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  1. #226
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Da sind wir ja wieder im spekulativen Feld. Ich wiederhole mal wieder mein Bedauern, dass man den Zugang zu Comics für Buchhandlungen so lieblos hat absterben lassen, denn jene Szene die ich im Buchhandel hatte beim Kauf eines Bandes der Dan Cooper GA lief ja so ab, dass ein älterer Herr mit Hut ganz heißinteressiert war, als er meinen Kauf sah und wir dann ein paar wenige Minuten über Dan Cooper sprachen. Diesem Mann war definitiv nicht klar, dass es SOLCH seitenstarke Comicbände gibt.

    Dieses Erlebnis wirft nun folgende Frage auf: hat dieser Mann ein Faible für Düsenjets? Oder ist er vielmehr einer, der irgendwann mal eine eher kurze Zackphase hatte (1, 2 Jahre oder so), damit also Teil einer der von ZaQ genannten 4-stelligen Gruppe von Menschen war, ohne dass jemals jemand herausgefunden hat, zu welcher davon genau, und danach völlig ohne Comics durch sein Leben ging, aber eben für einen kleinen Zeitraum in eine der von ZAQ beschriebenen Gruppen gehört, deren Potential als heutige Kunden nochmal völlig neu und vorurteilsfrei zu ermitteln wäre. Exakt solche Leute würde ich nämlich im Sektor Buchhandlung vermuten. Die waren wie ich in den 80ern und 90ern nicht finanzstark genug und offensichtlich auch nicht informiert genug, weil DAMALS ja noch der Comicmarkt vergeblich, verzweifelt und mit allen Mitteln versuchte, Fuß zu fassen im Buchhandel, was er inzwischen ja GAR nicht mehr tut.

    Von der Gruppe wissen wir heute nur deshalb nichts, weil der Markt sich mit dem Internet ganz aus der Vielfalt der Kundenorientierung herausentwickelt hat und sich heute um 180 Grad umgedreht hat und sich fast ganz auf die Marktorientierung der Kunden verlässt, und zwar auf die, die in ihrem langen Comicleben alles schon dreimal gekauft oder stehengelassen haben. Somit finden wir die Gruppe der potentiellen, aber inaktiven Kunden immer nur zufällig und dann auch zu unplanmäßig, wodurch das Potential, DIE als Kunden zu gewinnen nicht exakt eruiert werden kann und somit wahrscheinlich auf ewig bloße Potenz bleibt.

    EDIT: Inzwischen sind diese Leute zugegebenermaßen auch zu alt, als dass sich die Mühe einer Evaluation wirklich noch lohnen würde. Aber hier muss man natürlich trotzdem von der Dummheit eines ganzes Marktes sprechen. Fällt mir ein Vergleich zu den Videotheken ein. In einer davon, die die dem "Vorsitzenden des Interessenverbands deutscher Videothekare" gehörte, habe ich während Oberstufe und Studium gearbeitet, und kann sagen, dass Videotheken in Deutschland ein extrem gut sortierter Businesszweig waren, der fast nur aus Neureichen bestand, denen es WIRKLICH gut ging. Die hatten auch Fachmagazine, wo es schon in den frühen 80ern darum ging, wie man sich für die Zukunft wappnen kann, wenn Kabelfernsehen und VideoOnDemand kommen. Und dieser extrem gut organisierte Business-Zweig, wo Milliarden von Dollars in den Privat-Geldbeuteln neureicher und nicht zu sympathischer Menschen verschwanden, hat seinen Business-Zweig schlicht und ergreifend wiederstandslos von der Zeit glattbügeln lassen. Das muss man ihm erstmal nachmachen.
    Geändert von Jovis (10.04.2024 um 15:35 Uhr)
    Art is a naked dream for consciousness.

    [QUOTE=Largo Beutlin;5890050]Im Gegensatz zu dir fördere ich das Comicwesen durch den Ankauf vieler Neuerscheinungen.[/QUOTE]

  2. #227
    Mitglied Avatar von BobCramer
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    Zitat Zitat von ELDORADO Beitrag anzeigen
    Der irgendwo weiter oben (ich glaube von Bob Cramer) gemachten Aussage "Kai Falke" sei nur eine eher unwichtige Nebenserie gewesen möchte ich aber doch widersprechen. Das war doch die große "neue" Reihe die in den letzten Publikationsjahren wirklich eingeschlagen ist.
    Naja, bis 1979 spielte KF keine große Rolle in ZACK, und dass er in der ZACK-Endphase plötzlich gehypt wurde, kann auch damit zusammengängen, dass die große Kevin-Keegan-Hysterie ausgebrochen war und die Korallisten einen weiteren Balltreter im Portfolio haben wollten.

