Permanent? Oder vielleicht doch nur während der Schwangerschaft/Stillzeit?
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Zu den Haaren auf den Handinnenseiten bei Wichsern gibt es eine Raben-Glosse in Nur wieder das Ende der Welt.
Die etymologische Herleitung dieser Theorie war ein wenig verzwickt und darum interessant [es gibt, wenn ich mich gerade richtig erinnere, eine Bedeutungsverschiebung bei der Übertragung des Ausdrucks, der den angeblichen Sachverhalt bezeichnet, aus dem Französichen ins Englische].
Ursprünglich sollten die Haare ein Zeichen von Müßiggang und also Ausdruck einer Todsünde sein ...
Wer mehr wissen will, muss [wie @joe ker ] ab und zu einen Dantes-Comic lesen ...
:D
Mit 1000 Grüßen,
JRN
Die Sache hat mich als Teenager mehr als fasziniert, deshalb bin ich mir sicher gewesen. Seitdem habe ich vielfältige Studien darüber durchgeführt. :D
@adamajo konnte inzwischen auch das Alter dieser wissenschaftlichen Theorie bestätigen.
Mit der chinesischen Mauer ist noch viel, viel älter und ist sehr alte politische Propaganda aus China. Mir ist das in Trivial Pursuit untergekommen und ich hab mich fürchterlich über diesen Nonsens aufgeregt. Aber nutzte nix. Stand so als Antwort drauf. :(
Blinde und dumme Grüße
Martin
Tja. Ich bin überrascht. Was lerne ich jetzt?
Noch ein paar sehr alte Fake-News:
Bereits die alten Ägypter haben für die Ewigkeit ihre großen kriegerischen Erfolge in Hieroglyphen auf den Bauwerken in Stein gemeißelt hinterlassen. Heute ist sich die Wissenschaft sicher, dass da auch einiges geschönt worden ist.
Aber die alten Römer haben das dann ja auch gemacht.
Ich wollte nur sagen, dass es keine Neuerfindung der digitalen Medien ist, sondern durch das Internet nur vervielfacht wird. Auch hier gilt wie bei SC oder HC: Nicht die Verbreitungsform ist entscheidend, sondern der Inhalt. :D
Ich werde jetzt mit meiner großen Segelyacht in den Sonnenaufgang reiten.
Ciaoibus
Martin
Heutiger Kalenderspruch: Manchmal ist unnützes Schulwissen doch nützlich. Was anderes braucht ihr euch nicht aus der Schulzeit zu merken.
Nur kurz:Tragischerweise gibt es eine Wechselwirkung: Falschinformationen werden von Printmedien ins Internet übernommen und verbreitet. Und heutige Print-Medien-Macher beziehen ihre Informationen aus dem Internet - und haben oft nicht die nötige 'Medienkompetenz', falsche von zutreffenden Fakten zu trennen.
Beispiel aus meinem Bereich: Googelt man "ZACK" plus "Auflagenhöhe" findet man zig Artikel in denen etwas von "über 400.000 gingen über die Ladentische" steht. Was schlicht Unfug ist (nichtsdestotrotz schreibt da wohl einer vom anderen ab): De facto hatte ZACK eine Startauflage von 450.000. Druckauflage! "Über den Ladentisch" gingen in guten Zeiten nicht mal die Hälfte davon, in 'normalen Zeiten' deutlich(!) weniger. Schon den Unterschied von Druck- zu verkaufter Auflage überhaupt nur auf dem Schirm zu haben, scheint 'Schreiberlinge' heutzuztage zu überfordern. Dabei wäre hier ein 'Reality-Check' relativ einfach, da die IVW-Zahlen zur Auflagenhöhe inzwischen öffentlich, kostenfrei, online zugänglich sind (Spitzenwert waren ca. 170.000 verbreitete Auflage - weit weg von 'über 400.000', btw). Muss man halt suchen und finden. Medienkompetenz, eben.
