Felina Noctis
Seufzend legte Penny den Hörer auf und ging ins Arbeitszimmer um ihr Handy zu holen. Bereits auf dem Weg in die Küche wählte sie die Nummer ihrer Mutter.
"Ja... Schwester Maria Gertrud.... Ja, ich warte..... Mama? Mama, kannst du herkommen? Bitte..." Verzweiflung lag in ihrer Stimme. Langsam zerknüllte sie den Zettel in ihrer Hand. Nein, sie hatte sich das alles nicht eingebildet... Sie sollte wohl eher zur nächsten Polizeidienststelle um Anzeige zu erstatten. Doch wenn sie denen von der verschwundenen Treppe erzählte, würde man sie sicherlich erst recht einweisen. Nur mit halbem Ohr lauschte sie der Stimme am anderen Ende... "Ok.... ja...."
Foxx:
Die Stimme ihrer Mutter klang irritiert und besorgt zugleich, als sie die unterdrückte Panik im Tonfall ihrer Tochter realisierte. "Was? Jetzt .... oh Gott, ist etwas geschehen? Ist etwas mit Christopher?" Wie immer sprach sie seinen Namen auf deutsch aus. "Oder mit den Kindern?"
Felina Noctis:
"Nein, die Kinder sind ok! Chris auch... hoffe ich. Hier waren gerade zwei Polizisten, die meinten sie hätten wichtige Nachrichten von ihm..." Penny stockte und man konnte deutlich ein Schlucken hören, bevor sie fortfuhr. "Als ich nicht sofort mitgehen wollte haben sie versucht mich zu zwingen. Wäre nicht ein mutiger Nachbar dazwischen gegangen - die hätten mich verschleppt!" Bei diesen Worten und dieser Erkenntnis spürte Penny erneut wie die Beine ihr den Dienst versagten und sie ließ sich mit dem Rücken am Kühlschrank zu Boden gleiten.
Foxx:
Es war einen Moment still in der Leitung, als ihre Mutter versuchte zu verarbeiten, was sie da hörte. "Aber es geht dir gut?", war schließlich das erste, was sie erwiderte. "Bist du sicher, dass kein Missverständnis vorliegt? Ich meine ... wenn die Polizei da war, die können dir doch nichts Böses gewollt haben?"
Felina Noctis:
"Ich bin ok... Allerdings war das Ganze so unwirklich... Tom - der Nachbar der mich gerettet hat - hat behauptet die beiden Beamten hätten einen schwarzen Anzug getragen, keine Uniformen. Außerdem... es hört sich komisch an... die Treppe war auf einmal weg." Pennys Stimme zitterte leicht. "Sie wollten mich von meinen Kindern wegholen, unter irgendeinem Vorwand. Einen Ausweis haben sie nicht gezeigt, noch waren sie mit einem späteren Treffen einverstanden. Ich glaube.... das waren Verbrecher, die sich nur in Uniformen verkleidet hatten!"
Foxx:
"Ich komme vorbei. Bleib in der Wohnung, bis ich da bin und mach sonst keinem auf, OK?" Der Tonfall ihrer Mutter klang besorgt aber auch entschlossen. Einordnen, ob die Sorge ihrem Geisteszustand oder aber ihrer Sicherheit vor verkleideten Verbrechern galt, konnte Penny allerdings nicht.
Felina Noctis:
"Ja, bis gleich!" Penny klappte ihr Handy zu und kauerte sich zusammen, die Beine hatte sie an den Körper gezogen und mit beiden Armen geschlungen, den Kopf auf die Knie gelegt, der Rücken ruhte an der Kühlschranktür. So verharrte sie, bis sie das Geräusch eines Schlüssels in der Wohnungstür hörte. Einen Moment zuckte sie zusammen, bevor ihr einfiel, dass es wahrscheinlich ihre Mutter mit dem Ersatzschlüssel war.