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Ergebnis 1 bis 7 von 7
  1. #1
    Mitglied Avatar von Zardoz
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    Creepshow von Stephen King und Bernie Wrightson

    Warum habe ich die „Creepshow“ gekauft? Ich lese zwar auch Horrorcomics, bin aber kein sehr großer Fan von dem Genre. Swamp Thing (Panini, sog. Deluxe-Ausgabe) hat mich (noch) nicht vom Hocker gerissen, obwohl von Alan Moore geschrieben. Ich bin bei der ersten Geschichte hängengeblieben und bin mir nicht sicher, ob ich es jemals bis zum 2. Band der Classic-GA schaffen werde, der sein Dasein irgendwo ganz unten auf dem Stapel der Ungelesenen fristet, zusammen mit den Conan Classics. Andererseits bin ich begeistert von „Providence“. Die Sachen von Joe Hill haben mir auch sehr gut gefallen. Letztendlich war es bei Creepy der Name des Autors, der den Ausschlag gegeben hat. Stephen King ist und bleibt einer der großen Erzähler Nordamerikas. Also, so vermutete ich, kann man nicht viel falsch machen, zumal Splitter dem Band (in der ersten Auflage) noch einen Druck spendiert hat. Und habe ich recht gehabt? Die Antwort fällt nicht ganz eindeutig aus.


    Der Comic ist quasi das Buch zum gleichnamigen Film, der 1982/83 in die Kinos kam. Regisseur ist George A. Romeo, bekannt geworden u. a. durch „Dawn of the Dead“. King selbst hat das Drehbuch geschrieben, übrigens auch zu „Dawn“, und ist gleichzeitig der Autor des Comics. 5 Geschichten, jeweils vorgestellt durch den Creep, der als Erzähler auftritt. Die Rahmenhandlung des Films, in der Kings Sohn Joe Hill mitspielte, ist entfallen.
    Der Inhalt der Stories ist schnell erzählt: „Father´s Day“ handelt von einer reichen, unsympathischen Familie, die jedes Jahr am Vatertag Besuch von der reichen Großtante erhält, die ihren Vater umgebracht haben soll, „The Lonesome Death of Jordy Verrill“ von einem einsamen Farmer, der einen Meteorit findet, „The Crate“ von einer Kiste mit der Aufschrift „.. Julia Carpenter (!) - Artic Expedition June 19, 1934“, die besser ungeöffnet geblieben wäre, „Something to tide you over“ von einem eifersüchtigen Ehemann, dessen Ehefrau und ihr Liebhaber die Gezeiten aus einem ungewöhnlichen Blickwinkel erleben, und „They‘are creeping up on you“, einem superreichen Widerling, der einen Kammerjäger benötigt. Klar ist, in welche Richtung sich die Geschichten entwickeln. Was aber im Zeitpunkt, als Film und Comic erschienen, für Zuschauer bzw. Leser noch einen gewissen Gruselfaktor bot, ist heute - fast 40 Jahre später - leider nur noch alt Bekanntes. Schon die ersten Seiten lassen erahnen, in welche Richtung sich die Geschichten entwickeln. Aha-Effekte, Wendungen oder Überraschungen bleiben aus. Das ist natürlich nicht dem Autor anzulasten. Es ist einfach der Zeitablauf, der jetzt Langweile aufkommen lässt, wo ursprünglich noch Innovation und Esprit stand.


    Einerseits. Andererseits lässt das gelungene Nachwort den Band schon wieder in einem ganz anderen Licht erscheinen. Äußerst informativ bietet Sven Jachmann Interpretationshilfen, zeigt den historischen Kontext auf und arbeitet die zahlreichen Anspielungen heraus. Spannend und detailreich werden sie in den Erzählkosmos von King, aber auch Romero eingeordnet. Es macht Spaß, die Geschichten noch einmal unter diesen Aspekten zu lesen.


    Das Artwork von Bernie Wrightson ist an Wally Wood angelehnt, also absolut passend zu den Geschichten.


    Fazit:
    Eher was für Fans oder Leute wie mich, die gerne etwas über die Hintergründe erfahren. Bei diesem Comic steht eindeutig der Spaßfaktor im Vordergrund. Wer Gruselgeschichten lesen möchte, die auch heute noch zum Nachdenken anregen, dem sei z. B. „Mögliche Geschichten“ von Gaiman (erschienen bei Dante) empfohlen.