1000 sind's! Nur ich hab mehr. Bei 5000 hab ich aufgehört zu zählen. :D:D:D:p
Nein, das tut es nicht. Diese Schwellungen entstehen, weil die Milchdrüsen Milch produzieren, wie bei anderen Säugetieren auch, am prominentesten wohl bei unseren hochgezüchteten Milchkühen. Die weibliche Brust dagegen besteht zum größten Teil aus Fettgewebe (in Einzelfällen angereichert mit Silikon).
Wem die Theorie nicht gefällt, hier noch eine andere: Die Brüste sind entstanden, weil sich beim Menschen die Kiefer verkleinert haben. Ohne diese Rundung entsteht dadurch für den Säugling Erstickungsgefahr, weil die Nase flach aufliegt.
Ich bin da einigermaßen bei Dir und halte das auch für Unsinn. Im Wesentlichen aus zwei Gründen:
1.) Wenn große Brüßte als 'Lockmittel' dienen sollen, würde es Sinn machen, dass Frauen sie VOR der Schwangerschaft groß ausbilden. De facto werden sie aber während der Schwangerschaft größer und damit NACHDEM Männer 'angelockt' wurden. Überhaupt: Seit wann muss frau Männer zum GV 'anlocken'? Es reicht doch meist, nicht deutlich genug 'nein' zu sagen… ;)
2.) Ähnlichkeit zwischen Brüsten und Hintern entstehen erst durch hoch- und festschnüren der Brüste (zB beim Dirndl), Stichwort 'Maurerdekolltee'. Diese Art der 'Präsentation' der Brüste ist aber relativ neuzeitlich und gabs bestimmt noch nicht kurz nach Entwicklung des aufrechten Ganges.
Kurz: Mag ne fundierte Theorie sein. Aber bekanntermaßen halten sich Theorien immer nur solange, bis es ne bessere Theorie gibt. Diese hier scheint mir aus den genannten Gründen nicht haltbar.
Und eigentlich liege ich mit solchen 'gesunden Menschenverstandstheorien' zuweilen ganz gut. Beispiel: Zuerst hatte ich mal gehört, der Neandertaler wäre ausgestorben. Hab ich erstmal so zur Kenntnis genommen. DANN hab ich gehört, dass es ein Zeitfenster gab, in der der Neandertaler und der 'moderne Mensch' gleichzeitig gelebt haben. In dem Moment war mir klar: Wenn die gleichzeitig gelebt haben, dann haben sie auch untereinander 'geschnaxelt', denn der Geschlechtstrieb ist einer der stärksten und er kennt keine Moral. (Gut, inzwischen schon, aber die Moral ist nur ein sehr fragiler Deckel in Teilen der heutigen Zivilisationen, der auch heute noch immer leicht zu öffnen ist. In Urzeiten gab es eine solche Moral aber wohl nicht.) Nachdem mir also klar war, dass 'da was ging' zwischen uns und den Neandertalern trat in der Fußball Bundesliga ein Spieler auf den Plan: Lúcio. Als ich den sah, hab ich gedacht: Ach guck, und bei dem sieht mans noch, dass der moderne Mensch sich mit dem Neandertaler gepaart hat. Das war Anfang der 2000er. Erst deutlich später hab ich in ner Evolutions-Doku gelernt, dass 'neusten' Erkenntnissen zufolge, in jedem heutigen Menschen im Schnitt noch 3% des Neandertal-Genoms erhalten sind und eben NICHT, wie bis dahin angenommen, Neandertaler und moderner Mensch sich nie begegnet wären, geschweige denn miteinander rumgemacht hätten. Wurde da als mittelprächtige Sensation verkauft, war für mich Bestätigung meiner logischen (und auf Beobachtung der Bundesliga beruhenden) Überlegungen und so war ich nicht wirklich überrascht ob dieser vermeintlichen 'Sensation'. Für mich hat da also einfaches Nachdenken gereicht, hätt' ich keine Gen-Analyse für gebraucht.
