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Thema: Anschlag auf Redaktion der Satire-Zeitschrift CHARLIE HEBDO

  1. #76
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
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    Zur Frage, ob dieser Terrorismus mit dem Islam zu tun hat oder nicht, finde ich, passt ganz gut das, was Bodo Wartke im Mix* vom November 2014 gesagt hat: "Religionen sind wie Fußball: an und für sich ein schönes Spiel. Aber sobald die Ultras aufkreuzen, wird's ungemütlich."

    Ich denke, das lässt sich auf alles mögliche Andere ausweiten: Ob politische, weltanschauliche, religiöse oder sonstwelche Ideologie: Alles gut und schön, solang es nicht von 'Ultras' als Allein-Seeligmachendes begriffen und anderen aufgezwungen wird, sondern eben Platz und Toleranz für die Andersdenkenden lässt. Insofern hat es zwar 'mit dem Islam zu tun', aber nicht der Islam ist das Problem, sondern deren fanatische Vertreter. Nicht Fußball ist das Problem, sondern deren fanatische Anhänger. Nicht rechte Gesinnung ist das Problem, sondern deren fanatische Ausprägung. Usw. Der Fanatismus ist das Problem, nicht das, wofür jemand fanatisch eintritt.

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  2. #77
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    Aus aktuellem Anlass noch ein Beitrag von mir.

    Ich lese gerade, dass sich die Lebensgefährtin des ermordeten Charlie-Chefredakteurs Charb in erstaunlicher Weise zu den Ereignissen geäußert hat.
    Ich hatte ja bereits in Post 31 beklagt, wie schnell der Islamophobie-Vorwurf erhoben wird. Frau Bougrab hält diesen Vorwurf für tödlich.

    Aus dem Artikel:
    "Ceux qui présentaient les collaborateurs de Charlie Hebdo comme des racistes et des islamophobes sont coupables à ses yeux"
    Übersetzt: "Diejenigen, die die Mitarbeiter von Charlie Hebdo als Rassisten und Islamophobe bezeichnet haben, sind in ihren Augen schuld."

  3. #78
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    Ein zweites P.S.:

    der marokkanisch-stämmige Bürgermeister von Rotterdam hat sich geäußert (meine gute Erziehung verbietet mir die Übersetzung )

    Das ist's, was ich mir wünsche: klare Worte aus der muslimischen Community.

  4. #79
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    Ach ja ... da ich ja jetzt doch weitergemacht habe, muss ich nochmal Dampf ablassen:

    Zitat von zaktuell:
    Zur Frage, ob dieser Terrorismus mit dem Islam zu tun hat oder nicht, finde ich, passt ganz gut das, was Bodo Wartke im Mix* vom November 2014 gesagt hat: "Religionen sind wie Fußball: an und für sich ein schönes Spiel. Aber sobald die Ultras aufkreuzen, wird's ungemütlich."

    Ich denke, das lässt sich auf alles mögliche Andere ausweiten: Ob politische, weltanschauliche, religiöse oder sonstwelche Ideologie: Alles gut und schön, solang es nicht von 'Ultras' als Allein-Seeligmachendes begriffen und anderen aufgezwungen wird, sondern eben Platz und Toleranz für die Andersdenkenden lässt. Insofern hat es zwar 'mit dem Islam zu tun', aber nicht der Islam ist das Problem, sondern deren fanatische Vertreter. Nicht Fußball ist das Problem, sondern deren fanatische Anhänger. Nicht rechte Gesinnung ist das Problem, sondern deren fanatische Ausprägung. Usw. Der Fanatismus ist das Problem, nicht das, wofür jemand fanatisch eintritt.

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    Friede, Freude, Eierkuchen ... Gleichmacherei
    Herzlichen Glückwunsch, mit einem solchen Statement ist man Talkshow-fähig. Da geht's nämlich auch ums Herumeiern und nicht um wirkliche Ursachenforschung wie wir vorgestern bei Jauch und gestern bei Plasberg sehen konnten.

    Um Dein Beispiel aufzugreifen: Nicht jeder Verein hat eine Borussenfront und deren Existenz muss auch nicht ewig währen, wenn man die richtigen Maßnahmen ergreift.
    Was etwas mit Fankultur zu tun hat.
    Und um Kultur geht es hier.

    Wie viele Menschen kennst Du, die Angst hätten, eine Jesus-Karikatur zu zeichnen?
    Meinst Du wirklich, nur Moslem-Extremisten würden Salman Rushdie gerne tot sehen?
    Einer der zahlreichen Punkte, die endlich mal auf den Tisch gehören ist, dass wir es hier mit einer Kultur des Beleidigtseins zu tun haben (hierzu noch einmal der von mir geschätzte Herr Yücel).