  3. #228
    Mitglied Avatar von BobCramer
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    Zitat Zitat von ZAQ Beitrag anzeigen
    Das würde bedeuten, dass die 'Greg/Giraud-Fraktion' noch größer gewesen wäre - und ggf. sogar deutlich größer als die Vaillant/Cooper-Fraktion...
    Ich habe schon seit langem den Verdacht, dass diese Fraktion gar nicht so groß war und Graton und Weinberg ab 76/77 bei den Redakteuren vor allem deshalb so beliebt waren, weil sie kontinuierlich jede Mengel Material zur Verfügung stellten - während Giraud gerade in einem Ashram meditierte oder sich dicke Tüten drehte...

    Sollten MV und DC in den späten 70ern bei den Lesern wirklich sehr beliebt gewesen sein, dann vielleicht nur deshalb, weil durch die Überpräsenz des entsprechenden Materials eine entsprechende Leserklientel angezogen wurde. Aber darüber kann man natürlich endlos spekulieren.

  4. #229
    Mitglied Avatar von Horatio
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    Zitat Zitat von BobCramer Beitrag anzeigen
    Ich habe schon seit langem den Verdacht, dass diese Fraktion gar nicht so groß war und Graton und Weinberg ab 76/77 bei den Redakteuren vor allem deshalb so beliebt waren, weil sie kontinuierlich jede Mengel Material zur Verfügung stellten […]
    Eine interessante Theorie. Das spornt mich an, mal meinen Senf dazuzugeben:

    Kläseners schon beschriebene Aussage (falls sie der Wahrheit entspricht), dass die Produzenten ihr Versprechen, genug neues Material zu produzieren, nicht einhielten, lässt einen glatt auf den Gedanken kommen, Kläsener wäre es womöglich am liebsten genau so gewesen wie es Graton und Weinberg machten, nämlich für den deutschen Markt massenhaft Material zu produzieren – wie es im Übrigen z. B. auch bei Bessy praktiziert wurde von Willy Vandersteen!

    Das wäre dann wohl „die deutsche Methode“ gewesen?

    Für mich ist das ein beunruhigender Gedanke.

    Wie ja von Grubert und BobCramer aufgezeigt wurde, hat die ZACK-Redaktion während der ersten zweieinhalb Jahre das Top-Material rausgehauen, als ob‘s kein Morgen gäbe.
    Kein Wunder also, dass ihnen irgendwann klar wurde, dass ihnen das Material ausgehen würde, weil sie es viel schneller veröffentlichten als die Originalpublikationen (und als es produziert wurde).

    Es war bei der ZACK-Redaktion aber vielleicht nicht wirklich der Wunsch vorhanden, das Material zu strecken, indem sie die Veröffentlichungsweise der aus Tintin und Pilote anpassten, also nur noch zwei Seiten pro Woche (und das wäre vielleicht auch bei der Leserschaft nicht gut angekommen).
    Horatio

  5. #230
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    Zitat von Horatio:
    Es war bei der ZACK-Redaktion aber vielleicht nicht wirklich der Wunsch vorhanden, das Material zu strecken, indem sie die Veröffentlichungsweise der aus Tintin und Pilote anpassten, also nur noch zwei Seiten pro Woche (und das wäre vielleicht auch bei der Leserschaft nicht gut angekommen).
    Nach Kläsener waren die relativ kurzen Fortsetzungen der Grund dafür, dass die frankobelgische Phase in MV Comix nur relativ kurz währte.
    Ich würde auch das für Tintin- und Pilote-Serien ungünstige Heftformat nennen, aber wirklich nur nachrangig.
    Mich hatten die frankobelgischen Serien in den wenigen MC-Comix-Heften, die ich vor 1972 besaß, sofort geflasht, von Dr. Jens Lund - schon wegen meinem ersten Berufswunsch, Archäologe (wegen der Dinosaurier) - bis Michel Vaillant.

