Rezension von: Marcus Koppers

Wasteland spielt in einer postapokalyptischen Welt, in der sich Amerika in eine Wüstenlandschaft verwandelt hat. Der Leser begleitet den Ruinenflitzer Michael durch diese Welt, der auf seinen Reisen die Ursache der Katastrophe sucht und dabei neue Gefährten, aber auch Widersacher trifft. In den USA wurde die 25.te Ausgabe mit einer Jubiläumsausgabe gefeiert, die das Rätsel der Rivalität zwischen dem Sultan Ameer und Michael erklärt.
Modern Tales hat dieses Heft für den Gratis Comic Tag ausgewählt und beweist damit ein goldenes Händchen. Die Ausgabe trifft dabei ziemlich genau den Ton der Serie, ohne den Leser mit viel Vorwissen zu überfordern. So bekommen auch neue Leser schnell Zugang zu Wasteland und Fans der Serie bekommen ein exklusives Bonbon.
Die Vorgeschichte beginnt ohne Umschweife. Das Vorwort zum Heft erklärt aber zumindest, wer die handelnden Personen sind und erleichtert den Einstieg. Was folgt ist eine unterhaltsame Geschichte in einer faszinierenden Welt. Viele Details und Anspielungen machen deutlich, wie komplex das Wasteland Universum ist und das Ende erhöht die Spannung. Zwar ist die Handlung abgeschlossen, man möchte aber dennoch erfahren, wie die Figuren mit den Konsequenzen aus diesem Heft umgehen.
Christopher Mitten hat einen sehr individuellen Stil, der hervorragend zum Szenario passt. Seine unscharfen Zeichnungen wirken so, als würde man das Geschehen durch einen Sandsturm betrachten. Im Gegensatz zu den bereits veröffentlichten Wasteland Bänden ist diese Ausgabe koloriert. Der Künstler benutzt vorwiegend helle Sandtöne, die den Eindruck der Wüste noch verstärken. So entsteht eine Visualisierung, die den Leser einfängt und den Sand und die Hitze regelrecht spüren lässt. Zusätzlich sind seine Bilder überraschend offenherzig und zeigen die Wüstenschönheiten schon mal unbekleidet. Diesen Darstellungen sind durchaus erotisch, driften jedoch nie ins pornographis [ Weiter geht es in der Rezension selbst... ]

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