Ist der Comic per se die geeignetste Ausdrucksform in der erzählenden Kunst?
...wenn man denn auch zeichnen kann...
Das schien jedenfalls selbst schon Johann Wolfgang Goethe zu ahnen, als er der Arbeiten seines Zeitgenossen Rodolphe Töpffer gewahr wurde, der heute als Urvater des Comics bezeichnet wird:
"Wenn er künftig einen weniger frivolen Gegenstand wählte und sich noch ein bisschen mehr zusammennähme, so würde er Dinge machen, die über alle Begriffe wären"
Der Comic als die ultimative Ausdrucksform in der erzählenden Kunst? In der hiesigen Fachliteratur finde ich dazu so schnell nichts... vielleicht klingt die These aufgrund des inzwischen verwendeten degradierenden deutschsprachigen Terminus "Comic" auch hierzulande etwas zu gewagt. Doch wie es sich anhört hätte selbst Goethe, wenn sein Zeichentalent denn seinen übrigen Talenten gleichgekommen wäre, sich vom Erzählungen- und Stückeschreiben aufs Comiczeichnen verlegt...
Ich jedenfalls empfinde heute einige Sternstunden des Comics vom Erzählerischen her jedem Roman, Erzählung, Film, Serie, Theaterstück oder Hörspiel, die ich kenne, überlegen. Und das scheint mir eben an den Möglichkeiten der Kunstform Comic zu liegen, so sie denn entsprechend ausgeschöpft werden.
Die steile These möchte ich, bevor ich weitere Argumente bringe, gern hier zur Diskussion stellen. Es ist ja mal wieder auch mehr so ein Gefühl, als dass ich das wirklich wissenschaftlich untermauern könnte. Aber es schwirrt doch noch so einiges dazu in meinem Kopf herum...