Mit ein ganz entscheidender Punkt, warum wir 8 statt 7 Bände bringen werden, ist das angedachte Bonusmaterial, welches wir in Eigenregie erstellen wollen.
Das braucht viel Vorbereitungszeit.
Mit ein ganz entscheidender Punkt, warum wir 8 statt 7 Bände bringen werden, ist das angedachte Bonusmaterial, welches wir in Eigenregie erstellen wollen.
Das braucht viel Vorbereitungszeit.
Das klingt vielversprechend! Super! Vielen Dank!
Zitat von Ollih
Da freue ich mich schon riesig darauf!
Ist hier zwar OT, aber lt. Dupuis werden das 4 Alben und eine Kurzgeschichte sein.
Vielleicht habe ich ja einen Rechen- und/oder Denkfehler, aber bei einer Auflage von mindestens 1000 Ex. machen 100 Euro mehr oder weniger Druckkosten 10 Cent pro Exemplar aus. Und das sorgt nun für extreme Verkaufspreissteigerungen?
@HerrHase
Die Seitenanzahl differenziert bei einem ähnlich hohen Preis.
Naja, der Preis steigt ja nicht linear mit der Seitenzahl. Und der Einband von OV (Rundrücken, Prägung, Goldfarbe) ist schon etwas edler als bei King und Kong.
Genau das ist leider Realität geworden.
Vor der Krise gab es einen Basispreis pro Seite für das Stadard-48 Album.
Der Seitenpreis verringerte sich, wenn man statt der 48, 96 144 oder 192 drucken lies. Ab dann blieb der Seitenpreis dann relativ gleich.
Jetzt hat sich der Basispreis grundsätzlich erhöht und es gibt keinerlei Rabatt mehr auf mehr gedruckte Seiten.
Wir zahlen also für ein 48 Seiten-Album den gleichen Basispreis pro Seite, wie für ein 192 Seiten Album.
Die Papierhersteller bitten sogar schon darum, nicht mehr so große Papiermengen zu ordern. (Wir sprechen von den Herstellern hochwertigen Papiers)
Die Welt steht hier gerade Kopf.
Geändert von Ollih (27.07.2023 um 08:02 Uhr)
Auch wenn mitdrucken mal wieder als vernachlässigbar abgetan wird, doch es ist relevant:
Auf den Papierpreis in bezug auf die Menge hat es derzeit nicht mehr die Bedeutung, wie vor der Krise, wohl aber auf andere Faktoren.
Dazu zählen die Energiepreise, die wohl in kaum einen anderen Land der EU so hoch sind wie bei uns (wir lassen in Deutschland drucken),
Der Produktionsprozess ist optimiert (Druckplattenherstellung) und vor allem sind die Logistikkosten meist im Gesamtpaket enthalten.
Kann ja sein, dass einzelne Logistiker ihre Fahrer mies oder gar nicht bezahlen, die Preise für die Anlieferung beim Kunden sind jedenfalls in den letzten drei Jahren deutlich gestiegen.
Last but not least, sind Vergleiche mit anderen Verlagen mehr als müssig. Das fängt schon beim Preis an (der erwähnte Harry und Platte Bd. 6 kostet fast 40 € also 10 bzw. 5 € mehr pro Band als die Gentlemen GmbH Bände)
Das Thema Vorzugsausgaben mit Aufschlägen von bis zu 30 € pro Band wegen eines Drucks oder Variantscovers hatten wir ja schon mehrfach diskutiert.
Die Gentlemen GmbH - Der Verrückte Sammler
In der Finix GA, Band 4, dort Seite 68, Panel 6. Dort sagt Fritz: "... Die Idee dazu kam mir, als ich letztens meine alten Zackhefte durchgeblättert habe ...".
Das wird dort im Original vermutlich nicht so stehen. Aber stand es in dem Panel auch schon bei der Erstveröffentlichung in
Zack 11/1978? Wird im Original auf ein italienisches Comicmagazin Bezug genommen?
In der Finix Ausgabe heißt es zu der Geschichte, bei der späteren Veröffentlichung in Italien sei die Urfassung um eine Seite erweitert worden sei und diese Erweiterung liege auch der vorliegenden Version zugrunde.