Wer's nicht glaubt: https://www.ardalpha.de/wissen/gesch...ensch-104.html und https://www.deutschlandfunk.de/neand...ichte-100.html - Man beachte, von wann die Artikel stammen und von wann welche Erkenntnisse, bzw. Gen-Entschlüsselungen. Da war ich mit meiner 'Lúcio-Theorie' ganz weit vorn, bzw. sehr früh dran. Zumal dessen Optik ja nur bestätigte, was ich VORHER schon gedacht hab...
Kannte ich etwas anders: Zecken können nicht laufen/krabbeln/klettern, lassen sich auf 'warme' ( = Blutkreislauf habende ) Wesen fallen, saugen sich da voll Blut, lassen sich fallen, wenn sie vollgesaugt sind und verdauen dann das gesaugte Blut. Ende der Geschichte. Schon als Kind hab ich mich gefragt: Okay, soweit, aber wie kommen sie dann für die nächste Mahlzeit wieder wohin, von wo aus sie sich fallen lassen können, wenn sie nicht laufen/krabbeln/klettern können? :weissnix:
Die Theorie überzeugt mich auch nicht. Wenn ich verschnupft bin, krieg ich beim Trinken auch zuweilen schwer Luft. Ich mach dann einfach ne Trinkpause zum Luftholen. Ich denke, dass das Säuglinge auch instinktiv hinkriegen würden, bevor sie ersticken.
Aber mal ehrlich, Leute: Ist es wirklich so wichtig, WARUM Frauen so schöne Brüste haben? - Reicht es nicht, DASS sie sie haben? :D
Und wenn ich bedenke, wie reichaltig die Variationen in Größe und Form sind und wie unterschiedlich auch die diesbezüglichen Vorlieben der Männer, dann habe ich starke Zweifel an jedweder Theorie, deren Grundannahme ist, dass es bei einer dieser Variationen einen evolutionären Grund geben soll. Dafür ist das Erscheinungsbild einfach zu vielfältig.
Ich habe mal auf einem Kachelboden gesehen, wie eine voll Blut gesaugte Zecke sich von einem Hund fallen ließ und sich sehr behäbig über die Kacheln fortbewegte. SEHR langsam, lässt sich kaum als Fortbewegung bezeichnen, habe ich aber so beobachtet. Ich hab da nicht mal irgendwas parat was mir helfen kann daraus Schlüsse zu zoehen und es hat mich auch nicht genug interessiert, dass ich da nachgeforscht habe, aber gesehen habe ich das.
Da gibt's auch Riesenholzböcke, die ihren Opfern regelrecht auflauern und sie verfolgen. Unzählige. Es gibt kein Entkommen. Sie sind überall hinter dir her, saugen dich aus. Oh, Mann.
Oh Gott! Ich bin schockiert!
Zecken können krabbeln. Das sind Spinnentiere mit Beinen. Sie lassen sich aber nicht von ganz weit oben auf einen Wirt herabfallen, sondern "krallen" sich quasi im Vorbeigehen an einen Wirt fest. Besonders betroffen war damals unser Hund, der mit seiner Schnauze immer im Gras und Gebüsch rumstrich. Da war er dankbares Opfer der Zecken.
Beim Menschen suchen die sich einen schönen warmen Platz und saugen sich dann voll, bevor sie dann wieder abfallen.
Saugende Grüße
Martin
Auf die Schnelle hier nur eine kleine Fundstelle:
„Die chinesische Mauer ist das einzige vom Menschen geschaffene Bauwerk, das man mit bloßem Auge vom Weltall aus sehen kann!“. Diese oder ähnliche Aussagen hat sicher jeder von uns schon irgendwann einmal gehört, teils heißt es dabei sogar „vom Mond aus“. Doch ist da etwas dran? Und gibt es vielleicht wirklich ein Bauwerk, das man vom Weltall aus sehen kann?