  5. #80
    Mitglied Avatar von BobCramer
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    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    Ein zweites P.S.:

    der marokkanisch-stämmige Bürgermeister von Rotterdam hat sich geäußert (meine gute Erziehung verbietet mir die Übersetzung )

    Das ist's, was ich mir wünsche: klare Worte aus der muslimischen Community.
    Der Bürgermeister hat zwar recht, aber klare Worte allein werden nicht ausreichen. Diese Religion ist in ihrer jetzigen Form mit der modernen Welt nicht kompatibel. Das zeigt sich überall dort, wo sie die gesellschaftlichen Spielregeln bestimmt wie zum Beispiel in Saudi-Arabien, wo ein Blogger gerade aus lächerlichen Gründen zu 1000 Stockschlägen verurteilt wurde.
    Geändert von BobCramer (13.01.2015 um 19:27 Uhr)

  6. #81
    Mitglied Avatar von Schreibfaul
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    In D bestimm der Islam nicht die gesellschaftlichen Spielregeln und ich sehe auch nicht warum sich das ändern sollte.

  7. #82
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
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    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    (...) Friede, Freude, Eierkuchen ... Gleichmacherei
    Herzlichen Glückwunsch, mit einem solchen Statement ist man Talkshow-fähig. Da geht's nämlich auch ums Herumeiern und nicht um wirkliche Ursachenforschung (...)
    Versteh' Dich nicht. Du verdammst den Islam pauschal als 'Kultur des Beleidigtseins', argumentierst aber mit dem muslimischen Bürgermeister von Rotterdam - der eben genau ein Beispiel dafür ist, dass es eben nicht eine Frage der Religion ist, sondern seiner (fanatischen) Auslegung. Nichts anderes hab ich gesagt: Nicht der Islam ist das Problem, sondern der Fanatismus.

    Zitat Zitat von BobCramer Beitrag anzeigen
    (...) Diese Religion ist in ihrer jetzigen Form mit der modernen Welt nicht kompatibel. Das zeigt sich überall dort, wo sie die gesellschaftlichen Spielregeln bestimmt wie zum Beispiel in Saudi-Arabien, wo ein Blogger gerade aus lächerlichen Gründen zu 1000 Stockschlägen verurteilt wurde.
    Erinnert mich irgendwie an die Argumentation der Konservativ-Rechten gegenüber der Linken in der Zeit vor dem Mauerfall: Da hieß es auch gern mal 'geh doch nach drüben', wobei völlig außer Acht gelassen wurde, dass der 'real existierende Kommunismus' mit dem Ideal und der Theorie des Kommunismus mal so rein gar nichts zu tun hatte.

    --

    Nee, sorry, Leute. Das ist mir zu sehr von einer Handvoll idiologisch verblendeter Idioten auf die Masse der friedliebenden, gemässigten, klar Denkenden geschlossen.

    Wir leben in einem Land, in dem man Satire machen darf. Satire ist ihrem Wesen nach 'beleidigend'. Da ist es nur logisch, wenn sich davon jemand beleidigt fühlt. Dieses Beleidigtsein zu äußern, ist genauso von dem Recht auf Meinungsfreiheit gedeckt, wie die Beleidigung selbst. Was eben nicht mehr unter 'freie Meinungsäußerung' fällt, ist, wenn diese Äußerung in Form von Schüssen oder Explosionen erfolgt. Das tut aber de facto nur eine Minderheit, ja selbst die Zustimmung dazu ist nicht mehrheitsfähig.
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  8. #83
    Mitglied Avatar von BobCramer
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    Zitat Zitat von Schreibfaul Beitrag anzeigen
    In D bestimm der Islam nicht die gesellschaftlichen Spielregeln und ich sehe auch nicht warum sich das ändern sollte.
    Es gibt über vier Millionen Muslime in Deutschland. Dass eine so große gesellschaftliche Gruppe Einfluss auf die gesellschaftlichen Spielregeln nehmen will und dies auch konkret tut, liegt auf der Hand. Der kritische Blick auf andere Weltgegenden ist deshalb wichtig und hilfreich.

    Wieso müssen plötzlich Staatsverträge mit Muslimen abgeschlossen werden (siehe Hamburg)? Religion ist Privatsache. Wenn ich an das Fliegende Spaghettimonster glaube, schließt auch keiner einen Staatsvertrag mit mir ab. Statt den Religionsunterricht in der Schule grundsätzlich abzuschaffen, werden nun plötzlich Regelungen eingeführt, um auch noch muslimische oder alevitische Kinder unterrichten bzw. ideologisieren zu können. Wer meint, seine Kinder unbedingt irgendeiner Art von religiöser Unterweisung oder Gehirnwäsche aussetzen zu müssen, soll das nach Schulschluss tun. Wir brauchen auch keine Regelungen, die irgendwem das Recht einräumen, wegen religiöser Feiertage von der Schule oder von der Arbeit freizubekommen. Auch hier wäre es dringend geboten, solche bestehenden Regelungen zurückzufahren, statt sie noch auszubauen. Aber das führt jetzt alles zu weit weg vom Thema.
    Geändert von BobCramer (13.01.2015 um 20:52 Uhr)