    Kai Falke:
    Mich hat immer etwas verwundert, dass Kai Falke 1974 beim Publikum nicht gezündet haben soll, er jedoch unmittelbar nach seinem Comeback 1979 zum Zack-Helden des Jahres wird.
    Ein merkwürdiger Popularitätsschub.

    1974 wurde Deutschland Fußball-Weltmeister.
    Das hat ja etwas mit den Leuten gemacht.
    In der Regel steigert ein solcher Erfolg die Begeisterung für den Sport (Eintrittswellen bei den Vereinen usw.).
    Nach solchen Erfolgen wollte ich jedenfalls irgendwann nicht mehr Archäologe, sondern Fußballstar werden.
    Soll das die Zack-Leser 1974 kalt gelassen haben? Hat das kein bisschen verfangen?
    Haben die Pablitos 1979 als neu hinzugekommene kindliche Identifikationsfiguren wirklich solch einen Unterschied gemacht? Mir waren die völlig schnurz.

    Oder war die Einschätzung falsch, dass die Serie 1974 floppte?
    International wurde sie jedenfalls recht gut verkauft, sicher um einiges besser als Turi und Tolk und wohl auch Barracuda, die beiden ersten Eigenproduktionen (Kai gab's mindestens in drei, wenn nicht allen vier skandinavischen Ländern, in Spanien und in den Niederlanden).

    Womit maß man 1974 den Publikumserfolg einer Serie?
    Die wöchentliche Helden-Hitparade war tot.
    Und für 1974 wurde auch kein Held des Jahres gewählt.
    Bleiben Leserpost und Auflagenzahlen.

    Die Auflage war schon zuvor rückläufig, sonst wäre uns der berühmt-berüchtigte hauchdünne Umschlag (ab Heft 18/1974, also noch vor dem Debüt Kai Falkes) vielleicht erspart geblieben.
    Sie sinkt im zweiten Quartal zwar weiter und steigert sich im dritten, doch warum sollte der weitere Rückgang auf Kai Falke zurückzuführen sein?
    Wenn überhaupt eine Serie dieser Zeit hierfür verantwortlich war, würde ich an einen negativen Corto-Maltese-Effekt glauben.

    Ich fürchte fast, das Meinungsbild der Redaktion wurde hier von wenigen Leserbrief-Schreibern geformt.
    Womöglich haben nur einige Motz-Briefe gereicht.
    Doch solche gab es selbst bei Blueberry. Ein Zack-Club hatte die Serie als zu gewöhnlich kritisiert und prompt bat die Redaktion die Leserschaft, ihre Meinung zur Serie kundzutun.
    Hatte sie das wirklich aufgrund nur eines Briefes getan oder war dieser repräsentativ genug, dass die Frage an die Allgemeinheit weitergegeben werden musste?
    In jedem Fall wurde Kai nie auf derartige Weise infrage gestellt.

    Oder gab es weitere Möglichkeiten den Publikumsgeschmack zu eruieren? Waren die angeblich dauernd durchgeführten Markttests dafür verantwortlich?
    Wurde Kai von den Testlesern abgelehnt?

    Jemand eine Theorie?
    Geändert von felix da cat (12.04.2024 um 17:12 Uhr)

  6. #231
    Mitglied Avatar von Grubert
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    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen

    Womit maß man 1974 den Publikumserfolg einer Serie?
    Die wöchentliche Helden-Hitparade war tot.
    Und für 1974 wurde auch kein Held des Jahres gewählt.
    Doch, aber die war vor dem Kai.
    Jedoch konnte man ihn in der 75er Wahl direkt bewerten.

    Ich habe ihn in 75 einmal mit 3 und einmal mit 4 bewertet. In 79 und 80 jeweils mit ... oha ... mit einer 5.

  7. #232
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    Ja, die 1974er war vor Kai.
    Dass die 1975er den noch auf dem Stimmzettel hatte, über ein Jahr nach seiner Story, hätte ich nicht gedacht.
    Hätte ich wohl nochmal gucken sollen.

    Danke, damit dürfte sich die Frage erledigt haben.