Quelle: chinesische-mauer
Weitsichtige Grüße
Martin
Es ist also offensichtlich so, dass schon ohne das Internet sehr viele Informationen fließen, deren Wahrheitsgehalt mindestens fragwürdig ist. An Printmedien gibt es da ja auch seit Ewigkeiten Bücher, die diese Informationen sammeln. Es gibt auch Bücher, die sich mit politischen Aussagen inhaltlich beschäftigen und sich mit diesen Inhalten auiseinandersetzen und natürlich - und hier, Martin, hattest du sicher ursprünglich Recht - ist da eine Vielfalt an sich auseinander setzendem Material ein Vorteil gegenüber Zeiten, wo sich solche 'Wahrheitssucher' immer nur mit den Lügen der üblichen Verdächtigen beschäftigen.
Aber wie man hier in den letzten Tagen sehen kann, macht es das nicht einfacher. Ich halte mich an dem fest, was mir als gesunder Menschenverstand erscheint, aber jeder der das auch tut, droht zur Minderheit zu werden. Die 'Information' könnte das Denken ersetzen, so wie das abfragbare Wissen via Jauch als Intelligenz betrachtet wird. Je abstruser eine Theorie, desto interesssanter ist es, sie zu erläutern und umso schneller wird sie zu Allgemeinwissen? Und es entsteht ein neuer Common Sense. Ich habe Filme gesehen, die weder Inhalte noch Aussagen ausdrücken, die aber von den Betrachtern als solche verstanden werden, weil sie beim Gucken mitdenken. Sie ergänzen die Lücken auf eine Weise, dass der Inhalt des Films das gar nicht hergibt.
Im Deutschunterricht war das ebenfalls eine didaktische Methode, aber damals eher auf folgende Weise: "Was muss der Autor gedacht haben, welches Weltbild ergibt sich, wenn man diese Aussage auf Seite xx, Zeile YY für richtig halten kann? Das ist eine Methode, die sich tatsächlich 'Lücken füllen' nennt oder 'Prämissen finden' und sie ist grundsätzlich kritisch aber wertschätzend.
Die Filme von Alex Garland hingegen sind mit Vorsicht zu genießen. Die Miniserie 'Devs' hat keine Auflösung, suggeriert aber eine auf visuelle Weise. Der Mann ersetzt praktisch in jedem Film Aussagen durch Bilder. Auch in seinem Remake von Tarkovskijs 'Stalker' namens 'Annihilation'. Daraus ergibt sich eine ganze Reihe von filmischen Werken für die Leute, die bei "Sieben" sich erinnern, den Kopf von Brad Pitts Frau in dem Karton gesehen zu haben.
Zum Thema "Wo kommt all das falsche Wissen her" gibt es auf Youtube die Vorlesungsreihe "Bullshit Resistenz" (auch nicht ohne Fehler ;) ). In der Summe wird erklärt, warum gesunder Menschenverstand ein Mythos ist. Sehr zu empfehlen.
Zu Beginn dieses Threads hatte ich das Vorurteil, hier würde das Internet verteufelt und das gute alte Gedruckte als das Einzig wahre dargestellt. Das hat sich ja mit der Quelle IVW in puncto Zack verkaufte Auflage relativiert (oder hat jemand die betreffenden Zahlen aus der prä-Internet-Zeit in gedruckter Form? [und bei den Zahlen im Internet muss man fragen, sind die Zahlen schon ein Mal geändert worden und wenn ja, warum - es kann ja eine berechtigte Korrektur zu Grunde liegen]). Und gab es nicht auch ein sehr stark diskutiertes gedrucktes Comic-Lexikon? Mir scheint eine vernünftige Quellenbeurteilung wichtiger zu sein, als das Medium. Die eigene Erfahrung ist der oben genannten Vorlesungsreihe nach als nicht belastbar zu bewerten.
