Was ich damals im Diskussionsthread postete, war genau Folgendes (hab's eben mal kurz rausrecherchiert):
Das Streitgespräch, zu dem diese Aussage gehört, lief schon vor der Provoziererei im T&D-Thread (letztere düfte eher die Antwort auf erstere gewesen sein). Ich habe mich damals beteiligt, weil ich die Vorab-Aburteilung der deutschen Produktionen durch die Epsilon-Forums-"Regulars" in jeder Beziehung absolut daneben fand."Wir" sind nicht hier, um uns von "euch" bewerten zu lassen.
WIR sind die Urheber.
"Ihr" *DÜRFT* "unsere" Werke lesen.
Nicht andersrum.
Dass man "unsere" Werke nicht kritisieren darf, habe ich übrigens niemals behauptet, und ich kann mich auch beim besten Willen nicht daran erinnern, hier jemals irgend etwas in der Art gepostet zu haben, keine marktüblichen Verträge/Honorarregelungen mit Epsilon vereinbart zu haben.
Im Gegenteil.
1. Deutsche Comiczeichner bieten auch Kunst an. Das meiste ist kaum zu verkaufen, kann aber inhaltlich okay sein. Mir mittlerweile auch Wurst, da sich das Thema Epsilon wohl erledigt hat.
2. Frustkommentare sind entstanden, weil die krude Veröffentlichungsstrategie u.a. den deutschen Comics angelastet wurde und auch provokativen Äusserungen a la Pegasau und Helmut dazu kamen (meine Meinung).
3. Statliche Subvention der deutschen Künstler bzw. Projekte? In der Schweiz glaube ich sogar möglich.... zumindest kann man einen Antrag stellen.
4. Bob hat gar nicht so unrecht. Aktuell ist das Thema eh nicht mehr.... FB vs GER Comics hat sich hier erledigt.
5. Ich wünsche jedem D-Künstler einen neuen Heimathafen, welches ihm ermöglicht sich zu verwirklichen. Mein ich wirklich so. Toi toi toi
Diese Bezeichnung ist ein recht schwerer Vorwurf, gegen die z.B. ein ehemaliger DFB-Präsident auch schon mal vor Gericht gezogen ist. Da Du aber gar nicht weißt wie das Wort geschrieben wird, war es wohl auch nicht so gemeint - oder denkst Du bei unserem Bob vielleicht doch eher an einen Dämon?
In dessen Grundaussage ist es aber richtig, dass sich die Alben der deutschen Künstler einfach der Konkurrenz und dem sonstigen Angebot auf dem Markt zu stellen haben.
Es mag ein paar Leute geben, die deren Projekte unterstützen möchten und deshalb auch als "symbolische Aktion" kaufen. Aber im Normalfall wird weder der Kunde noch der Händler bereit sein, auf irgendwelche Produktions- oder Arbeitsbedingungen Rücksicht zu nehmen.
Und um nicht immer nur "Kitana" als einziges konkretes Beispiel für "unverkäufliche Ware" gelten zu lassen:
Es sind auch Titel wie "Mazehopper", "Mäx" oder "Damian und Alexander", die dazu geführt haben, dass selbst wohlmeinende Kollegen mittlerweile nicht mehr blind Epsilon-Alben bestellen, die sie sich nicht vorher zumindest mal angesehen haben.
So lautete hier zumindest mal die Aussage von Clint Barton, der ja nun zumindest für einen Laden spricht, welcher sich wirklich um eine sehr große Auswahl bemüht. Selbst dort ist man aber von der Präsentation der kompletten Albenpalette abgekommen, wenn man vor die praktisch unlösbare Aufgabe gestellt wird die genannten Titel verkaufen zu sollen.
Denn im Gegensatz zur Behauptung des Epsilon-Verlegers, es gäbe ja gar keine "schlechten" oder unverkäuflichen Comics, sieht zumindest Letzteres in der Praxis halt doch etwas anders aus.
