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Thema: Green Arrow - The Longbow Hunters

  1. #1
    Mitglied Avatar von Hahlebopp
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    Green Arrow - The Longbow Hunters

    Band 57 aus der Eaglemoss-Collection.




    Ich habe ja bisher immer einen Bogen um diese Figur gemacht. Wohl vor allem weil sie mir optisch einfach nicht zusagt. Ich kann einfach nicht viel anfagen, mit der Errol Flynn Variante von Robin Hood, welche diesen Charakter ja offensichtlich inspirierte. Aber aus Neugier und im Zuge eines anderen Einkaufs hab ich dann versuchsweise einfach mal zugegriffen.

    Tja, aber mal vom Aussehen der Hauptfigur abgesehen, war ich dann vom Inhalt doch sehr positiv überrascht. Die Geschichte richtet sich eindeutig an ältere Leser und man bekommt hier einen Helden serviert, der auch schonmal gewisse Grenzen überschreitet. In einigen wenigen Szenen sogar ziemlich blutig war ich doch sehr erstaunt, dass diese Geschichte bereits Ende der 80er Jahre geschrieben wurde.
    Also ich kann nur sagen, anfangs skeptisch, dann nach und nach immer mehr gefesselt, war ich am Ende wirklich schwer begeistert.
    Auch optisch ist der Band ein echter Genuss. Die Panels wirken praktisch durchgehend wie kleine, wunderschöne Aquarelle. Und man höre und staune, es gibt sogar, ganz dezent, ein paar nackte Tatsachen zu sehen. In einem DC-Band!

    Abgesehen vom sehr überzeugenden Inhalt muss ich aber auch noch auf die Ausgabe selbst eingehen. Habe ja bisher schon so einige Ausgaben der DC-Collection gelesen, aber dieser Band hier ist wirklich mal ein neuer Tiefpunkt. Übersetzung und Lektorat sind einfach nur furchtbar! Der Band strotzt nur so vor Fehlern! Also wer mal einen Blick riskieren möchte, sollte unbedingt zu einer anderen Ausgabe greifen.

    Fazit:
    Kaufen! Unbedingt! Aber bloß nicht die Eaglemoss-Fassung!


    Ich war sogar so begeistert, dass ich mir dann jetzt auch gleich noch den kürzlich veröffentlichten Longbow Hunters Omnibus zugelegt habe. (Danke an Eletrified für diesen tollen Tipp. )
    Das grandiose Artwork von Mike Grell findet sich zwar leider nur im einleitenden Dreiteiler "The Longbow Hunters", aber ich hoffe einfach mal, dass der große Rest zumindest inhaltlich mithalten kann. Nach der furchtbaren Eaglemoss-Text-Fassung bin ich dann auch mal sehr auf das Orignal gespannt. Außerdem ... der Band hat sage und schreibe über 1500 Seiten! So einen dicken Wälzer hab ich noch nicht gesehen!
    Also wird wahrscheinlich sehr viel Zeit vergehen, bis ich für dieses Monster von Buch mal Zeit finden werde, aber es rennt ja nicht weg. Das Preis-/ Leistungsverhältnis ist auf jeden Fall wirklich mal einsame Spitze!

  2. #2
    Mitglied Avatar von Hahlebopp
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    Green Arrow - The Longbow Hunters Saga - Omnibus Vol. 1, Mike Grell



    Sooo, nun hab ich also kürzlich auch diesen Monster-Omnibus abgeschlossen und will mal ein paar Zeilen dazu schreiben...

    "Suggested for mature readers" - Dieser Hinweis findet sich in diesem Band auf jedem einzelnen der, sage und schreibe, ersten 50 (!) US-Cover, aus dem Green Arrow Run von Mike Grell. Und das kommt auch nicht von ungefähr - geboten bekommt der Leser recht viel:
    - Liebe: Für meinen Geschmack hätte es davon gerne etwas weniger sein können. (Aber das ist natürlich Geschmackssache. ... Das Beziehungsleben unseres Helden mit der hübschen Canary wird hier auf jeden Fall weitaus glaubwürdiger in Szene gesetzt, als man es wohl sonst aus der einen oder anderen Superhelden-Geschichte gewohnt ist.)
    - Sex: Natürlich nur typisch-amerikanisch sehr dezent in Szene gesetzt, aber zumindest zwischen den Zeilen doch ganz klar vorhanden - was mir aber in dieser Art auch sehr gut gefällt.
    - und ziemlich viel Blut: Denn auch wenn Oliver Queen ganz klar ein Guter ist, so ist er doch auch oft gezwungen zum Äußersten zu greifen.
    Wohl auch gerade dieses Wandeln auf einem oftmals ziemlich schmalen Grat, unterscheidet (Mike Grell's) Green Arrow wohltuend von anderen DC-Helden.

