@Rion:
Ich sehe Michael Moore eigentlich mehr als Satiriker. Da finde ich ist diese deutliche und hauptsächlich witzige Sprache sehr geeignet. In den deutschen Fassungen, wirken die Wortspiele und Schimpftirade alle sehr gezwungen.
Moore ist zweifelsfrei ein Populist und beileibe ist nicht jedes Wort von ihm für bare Münze zu nehmen. Die Frage ist allerdings, ob die amerikanische Linke nicht einen Populisten nötig hat, um wieder auf die Beine zu kommen.
Ganz abgesehen davon, dass er verglichen mit den Leuten gegen die er antritt , ein Lamm ist, was Falschinformationen angeht. (Oder ein Intellektueller im Vergleich zu GWB.)
Ich finde, in einem Land, wo es üblich ist mit rechtsradikalen, nationalitsischen und fundamentalistischen Parolen zu werben, muss die Linke auch eine deutliche Sprache sprechen.
Heiligt der zweck die Mittel? ist hier die Frage.
Die Sachen für die er sich einsetzt, befürworte ich durchwegs: gutes Sozialsystem, Gleichberechtigung von Frauen und Homosexuellen, Umweltschutz, Trennung von Kirche und Staat, strengere Waffengesetze...
Im Prinzip sagt er sogar Sachen, die in den USA teilweise sehr unpopulär sind. Sagen wir so. Wäre die Linke in den USA an der Macht und würde die Welt mit Chaos überziehen und da wäre noch irgendein Populist der Werbebücher für sie schreibt, würde ich ihn vermutlich nicht mögen.
Aber so wie die Welt momentan ausschaut, muss sie jede Hilfe nehmen, die sie kriegen kann.
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