  9. #84
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
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    Zitat Zitat von BobCramer Beitrag anzeigen
    (...) Wir brauchen auch keine Regelungen, die irgendwem das Recht einräumen, wegen religiöser Feiertage von der Schule oder von der Arbeit freizubekommen. Auch hier wäre es dringend geboten, solche bestehenden Regelungen zurückzufahren, statt sie noch auszubauen.
    Hallo?! Du willst Weihnachts-, Ostern- und Pfingstferien abschaffen? Da bin ich aber schwer dagegen, auch wenn mein 'Christsein' eher ein 'formal-rechtlicher' Status ist! Und der arbeits- und schulfreie Sonntag fällt letztlich auch unter 'religiös bedingtes Frei'.
    Geändert von ZAQ (13.01.2015 um 20:55 Uhr)
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  10. #85
    Mitglied Avatar von BobCramer
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    Zitat Zitat von zaktuell Beitrag anzeigen
    Hallo?! Du willst Weihnachts-, Ostern- und Pfingstferien abschaffen? Da bin ich aber schwer dagegen, auch wenn mein 'Christsein' eher ein 'formal-rechtlicher' Status ist! Und der arbeits- und schulfreie Sonntag fällt letztlich auch unter 'religiös bedingtes Frei'.
    Weihnachten, Ostern, Pfingsten sind gesetzliche Feiertage, die für jeden gelten. Es gibt nicht den geringsten Grund, diese abzuschaffen, da niemand durch sie privilegiert wird, sondern alle von ihnen profitieren.

  11. #86
    Mitglied Avatar von Schreibfaul
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    Spagettimonsterfeiertage für alle! 20 zusätzlichliche Feiertage!!

  12. #87
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
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    Zitat Zitat von BobCramer Beitrag anzeigen
    Weihnachten, Ostern, Pfingsten sind gesetzliche Feiertage, die für jeden gelten. Es gibt nicht den geringsten Grund, diese abzuschaffen, da niemand durch sie privilegiert wird, sondern alle von ihnen profitieren.
    Es sind religiöse Feiertage. Christliche. Dass es 'gesetzliche Feiertage', bedeutet nichts weniger als das, was Du formuliert hast: "Regelungen, die irgendwem das Recht einräumen, wegen religiöser Feiertage von der Schule oder von der Arbeit freizubekommen". Ich sehe nicht, warum, wenn ein nennenswerter Teil der Bevölkerung anderen als christlichen Glaubens ist, deren Feiertage nicht genauso 'gesetzliche Feiertage' werden sollten, die dann 'für alle gelten'.

    Und ich persönlich hab auch kein Problem damit, wenn jeder 'nur' an 'seinen' Feiertagen frei hätte: Ich kann gerne arbeiten, wenn Zuckerfest ist, wenn dafür ein Andersgläubiger meinen Job an Weihnachten macht, wenn ich frei hab. Dem ewigen Streit um die Öffnungszeiten im Einzelhandel könnten damit völlig neue Perspektiven und Lösungen erwachsen, die ne klassische win-win-Situation darstellen würden.
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  13. #88
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    Zitat von zaktuell:
    Versteh' Dich nicht. Du verdammst den Islam pauschal als 'Kultur des Beleidigtseins', argumentierst aber mit dem muslimischen Bürgermeister von Rotterdam - der eben genau ein Beispiel dafür ist, dass es eben nicht eine Frage der Religion ist, sondern seiner (fanatischen) Auslegung. Nichts anderes hab ich gesagt: Nicht der Islam ist das Problem, sondern der Fanatismus.
    Ehrlich ... das kann doch nicht so schwer sein.
    Der Bürgermeister von Rotterdam ist eine Person. Eine! Ich bin für jede dankbar.
    Es gibt noch ein paar andere, auch da, wo es richtig gefährlich ist, aber viel zu wenig. Viel zu wenig gemessen daran, wie viel nötig sind, den Islam so umzukrempeln, wie er es dringend nötig hat.

    Zur Kultur des Beleidigtseins könnte ich Dir beinahe unendlich viele Beispiele nennen, teils so absurd, dass es eigentlich schon wieder brüllend komisch ist, wenn nicht jedesmal eine Todesdrohung dahinter stünde. Auf welchen Planeten lebst Du, um das noch nicht bemerkt zu haben?