Nämlich derart, dass man bei solchen Produkten schon nach kurzem Durchblättern weiß, dass die keiner kaufen wird. Und bei eine halbwegs realistischen Einschätzung müsste das eigentlich auch dem Verleger klar sein.
Wenn man außerdem bedenkt, dass von den meisten deutschen EPSILON- Eigenproduktionen lediglich ein paar hundert Exemplare abgesetzt werden und davon ein guter Anteil dann noch durch den Direktverkauf oder auf Messen, dann kann sich ja jeder selbst ausrechnen, wie viele bzw. wenige davon überhaupt den Weg in die Comicläden finden.
Nein, diese Veröffentlichungen erbauen in erster Linie die Autoren und Zeichner selbst, die sich freuen können ihre Werke gedruckt und veröffentlicht zu sehen (wogegen ja auch überhaupt nichts zu sagen ist) sowie in diesem speziellen Fall den Verleger mit seinem Sendungsbewusstsein, was dann ja auch zu der Aussage führte, man müsse ihm eigentlich aus Dankbarkeit dafür was er für den Comic tut die Füße küssen (was doch ziemlich albern ist).
Denn im eh schon recht kleinen deutschen Comic-Markt mit seiner noch viel kleineren Alben-Nische kommen die meisten der deutschen Epsilon-Produktionen so ziemlich an der hintersten möglichen Stelle. Und dafür gibt es halt Gründe, sowohl qualitative als auch markttechnische.
Geändert von ELDORADO (03.01.2016 um 22:48 Uhr)
Es ist gut, wenn all das mal von einem erfahrenen Händler und Marktkenner dargelegt wird. Wenn man als einfacher Forist auf das Offensichtliche hinweist (deutschoffensives Material von Epsilon ist größtenteils nicht konkurrenzfähig), wird man streng zurechtgewiesen, muss sofort Beweise und Belege beibringen und wird darauf aufmerksam gemacht, dass es hier ja nur um rein subjektive Geschmacksurteile geht.
Sich durchsetzen müssen deutsche Zeichner sich auf jeden Fall nicht gegen kritische Comicforisten, sondern gegen die Konkurrenz, deren Ware im Comicladen steht. Der Markt schafft knallhart Fakten, und wie die aussehen, haben Du oder Cint Barton ja dargelegt.
Mein erstes aktuelles Posting zu diesem Thema (#1303) war durchaus sachlich. Wenn man dann sofort reflexartig von den "üblichen Verdächtigen" attackiert wird und einem beispielsweise vorgeworfen wird, dass man ja der einzige sei, der einen Zusamenhang zwischen mangelnder Qualität und mangelnder Verkaufbarkeit sähe, wenn man also zwei, drei Tage lang von fast einem Halbdutzend Mitforisten wie ein blöder Schuljunge zusammengefaltet und zurechtgewiesen wird, obwohl man als langjähriger Markt- und Forumsbeobachter doch eigentlich nur auf das Offensichtliche hingewiesen hat, dann platzt eben einem mal die Hutschnur. Wie schon mehrmals treffend bemerkt wurde: Wie man in den Wald hineinruft, so schallt`s zurück. Darüber würde ich an eurer Stelle mal nachdenken.
In meinem ersten Posting und auch in anderen Beträgen habe ich im Kern nichts anderes behauptet als das, was nun Eldorado bestätigt hat und was für den, der sich mit den Marktgegebenheiten auseinandersetzt, der Forumsdiskussionen verfolgt oder sich mit Comichändlern unterhält, auf der Hand liegt. Bei letzteren braucht man erfahrungsgemäß nur den Namen Epsilon fallen zu lassen, um sehr eindeutige Reaktionen zu erhalten und signifikante Veränderungen im Mienenspiel hervorzurufen.