    ... und zusammengehalten wird das Ganze durch einen Mix aus Kriminal- und Detektivgeschichten, gepaart mit Action- und Thrilleranteilen. Im Gegensatz zu anderen Superhelden (so z.B. zu Batman, auf den diese Story-Beschreibung wohl ebenso passen könnte) sind diese Geschichten hier aber auch weitaus bodenständiger und Mike Grell's Oliver Queen ist weitaus menschlicher und nahbarer.
    Zumeist wirkte Green Arrow hier auf mich auch überhaupt nicht wie ein Superheld, sondern vielmehr wie ein ganz normaler Typ, der oft nur vielmehr Glück als Verstand hat und der auch oft mehr einstecken muss, als er austeilen kann. So muss ich dann aber tatsächlich auch sagen, dass es in den Geschichten auf mich auch oftmals seltsam deplatziert wirkte, wenn Oliver Queen sich erst noch sein Kostüm überstreift, bevor er in Aktion tritt.
    Generell, es finden sich in dem Band keine superschlanken Busenwunder und auch keine Mega-Wrestling-Bodybuilder-Figuren (mal abgesehen von der wunderbar witzigen Stallone-Persiflage "Jimbo", in einem der späteren Hefte)... praktisch eine Superhelden-Geschichte ohne Superhelden ... Interessant und ziemlich passend ist in der Hinsicht auch, dass Mike Grell explizit darauf achtete, dass der Name "Green Arrow" praktisch nie Verwendung findet - in allen 50 Heften! Lediglich im voranstehenden und namensgebenden Dreiteiler "The Longbow Hunters" fällt dieser Name ein oder zwei mal. Und ab und zu (selten) gibt es dann auch mal ein paar witzige Dialoge, wenn offenbar praktisch Alles und Jeder sowieso weiß, wer sich hinter der Maske verbirgt. (Zitat - Ollie: "I wish people would stop saying that." )

    Die einzelnen Geschichten selbst sind dann auch fast durchgehend wirklich sehr gut geschrieben und nie langweilig. Es gibt nur sehr wenige Ausreisser.
    So gefiel mir z.B. eine Geschichte eher weniger, in welcher es um eine Bande von Autohehlern/-dieben geht, welche zudem mit den geklauten Autos "illegale Substanzen" schmuggeln. Diese Story wirkte auf mich dann doch etwas sehr ... unspektakulär.
    Auf der anderen Seite fand ich dann aber auch widerum eine Geschichte sehr sympatisch, in welcher Oliver Queen wirklich einfach mal nur den netten Samariter gibt, für die ganz kleinen Alltagsprobleme. So rettet er dabei eine Katze vom Baum, oder wechselt einer alten Dame den Autoreifen...
    Oder Höhepunkt sind z.B. auch die Geschichten, in denen wir dann wieder Shado begegnen (die Drachenlady aus The Longbow-Hunters - hier wunderbar auf dem Foto vom Schutzumschlag zu sehen). Gerade in diesen Geschichten läuft Mike Grell dann wirklich zur Hochform auf. Die Figuren sind hier einfach nur wunderbar menschlich und glaubwürdig geschrieben, und die Chemie zwischen Green Arrow und Shado passt wirklich perfekt ... Oder die sehr witzige Secret Origin von Green Arrow hat mir ebenfalls sehr gut gefallen ...
    Also alles in allem kann ich den Band wirklich nur empfehlen. Der Preis ist hoch, aber man bekommt dafür auch stattliche 1500 Seiten - Green Arrow: The Longbow Hunters #1-3, die Hefte #1-50 vom Mike Grell Run, sowie Secret Origin #38 !

    Im Spätherbst müsste dann auch der zweite Omnibus erscheinen und da werd' ich mit Sicherheit ebenfalls zugreifen.

    Ich habe in letzter Zeit ja die folgenden, kürzlich veröffentlichten Sammelausgaben gelesen:
    - Swamp Thing 1, von Allan Moore (Panini)
    - Hellblazer 1, von Garth Ennis (Panini)
    und diesen Band hier. Und ich muss tatsächlich sagen, dass mir von allen drei Bänden doch tatsächlich Green Arrow Band am meisten gefallen hat.
    Schade also, dass Panini nicht auch diesen Band hierzulande veröffentlicht hat. Wobei wohl bisher auch nur ein recht kleiner Teil vom Mike-Grell-Run bisher überhaupt in deutsch veröffentlicht wurde.

  3. #3
    Mitglied Avatar von El Duderino
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    Ja, der Grell Run ist schon was besonderes und für mich die eindeutig beste Darstellung des grünen Pfeils.
    Ich bin erst vor kurzem mit seinem kompletten Lauf fertig geworden, muss aber gestehen, dass er sich gen Ende immer mehr wiederholt, was seine Geschichten angeht. Nach der x-ten CIA Geschichte oder der wiederholten Spielerei mit Shado wird es schon etwas eintönig.
    Aber das ändert nichts daran, dass er die Figur des Oliver Queen wunderbar vielschichtig dargestellt hat und auch die Beziehung zu Black Canary wurde nie intensiver gezeigt.

    Für Freunde von geerdeten Helden Geschichten sind diese Ausgaben jedenfalls Pflicht.

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