    Die Kultur des Beleidigtseins ist - wie ich schrieb auch nur eines von vielen Problemen.
    Der Wissensdurst z.B. könnte auch ein bisschen größer sein: "Nicht einmal 2000 belletristische Werke erschienen 1996 einem UN-Bericht zufolge im arabischen Sprachraum, obwohl gut 280 Millionen Menschen in der Region leben. Die 22 arabischen Staaten produzierten damit weniger Bücher als die Türkei, die nur ein Viertel der Einwohner hat. Und obwohl es nur elf Millionen Griechen gibt, werden pro Jahr fünfmal so viele Bücher ins Griechische wie ins Arabische übersetzt. Als beliebteste Werke gelten in der arabischen Welt Lehrbücher und religiöse Schriften. Allein die religiöse Literatur macht 17 Prozent der Veröffentlichungen aus, während sie im weltweiten Durchschnitt lediglich auf fünf Prozent kommt."
    Das sind zwar Zahlen von 1996, aber so weit mir bekannt hat sich da nicht so viel gebessert.

    Aber das ist ein Fass beinahe ohne Boden.
    Du hast meine Fragen nicht beantwortet und ich hätte hier gerne eine Antwort.
    Wenn Du Dir diese ehrlich gibst, wirst Du beginnen, das Problem zu verstehen.
    1. Wie viele Menschen kennst Du, die Angst hätten, eine Jesus-Karikatur zu zeichnen?
    2. Meinst Du wirklich, nur Moslem-Extremisten würden Salman Rushdie gerne tot sehen?
    Wenn Du ihnen ausweichst, wird das - mit Verlaub - nie etwas. Das sind nämlich zwei der Fragen, die aufrichtig diskutiert werden müssen.
    Und ich schreib dir auch warum:

    Kennst Du den Fall Redeker?
    Ein Parade-Beispiel für die Erosion der Meinungsfreiheit.

    1. Schritt:
    Redeker ist ein bekannter französischer Intellektueller, der im Le Figaro einen islamkritischen Text veröffentlichte.

    2. Schritt:
    Beleidigte Reaktionen und Morddrohungen aus der arabischen Welt.

    3. Schritt:
    Isolation.
    Ihm wird seine Dozentenstelle gekündigt. "Die Eltern haben Angst, wenn ich ihre Schüler unterrichte."
    Er lernt seine "Freunde" kennen. Aus dem Welt-Artikel: "Am meisten schimpft Redeker nicht über die Islamisten, sondern über seine Lehrerkollegen, die seinen Zeitungsbeitrag verurteilten oder zumindest als "exzessiv" bezeichneten. "Sie sagen, man müsse die konfessionellen Gemeinschaften wie den Islam, diese Religion der Armen, respektieren", meint Redeker. "In Wahrheit schließen sie nur die Augen. Zum Beispiel auch vor den tieferen Ursachen der Banlieue-Krise. Redeker spricht dagegen Klartext: Die regelmäßigen Vorstadtkrawalle in Frankreich würden nie von Mädchen, sondern nur von Burschen inszeniert, die schon mit sieben Jahren ihre Eltern herumkommandierten und im anderen Geschlecht nur Objekte sähen. Engagierte Lehrer aus den Banlieues halten dagegen, Redeker habe die Todesdrohung mit seinem Pamphlet provoziert. Redeker hält dem entgegen: "Stellen Sie sich einen jungen Deutschen vor, der 1941 Steine auf die Nazis geworfen hätte und dafür zum Tode verurteilt worden wäre. Hätte der sein Schicksal etwa auch 'provoziert'?""

    Ganz ehrlich: wie widerlich ist das? Ein Mann wird mit dem Tode bedroht und die Kollegen äußern Verständnis für die verletzten Gefühle seiner Möchtegernkiller.

    4. Schritt:
    Nur ein kleines Häufchen Intellektueller hat die Eier, sich mit ihm zu solidarisieren.

    5. Schritt:
    Er muss sich verstecken, verkauft sein Haus und lebt - wie er sagt - wie ein "Flüchtling im eigenen Land".

    6. Schritt:
    Und jetzt bitte gut aufpassen, was passiert, wenn man fröhlich im Wald pfeift und ignoriert, dass dies ein ungeheuerlicher Vorgang ist:
    "Es war die extreme Rechte, die den Fall Redeker am Donnerstag an die Öffentlichkeit brachte und Sarkozy auch wegen seines Schweigens angriff."

    Was anscheinend kaum einer begreifen will: PEGIDA ist weniger Krankheit als Symptom. Und wer nicht zum Arzt geht, um sich behandeln zu lassen, wird von Tag zu Tag mehr Symptome bemerken.

    Wenn das alles nichts mit dem Islam zu tun hat, wie immer noch laufend gesagt wird, warum werden dann überhaupt Vertreter der Muslime in die Talkshows eingeladen?
    Mir scheint: zur Entlastung.
    Im Prinzip findet hier Unglaubliches statt: drei der Hauptzielscheiben der Islamisten werden zu Opfern ihres Terrors (Journalisten als Vertreter des "freien Wortes", Polizisten und Juden) und es wird endlos darüber gefaselt, welche Auswirkungen dies auf die sog. Islamophobie hat.
    Hallo?
    Geht's noch?
    Opfer von 50 % der rassistischen Vorfälle in Frankreich sind Juden bei einem Bevölkerungsanteil von einem Prozent. Keiner scheint sich dafür zu interessieren, wer die Täter sind. Bio-Franzosen? Soll ich lachen ... Wenn's Nazis wären, würde ein Aufschrei durch Europa gehen ...
    Angesichts der Morde im jüdischen Supermarkt hätte man doch in irgendeiner Talkshow zumindest mal fünf Minuten darüber reden können. Nichts! Kein Wort!