Das finde ich genau richtig. Genau hier werden IM Internet aber bisher unzureichend Methoden für entwickelt oder aus der akademischen Forschung übertragen. Es gibt bei der Übertragung der Quellforscher und -analysten auf neue Medien noch ein paar Probleme. Ob ich eigentlich und ursprünglich zu Beginn dieses Threads das Internet verteufeln wollte... hm... tja... nicht ausdrücklich, aber ich bin grundsätzlich da aufgeschlossen. :D Wobei ich mich darauf verlasse, da stets ein umsichtiger Typ zu sein. Definitiv finde ich, dass man das Internet weder blauäugig noch inquisitorisch beurteilen sollte, dass es beim Archivwesen definitiv Vorteile hat (siehe die von ZAQ aufgewiesene Quelle bezüglich Zack, WENN solche Daten denn stimmen, denn SEHR viele Daten sind im Netz hinterlegt aber nicht mehr verifizierbar). Das Internet ermöglicht, mal eben schnell Texte einer Öffentlichkeit zu präsentieren, die aber auch ähnlich schnell mal eben runtergeschrieben werden (Blogs). Gleichzeitig, wie man in den letzten Jahren sehen konnte, gibt es hochbrisante Möglichkeiten Meinungen und Realität zu manipulieren, bzw. mal eben in Frage zu stellen.
Und da wieder meine zugegebenermaßen sehr arrogante Einschätzung: da die Anzahl der richtig dummen Menschen im Internet richtig hoch ist, passiert es plötzlich, dass der unsäglichste Humbug plötzlich eine Mehrheitsmeinung wird. Und da hat natürlich gesunder Menschenverstand verloren. Jetzt komme ich natürlich wieder da an, wo ich bereit bin, das Internet zu verteufeln. Obwohl ich doch auch sagen muss, dass Online sein ein nicht unwesentlicher Teil auch meiner Lebensqualität geworden ist. Aber eben - full circle - zum Austausch von Meinungen(!!!) und um mit meiner Meinung nicht allein zu sein. Zur Faktenrecherche nutze ich das Internet nicht. Auch hier siehe oben. Wer zu medizinischen Themen gugelt, weiß, warum man es im Grunde am Besten gleich ganz lässt, auch wenn eine Fehlerquelle in der Regel 20 Cm. hinter dem Bildschirm sitzt. Ist aber auch nur eine von vielen.
Und nochmal 2 schöne Beispiele:
Eltern kriegen es nicht mehr hin, ihre Kinder rechtzeitig an Schulen anzumelden, weil sie es einfach nicht drauf haben, ihre Gugelsuchen mit dem Hinweis auf Bundesländer zu versehen! Eh sie sich versehen, haben sie ein Bussgeld wegen Verstoß gegen Schulpflicht am Hals, weil ihr Kind gemäß Gugel erst 1 Jahr später schulpflichtig geworden wäre. Die Stichtage sind regional verschieden. Die könnten auch einfach ihre Post öffnen. Tun sie aber nicht. Aber über die Einschulung im NÄCHSTEN Jahr, DA sind die ganz sicher!
Eine Kollegin hat mich in den vergangenen Jahren SO viel Zeit gekostet, weil sie alle 2 Monate eine Quelle findet, gemäß der wir eine Gehaltserhöhung erhalten. Und auch noch andere Sachen. Die hat einen sehr niedrigen Schulabschluss, ist den Informationen im Internet einfach nicht gewachsen.
Für solche Fälle könnte ich, wenn mein Verein das Geld hätte, mindestens eine halbe Stelle einrichten, so viel Zeit verbringe ich damit, den Internetkonsum von Leuten zu verifizieren oder nicht, mit denen ich dienstlich zu tun habe.
Ein letztes EDIT: Und natürlich ist gerade diese große, nahezu unüberschaubare Menge an Leuten, die mit dieser Informationsflut nicht umgehen können, denen es einfach nicht möglich ist, etwas für sie Brauchbares als Hilfe für ihr alltägliches Leben da rauszuholen, eine riesige Motivation für Verbrecher und anderen Pöbel, daraus für sich Gewinn zu ziehen. Ein weiterer Vergleich: ich glaube, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis alleinstehende Senioren wissen, dass es nicht ihre Kinder oder Enkel sind, die sie gerade am Telefon versuchen um ihre Ersparnisse unterm Kopfkissen zu erleichtern. Das sind Erfahrungswerte. Das Internet aber ist SO schnelllebig, die Menschen dort auf so viele verschiedene Weisen verschlagen, gemein oder einfach dumm, dass es nicht nur Senioren auf Dauer nicht gelingen wird, den vielen Fallen, die sich dort aufbauen, aus dem Weg zu gehen.