  8. #233
    Mitglied Avatar von Huckybear
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    Ich hatte die ZACK Redaktion von 1976 bis 1978 ca. nahezu Monatlich "bombadiert" mit langen Leserbriefen nach neuen Reding Sachen ( vor allem von Fussball und Kai Falke versuchte ich sie fanatisch als gute Idee zu überzeugen ihn zurückzuholen ) und selbst gezeichneten Kai Falke und Section R Bildern
    Irgendwann als ich schon selbst nicht mehr daran glaubte, schrieben sie mir das mein bitten nun bald in Erfüllung gehen würde. Denke eine Idee reifte heran , eigene Serien zu entwickeln, dazu der gerade boomende HSV (Keegan, Zebec, Happel, Netzer Zeit, man baute den HSV in die ersten Alben mit ein im Europacup samt Stadion) js in der Redaktionsstadt Hamburg und dann erinnernte man sich wieder an Reding was damals nur ein einzelnes WM Projekt war.
    Dazu war ich sicher nicht der einzige fanatische Leserbriefschreiber der Kai Falke zurück im Heft wollte.
    Das die Serie 1979 so ein Erfolg werden würde bei den Wahlen, war für mich damals schon als Kind Sonnenklar, weil es in D damals nicht um die grosse künstlerische Qualität ( Herman, Giraud, Vance) in der Mainstream Masse ging, sondern um einen Zeitgeist, Identifikation für 10 bis 15 Jährige Jungs und schnellen regelmässigen Output ging ( MV, Cooper, Lucky Luke, Rick Master)
    Geändert von Huckybear (13.04.2024 um 09:38 Uhr)
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  9. #234
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    Zitat von Huckybear:
    Das die Serie 1979 so ein Erfolg werden würde bei den Wahlen, war für mich damals schon als Kind Sonnenklar, weil es in D damals nicht um die grosse künstlerische Qualität ( Herman, Giraud, Vance) in der Mainstream Masse ging, sondern um einen Zeitgeist, Identifikation für 10 bis 15 Jährige Jungs und schnellen regelmässigen Output ging
    Aus Deiner Einschätzung ("sonnenklar") höre ich den (damaligen) Fan heraus.
    Nur - und das hat mich tatsächlich immer etwas stutzig gemacht - warum ist die Serie 1974 gefloppt?
    Wenn etwas in den 1974er-Zeitgeist gepasst hatte, dann doch diese Serie ("Hurra, wir sind Weltmeister, Fußball ist ja so klasse").

    Sollte der Popularitätsschub der Serie 1979 nur den Pablitos zu verdanken gewesen sein?
    Denn das war die einzige wirklich große Änderung im Konzept der Serie.
    Für mich nicht gerade eine spektakuläre Neuausrichtung (wie z.B. bei Andy Morgan, der vom Kurzgeschichten-Detektiv zum Fortsetzungsstory-Weltenbummler wurde).

    Ich habe immer gedacht, die Zack-Leser in ihrer Gesamtheit (also Einzelschicksale außen vor) können ihre Meinung bei so wenig konzeptioneller Änderung doch nicht so stark geändert haben.
    Wie hier ja auch geschrieben wurde:
    Grubert hat sie 1974 wie 1979 kontinuierlich ziemlich doof gefunden.
    Huckybear hat sie 1974 wie 1979 kontinuierlich ganz toll gefunden.
    Und meine Einstellung zu der Serie hat sich in diesen fünf Jahren auch nicht wesentlich geändert (ich fand sie inhaltlich nicht so interessant wie Section R - da war mehr Abwechslung drin -, aber zeichnerisch beide beeindruckend, besonders wegen der großartigen Hintergründe von Francoise Hughes).

    Dass die Serie 1974 durchfällt und 1979 so erfolgreich ist, bleibt daher für mich rätselhaft (auch wenn ich jetzt dank Grubert weiß, dass die Redaktion die Publikumsreaktion via Wahlergebnis "messen" konnte und nicht auf Leserbriefe allein angewiesen war).
    Geändert von felix da cat (13.04.2024 um 17:22 Uhr)