    Bei Jauch verstieg sich hingegen eine muslimische Diskussionsteilnehmerin, die Karikaturen in Charlie Hebdo mit den antisemitischen der Nazizeit zu vergleichen! Aber natürlich rechtfertige dies nicht die Morde. Ah, Danke für diesen Geistesblitz, aber erst die Tat relativieren und dann darum bitten, dies nicht misszuverstehen ist für mich Verarsche um nicht zu sagen Verhöhnung der Opfer.

    Der Wahnsinn grassiert:
    Habe am Sonntag während der Berichterstattung zur Pariser Demo ein bisschen rumgezappt.
    Nur zwei Beispiele, die bei mir die Galle überlaufen lassen:

    1.
    n24 befragt einen Pariser Demonstranten. Der Reporter hat sich einen dunkelhäutigen Moslem herausgesucht. Den befragt er aber nicht zu seinen Empfindungen zum Massenmord oder der Demo, nein, auf diesen eigentlich naheliegenden Gedanken kommt er nicht. Sein Gegenüber solle vielmehr einschätzen, ob er nun erwarte, mehr diskriminiert zu werden (in einem anderen Kontext wäre die Frage durchaus angebracht)
    Und jetzt wird's unfreiwillig komisch. Der Mann stutzt - ganz offensichtlich hatte er mit solch einer Frage nicht gerechnet - und antwortet: "Ich bin nicht wegen Diskriminierung hier. Ich demonstriere für das freie Wort."
    Der Demonstrant musste den Reporter erinnern, worum es an diesem Tag wirklich ging.

    2.
    BBC: Eine Fünferrunde. Ein Moderator, vier Journalisten. Darunter eine Muslima. Irgendwann fing auch sie an, die Karikaturen aus Charlie Hebdo als unglaublich verletzend und islamophob zu bezeichnen und dass der Hass gegen die Muslime jetzt noch viel größer wird (Motto: reizt uns nicht, dann haben wir alle Ruhe). Der Journalist neben ihr kochte und schnitt ihr das Wort ab. Muslime haben in Frankreich gar nichts zu fürchten. Wenn es in Frankreich eine Gruppe gibt, die Angst um ihr Leben haben muss, dann sind das die Juden. Beredtes Schweigen.

    Da kann man wirklich nur noch resignieren.
    Frau Bougrab, die Lebensgefährtin des ermordeten Charlie-Chefredakteurs hat offensichtlich ähnliche Empfindungen. Im oben verlinkten Artikel kann man nachlesen, dass sie schon kurz nach den Morden daran erinnert, dass nicht Imame, sondern Zeichner ermordet wurden.
    Wie sie das wohl meinte?

    Hinsichtlich weiterer Anschläge bin ich genauso pessimistisch wie Bob, horst und einige andere.
    Und wisst Ihr was ich noch glaube?
    Selbst wenn islamistische Terroristen in Deutschland ein zweites Mumbai anrichten würden (es ist so leicht!), werden wir wieder nur über die Auswirkungen dieser Tat auf die islamische Gemeinde diskutieren.

    Und alles wird sich weiter zuspitzen, weil sich keiner traut, das Thema mit gesundem Menschenverstand anzugehen.
    Geändert von felix da cat (13.01.2015 um 22:09 Uhr)

  14. #89
    Mitglied Avatar von Zauberland
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    Zitat Zitat von BobCramer Beitrag anzeigen
    Wieso müssen plötzlich Staatsverträge mit Muslimen abgeschlossen werden (siehe Hamburg)? Religion ist Privatsache. Wenn ich an das Fliegende Spaghettimonster glaube, schließt auch keiner einen Staatsvertrag mit mir ab. Statt den Religionsunterricht in der Schule grundsätzlich abzuschaffen, werden nun plötzlich Regelungen eingeführt, um auch noch muslimische oder alevitische Kinder unterrichten bzw. ideologisieren zu können.
    Ich stimme dir zu, dass der Religionsunterricht in den Schulen abgeschafft gehört. Aber: Solange wir den christlichen Religionsunterricht nicht abschaffen, müssen wir (leider) auch jeder anderen dieser Sekten zugestehen ihren Unsinn in der Schulen zu verbreiten.