Leider wird nicht angegeben, um welche Panel bzw. Seite es sich handelt. Kann das jemand herausfinden?
im Zack 11 / 78 steht es so, wie du sagst
So weit bin ich in den Band noch nicht eingestiegen, aber ich habe ihn grade mit nach Hause gebracht und mir intensiv angeguckt und finde ihn ganz großartig. Ich meckere zwar immer, weil mir das VÖ-Tempo zu langsam ist, aber die Bände selbst, sobald ich sie in der Hand halte, sind ein Genuss. Vielen Dank dafür und gerne mehr. Auch gerne schneller.
Antwort: Nein, es wird keinerlei Bezug auf das italienische Comicmagazin genommen.
Es stand bereits fast genau so auf Seite 32 bei der Erstveröffentlichung in Zack 11/78, in einem sehr ähnlichen Satz, wie du ihn aus der neuen GA zitiert hast.
Anbei Foto als Beweis.
Geändert von Örtliche Bücherei (07.08.2023 um 18:46 Uhr) Grund: Foto angehängt
Im letzten Band unserer Gesamtausgabe werden wir auf die Moderinisierungen einzelner Panels oder Erweiterungen bzw. Kürzungen der Geschichten ab Buch 3 noch genauer eingehen.
Wir hätten es natürlich gerne so gehandhabt wie in unseren ersten beiden Bänden, nämlich, dass diese Infos im Anhang des jeweiligen Buches dokumentiert worden wären. Einmal haben wir es zeitlich leider nicht bis zum Drucktermin geschafft, die Seiten zu erstellen und beim anderen Mal hätten uns die zusätzlich erforderlichen Bonusseiten die Druckkosten arg in die Höhe getrieben. Daher haben wir beschlossen, den 8. Band, der ja eh etwas dünner ausgefallen wäre, mit diesem Material anzureichern.
Geändert von cass lipter (07.08.2023 um 19:06 Uhr)
Ich fände jetzt wahnsinnig sexy, wenn der Bezug auf Zack nicht einfach nur eine Schmeichelei wäre, sondern es tatsächlich in einer früheren Nummer eine Geschichte gäbe, die Kurt hätte inspirieren können, diese "genial konstruierte Rutsche" zu erfinden. Und huch... grade wo ich das hier schreibe, fällt mir die Rutsche aus Bruno Brazil ein, "Die versteinerte Stadt"! Irgendwelche besseren Vorschläge?
Im Original steht dort (übersetzt):
Es kam mir beim Lesen eines Comics der "Gli Aristocratici" in den Sinn.
Diese Aristocats wieder mal.
Ein Leben ohne Roboter ist möglich, aber sinnlos.
Die Reihe ist allein schon deshalb lesens- anguckenswert, weil irgendwelche Weltschmerzprobleme - wie in neuzeitlichen Comics fast schon Pflicht - nicht auftauchen. Es geht um Spaß und Freude beim Lesen und um sonst gar nichts. Da ist nichts hintergründig, nichts belehrend, nichts geschlechtersensibles, nichts antirassistisches, nichts antihomophobes, nichts antixenophobes, nichts antifaschistisches oder anti-sonst-was. Also nichts von dem, was einem täglich als Verhaltensmaßregel um die Ohren gehauen wird. Gut so - ich habe die Gentlemen GmbH regelrecht ins Herz geschlossen. Ich liebe Vorurteile und Stereotypen, bin aber weit davon entfernt, irgendjemanden von dieser skurrilen Auffassung überzeugen zu wollen: Chacun à son gout (a. circonflexe nicht vorhanden). Also: Freue mich auf den nächsten Band!
"Ich liebe Vorurteile und Stereotypen" ... aber wahrscheinlich nur so lange, bis Du mal selbst unter welchen zu leiden hast...
