CF Unterstützer Avatar von Gagel
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  25. #6150
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Das stimmt mich froh! Wie gesagt, Band 3 wartet im Lese-K2, der Rest soll irgendwann auch noch folgen.
    @berlepsch : Ja, ich finde auch, dass die Geschichten hier noch besser ausgearbeitet waren.
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