  15. #90
    Mitglied Avatar von BobCramer
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    Zitat Zitat von zaktuell Beitrag anzeigen
    Es sind religiöse Feiertage. Christliche. Dass es 'gesetzliche Feiertage', bedeutet nichts weniger als das, was Du formuliert hast: "Regelungen, die irgendwem das Recht einräumen, wegen religiöser Feiertage von der Schule oder von der Arbeit freizubekommen".
    Nein, es sind gesetzliche Feiertage, und zwar allesamt. Dass sie aus einer religiösen Tradition heraus entstanden sind, ist nicht relevant. Wären es keine gesetzlichen Feiertage, könnten die Arbeitgeber ihren Arbeitnehmern nach Belieben die entsprechenden freien Tage verweigern.

    Zitat Zitat von zaktuell Beitrag anzeigen
    Ich sehe nicht, warum, wenn ein nennenswerter Teil der Bevölkerung anderen als christlichen Glaubens ist, deren Feiertage nicht genauso 'gesetzliche Feiertage' werden sollten, die dann 'für alle gelten'.
    Da es keine christlichen Feiertage gibt, kann es auch keine muslimischen geben. Allerdings werden Muslimen seit längerem Ausnahmeregelungen eingeräumt. Islamische Schüler dürfen an muslimischen Festagen zum Beispiel frei nehmen, die Lehrer lassen dann an diesen Tagen keine Klassenarbeiten schreiben. Hört sich ja nett und tolerant an - bloß: Warum kriegen dann nicht alle Religionsgemeinschaften bis runter zu den Zeugen Jehovas dieses Recht eingeräumt? Und wieso kriegen es bloß Religiöse eingeräumt und nicht auch andere Schüler, die irgendein Hobby pflegen und deshalb mal unbedingt einen Tag frei haben möchten? Wegen denen werden keine Klassenarbeiten verschoben.

  16. #91
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    Zitat Zitat von zaktuell Beitrag anzeigen
    Es sind religiöse Feiertage. Christliche. Dass es 'gesetzliche Feiertage', bedeutet nichts weniger als das, was Du formuliert hast: "Regelungen, die irgendwem das Recht einräumen, wegen religiöser Feiertage von der Schule oder von der Arbeit freizubekommen".
    die DDR war eines der atheistischsten länder der welt - dennoch haben wir weihnachten und ostern gefeiert. (bei pfingsten bin ich mir nicht mehr sicher - ich war zu jung.)
    aber meinetwegen können wir in zukunft auch wahllos irgendwelche tage im kalender ankreuzen - hauptsache, ich hab frei

    im übrigens kannst du weihnachten und ostern auch auf keltische, germanische und sonstige heidnische bräuche zurückführen - fakt ist einfach, diese feierlichkeiten gab es in europa schon immer; das christentum hat sie nur adaptiert.
    Bitte beachtet meinen neuen Verkaufsthread.
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  17. #92
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    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    Was anscheinend kaum einer begreifen will: PEGIDA ist weniger Krankheit als Symptom. Und wer nicht zum Arzt geht, um sich behandeln zu lassen, wird von Tag zu Tag mehr Symptome bemerken.
    ich stimme dir ja in ALLEM(!) anderen zu, was du geschrieben hast, aber PEGIDA ist einfach nur dumpf. die haben sich zwar irgendwas mit islam auf die fahnen geschrieben, aber sind genauso gegen ausländer mit anderem religiösen hintergrund, gegen andere hautfarben, gegen "linke" usw.
    die ressentiments gegen die "lügenpresse" und gegen "die politiker" sprechen eine deutliche sprache - das hat nur am rande was mit dem islam zu tun.
    Bitte beachtet meinen neuen Verkaufsthread.
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  18. #93
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    Sorry, felix, aber ich kann Dir echt nicht folgen. Ich bedaure das, weil ich sonst immer fand, dass Du viel Kluges zu sagen hast. Aber hier verrennst Du Dich.

    Ich weiß auch nicht, was Dein Beharren auf zwei völlig -sorry- belanglose Fragen soll.

    Wenn sich mehr Leute trauen, Jesus zu verhöhnen als Mohamed, dann doch nicht deshalb, weil das Christentum die 'bessere' Religion ist als der Islam, sondern weil es derzeit eher unwahrscheinlich ist, von christlichen Fanatikern ins Visier genommen zu werden. Aber es ist doch genausowenig ausgeschlossen, wie bei islamistischen Fanatikern. Gewalttätige Spinner gibt es immer und überall. Da hat keine Weltanschauung ein Monopol drauf.

    Und was Deinen Redecker betrifft: Ja, tragisch. Aber das hat doch weniger mit dem Islam zu tun als mit dem Umgang mit 'gesellschaftlichen Phänomenen'.

