Also ich werde nicht warm mit dieser Klondike-Tagebuch Serie. Teil 2 ("Damals am Klondike: Nach Dawson") ist insgesamt zwar minimal besser, aber dieser ständige Wechsel aus Tagebucheintrag-Erzählstil und kurzen flüchtigen Szenen wirkt bei Korhonen nach wie vor sehr gehetzt und lässt mir überhaupt keine Zeit in die Geschichte richtig einzutauchen. Ich habe regelrecht das Gefühl an der Hand genommen und durch die Panels gezogen zu werden. Und auch das, was gezeigt wird, will mir nicht so recht gefallen. Der Klondike Goldrausch war ein so intensives, hartes, anstrengendes und dreckiges Abenteuer, in einer so schönen und rauen Umgebung. Es gibt so viele atmosphärische Fotos aus der Zeit und von der Landschaft sowieso.


Leider ist von all dem in Korhonens Story nicht viel zu sehen. Im Mittelpunkt steht wieder eine relativ banale Story, diesmal sogar völlig ohne Gegenspieler!? Korhonen versäumt es wieder, diese magere Story mit interessanten (und nötigen) Details, wie schönen Landschaftsszenen, historischer Exaktheit und Erklärungen für gewisse Vorfälle


Wie schafft es ein einzelner Seeadler eine wahrlich gigantische Flugmaschine zum Absturz zu bringen?



auszuschmücken. Rosa hatte es mit seiner Klondike-Tetralogie geschafft die Natur, das Abenteuer und die Atmosphäre einzufangen und in einen lustigen und in sich stimmigen Rahmen einzubetten. Korhonen schafft es bisher eindeutig nicht. Wenigstens gibt es diesmal schöne dynamische Panels, wie z.B.


Und nach wie vor störe ich mich stark an dem Konzept, dass Rosas Biographie bis zum Klondike-Kapitel von Korhonen direkt als Grundlage aufgegriffen wird, alles was danach kommt aber neu erzählt wird. "Onkel Dagobert: Sein Leben seine Milliarden" ist eine zusammenhängende Serie, praktisch eine große Geschichte, die bitte nicht ab der Hälfte neu geschrieben werden möchte. So was geht ja mal gar nicht! Entweder ganz oder gar nicht.