Zitat von
Horatio
GESUCHT:
Ein neuer FF-Verleger
1. Mit diesen Eigenschaften:
a. voller Innovationsfreude und vor Ideen übersprudelnd
b. voller Investitionsfreude und mit dem dafür nötigen Geld ausgestattet (siehe unten)
c. voller Risikofreude und mit dem Mut zum Scheitern gewappnet
d. mit einer masochistischen Ader, sofern er nicht für Innovationen und Experimente mit den FF-Charakteren "carte blanche" bekommt, weil der Lizenzgeber ihm dann fortwährend in den innovativ-experimentellen Umgang mit den Figuren reinreden dürfte und ihm die eine oder andere Erfolg versprechende Innovation u. U. untersagt
e. Erfahrung in der Comic-Branche
f. Kenntnisse der dt. und internationalen Comic-Szene (es sei denn, die lässt er durch sein Team beisteuern)
2. Bereitschaft zu Ausgaben für:
a. Lizenzgebühr für die Magazinrechte
b. Lizenzgebühr für anzukaufende Lizenzserien und Übersetzung (falls Fremdsprachlich)
c. umfangreiche Comic-Eigenproduktion, wobei Kauka-Material uneingeschränkt in den Besitz von Promedia Inc. übergeht und komplett auszuhändigen ist.
Ein kluger Verleger würde hier versuchen, dafür eine Entschädigung/Produktionskostenbeteiligung durch Promedia Inc. auszuhandeln. Fraglich allerdings, ob Promedia Inc. (eine reine Verwertungsgesellschaft, produziert nicht) unter solchen Bedingungen die Lizenz überhaupt erteilen würde.
d. ein für die Erstellung eines Comic-Magazins qualifiziertes (d.h. idealerweise Comic-erfahrenes) Redaktions- und Grafikteam
e. Druck und Vertrieb
f. Beschaffung und Konfektionierung von qualitativ mindestens mittelwertigen Extras. Solange keine branchenweite verbindliche Übereinkunft erzielt werden kann (und so sieht es noch immer aus), aus sämtlichen Kinderheften regelmäßige Beigaben zu verbannen, sind sie bedauerlicherweise unverzichtbar.
g. umfangreiche Werbemaßnahmen (Springer hat meines Wissens anno 1972 für den Start von ZACK 2 Mio. D-Mark hingeblättert.)
Er muss bereit sein zur dauerhaften Ausgabe einer stattlichen Summe. Vor allem Punkt 2c könnte gehörig zu Buche schlagen, während die meisten Konkurrenzprodukte mit bereits anderweitig produziertem, neuem (d.h. hierzulande noch unveröffentlichtem) Material versorgt werden bzw. eines geringen Anteils an neuer Eigenproduktion bedürfen, weil es sich nicht um reine Comic-Magazine handelt.
Er muss daher bereit sein, für viel Geld Material zu produzieren, dass er anschließend dem Lizenzgeber schenken muss.
Er muss vor allem sicher sein, ...
... dass er angesichts der heutigen Marktbedingungen bestimmt kein anderes Lizenzprodukt vorziehen würde, dass in anderen Märkten (TV, Computerspiele, Spielzeug u. ä.) eine dauerhafte/langlebige und weitreichende Präsenz bereits hat und weiterhin verspricht – sondern bereit sein, gegebenenfalls völlig allein (!) für die langlebige Präsenz zu sorgen.
Wer zu allen Punkten ja sagen kann, dürfte der ideale Kandidat für ein neues FF-Magazin sein.
Lesezeichen