    --

    @BobCramer: Weihnachten ist kein christlicher Feiertag? Wir feiern die Geburt von Gottes Sohn und das ist nicht 'relevant'? - Natürlich sind das 'gesetzliche Feiertage'. Aber sie sind deshalb Gesetz geworden, weil die bundesrepublikanische Gesetzgebung auf christlichen Wert-Fundamenten gebaut ist. Mittlerweile gibt es eben nicht mehr nur christliche Deutsche, sondern auch etliche andere. Es gibt also überhaupt keinen Grund, warum deren Feiertage nicht genauso zu gesetzlichen Feiertagen (für alle) werden können sollten. Halloween wurde ja auch erst in den letzten Jahren von Amerika übernommen (wenn auch nicht gesetzlich, sondern nur kulturell). Das ist doch alles nicht starr und auf ewig festgeschrieben, sondern ein kultureller Entwicklungsprozess, dem sich eine Gesetzgebung durchaus anpassen kann. Das Feiertage änderbar sind, zeigt sich zB in jüngerer Zeit daran, dass der 17. Juni gegen den 3. Oktober getauscht wurde.

    --

    Im Übrigen stell ich hier grade zusammen, was mir zu der Gesamt-Thematik richtig und wichtig erscheint.
    Geändert von ZAQ (14.01.2015 um 03:22 Uhr)
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  19. #94
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    Zitat Zitat von zaktuell Beitrag anzeigen
    Weihnachten ist kein christlicher Feiertag? Wir feiern die Geburt von Gottes Sohn und das ist nicht 'relevant'?
    Die wenigsten Einwohner dieses Landes feiern heutzutage an Weihnachten noch die Geburt von Gottes Sohn. Für die meisten ist es einfach eine Gelegenheit, mal frei zu haben. Das kann jeder aus gutem Grund halten, wie er will.

    Zitat Zitat von zaktuell Beitrag anzeigen
    Es gibt also überhaupt keinen Grund, warum deren Feiertage nicht genauso zu gesetzlichen Feiertagen (für alle) werden können sollten.
    Wenn neue gesetzliche Feiertage einfgeführt werden, die für jeden gelten, ist nichts dagegen einzuwenden. Schließlich wird dann niemand privilegiert oder diskriminiert. Ich selbst hätte nichts dagegen, drei, fünf oder zehn weitere freie Tage zu haben, meinetwegen basierend auf muslimischen, buddhistischen oder Scientology-Feiertagen. Nur her damit.

    Darum geht es hier nicht. Es geht darum, dass bestimmten gesellschaftlichen Gruppen Privilegien eingeräumt werden, die andere nicht haben.

  20. #95
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    Zitat von zaktuell:
    Wenn sich mehr Leute trauen, Jesus zu verhöhnen als Mohamed, dann doch nicht deshalb, weil das Christentum die 'bessere' Religion ist als der Islam, sondern weil es derzeit eher unwahrscheinlich ist, von christlichen Fanatikern ins Visier genommen zu werden. Aber es ist doch genausowenig ausgeschlossen, wie bei islamistischen Fanatikern. Gewalttätige Spinner gibt es immer und überall. Da hat keine Weltanschauung ein Monopol drauf.
    Ich dachte, meine Frage wäre selbsterklärend. Hier geht's es nicht um die "bessere" Religion, zumindest nicht im philosophischen Sinn. Erst einmal geht es um das Risiko.
    Wann wurde ein Zeichner umgebracht, weil er Jesus oder Moses oder Buddha oder was-weiß-ich wen verspottet hat?
    Wenn Du drüber nachgedacht hast, stell Dir die nächste Frage:
    Warum ist das Risiko, eine Mohammed-Karikatur zu veröffentlichen, ungleich höher?
    Weil wir nicht erst seit Salman Rushdie wissen, wie leicht Muslime zu "provozieren" sind. Aber der Fall Rushdie hat bewiesen, dass es nicht nur ein paar Spinner sind, von denen Todesgefahr ausgeht, sondern dass Mordphantasien durchaus weit, sehr weit in den Moslem-"Mainstream" hineinreichen.
    Für eine Jesus-Karikatur gibt es keinen Polizeischutz.

    Der Fall Redeker ist nicht nur tragisch und weit mehr als es der Begriff "gesellschaftliches Phänomen" ausdrückt. Er ist auch Teil eines Trends.
    Neuster Promi-Fall: Michel Houellebecq erhält Polizeischutz.

    Und was Charlie Hebdo betrifft:
    Es geht schon wieder los.

    Und nur, falls Du glaubst, Ägypten sei weit entfernt, tu Dir doch mal das an:

    "Auf der anderen Seite hört man von Schulen, in denen in der vergangenen Woche die Trauerminute nicht stattfinden konnte, weil viele Jugendliche sich weigerten: Die Mitarbeiter von „Charlie Hebdo“ seien zu Recht gestorben, weil sie den Propheten verhöhnt hätten. An 60 Schulen im ganzen Land soll es zu solchen Reaktionen gekommen sein. Die Bildungsministerin berät mit Lehrerverbänden und Gewerkschaften über Schritte gegen diese unfassbaren Reaktionen."