Er meint in der Kunst. Interessantes Thema immerhin. Ich komme ja aus einer Zeit und war einer dieser Sendungsbewussten, der wo versuchte den Lehrer von der Sozialkritik in Andy Morgan zu überzeugen, oder auf gesellschaftskritische Untertöne im Heyne SF Magazin hinwies. Das war so schick wie die Androgynität von Bowie. Die damals fernab von Diskussionen um Homophobie oder Genderdefinitionen schick war. Ich hätte garantiert ein Essay raushauen können, in dem ich Elemente von Anti-Dekadenz in den Gentlemen aufzeige und sogar welche, wo sich über Aristokratie lustig gemacht wird. Und das kann ein Comic oder Film natürlich am Besten tun, in dem man Stereotypen benutzt, die auch ein Unkundiger des britischen Habitus erkennen kann. Von daher finde ich es absolut erlaubt in der Kunst Stereotypen gut zu finden, weil die eben eigentlich genau das machen, worauf du, @schiffbaur, behauptest keine Lust zu haben. Interessant ist doch, warum da heute auf bestimmte Themen keiner mehr Lust drauf zu haben behauptet. Ich befürchte, es hat ein bisschen damit zu tun, dass es hier keine gesellschaftliche Einigung mehr gibt bezüglich fraglicher Themen und damit, dass der Kampf zwischen den Positionen mit heftiger Schärfe und Aggression geführt wird. Wenn Punks öffentlich mit 'Zecke' angeredet werden, dann ist es mit der Akzeptanz gesellschaftlicher Schichten und bunter Kulturvielfalt nicht mehr weit her und da hat natürlich keiner so Recht Lust drauf, wenn da noch Gewalt in der Luft liegt. Liegt es vielleicht daran, @schiffbaur, dass in bestimmten Themen inzwischen Angst mitschwingt? Ansonsten ist nämlich die Auseinandersetzung mit Themen wie Aristokratie, Religion, Homosexualität und Außerirdische im irdischen Luftraum so schick wie es immer schon gewesen ist.
Geändert von Jovis (30.08.2023 um 07:27 Uhr)
Im "Kleinen" hat es diese Diskussionen auch schon vor 30, 40 50 oder 100 Jahren gegeben.
Dank Internet-Plattforen hat sich diese "Echokammer" nur exponentiell erhöht.
Aber die Stereotypen in der Kunst reflektieren die Stereotypen, die in der Realität existieren, sie bilden einen bestimmten gesellschaftlichen Status Quo ab und sollten deshalb erfasst, analysiert, diskutiert werden. Das ist wichtig, damit gesellschaftliche Selbstreinigungsprozesse angestoßen werden, wichtig auch, um sich selbst wenn möglich von Klischeevorstellungen und billigen Typisierungen zu befreien, die man aufgrund seiner Sozialisation und Erziehung verinnerlicht hat. Comics oder Filme reflektieren die Zeit, in der sie entstanden sind, da ist es nur richtig und sinnvoll, sich über die Weltbilder Gedanken zu machen, die mit ihnen transportiert werden - zumal über popkulturelle Erzeugnisse die Wertvorstellungen ganzer Generationen geprägt werden.
Ich habe in jungen Jahren wie die meisten von uns den Struwwelpeter gelesen, ohne mir groß Gedanken über diese Geschichten zu machen - heute bin ich schlichtweg entsetzt über die schwarze Pädagogik, die in diesen Moritaten transportiert wird, den blanken Sadismus, der in ihnen ausgelebt wird und der noch bis in die 60er Jahre als gängige Erziehungsmaxime anerkannt war. Das Erziehungskonzept meines Großvaters lautete beispielsweise "Kindern muss man früh den Willen brechen". Auch die Indianer-Klischees in den Winnetou-Filmen wirken aus heutiger Sicht völlig bizarr, ganz zu schweigen von der "Märchen"welt der Gebrüder Grimm, wo gnadenlos gestraft und gequält wird. Solche literarischen oder filmischen Erlebniswelten würde ich meinem Nachwuchs, wenn ich welchen hätte, nicht mehr zumuten.
Es sind jedoch zeitbedingte Stereotypen und Klischees, die man so heute nicht mehr verbreiten würde. Die Generation Playstation ist, anders als wir alten Säcke, mit diesen Klischees nicht sozialisiert worden, hat also gar kein ideologisches Bezugssystem, in das es die Geschichten einordnen könnte, weshalb sie garantiert auch null Interesse an der Gentlemen GmbH entwickelt. Wir dagegen sind mit diesem Bezugssystem aufgewachsen und dann - oder auch nicht, je nachdem - irgendwann durch bewusste Reflektion über es hinausgewachsen. Weil wir die Klischees und Stereotypen in den Geschichten erkennen und kritisch reflektieren können, können wir zu ihnen immer noch eine emotionale Bindung aufbauen, was bei der Generation Playstation nicht der Fall ist. Die tritt ihnen mit totaler Indifferenz entgegen, wozu wiederum die Vorgängergenerationen, also auch wir, beigetragen haben, weil wir die Klischees und Stereotypen identifiziert und das ideologische Bezugssystem weiterentwickelt haben.