Geändert von BobCramer (04.01.2016 um 07:57 Uhr)
Wenn du genau nachliest, wirst du feststellen, dass die "Attacken" wesentlich sachlicher waren als dein sachliches Posting, vor allem auf den dritten Absatz bezogen.
Versteckte Sticheleien und übelmeinende Verdächtigungen sind nicht geeignet, besonders sachlich zu erscheinen.
Mir kommt es allmählich so vor, als ob es dir egal ist, WAS einer postet, es wird lediglich reflektiert, WER etwas postet ("übliche Verdächtige").
Und wenn dann DER etwas postet, kann es ja nichts Gescheites sein.
Ich hoffe allerdings, das ich mich hierin täusche, denn sonst sind solcherart Debatten sinnlos.
Dito, BobCramer, dito.
Allen Leuten recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann.
Ich glaube, ich lasse es. Es hat keinen Sinn. Geht nämlich schon wieder komplett an dem vorbei, was hier mittlerweile schon so viele Zeichner gesagt haben. Zumal ich jetzt auch schon mehrfach sogar explizit darum gebeten habe, entsprechende Kritik gerne in den jeweiligen Threads posten zu können.
Stimme ich zu (bis auf das abfällige Abkanzeln), wobei es ja hier eigentlich um etwas ganz anderes ging.
Und häufig sind es ja die kritischen Konsumenten, die die gegebenenfalls ebenfalls harschen Antworten nicht vertragen. (Ich will das schon mehrfach strapazierte Sprichwort nicht noch einmal zitieren.)
Allerdings kann man im Falle der von dir angesprochenen Kritik auch entsprechende ernstgemeinte Posts im entsprechenden dafür vorgesehenen Thread voraussetzen/erwarten und keine "Generalverdachtsvorwürfe" und dergleichen an alle Zeichner etc.
Angebote, dies zu tun, kamen mehrere von Pits.
Aber nein, es ging HIER weiter.
Oh, sorry, hat sich mit Pits' letztem Post überschnitten.
Ich biete diese Möglichkeit übrigens ebenfalls an.
PS:
"Schas mit Quasteln" hättest du nicht übersetzen müssen.
Das weiß man.
Schönes Schlusswort.
Geändert von Pegasau (04.01.2016 um 09:30 Uhr) Grund: Ergänzung
Allen Leuten recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann.
Das ist letzten Endes das entscheidende Resümee. Diese ganzen unseligen Diskussionen haben sich nur entwickelt, weil der Epsilon-Verleger in totaler Verkennung der Gegebenheiten gaubte, nicht konkurrenzfähige Vollpreisalben auf den Markt werfen zu müssen. Wäre dies nicht passiert, hätten wir uns die ellenlangen Threads sparen können, weil das entsprechende Comicmaterial überhaupt nicht zur Diskussion gestanden hätte. Alles in allem hat der Verleger sich selbst und den Comicforisten mit seinem Verhalten einen Bärendienst erwiesen - und den betroffenen Zeichnern sowieso.
das ist richtig - aber dennoch ist es vermessen, pauschal allen bei Epsilon veröffentlichten Künstlern vorzuwerfen, ihre Werke seien allesamt nicht konkurrenzfähig.
solange sie die Sachen ansehen und ihnen damit eine faire Chance geben, ist dagegen doch nix einzuwenden.Und um nicht immer nur "Kitana" als einziges konkretes Beispiel für "unverkäufliche Ware" gelten zu lassen:
Es sind auch Titel wie "Mazehopper", "Mäx" oder "Damian und Alexander", die dazu geführt haben, dass selbst wohlmeinende Kollegen mittlerweile nicht mehr blind Epsilon-Alben bestellen, die sie sich nicht vorher zumindest mal angesehen haben.
Von den genannten kenne ich nur Damian & Alexander, und davon auch nur Teil2 - und zumindest hinsichtlich dieses Bandes verstehe ich angebliche Unverkäuflichkeit nicht. Der Stil ist good old semi-funny, ligne-claire - ein bisschen zu oldschool vielleicht, aber daran dürfte die Albenkäufergeneration ja gewöhnt sein.