    Quelle

    Währenddessen reden wir über die Gefahren der Islamophobie .... und das Grundrecht, eine Burka zu tragen (Frau Hübsch bei Plasberg).

    Herr, lass es in diesem Lande endlich Hirn regnen!
    Geändert von felix da cat (14.01.2015 um 08:58 Uhr)

  21. #96
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
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    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    (...) Aber der Fall Rushdie hat bewiesen, dass es nicht nur ein paar Spinner sind, von denen Todesgefahr ausgeht, sondern dass Mordphantasien durchaus weit, sehr weit in den Moslem-"Mainstream" hineinreichen. (...)
    Ja. Normal. Mach mal ne Umfrage, wer für Wiedereinführung der Todesstrafe ist, damit wir zB Kinderschänder nicht auch noch durchfüttern müssen, dann wirst Du feststellen, dass Mordphantasien auch in den bundesdeutschen Mainstream sehr weit hineinreichen. Oder bedenke wieviele Leute Verständnis für Marianne Bachmeier hatten/haben. Wie einfach war es, dass aus braven, biederen, deutschen Hausfrauen sadistische KZ-Aufseherinnen wurden? Die 'zivilisierte' Moral-Instanz ist bei den allermeisten Menschen nur ein dünnes Mäntelchen über einer immer noch recht barbarischen Natur. Und es ist eine Frage der Umstände, wie leicht dieses Mäntelchen dann weg ist, wenn man den Leuten die entsprechende Macht gibt.

    Und ich denke auch, dass die Globalisierung dabei eine Rolle spielt: Leute aus 'barbarischen' Gegenden der Welt kommen im Zuge der weltweiten Vernetzungen viel leichter mal in die Gelegenheit, nicht nur 'zuhause' die eigenen Leute zu steinigen, sondern das, was sie von da gewohnt sind auch in 'zivilisiertere' Gegenden zu tragen. Die Frage, die sich für uns 'Zivilisierte' stellt, ist, wie wir damit umgehen, welche Antworten und Massnahmen wir für derartige Bedrohungen finden. Eine Religion, deren bei uns lebende Anhänger ganz überwiegend mehrheitlich gut integriert sind und unser demokratisches System gut finden (siehe aktuelle Studie der Bertelsmann-Stiftung), pauschal zu verdammen, scheint mir keine passende Antwort oder Lösung des Problems.

    Geändert von ZAQ (14.01.2015 um 11:53 Uhr)
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  22. #97
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
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    PS: @felix: Plasberg, Jauch und Konsorten zu gucken, halte ich übrigens auch für keine gute Idee. Es sei denn, man regt sich gerne auf...
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  23. #98
    Mitglied Avatar von ChrisK
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    Zitat Zitat von zaktuell Beitrag anzeigen
    Ja. Normal. Mach mal ne Umfrage, wer für Wiedereinführung der Todesstrafe ist, damit wir zB Kinderschänder nicht auch noch durchfüttern müssen, dann wirst Du feststellen, dass Mordphantasien auch in den bundesdeutschen Mainstream sehr weit hineinreichen.
    Eine Religion, deren bei uns lebende Anhänger ganz überwiegend mehrheitlich gut integriert sind und unser demokratisches System gut finden (siehe aktuelle Studie der Bertelsmann-Stiftung), pauschal zu verdammen, scheint mir keine passende Antwort oder Lösung des Problems.

    Deiner Argumentation folgend, stellst Du beide Handlungen, die schriftstellerische Arbeit von Rushdie und Kinderschändung, auf eine Stufe.
    Die Diskussion geht ja nicht um das ''Strafausmaß'', aber sehr wohl um die Tatsache, dass die Freiheit Kritik, auch an Religionen, zu üben
    ein Teil unseres demokratischen Systems ist.
    Auch wenn ich dir vollkommen recht gebe, was Pauschalverurteilungen angeht, wie gut gelungen ist die Integration, wenn (einige ?) Schüler
    diese Morde mit ihrer Religion rechtfertigen,

  24. #99
    Mitglied Avatar von Zauberland
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    Die ist durchaus gelungen. Denn es sind eben nur einige.
    Wenn einige Deutsche Kinderschänder sind, sind dann die Deutschen ein Volk von Kinderschändern?
    Du wirst in jedem Volk, jeder Religion, jeder Bevölkerungsgruppe immer einige Idioten finden. Von diesen jedoch auf die komplette Ursprungsgruppe zu schliessen, ist völlig sinnfrei.

  25. #100
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    http://www.spiegel.de/politik/auslan...a-1013008.html

    Tja. Ich hatte nach dem Attentat mal was gelesen von wegen "Koran im zeitlichen Kontext verstehen". Das war, glaube ich, von dem Münsteraner Lehrstuhlinhaber, der sich vermutlich auch nicht immer so sicher seines Lebens sein kann.

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