Das war mal ein richtig guter Abschlussband einer ebenfalls guten Reihe - na ja, eines Zweibänders. Bis auf die hospitalisierte Mutter, bei der man das Gefühl hatte, dass sie nur als "Mittel zum handlungstechnischen Zweck" diente und deren weitere Entwicklung in der Schwebe gelassen wird, wurden alle Handlungsstränge schön abgeschlossen - das Ende ist fast schon zu schön für eine so düstere Reihe, aber grausame Geschichten mit Happy Ends passen genau in mein Schema, also hatte ich damit kein Problem.
Ich fand die Thematisierung von finanzieller Abhängigkeit und welche weitreichenden Konsequenzen hat (z.B. die Instrumentalisierung von Dankbarkeit) besonders gut gelungen wie auch die Handlungsentwicklung. Ebenso hat mir bei der BDSM-Thematik gefallen, dass zwar offen zugegeben wird, dass der Wunsch nach Schmerz auf einem Trauma beruht, dass es aber deswegen nichts schlechtes ist, was Kou wieder "loswerden" muss, um wieder "normal" zu werden, sondern dass er diese Eigenschaften umleiten und in gesunder Art mit Yuji ausleben kann.
Bei den Sexszenen fand ich die Art der Schattierung sehr eindrucksvoll. Die Körper wirken sehr plastisch - ich musste genau hinschauen, um zu erkennen, dass wirklich Rasterfolie verwendet wurde und keine Graustufen. (Rein wissenschaftliches Interesse natürlich~) In den dramatischen Szenen, z.B. bei der Konfrontation mit dem Vater, ist der Effekt ähnlich, wenn auch nicht so ausgeprägt. Dass die beiden Halbbrüder vom gleichen Vater sind, hatte ich auch nicht gedacht - mit dem Age-Gap hatte man ja schon gesichert, als problematisch zu gelten, deswegen fand' ich's interessant, dass dann mit dem Inzest gleich noch eine Schicht obendrauf geschippt wurde. Hat aber ganz gut reingepasst, schätze ich.
Sehr schön! Und auch ziemlich überraschend - hätte ich von der Reihe gar nicht erwartet. Eher so ein seichtes Drama, haha. (Aber keine guten Avatarmotive - mache ich mal keinen draus, auch wenn's mir gut gefallen hat)
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