@all: sorry, wenn ich jetzt die ganzen Schlusswörter überrannt habe - ich hätte gern noch zu dieser Frage eine Antwort, dann können wir hier Schluss machen.
Bitte beachtet meinen neuen Verkaufsthread.
Trinken mit der Linken, Fechten mit der Rechten.
liegt vielleicht daran, dass ein einfacher Forist immer nur seine subjektive Meinung darlegen kann - du deine Meinung aber immer als allgemeingültig deklarierst. Und im Gegensatz dazu ein Händler aufgrund seiner Marktposition als Meinungsmultiplikator fungiert und außerdem einen anderen (großflächigeren, langfristigeren) Blick auf den Markt hat als du.
Ich will nicht sagen, dass nur Händler und Verleger noch mitdiskutieren dürfen - aber deine Meinung hat eben weniger Allgemeingültigkeit, was du nunmal durch Lautstärke und Tonfall zu übertünchen versuchst. Dass ich, zaktuell und meinetwegen auch Pegasau uns manchmal ebenfalls im Ton vergreifen, will ich nicht verneinen. Wir schaukeln uns halt gegenseitig auf, ist nur menschlich
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diesen Zusammenhang sieht ELDORADO aber nicht mit der selben Allgemeingültigkeit wie du! Er nennt explizit Titel, deren Qualität nicht marktkompatibel ist - geht aber nicht davon aus, dass alle Eigenproduktionen bei Epsilon dieselbe mindere Qualität haben wie die genannten. Und außerdem geht er nicht davon aus, dass alle Eigenproduktionen unverkäuflich seien. Ich kann mir zB kaum vorstellen, dass es bei Luzian acht Bände lang weitergehen darf, wenn die Bände wie Blei im Lager lägen...
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Nun denn, "Gegebenheiten":
Comics im Zeitschriftenhandel sind Vergangenheit, Comics im Buchhandel sind Vergangenheit, 150 neue Comics pro Monat plus Backlist wollen alle in 140 Comicläden optimal präsentiert und verkauft werden, Verkaufserfolge über das Internet sind proportional zur Präsenz im Einzelhandel, digitale Comics sind gefloppt. Bestseller sind in der Regel Serien, die vor vielen Jahren eingeführt wurden, und entstehen nicht über Nacht (galt auch für Asterix). Neue Serien haben immer erst mal einen schweren Stand, egal ob frankobelgischer, amerikanischer oder deutscher Herkunft.
Frankobelgisches Material wird seit langem immer mehr von Großverlagen zu Hobby-Verlagen durchgereicht, weil davon kein deutscher Verlag mehr alleine existieren kann. Das geht praktisch nur mit einem "Wachstum in die Breite", in dem man immer mehr Titel produziert als alle anderen. In dieser Situation muss man sich als Verlag fragen, welches Wachstumspotential man als reiner Lizenznehmer in einem Nischenmarkt noch hat. Ich sehe dieses Wachstumspotential nur international. Dazu braucht man Eigenproduktionen.
"konkurrenzfähig":
Natürlich müssen sich diese Eigenproduktionen erst mal im heimischen Markt bewähren, um international überhaupt wahrgenommen werden zu können. Viele Groß- und Kleinverlage haben es schon mit Eigenproduktionen versucht und sind bislang alle mehr oder weniger gescheitert. Auch im neuen Programm des jetzigen Schlaraffenland Verlags findet sich nur noch eine Fortsetzung. Woran liegt das? Sind die Werke deutscher Künstler wirklich alle so viel schlechter als alle anderen anderer Herkunft? Und nach welchen Maßstäben? Bei frankobelgischen Comics geht mittlerweile Grafik über Inhalt, bei Graphic Novels Inhalt über Grafik.