Ich halte es jedenfalls für sehr unwahrscheinlich, dass irgendein Comicautor heute noch Geschichten im alten Gentlemen-Stil erzählen würde, bestenfalls, als comichistorische Referenz, so wie heute bei Serien wie Blake & Mortimer, Buck Danny oder Vaillant Stories im klassischen erzählerischen Bezugsrahmen angesiedelt werden. Aber auch in diesen Fällen finden ideologische Korrekturen statt. Bei Blake & Mortimer wird zum Beispiel darauf geachtet, dass alte koloniale Klischees vermieden werden, indem die Figur des Inders Nasir deutlich aufgewertet wird. Bei den Buck Danny-Classics verzichten die Autoren darauf, das teils absurde Frauenbild der Klassiker zu übernehmen, das einfach nicht mehr in die heutige Zeit passt. Ein entsprechendes Bewusstsein wurde im Lauf der Jahrzehnte aber erst durch eine kritische Reflexion der stereotypen und klischeehaften Inhalte geschaffen, die in den Originalgeschichten vorzufinden sind.
Und wie gesagt: Klischees und Stereotype kann man so lange akzeptabel finden, bis man plötzlich im realen Leben mit ihnen konfrontiert ist und unter ihnen zu leiden hat.
@Jovis
Das Essay will ich jetzt aber mal lesen.
Ich liebe Essays.
Leider hab ich gerade nicht so viel Zeit, weil ich Gartenfotos hier reinstellen will und dann arbeiten gehe.
Aber vorab:
Pro Schiffbaur:
Heutzutage wird es manchmal übertrieben, uns auf die Irrtümer vergangener Tage hinzuweisen. Es kommt mir manchmal wie eine Indoktrination vor. An manchen Stellen ist es zu viel (siehe Warnung vor Otto Sketchen). Die Belehrung nimmt stellenweise überhand. Inzwischen haben es doch die meisten kapiert, dass Diskriminierung anderer nicht der letzte Hype ist. Gleichberechtigung der Frau ist ja jetzt auch nix neues. Insoweit will man mal abtauchen, in eine Welt, in der es die Probleme anscheinend noch gar nicht gab. Freizeit genießen und sich mal loslösen von Alltagsproblemen.
Contra
Es ist wichtig zur Erkenntnis zu gelangen, dass Vorurteile und damit Diskriminierungen völlig unangebracht sind. Gerade in Unterhaltungsmedien kann damit gegengesteuert werden. Künstler sollten sich ihres großes Einflusses auf die Denkweise von Mensachen bewußt sein. So wie wir früher durch unsere Kindheitserfahrungen geprägt wurden, werden die heutigen Generationen durch die heutige Kunst/Unterhaltung geprägt. Für alte Säcke/Säckinnen bedarf es vielleicht nicht mehr gar so viele Aufklärungen, aber wir sind nicht der Nabel der Welt.
Just my grüner Senf
Martin
Ich war übrigens gar nicht Contra Schiffbaur. Ich wollte das nur vertiefen.
Ich glaube, wir sind alle noch potentiell genauso interessiert an diesen Themen wie früher, wir sind nur ermüdet von der (eigentlich unserer eigenen) Omnipräsenz im Internet, wo wir uns permanent klarmachen müssen, dass wir hier womöglich nicht mit der Realität konfrontiert werden, sondern von einem Manipulationsversuch betroffen sind. Dann hat man natürlich Lust zu denken, dass man abends im Lesesessel im Comic nicht mehr nachdenken möchte. Aber gerade da würde es sich nochmal lohnen, denn da ist uns die Fiktionalität des Inhalts völlig klar und es erlaubt uns, ganz nüchtern, unverhohlen und vorurteilsfrei (gemäß Husserl jederzeit möglich durch Einnahme der richtigen Haltung!) an die Themen heranzugehen, die uns im Internet mit allen Mitteln und NIE mehr ideologiekritisch unter die Nase gerieben werden.
Und der britische Charme, der uns bei den Gentlemen ganz selbstverständlich italienisch, und ohne dass Briten sich meines Wissens groß diskriminiert gefühlt hätten, beiläufig und nebenher mit gesellschaftskritischen Ansätzen spielerisch umschmeichelt, ist doch wirklich die süßeste Moralapostelei seit Monty Python. Und das fast NUR zwischen den Zeilen.
Weil HIER - NOCH! - das CF ist und nicht das Internet.
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