Ich zitiere mal meine Meinung aus "She likes Gay Boys But Not Me" Band 3:
Okay, jetzt zu Jun - hat ja durchaus einen character arc hinter sich, der auch sehr solide abgeliefert wurde. Nur als Sae fragt, ob sie in ihrem Kleid niedlich aussieht und er sagt, dass er keine Ahnung hat, weil er schwul ist und alle Frauen für ihn gleich aussehen, hab' ich mir gedacht "Meeeeine Güte, Jun, man kann schwul sein und trotzdem einen Sinn für Ästhetik haben!". Ich will nicht fies sein, aber teilweise hatte ich das Gefühl, man wollte Jun so unstereotypisch wie möglich machen und deswegen hat er keine Ahnung von Mode, aber man muss ja nicht gleich alles auf die Sexualität schieben. Ich bin auch schlecht darin, Gesichter auseinanderzuhalten, aber ich kann mir zumindest denken "Hey, das Outfit sieht super aus!" oder "Das passt irgendwie nicht richtig zu ihr..."
Aber ich kann ihn mit einem Gefühl von "Ich kann dich immer noch nicht wirklich leiden, aber ich wünsch dir trotzdem alles Gute" in seine Zukunft entlassen.
...Ja, ich kann sehr nachtragend sein. (*hier obligatorischer wellenglättender Disclaimer, dass ich die Reihe mochte, es schade finde, dass der Autor verstorben ist und gerne noch mehr von ihm gelesen hätte*) Es gab' noch 'ne andere Szene, wo ich was ähnliches geschrieben habe, was noch besser passte (irgendwas wegen "Ich weiß nicht, welches Idol ich gut finden würde" und ich meinte was wegen "Ja, irgendeine Pop-Ikone wirst du schon kennen oder wenigstens 'ne Band?!?) aber ich weiß nicht mehr, welche Serie das war - hab' nur das gefunden. Und ja! Diese Reihe wirkt fast als Gegenargument dafür! Der Deuteragonist hat durchaus einen von Null unterschiedlichen Modegeschmack!
...Okay, gut, Moment, von vorn. Also Band 1 hat mir gefallen. Der Protagonist ist supernervig, was ja auch beabsichtigt ist - dafür gibt's halt 'nen character arc, da muss man auch als Publikum durch. Der Deuteragonist gefällt mir noch ein Stück mehr - seine Art, Leute auf Distanz zu halten, weil er sie nicht "mit rein ziehen will" ist frustrierend, aber glaubhaft. (Auch wenn ich gerne ein einziges Mal 'nen Protagonisten hätte, der halt wirklich 100% introvertiert ist und der wirklich deswegen alleine ist, weil er das halt wirklich einfach so möchte) Die Freundin spielt durchaus eine wichtige Rolle, aber wesentlich weniger als bei z.B. 10th oder Blue Flag oder sogar Mixed-Up First Love. Potential für eine Dreiecksgeschichte gibt es auf den ersten paar Seiten, aber das wird sehr schnell bewusst "beseitigt". Ich bin durchaus Fan von Dreiecksgeschichten, aber natürlich auch schön, mal zur Abwechslung mal eine M/M/F-Slice-of-Life-Geschichte zu haben, die keine ist. Ich find's durchaus gut, dass auch ihre Perspektive aufgegriffen wird - aber mal schauen, inwieweit sie in den weiteren Bänden relevant bleibt. Hide als Exfreund hat mich etwas überrascht - er war sehr viel relevanter für die Geschichte, als ich gedacht habe. Dachte zuerst, er wäre ein bisschen scandal bait und möglicherweise einfach eine Reräsentation von Okuras persönlichen Faibles, aber er bleibt ja mit beiden Charakteren in Kontakt und sorgt für Kommunikation in der Beziehung, hat also eine wichtige Rolle.
Gut, dann bin ich mal gespannt auf Band 2 - Okuras andere Reihe gerne auch hier~.
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