Meine Eigenproduktionen sind jedenfalls stilistisch und inhaltlich alle viel zu unterschiedlich, um sie über einen Kamm scheren zu können. Gemacht wird das trotzdem, die gemeinsame Wahrnehmung ist erst mal Skepsis. Und wenn Händler erst mal skeptisch sind und die Titel gar nicht erst angeboten werden, wird es für Verlag und Künstler doppelt schwierig. Das soll gar kein Vorwurf sein, ist es doch zunächst einmal der Erfahrung geschuldet, dass die Kundschaft von Comicläden schon sehr speziell ist und über eigene Erwartungshaltungen verfügt, die auf gewissen Traditionen beruhen. Von Laufkundschaft kann hier ja wohl kaum die Rede sein.
Wie man es in so einer Situation als Verlag richtig macht, zeigt das niederländische Beispiel EPPO. Mit dem Magazin wurden einigen Alben inländischer Künstler der Weg geebnet, die es ohne das Magazin nie gegeben hätte. Die Wahrscheinlichkeit, dass neue Stoffe von neuen Künstlern gleich als Album produziert schneller in der Masse untergehen als erfolgreich sind, ist groß. Doch was heißt das jetzt für einen deutschen Verlag? Auf Eigenproduktionen komplett verzichten? Nun, die meisten Verlage machen das so. Ich wage es trotzdem. Ich bekomme dafür Prügel und die Künstler, "die ja nichts dafür können, dass ich so blöd war ihre Werke zu veröffentlichen", gleich noch dazu. Wenn man ihre Werke wirklich beurteilen will, müsste man das einzeln tun und nicht pauschal.
"Vollpreisalben":
Ja, was denn sonst? Aufgrund der angesprochenen Schwierigkeiten rechnet sich billiger wohl kaum, wobei ich bei den Funnys mit 10 €-HC schon konkurrenzlos billig bin. Und teurer als im Umfang vergleichbare frankobelgische Titel würde Skeptiker wohl kaum zum Kauf bewegen.
Alle Angaben ohne Gewähr
www.epsilongrafix.de
"Große Denker diskutieren Ideen, mittelmäßige Denker diskutieren Ereignisse, Kleingeister diskutieren über andere Menschen." (Eleanor Roosevelt)
"Ein Mann lebt entweder das Leben, das für ihn bestimmt ist. Er setzt sich mit aller Kraft dafür ein, oder er… er dreht ihm den Rücken zu und fängt an zu verdorren." (Dr. Phillip Boyce)
Nun ja, ich schätze, du hast es ironisch gemeint, aber bei Luziputz spielt sich schon seit Album 2 nichts mehr größtenteils unter der Gürtellinie ab, auch Körpergerüche und -flüssigkeiten haben wir auf ein Minimum reduziert (mehr als in manchem Zombie-Comic) und selbst Flatus hat im Album 5 seinem Image als bloßer Stinker abgeschworen. Wortwörtlich sogar.
Warzen, Pusteln und Quasteln sind noch da - etwas diabolisch-bestialisch Aussehendes muss ja schließlich bleiben.
Blätter einfach mal Album 6 durch (musst's ja nicht gleich kaufen, wenn's dir nicht gefällt) und dir werden die Unterschiede zum 1. Album ins Gesicht springen.
Allen Leuten recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann.
Du lebst wirklich in einer anderen Welt. Das Verhalten anderer Verlage lässt nicht darauf hindeuten, dass der Buchhandel tot ist, genauso wenig dass digitale Comics völlig floppen oder dass es keine Bestseller mehr gibt. Das ist ein Denken wie vor 10-15 Jahren, da hat sich doch in der Wahrnehmung der potentiellen Käufer und auf dem Markt viel getan. Sei es über das Thema Graphic Novels oder über TV- oder Kindoadaptionen. Oder eben über gutes Marketing größerer Verlage.