  10. #235
    Mitglied Avatar von Huckybear
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    Ich weiss nicht ob die Serie 1974 wirklich kpl. durchgefallen ist ?
    Aber sie wirkte 1974 eher wie ein einmaliger redaktioneller Fremdkörper Event Comic zur WM 1974 und nicht wie eine aufbauende Zyklen Karrierentwicklung und normale sonstige Soep Opera Comic ala Vaillant und andere F-B Comics , wie dann anders ab 1979 eben mit den Kindern und Freundin, Konkurrenten als gleichaltrige Sidekicks des Erwachsenen Protagonisten.
    Dann war es eine normale Serie und kein vergangener Event Comic mehr .
    Der 1974er Kai Falke war eher Event und viel hölzerner und Erwachsener als Einzelkämpfer zu einem einmaligen Ereignis fürs Heft ohne Forsetzungsabsicht konzipiert
    Dazu eben ohne Sidekicks , die alle längeren Serien eben so haben wie Barney, Ali, Laverdure, Red Neck, Mc Clure , Warson , Clem, Toby , Ten Gallons, Kommisar Bourdon , Landru usw..
    (Wie gesagt, mir geht es nicht um die subjektive oder objektive Qualität oder ob mir das alles selbst gefällt oder gefallen hat , sondern der damals breiten zu bedienenden Masse an Jungen in einem ganz bestimmten Alter zu der Zeit die mit den Füssen abgestimmt haben
    Für micb ein ähnliches Nicht Comic Phänomen wie das spezielle Technik Dan Cooper Publikum oder Enterprise , Kung Fu Comics oder lack Beauty oder Connie Pferde Comic für Mädchen usw...
    Ab Ende der Siebziger wurde vieles im dt. Fussballer und drumherum immer kommerzieller, Werbung, Farb TV , mehr Sportsendungen,Print Medien, erstes Merch , Popstar mäiger und es war schon nochmals mehr Geld und Aufmerksameit im Spiel als noch in den Sebzigern so meine Vermutung warum die Serie 1979 bei den nun 12-15 Jährigen besser ankam , als vieleicht bei den 7-10 Jährigen 1974 und die damals bereits älteren oder reiferen das eben schon im Gegensatz zu Section R das zu uninteressant simpel fanden
    Aber das ist alles nur meine Vermutung und Kaffeesatzlesen
    Das waren ja alles zwar nur wenige Jahre als heutige Erwachsene , aben eben entscheidende was das Alter der Kinder und Jugendliche und entsprechend eine rasante Entwicklung der Leserschaft und des Zeitgeistes angeht
    Mit Kevin Keegan hat man es dann ja nochmal versucht, nur diesmal qualitativ extrem schlecht , billiger und sichtbar für jeden direkt als reine Werbefigur ohne jegliche Franco-Belgische Nähe
    Das Interesse an Fussball scheint also groß und dann 1979/1980 erfolgreich plözilich von außen oder durch Kai Falke herangezüchtet jetzt vorhanden, geweckt und in der Boomer Masse mit entsprechenden Alter und Taschengeld nun größer und bereit für Profifussball geworden zu sein
    Oderdie Redaktion hat ein Potential gesehen um mit der Leserschaft gut in Verbindung treten zu können (Keegan, Fussballschule, Preisausschreiben etc.)
    Geändert von Huckybear (13.04.2024 um 18:52 Uhr)
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  11. #236
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
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    Ich würde aus der Tatsache, dass nach 1974 erstmal nix nachkam auch nicht definitiv schließen, dass die Serie 'gefloppt' ist. Dass es danach erstmal nicht und dann mit geändertem Konzept weiter ging, dafür sind jede Menge Gründe denkbar, die nichts mit 'gefloppt' zu tun haben müssen. Ich war 1974 kein großer Fussball-Fan, fand Kai Falke damals 'okay', aber nicht überragend. Für mich auf 'Tunga-Niveau' oder Roland, Ritter Ungestüm. Also was, was als Kaufanreiz nicht reichte (das waren für mich Giraud, Hermann, Vance), aber auch nicht störte (wie Enterprise, Cooper,...).
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  12. #237
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    Zaq:
    Laut Gig Spina war Kai 1974 schon ein Flop:
    Ich zitiere mal aus Das war Zack, Interview von 1981:

    M. Tschernegg: Ist Kai Falke bei den Lesern nicht gut angekommen?
    Spina: Das erste Mal nicht! Aber jetzt kommt er hervorragend an, in allen Ländern!

    Dass Falke fünf Jahre pausierte, während andere Eigenproduktionen wie Turi und Tolk und Barracuda munter weiterliefen, stützt Spinas Aussage.

    Huckybear:
    Aus Deinem gesamten Statement schließe ich, dass Du die Pablitos schon maßgeblich für den späteren Erfolg der Serie siehst.
    Ich denke, damit bist Du auf Spinas Linie, der sich den Erfolg ja auch mit der Konzeptänderung erklärte.