  2. #2
    Mitglied Avatar von Huckybear
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    Habe den Band nicht, war nur erstaunt und erschrocken über die Abbildungen und die deswegen wohl zu Recht erfolgte Kritik an der Splitter Ausgabe vergliechen mit dem alten Orignal (oder ist es etwa sogar der Bastei Band ?) was die Schärfe und Farben angeht
    Die vergleichende Abbildungen in der Alfonz 3/2021 sieht bei Splitter wirklich extrem unscharf , blass und wie unter Milchglas aus
    Das Lettering wird auch bemängelt, finde ich aber noch ok auch wenn ich es persönlich gerade bei Horror in "Fett" lieber mag
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  3. #3
    Mitglied Avatar von Zardoz
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    Die Rezension in der Alfonz hatte ich noch gar nicht gelesen. Der Unterschied der beiden Vergleichbilder ist schon krass. Beim Original sind die Farben viel kräftiger. Gerade das Blutrot prägt die ganze Szene. In der Splitterausgabe sind dagegen die Farben deutlich abgeschwächt und dezenter. Nach meiner Auffassung kommen die Farben im Comic von Splitter zwar besser rüber als im Vergleichsbild. Allerdings wirken die Farben tatsächlich etwas "milchig" und Figuren leicht unscharf. Zunächst ist mir das nicht weiter aufgefallen. Ich habe es für den Stil von Wrightson gehalten. Wenn ich allerdings das Original sehe, scheint es eher so zu sein, dass die Splitter zur Verfügung stehenden Vorlage nicht optimal gewesen ist.

    Das Lettering stammt laut Impressum von Dirk Schulz. Ich finde die für den „Zombie“ gewählte, spezielle Typo ganz passend. An dem Lettering insgesamt ist mir jedenfalls nichts negatives aufgefallen.

  4. #4
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Ich hebe mir den Band für den Herbst auf, da bin ich immer in Stimmung für so Gruselsachen.
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  5. #5
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    Stephen King’s Creepshow



    King-Fan bin ich seit eh und je und der Film, auf dem diese Comic-Adaption basiert hat neben Tim Currys Pennywise und den von King verfassten Kurzgeschichten einen ganz maßgeblichen Anteil daran. Short-Stories habe ich als Jugendlicher sehr gerne gelesen, gingen einfach schneller vonstatten als ausschweifende Romane. King gehört in dieser Disziplin zu den absoluten Meistern wie ich finde, weshalb ich auch immer gerne Verfilmungen seiner bösen Shorties gesehen habe. „Creepshow“ war einer der Ersten dieser Vertreter, weitere wie „Katzenauge“, „Quicksilver Highway“, die achtteilige „Nightmares and Dreamscapes“-Reihe usw. sollten folgen.

    Die Geschichten aus dem Film, der bei uns in der Videothek fast immer ausgeliehen war, sind richtig schön böse und teilweise auch äußerst brutal. Die Genre-Größen geben sich die Klinke in die Hand und auch King selbst hat eine überraschend große Rolle, die seine Geschichte aber zugegebenermaßen eher witzig als gruselig macht. Allgemein wird hier durchweg ein ganz großes Augenzwinkern mitgeliefert, denn hier soll der zynische Horror offensichtlich richtig Spaß machen, und das tut er!


    Im Nachgang an den Comic habe ich mir den Film direkt mal wieder aus dem Regal gezogen und nach vielen Jahren ein weiteres mal gesichtet. Ehrlicherweise kommt das ganze in der von Großmeister Bernie Wrightson wundervoll bebilderten Variante deutlich zeitloser rüber, als auf Zelluloid (sorry, Disc). Der Film ist wohl nur noch was für absolute Liebhaber (wie mich), der Comic sieht auch heute noch gut aus und weiß durchweg zu gefallen.

    7,5/10

    VG, God_W.
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  6. #6
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    Image bzw. Skybound wiederbeleben das Creepshow Franchiseuniversum mit einer einer neuen fünfteiligen Anthologie Comicserie von verschiedenen Künstlern
    https://www.cbr.com/creepshow-comic-...creative-team/
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  7. #7
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    Könnte was werden. Das Anthologieformat passt ja perfekt zu dem Konzept.
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