Aber sorry, wenn man meint, dass man eine Eigenproduktion in einer Asterix-Auflage fahren kann und man auf diese Hoffnung sein Verlagskonzept aufbaut, dann ist das surreal. Ich verstehe einfach nicht, wie man so eine komische Analyse treffen kann nach dem Motto "der Markt ist scheiße und wenn keiner meine tollen Alben würdigt und ich keine 50 000 pro Stück verkaufe, dann ist sowieso alles sinnlos".
Excelsior
Also, sorry, ich kann ja nur die Lage in Düsseldorf beurteilen und da würde ich Mark zustimmen und sagen: (klassische) Comics im Buchhandel sind tot (etwas anders sieht es bei Graphic Novels und Mangas aus). Ende März macht hier die größte Buchhandlung, der Sternverlag, zu, damit fällt dessen Comicabteilung dann auch ersatzlos weg. Dann gibt es eigentlich nur noch die Banhhofsbuchhandlung und die Mayersche, die überhaupt in größerem Umfang Comics führen. Bei letzterer wurde das aber auch schon stark reduziert und beschränkt sich im Grunde auf Mangas, GNs und ein paar Klassiker wie Asterix und Tim & Struppi. Ein breites Angebot sieht jedenfalls anders aus.
Und wo Splitter seine ganzen frankobelgischen Alben (angeblich) im Buchhandel verkauft, ist mir schleierhaft. Hier führt die Bahnhofsbuchhandlung nicht mal die Schlümpfe, von den (noch) zwei anderen großen Läden auch keiner.
Kann natürlich sein, dass das in Berlin, Hamburg und München ganz anders aussieht, aber in der Breite der deutschen Städte wird die Lage doch vergleichbar oder noch schlechter sein.
Also meinereiner hat vor 10-15 Jahren noch wesentlich mehr Comics in Buchläden zu kaufen gekriegt als heutzutage!
Manga stehen dort haufenweise rum, gut.
Aber die stehen auch bloß rum.
Versteh ich nicht.
Wo hat er das so geschrieben?
Aber Blut "zählt" in diesem Fall nicht, das gibt's in vielen anderen Publikationen zu Hauf.
Das muss man nicht als Besonderheit bei Luzian ankritteln (höchstens, dass es das nach sieben Alben auch endlich mal gibt).
Außerdem ist es in diesem Fall zwingend notwendig, denn das Album dreht sich um Jack the Ripper.
Ja, diese Art von Protagonist hat's bisher noch nirgends gegeben.
Die ist neu. Daran muss man sich erst gewöhnen.
Oh ja.
Gibt's schon etliches, aber nur in Anthologien und/oder nicht in Albenformat.
Allen Leuten recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann.
Jetzt mal umgekehrt.
Als vor 10 Jahren Martin Freis "Asanghia" bei Epsilon rauskam, dachte ich: "Schade, dass es keinen Verlag gibt, der das Album so richtig pushen würde. Bei Epsilon wird es kein wirklicher Erfolg werden." (Den Splitter Verlag, in dessen Programm das Album perfekt gepasst hätte, gab es damals noch gar nicht.)
Und als ich erfuhr, dass die Alben von Erik bei Epsilon erscheinen, dachte ich: "Schade, dass er keinen anderen Verlag gefunden hat."
Epsilon ist so wie damals Achim Schnurrers Alpha Verlag - bringt ordentliche Alben heraus, hat aber nicht die Kraft eigene Trends zu setzen. Alpha hatte die aktuellsten Comics von 1990 wie "Tank Girl" oder die von Peter Bagge als erster, aber konnte nichts daraus machen. Der Verlag war einfach zu schwach.
Nicht nur Konzerne wie Carlsen, Ehapa, Panini können neue Serien mit wirklicher Kraft präsentieren. Auch Splitter, CrossCult und Reprodukt haben diese Fähigkeit.
Epsilon hatte nie die Kraft, eine neue Serie durchzusetzen.
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