Das fängt doch schon im E-Mail-Wesen an. Mein letzter Schufa-Eintrag kam 2012 zustande, weil mein Mailprovider GMX mir einen Button hinsetzte, wo drauf stand "Informiere dich hier über unsere Premium-Accounts." Ich wollte mich informieren und habe den Button gedrückt. Da hatte ich plötzlich einen Premium-Account. Und da ich vorher mal Anlass hatte, mich beim GMX mit echtem Namen anzumelden, kamen auch die Mahnungen bei der richtigen Adresse an. Das passiert mir natürlich heute nicht mehr. Aber die Versuche, mich meine Bankaccounts neu einzurichten zu nötigen, den Status meines Pakets abzufragen von Mail-Adressen wie Xpfrgh@grüxx.com gehen in die Milliarden. Dazu kommen noch Leute, die 3-seitige Blogs darüber schreiben, warum jetzt in Wirklichkeit erst Mai ist und was unsere Regierung davon hat, dass wir es für November halten.
Naja. Die IVW-Zahlen, zumindest aus der ZACK-Ära, sind -auf den Seiten des IVW- ja 'nur' die in 'gedruckter Form' vorliegenden Dokumente von damals, die (zT sehr schlecht, so dass die Suchfunktion 'ZACK' nicht findet, obwohl vorkommend) abgescannt wurden.
Ja, das von Marcel Feige. Das zeigte auch sehr schön die Wechselwirkung von Internet und Print: Mindestens teilweise bestanden die dortigen Lexikon-Einträge aus gecopy&pasteten Texten aus dem Internet (u.a. von meinen zaxxene-Seiten, deren © komplett ignorierend) und wenn dort ein Text noch unausgewogen, fehler- oder lückenhaft war, dann war es der Eintrag im Print-Lexikon eben auch. Ich erinner das nur noch ungenau, aber ich glaube, es war mir bei Greg (https://web.archive.org/web/20041107...greg/greg.html) oder Bruno Brazil (https://web.archive.org/web/20050516...zil/bruno.html) aufgefallen, wo der Lexikon-Eintrag ziemlich 1:1 von meiner zaxxene-Lexikon-Seite stammte... - aus heutiger Sicht versteh ich nicht mehr, warum ich da seinerzeit keinen juristischen Beistand zwecks Wahrung meiner Urheberrechte gesucht habe :weissnix:
Auch das Lexikon der Comics war gedruckt. [Zum "war" vgl. diesen Wikipedia-Eintrag.] Ich kann mich als Beiträger nicht erinnern, dass dieses Lexikon jemals "kontrovers" diskutiert worden wäre.
Vieles aus den LdC-Artikeln ist später [ohne Quellenangabe] in Online-Datenbanken wieder aufgetaucht ... allerdings nicht das, was es so wertvoll gemacht hat, nämlich die ausführlichen Literaturlisten zu jedem einzelnen Artikel [die manchmal umfangreicher waren, als der eigentliche Artikeltext].
Mit 1000 Grüßen,
JRN
Ja, das Corian-Lexikon war klasse (und teuer!). Mein Eindruck allerdings, dass ich die einzige Privatperson unter den Abonnenten war, es sonst nur von Bibliotheken bezogen wurde, von denen dann im Lauf der Zeit -aus Gründen- immer mehr kündigten, so dass es am Ende nicht mehr genügend Abonennten gab, um das Ding wirtschaftlich bei mindestens ner schwarzen Null halten zu können.
An: JRN: Du "als Beiträger"? Von welchen Beiträgen?