    Interessant finde ich, wie unterschiedlich die Serie 1974 auf uns gewirkt hat:
    Zitat:
    Aber sie wirkte 1974 eher wie ein einmaliger redaktioneller Fremdkörper Event Comic zur WM 1974 und nicht wie eine aufbauende Zyklen Karrierentwicklung und normale sonstige Soep Opera Comic ala Vaillant und andere F-B Comics , wie dann anders ab 1979 eben mit den Kindern und Freundin, Konkurrenten als gleichaltrige Sidekicks des Erwachsenen Protagonisten.
    Das hatte ich damals tatsächlich anders wahrgenommen.

    Auch mir war natürlich klar, dass in Kais erster Story das deutsche Sportereignis des Jahres abgefeiert werden sollte.
    Das hat mich aber nicht gestört, empfand ich auch nicht als zu fremdartig für Zack.
    Ganz im Gegenteil fand ich erfrischend, dass sich eine Story auch mal mit dem Hier und Jetzt befasste (die Abbildung eines riesigen Werbeplakats mit den WM-Maskottchen Tip und Tap auf der Fassade eines Hochhauses hatte es mir damals besonders angetan).

    Die Geschichte habe ich – schon wegen ihres Titels: Ein Fußballstar wird geboren – als Auftakt, als eine Art Origin story angesehen, von der Grundidee durchaus vergleichbar mit denen, die ich von den Superhelden kannte: hier wird erst einmal berichtet, wie Kai zu dem wurde, was er in kommenden Episoden sein wird: ein Star.
    Ganz besonders, da das Ende der Story gewissermaßen auch ein Anfang war: gerade weil er zum Schluss als Deutscher einen Vertrag beim FC Barcelona unterschreibt und "in die Fremde" zieht, hatte ich fest mit weiteren Folgen gerechnet, die uns davon berichten, wie er innerhalb dieses Vereins zum Superstar aufsteigt usw.
    Meine Vorstellungen entsprachen also durchaus dem, wie es dann nach fünf Jahren weiterging (minus den Pablitos).

    So etwas wie ein One Shot war mir damals gar nicht bekannt, in Zack sowieso nicht.
    Alle mir zu diesem Zeitpunkt bekannten Comics waren Serien (natürlich mit Ausnahme der Hefte, die das Leben realer Personen abhandelten oder Spielfilme adaptierten).
    Deswegen werde ich diesen Gedanken überhaupt nicht gehabt haben.

    Kurz:
    Die 1974er-Folge habe ich als klassischen Auftakt einer Serie wahrgenommen und hätte bei Gelegenheit gern mehr gesehen, wenngleich Kai Falke nicht zu meinen Lieblingsserien gehörte. War eher in einer Top-Position der zweiten Reihe.
    (Jahrzehnte später hat das gereicht, dass ich mir die komplette Salleck-Edition zugelegt habe.)
    Geändert von felix da cat (14.04.2024 um 12:50 Uhr)

  13. #238
    Mitglied Avatar von Grubert
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    Was jetzt die Popularität der Technik Serien angeht, klar die permanente Präsenz dieser Serien im Heft half sicher Stimmen sammeln bei der jährlichen Abstimmung, aber umgekehrt wird natürlich auch ein Schuh draus: die waren natürlich auch so oft im Heft, weil sie so populär waren.

    Desweiteren war diese Technik Popularität hierzulande auch keine neue Erkenntnis in Zack.
    Wenn ich mir anschaue welche Zack Helden schon zuvor in Deutschland gut ankamen, dann waren das anscheinend auch schon vorher Vaillant und Cooper, denn von denen lief der Großteil des Frühwerks bereits in MV Comix. Und auch von Tanguy wurden 4 Alben bereits vorher von Kauka publiziert. Ansonsten fällt mir nur noch Rick Master ein, von dem ebenfalls 7 Alben gebracht wurden.
    Und dazu passt natürlich auch die Albenreihe mit Buck Danny bei Bastei.

    Desweiteren hat auch MV Comix wenig an eine langfristige Nutzung gedacht, sondern ein Album nach dem anderen veröffentlicht. Die 7 Ricks in etwas über einem Jahr. Und dann haben sie von dem frankobelgischen Material ab 1969 nur noch Kurzgeschichten gebracht, und zwar sogar bis kurz vor dem Zack Start, bis Anfang 1972.
    Geändert von Grubert (16.04.2024 um 15:18 Uhr)

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