Professor Layton - bei diesem Namen schlackern in Japan so einige Gamer-Ohren, denn diese Serie erfreut sich in Japan an großer Beliebtheit. Beinahe zwei Jahre nach dem Release im Land der aufgehenden Sonne darf der Professor und Hobby-Knobler mit dem großen Hut nun also auch in Europa sein Unwesen treiben.

Gleich zu Beginn des Spiels erklingt die sehr eingängige Musik unterstrichen von einer lieblichen Animation - dem Layton-Mobil. Spielstand ausgewählt und Namen eingetragen... schon gehts los. Eine astrein animierte Filmsequenz mit wunderschönem Look und liebevollen Details, ganz im Stile eines Ghibli-Films, wird auf dem DS abgespielt. Klar, kleineres Rauschen ist zu sehen, aber minimalst und kaum zu erkennen. Hinzu kommt eine sehr gute Sprachausgabe um die ich in der PAL-Version schon etwas fürchte. Der nette Mix aus traditionellen Zeichnungen und 3D-Animation weiß zu gefallen und zieht sich wie ein rotes Band durch die gesamte Präsentation des Games, nicht nur in den vielen kleinen FIlmchen.

Recht schnell taucht auch schon das erste der mehr als 100 Puzzle auf und die Story wird kurz in kleinen Happen erklärt - Professor Layton soll ein Geheimnis um einen goldenen Apfel klären... nur weiß er noch nicht dass er dabei in einen Mordfall verwickelt wird. Zugegeben, die Story ist Geschmackssache, doch alle schrägen Figuren im Spiel können diese genialst vermitteln und man weiß nie genau was als nächstes passieren wird.

Hauptaugenmerk liegt allerdings ganz klar auf dem Knobeln als auf der Story, zumindest in den ersten Kapiteln kommt die Geschichte nur schwer voran. An jedem Eck, bei jedem zweiten Satz - ein Puzzle! Es tendiert manchmal leider zum Frustfaktor weil man die Rätsel der Stadt lösen will und augenscheinlich nicht voran kommt, doch die Puzzle sind so abwechslungsreich dass man zumindest manchmal darüber hinwegsehen kann.

Hier stelle ich mir allerdings eine Frage: Wie wurden diverse Knobeleinlagen in der PAL-Version eingebaut? In der US-Version kann man die Lösung zum Beispiel oft nur dann finden wenn man mehrere Bedeutungen eines Wortes kennt, wie zum Beispiel das Wort "Space" (Raum und Weltall). Andere Rätsel fordern den Spieler auf aus einem Haufen Streichhölzern ein Wort zu legen. Ein englisches Wort! Wurden also neue Puzzle eingebaut oder hat man es geschafft diese listigen Tricks und Wortpuzzle gekonnt zu übersetzen?

Überhaupt bedient sich das Spiel oft so einiger Gags bei denen man sich nach der Hilfestellung (jedes Puzzle hat drei Hilfestellungen welche allerdings "gekauft" werden müssen) oft durch die simple Lösung an den Kopf langt. Neben diesen Rätseln gibt es dann freilich auch noch Rechenaufgaben, Logikrätsel und Co. Es ist also für jeden etwas geboten, wobei ich der Meinung bin: Für Kinder sind manche Aufgaben doch etwas schwer.

Zum Wiederspielwert wurde die Möglichkeit eingebaut jede Woche ein neues Rätsel via Wifi zu laden. Ob dieses Feature auch in Europa angeboten wird weiß ich bislang noch nicht. Zu diesem Feature kann man auch noch die Hotelzimmer von Layton und Luke, seinem Mitstreiter, mit erspieltem Mobilat einrichten, bis das Zimmer vom jeweiligen Bewohner die höchste Wertung erreicht hat.

Wieso also nur 4 Sterne wenn ich das Spiel eigentlich so toll finde? Nun, wie schon erwähnt sind einige Aufgaben doch etwas schwer und die Musik - so nett sie auch ist - kann beim Knobeln manchmal etwas nervig sein. Immer die gleiche Melodie bei den Puzzles, immer das gleiche Gebimmel von Glockenspiel und Co... TON AUS, war hier oft meine Reaktion wenn meine Geduld gen Jordan ging.

Puzzlefreunde werden aber auf alle Fälle ihren Spaß an "Professor Layton" haben und auch Hobbydetektive könnten der Story etwas abgewinnen. Leider wird es wohl nochmal fast zwei Jahre dauern bis der zweite Teil nach Europa kommt und über das große Final, Teil 3, will ich hier noch gar nichts schreiben. Zugreifen und losknobeln kann ich nur sagen.