Rezension von: Anne-Sophie de Millas

Man merkt dem Manga an allen Ecken und Enden seine Zielgruppe an: junge, pubertierende Mädchen, die von der ersten großen Liebe träumen und die Vorstellung von einer Affäre mit einem älteren Mann aufregend finden. Wenn der dann noch so gut aussieht und so geheimnisvoll tut wie dieser Junya, welches Mädchen schmilzt da nicht dahin?
Wahrscheinlich alle, die auch nur einen einzigen Vampirroman in letzter Zeit gelesen haben und auch ansonsten dem selbstständigen Denken nicht abgeneigt sind. Die Story entwickelt sich so vorhersehbar und zäh, dass es fast schon weh tut. Dass Junya in seinen Romanen quasi seine Lebensgeschichte erzählt und Hinata natürlich irgendwann den Bund mit ihm eingehen wird, dürfte eigentlich jedem schon nach dem ersten Kapitel klar sein. Da hilft es auch nicht viel, dass irgendwo im Hintergrund noch ein böser Gegenspieler herumhopst- so etwas wie Spannung will sich einfach nicht einstellen.
Darüber hinaus wurde der weibliche Hauptcharakter mit recht wenig Persönlichkeit ausgestattet, wohl um als bessere Projektionsfläche für die eigenen Sehnsüchte der Leserinnen herzuhalten. Warum sich der Schriftsteller, der schon ein paar hundert Jahre auf dem Buckel hat, plötzlich in so ein kindliches Schulmädchen verliebt, das ihm ständig etwas an den Kopf wirft (im doppelten Sinne), bleibt weitgehend schleierhaft. Immerhin muss man der Zeichnerin zu gute halten, dass das alles äußerst hübsch anzusehen ist. Junya ist wirklich ein schöner Mann, Hinata ist großäugig und süß- der Stil ist vielleicht nicht sonderlich originell, aber sehr fein und detailliert.
Auf den Bonusseiten lässt die Mangaka durchblicken, dass sie die Urversion der Story ursprünglich als Kurzgeschichte veröffentlicht hatte - wegen des Erfolgs wurde dann eine eigene Serie daraus. Doch die kam wiederum bei ihrer Veröffentlichung in einem Magazin wohl nicht ganz so gut bei den Lesern an. Dadurch ist das Ganze nach zwei Bänden und ei [ Weiter geht es in der Rezension selbst... ]

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