Zensur... BPjM... (OT aus dem Winnebuh-Thema)
Die Bundesprüfstelle übt keine Zensur aus, sondern beurteilt ob von Jugendämtern beanstandete Medien für Jugendliche geeignet sind. Nun gibt es sicherlich darunter Medien die auch bürgerliche Eltern ihren Kindern nicht in die Hand geben wollen, seien es Gewaltspiele, SadoMasofilme härterer Gangart, rechtextremistische Musik (wobei hier noch ganz andere Gesetze mit ins Spiel kommen), gewaltverherrlichende Medien, Dolcett, Black Metall, Drogenverherrlichtende Texte, etc. Das es hierbei sicherlich auch zu umstrittenen Entscheidungen kommen kann bezweifelt sicherlich niemand. Aber jeder der davon betroffen ist hat die Möglichkeit hiergegen rechtliche Schritte einzulegen. Sicherlich hat sich das Selbstverständnis der Bundesprüfstelle seit den 50er Jahren ständig verändert - letztendlich hat sich ja auch die bundesrepublikanische Gesellschaft ständig verändert.
Der Vorwurf gegen May betraf in erster Linie nicht den Inhalt seiner Geschichten sondern die Tatsache das er die Öffentlichkeit über einen längeren Zeitraum zum Narren gehalten hatte. Selbst sein Verleger Fehsenfeld war vom Wahrheitsgehalt der Geschichten Karl Mays überzeugt. In diesem Unmut den mir um 1899/1900 erkennen können liegt sehr viel enttäuschte Liebe (z.B. bei Cardaus der May über lange Jahre hinweg gewogen war) ehemaliger Mayleser. Das hat schon eine andere Qualität als die Comichatze in den 50er Jahren. Vieles an den Gegnern Mays ist rätselhaft, so verfasste der Anwalt der Gegenpartei nach Mays Tod ein herzliches Gedicht auf den Autor, selbst Mays härtester Gegner Lebius erlaubte seiner Tochte die Lektüre von Mays Werken (nachzulesen in den Schriften der KMG). Ich glaube schon das seine Gegner eine Ahnung darüber besassen wer Karl Mays Geschichten las.